Rolf Lappert - Nach Hause schwimmen

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Wilbur, gerade mal 1,50 Meter groß, ist wirklich kein Glückskind: Seine irische Mutter stirbt bei der Geburt, sein schwedischer Vater macht sich aus dem Staub, und sein erstes Zuhause ist der Brutkasten. Erst als seine Großeltern ihn nach Irland holen, erfährt er, was Heimat ist. Doch das Glück währt nicht lang: Sein bester Freund kommt in die Erziehungsanstalt, und seine Großmutter Orla stirbt bei einem Unfall. Auch wenn er gern so stark wäre wie Bruce Willis: Er ist und bleibt ein Verlierer. Erst die charmante Aimee bringt ihm etwas anderes bei: Wilbur muss endlich lernen, zu leben — ob er will oder nicht. Rolf Lappert hat einen großen Roman über das Erwachsenwerden eines kleinen, an der Welt verzweifelnden Jungen geschrieben, der durch seine bezwingende Komik mitreißt.

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Irgendwann kam die Nachtschwester und sah nach den Patienten. Sie ließ die Tür zum Flur offen, von wo Licht hereinfiel. Wilbur war wach und fragte flüsternd, warum er hier sei. Die Schwester, eine alte Frau mit tiefer Stimme und kalten Händen, sagte etwas von Rauchvergiftung und gab Wilbur eine Tablette und lauwarmen Tee aus einer Schnabeltasse. Wilbur wollte wissen, ob das Haus der Conways noch stand, aber das wusste die Schwester nicht.

Drei Tage später wurde Wilbur aus dem Krankenhaus entlassen und in einem vergleichsweise gemütlichen Nebengebäude einer Nervenklinik im County Galway einquartiert. Nach einer schlaflosen Nacht musste er die Fragen eines Psychologen beantworten, der ein Gutachten erstellte. Wilbur machte sich gar nicht erst die Mühe, den Eindruck eines normalen Jugendlichen zu vermitteln. Er wusste inzwischen, dass das Feuer lediglich sein ehemaliges Zimmer verwüstet und sonst keinen Schaden angerichtet hatte, sah man davon ab, dass Pauline Conways Ruf als untadelige Pflegemutter endgültig ruiniert war. In seinem Bericht beschrieb der Psychologe, ein ehrgeiziger Mann mit einem Hang zu grellbunten Krawatten und Einstecktüchern, Wilbur als seelisch instabilen, in höchstem Maße verunsicherten Jugendlichen, dessen durch den Verlust der Eltern traumatisierte Kindheit Potential für selbstzerstörerische Akte bot, wobei Sachbeschädigungen und Gewalt gegen Personen seines Umfeldes nicht auszuschließen seien, wie die Brandstiftung deutlich gezeigt habe. Die außergewöhnliche Intelligenz und musikalische Begabung des Jungen seien Ausdruck einer extremen Introvertiertheit mit einer Tendenz zum Manisch-Depressiven, zudem verhindere sein Außenseiterstatus in der Schule sowohl die Entwicklung eines gesunden Charakters als auch die in diesem Alter so wichtige soziale Integration. Er sprach sich für eine Verwahrung mit Arbeitseinsatz und therapeutischer Betreuung aus, wobei er ein Strafmaß von mindestens drei und höchstens sechs Monaten für gerechtfertigt hielt.

Zu einem ähnlichen Schluss kam auch die Sozialarbeiterin, die mit Wilburs Fall betraut war. Nach einem Besuch bei Pauline, die ihren Ziehsohn als verschlossen und unberechenbar bezeichnete, unterstützte sie den Antrag des Psychologen, und Wilbur wurde in die Jugendbesserungsanstalt Four Towers in der Nähe von Sligo eingewiesen.

Four Towers war bis zum Jahr 1963 eine Fabrik gewesen, in der Tweed- und Leinenstoffe hergestellt worden waren. Die meisten der Jungen, die dort einsaßen, waren kleine Lichter, was ihre kriminelle Vergangenheit betraf. Sie verbüßten Strafen für Ladendiebstahl und Sachbeschädigung, Fahren ohne Führerschein, Prügeleien und etwas, das auffälliges Sozialverhalten genannt wurde. Einige hatten ihre Väter, Lehrer und Chefs tätlich angegriffen, andere waren notorische Schulschwänzer und machten aus purer Langeweile ihre Wohngegend unsicher, fuhren auf Zugdächern und setzten Autos gegen Wände. Es gab Tierquäler und Steinewerfer, Maulhelden, Spanner, Randalierer, es gab Ausgestoßene, Missbrauchte, Täter und Opfer und angehende Verbrecher und Verlorene, und alle waren sie halbe Kinder, zu alt für Ohrfeigen und Nachsitzen und zu jung für richtige Gefängnisse.

Als die Fabrik nach Jahren des Verfalls zu ihrer heutigen Funktion umgebaut worden war, hatten die Verantwortlichen weniger das Wohl der zukünftigen unfreiwilligen Bewohner im Auge gehabt als die Zweckdienlichkeit der Anlage und geringe Baukosten. Im dreistöckigen Hauptgebäude waren neben dem Büro des Direktors und den Unterkünften für die Wachmänner die Waschräume, die Küche, der Speisesaal und die Schlafsäle der Zöglinge untergebracht. Es gab weiß getünchte, bilderlose Wände, polierte Holz- und Steinfußböden, Reihen zentimetergenau ausgerichteter Tische und Bänke, hohe Räume mit Betten aus Eisenrohr und lange, düstere Flure, in denen auch an heißen Sommertagen gruftige Kühle herrschte.

In zwei Nebenbauten befanden sich die Werkstätten, wo die jugendlichen Straftäter Weidenkörbe flochten, Leiterwagen bauten, Traktoren reparierten und sonstige Fronarbeiten verrichteten, um dem Staat nicht auf der Tasche zu liegen. Weil es im Winter in den unbeheizten, zugigen Holzbaracken zu kalt wurde, diente zwischen November und April der riesige Raum im Erdgeschoss als Werkstatt. Dort froren die Jungen etwas weniger und stellten Mause-, Ratten- und Maulwurfsfallen her. Gleich daneben lag die Krankenstation mit vier Betten und einem Behandlungsraum. Als Schwestern auf Abruf standen die Köchin und die Sekretärin des Direktors zur Verfügung, die jedes Jahr einen Erste-Hilfe-Kurs besuchen mussten und bei Notfällen einen Arzt aus Sligo oder die Ambulanz kommen ließen. Verletzte sich einer der Jungen ernsthaft, aber nicht lebensgefährlich, brachte ihn der Direktor in seinem Privatwagen ins Krankenhaus nach Sligo, weshalb auf der Rückbank des Range Rover stets eine Wolldecke und Mullbinden lagen. Diese Vorsichtsmaßnahme hatte Robert Moriarty getroffen, nachdem ein Junge, dem beim Sägen plötzlich zwei Finger fehlten, die Polster vollgeblutet hatte.

Im Schatten des Hauptgebäudes war ein Stück Rasen, das nicht betreten werden durfte und durch das ein schmaler Kiesweg zu einer Kapelle führte. Darin saßen jeden Sonntagmorgen etwa einhundertzwanzig Jungen auf harten Holzbänken und hingen ihren Gedanken und Träumen nach, während ein Pfarrer aus der Gegend ihre noch nicht gänzlich verlorenen Seelen zu erreichen versuchte oder ihnen versicherte, dass Gott ihre Sünden nicht ungeahndet ließ.

Die vier Türme, die der Institution ihren Namen gaben, waren 1972 errichtet worden, wenige Wochen nachdem es fünf Insassen gelungen war, am helllichten Tag über die Hofmauer zu klettern. Obwohl die Flüchtigen nur Stunden später gefasst wurden, veranlassten die zuständigen Stellen den sofortigen Bau der Wachtürme. Vor diesem Ereignis war die Anstalt nach einem Hügel benannt gewesen, dem Knockalongy, den man bei klarem Wetter in der Ferne erkennen konnte.

Als Wilbur durch das Fenster des Autos blickte, das ihn nach Four Towers brachte, sah er im verwaschenen Licht des frühen Tages einen dunklen Klotz aus Backstein in einem flachen Feld stehen. Die vier Türme waren aus Holz, im Zentrum ihrer Balkenkonstruktion verlief im Zickzack eine Treppe, über die man auf den geschlossenen, mit einem Suchscheinwerfer ausgestatteten Ausguck gelangte. Wolken hingen tief über dem Land, ein Nieselregen trübte die Sicht, sodass Wilbur keine Wachmänner ausmachen konnte. Der Fahrer des Wagens, ein junger Polizist aus Letterkenny, hatte im Radio einen Sender mit Popmusik eingestellt, um den verloren auf der Rückbank sitzenden Jungen aufzumuntern.

Aber Wilbur tauchte nur einmal aus seinem Dämmerzustand auf, als Sinéad O’Connor Nothing Compares To You sang. Er weinte, und der Beamte sah in den Innenspiegel und sagte, er solle die Sache nicht so schwernehmen, Four Towers sei kein richtiges Gefängnis und Wilbur werde bestimmt bald wieder draußen sein. Dann hielten sie am Haupttor an, und der Polizist stieg aus, um zu klingeln und Wilburs Überweisungspapiere einem Mann in Uniform auszuhändigen, der durch eine kleine Tür neben dem Tor getreten war. Wilbur weinte nicht mehr. Er saß mit geschlossenen Augen da, hielt in der einen Hand den reitenden Indianer fest und in der anderen Colms Nashorn und wartete ab, was geschehen würde.

Als erstes musste Wilbur sich beim Direktor melden. Ein Wärter brachte ihn zum Büro, wo Miss Rodnick, die Sekretärin, eine Weile seine Akte studierte, bevor sie ihn zu ihrem Chef ließ. Robert Moriarty war ein stiller, nachdenklicher Mann Mitte fünfzig, der Opern liebte und Tauben züchtete. Er hatte dunkelbraunes, dichtes und für seine Position etwas zu wirres Haar und ging an einem Stock, seit er sich als Kind bei einem Sturz vom Dach die Hüfte gebrochen hatte. Seine Stimme war tief, er sprach langsam und machte an den unerwartetsten Stellen lange Pausen, während denen er an etwas ganz anderes zu denken schien.

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