Rolf Lappert - Nach Hause schwimmen

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Wilbur, gerade mal 1,50 Meter groß, ist wirklich kein Glückskind: Seine irische Mutter stirbt bei der Geburt, sein schwedischer Vater macht sich aus dem Staub, und sein erstes Zuhause ist der Brutkasten. Erst als seine Großeltern ihn nach Irland holen, erfährt er, was Heimat ist. Doch das Glück währt nicht lang: Sein bester Freund kommt in die Erziehungsanstalt, und seine Großmutter Orla stirbt bei einem Unfall. Auch wenn er gern so stark wäre wie Bruce Willis: Er ist und bleibt ein Verlierer. Erst die charmante Aimee bringt ihm etwas anderes bei: Wilbur muss endlich lernen, zu leben — ob er will oder nicht. Rolf Lappert hat einen großen Roman über das Erwachsenwerden eines kleinen, an der Welt verzweifelnden Jungen geschrieben, der durch seine bezwingende Komik mitreißt.

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In Vitrinen, deren winzige Schlüssel Winston an einer Kette um den Hals trägt, liegen Zigarettenetuis aus Silber, Armbanduhren, Perlenketten, Ohrringe, goldene Feuerzeuge. An den Wänden hängen gerahmte Ölbilder, Drucke und Stiche, daneben Jagdtrophäen, Spiegel, Hüte an Haken. Gerollte Perserteppiche stehen herum, Golftaschen, Angelruten, stumme Wanduhren, zwei Barhocker, ein Sofa, in den Ecken Sessel und Stühle und ein Totempfahl.

Der Gang zwischen den Tischen hindurch ist ein Gang zurück in der Zeit, ein Besuch im Museum der beendeten Träume und des verarmten Adels, der aufgelösten Haushalte und verhökerten Spielgewinne, Erbschaften und Diebesgüter und der gescheiterten Ehen und nicht eingehaltenen Versprechen, alles mit dem verstaubten Charme des Unnützen bedeckt, wertvoll und lächerlich und im Preis verhandelbar.

«Ich hab da was«, sagt Winston.»Genau das Richtige für dich.«

«Ich brauche nichts«, sage ich und betrete den zweiten Raum, wo dem Kunden der Müll des Alltags entgegenbrandet, das Strandgut der unteren Mittelschicht. Auf Metallregalen stehen Radios und Mikrowellengeräte und Saftpressen, höher oben Computer, Monitore und Drucker, Kameras, am Boden Fernseher, Bürostühle, Kühlschränke, Fitnessgeräte, Schlittschuhe, eine künstliche Palme. In einer Pappkiste liegen Videokassetten, in einer anderen elektrische Lockenwickler. Möbel stehen wahllos herum, Tische stapeln sich bis unter die Decke, Sessel bilden krumme Säulen, dazwischen stehen Schränke, in denen Pelzmäntel hängen, Fuchs, Kaninchen, Biber. Auf einem Regal liegen Hüte, ein Reithelm und der Zylinder eines Totengräbers. In eine Stuhllehne ist KATIE eingeritzt, in einen Baseballhandschuh hat ein Junge mit Kugelschreiber BOBBY SPARROW geschrieben. In der Schublade einer Kommode liegt eine Brille, auf dem Kissen im Kinderwagen ein Schnuller, in einem Buch eine Postkarte, auf der jemand das Wort Heimweh unterstrichen hat. Ich nehme einen Football in die Hand, an dem die Zahnabdrücke eines Hundes zu erkennen sind. In der Brusttasche einer Lederjacke steckt ein Einkaufszettel: ZAHNPASTE, ROTWEIN, KERZEN, KATZENFUTTER. Ein einzelner roter Kinderfäustling liegt am Boden. An der Innenseite einer Schranktür steht in wackliger Schrift: MATT LIEBT SALLY, darüber schweben Herzen, tintenblau und ungelenk, wie verbeult.

Ich bin gerne hier drin. Es ist ein trauriger Ort voller unbedeutender Geschichten, ein Museum der Abschiede und Trennungen und Tragödien. Den Dingen haftet ein Geruch nach Staub und vergeblicher Mühe an, nach schnellem Geld und langsamem Untergang.

«Sieh’s dir mal an«, sagt Winston.

Ich gehe zu ihm, und er zeigt mir eine Kette mit einem runden Anhänger, dessen eine Seite die Sonne, dessen andere den Mond darstellt.

«Silber«, sagt Winston.»Hundert Jahre alt. «Er legt den Anhänger in meine Hand. Winstons Kopf ist klein wie der eines Kindes, das schüttere weiße Haar riecht nach der Pomade, die es in Bahnen unterteilt und an den Schädel klebt. Braune Flecken und rosa Sprenkel bedecken das Schwarz seiner Haut, weiße Stoppeln lassen Wangen und Kinn grau aussehen. Er trägt einen schwarzen Nadelstreifenanzug samt Weste, ein weißes Hemd und eine bordeauxrote Krawatte mit blauen Streifen. Vor vielen Jahren hatte Winston ein Pfandleihhaus in Queens, aber weil er irgendwann das Elend der Leute nicht mehr ertrug, die ihre letzte Habe zu ihm schleppten, eröffnete er diesen Laden. Auf dem Schild draußen steht noch immer FREEMAN ANTIQUES, aber das bisschen Geld, das er zum Leben braucht, macht er schon lange nicht mehr mit dem Verkauf von edlen Kristallkaraffen, sondern mit dem Verscherbeln von gebrauchten Toastern und Stereoanlagen. Eigentlich hat er nur die Geschäftsräume und den Stadtteil gewechselt und eine trostlose Kundschaft gegen eine andere ausgetauscht. Ab und zu kommen Sammler vorbei und werden im vorderen Teil des Ladens fündig, und im Sommer und Herbst kann es passieren, dass sich ein paar Touristen in die Gegend verirren. Aber der größte Teil seiner Klientel besteht aus Menschen, die eine Matratze oder Thermoskanne brauchen oder die Hochzeitsbrosche ihrer Mutter verkaufen wollen. Winstons Laden ist die Welt, vorne die Erste, versunken in der Apathie des Vergehens, hinten die Zweite, auf der Schwelle zur Dritten, erbärmlich mit ihrer abgenutzten Fülle und der Patina des Scheiterns.

«Zwanzig Mäuse«, sagt Winston.»Weil du’s bist.«

«Ich habe keine zwanzig Dollar«, sage ich.»Nicht dafür.«

«Ein Mann hat sie gebracht, vor Jahren. Er hat gesagt, er hat die Kette einem Mädchen geschenkt, und sie hat ihn nie mehr verlassen.«

«Und er hat sie dir verkauft?«

«Die Frau ist gestorben. Nach sechzig Jahren Ehe. Und er brauchte Geld. «Winston betrachtet die Sonne, dann den Mond. In seiner hellen, honiggelben Handfläche sieht der Anhänger noch schöner aus als im blauen Samt der Schatulle, wirkt irgendwie älter, kostbarer.

«Tut mir leid«, sage ich.»Wenn ich was brauche, dann gute Schuhe.«

«Kannst es dir ja noch überlegen.«

«Ja. Danke. «Ich gehe zum Ausgang.»Bis bald.«

«Richtig.«

Ich trete auf die Straße. Die alte Karre steht noch immer mit offener Motorhaube da. Es regnet kleine graue Tropfen. Die drei Jungs rauchen, der Qualm wabert durch Fensterschlitze. In meinem Rücken klingelt die Glocke. Ich stoße die Tür noch einmal auf und rufe in den Laden:»Es regnet!«, und Winston strahlt.

Am Nachmittag sitze ich mit Aimee in der U-Bahn. Wir fahren in die Bronx, wo sie sich mit drei Leuten eine Wohnung teilt. Ich habe alle Arbeiten erledigt, bis auf das Ausmisten der Besenkammer. Randolph hat mir den Nachmittag freigegeben, und den nächsten Morgen. Ich habe gesagt, das sei nicht nötig, aber er meinte, man könne nie wissen. Während wir unter der Stadt dahinschaukeln, überlege ich, ob ich Aimees Hand halten soll. Sie erzählt mir von ihren Mitbewohnern, und ich denke an nichts anderes als daran, nach ihrer Hand zu greifen. Ich frage mich, ob ich das darf, ob sie es erlauben würde, es vielleicht sogar erwartet, erhofft. Bin ich ihr Freund, ihr offizieller? Oder nur ein Typ, mit dem sie gerade zusammen ist? Sind wir überhaupt zusammen? Oder haben wir bloß eine Nacht miteinander verbracht? Kann ich sie das alles fragen?

«… schon mal in der Bronx?«Aimee sieht mich an. Hinter ihr wischen Tunnelwände vorbei, freiliegende Kabel, Lichter. Sie lächelt.»Wo bist du denn gerade?«

Wärst du auch ohne den Koffer zu mir gekommen? Wenn ich deine Hand berühren würde, würdest du sie zurückziehen? Liebst du mich? Stattdessen sage ich:»Bronx.«

«Bronx, genau«, sagt Aimee und lacht.»Und? Schon mal da gewesen?«

«Nein. «Ich erzähle ihr nichts von den Streifzügen durch die Bronx, nichts von meiner unendlichen Suche.

Plötzlich hält die Bahn an, sanft und mit einem leisen Heulen wie von einem mechanischen Kojoten, lang und klagend. Dann flackert die Innenbeleuchtung und geht aus. Ein Kind ruft erschrocken, Passagiere stöhnen auf, eher verärgert als besorgt. Es ist dunkel, ein paar Ohren glimmen auf, von Handys erleuchtet. Geschäftspartner, Ehefrauen und Freundinnen werden verständigt.

Ich taste nach Aimees Hand, und unsere Finger greifen ineinander.

Last Man Standing, 1996

Wilburs Reise in die Geschichte seiner Eltern wurde mit Hausarrest auf unbestimmte Zeit bestraft. Artikel über seine Teilnahme am Musikwettbewerb und sein Verschwinden schafften es bis in die irischen Zeitungen, und Pauline schien der Welt beweisen zu wollen, dass sie und Henry ihre Rolle als Erziehungsberechtigte ernst nahmen und durchaus in der Lage waren, dem Jungen seine Grenzen aufzuzeigen. Um sicherzustellen, dass er die Stunden zwischen Schulschluss und Zubettgehen nicht sinnlos vertrödelte, trug sie Wilbur die Abschrift eines zweihundert Seiten dicken Buches mit dem Titel Bibelzitate für den Hausgebrauch auf. Er durfte Colm nicht mehr im Altersheim besuchen, und obwohl sie sich des therapeutischen Wertes der Cellolektionen bewusst war, verbot sie ihm auch den Kontakt zu Matthew.

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