Rolf Lappert - Nach Hause schwimmen

Здесь есть возможность читать онлайн «Rolf Lappert - Nach Hause schwimmen» весь текст электронной книги совершенно бесплатно (целиком полную версию без сокращений). В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Год выпуска: 2008, Издательство: Carl Hanser Verlag GmbH & Co. KG, Жанр: Современная проза, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.

Nach Hause schwimmen: краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Nach Hause schwimmen»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

Wilbur, gerade mal 1,50 Meter groß, ist wirklich kein Glückskind: Seine irische Mutter stirbt bei der Geburt, sein schwedischer Vater macht sich aus dem Staub, und sein erstes Zuhause ist der Brutkasten. Erst als seine Großeltern ihn nach Irland holen, erfährt er, was Heimat ist. Doch das Glück währt nicht lang: Sein bester Freund kommt in die Erziehungsanstalt, und seine Großmutter Orla stirbt bei einem Unfall. Auch wenn er gern so stark wäre wie Bruce Willis: Er ist und bleibt ein Verlierer. Erst die charmante Aimee bringt ihm etwas anderes bei: Wilbur muss endlich lernen, zu leben — ob er will oder nicht. Rolf Lappert hat einen großen Roman über das Erwachsenwerden eines kleinen, an der Welt verzweifelnden Jungen geschrieben, der durch seine bezwingende Komik mitreißt.

Nach Hause schwimmen — читать онлайн бесплатно полную книгу (весь текст) целиком

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Nach Hause schwimmen», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Am Tag nach Colms Beerdigung, als er Matthew Fitzgerald zum ersten Mal seit seiner Reise nach Schweden wiedersah, saßen sie in Matthews Wohnzimmer und tranken Tee. Wilbur, der sich seinem Freund und Lehrer gegenüber als Verräter fühlte, erzählte stockend von seinen Beweggründen, während die Katze ihn argwöhnisch beobachtete. Matthew hörte ruhig zu und zeigte dann weder Missbilligung noch Enttäuschung oder gar Zorn. Er hatte mit vierundzwanzig Jahren Mutter und Vater verloren und verstand sehr gut, warum Wilbur der Spur aus den Briefen gefolgt war. Er fühlte sich nicht ausgenutzt oder getäuscht, weil er Wilbur das Cellospiel beigebracht hatte. Wilbur hatte das Instrument lange vor der Entdeckung der Briefe beherrscht, seine Liebe zur Musik konnte unmöglich vorgetäuscht, keinesfalls Teil eines Plans gewesen sein. Nach Wilburs Beichte benutzte Matthew sogar Begriffe wie Schicksal und Bestimmung, und Wilbur nickte verlegen dazu, wohl wissend, dass der während seines dreitägigen Verschwindens vor Kummer gealterte Mann keine Erklärungen suchte, sondern Trost. Vielleicht, meinte Matthew, habe Wilburs außergewöhnliche Begabung ihren Zweck erfüllt, indem sie ihm zu einem Flug nach Schweden verholfen hatte. Vielleicht sei die kurze Zeit, in der Wilbur vom Anfänger zum Virtuosen katapultierte, nur die Vorbereitungsphase für diese Suche gewesen. Vielleicht habe Wilburs unermessliches Talent einzig dazu gedient, der Erfüllung einer Vorsehung den Weg zu bereiten, um dann möglicherweise vergessen zu werden, zu verkümmern, in der Stille zu versinken, aus der sie geweckt worden war.

Wilbur wusste die Antwort nicht, und Matthew rang ihm keine Versprechen, keine Vermutungen ab. Er sah, wie der Junge sich unter der Bürde der Ereignisse krümmte, wie er die fehlgeschlagene Fahndung nach dem Vater und Colms Tod zu verkraften versuchte, und ihm wurde schmerzlich bewusst, dass er ihm nicht helfen konnte.

Die Tage flossen zäh dahin, und dann passierte alles so plötzlich, dass Wilbur sich an keine Einzelheiten erinnerte. Eine Woche war seit Colms Tod vergangen, und noch immer sprach er weder mit Pauline noch mit Henry. Pauline glaubte es mit einer Phase zu tun zu haben, deren Ende absehbar war. Sie kannte sich mit verstockten, rebellischen Teenagern aus, Gott war ihr Zeuge. Sie kochte noch mehr als früher, bestand aber nicht mehr darauf, dass Wilbur seinen Teller leerte, sie kaufte ihm Kassetten mit klassischer Musik, und manchmal, nachmittags, wenn Henry nicht da war, legte sie sich auf ihr Bett und weinte.

Mitten in der Woche ging sie zur Kirche, aber nicht einmal dort konnte sie sich zu der Frage überwinden, was sie möglicherweise falsch gemacht hatte. Sie zündete Kerzen an, eine für Wilburs Seelenheil, zwei für das eigene. Sollte sie etwa beichten, dass sie einen sechzehnjährigen Jungen gemaßregelt hatte, einen Heimlichtuer, Ausreißer und Lügner? Der Pfarrer würde sie auslachen. Wilbur hatte die Strafe verdient.»Züchtige mich, Herr, doch mit Maßen und nicht in Deinem Grimm, auf dass Du mich nicht aufreibest. «Jeremia, Kapitel 10, Vers 24. Sie hatte Wilbur mit Maßen gezüchtigt, und sie hatte es aus Pflicht ihm gegenüber getan, zu seinem Wohl und nicht im Zorn. Die Zeit allein in seinem Zimmer sollte dem Jungen die Möglichkeit geben, nachzudenken und mit sich und seiner Geschichte, seiner Herkunft ins Reine zu kommen. Sein Schweigen würde er bald beenden und ein neuer Mensch sein, gestärkt und geläutert, davon war Pauline überzeugt.

Henry war einfach nur ratlos. Er war Kummer mit Kindern, den eigenen und angenommenen, gewohnt. Er wusste, wie man einen Jungen nach einem verlorenen Fußballspiel aufmunterte oder was ein Mädchen hören wollte, das sich hässlich fühlte. Aber er hatte keine Ahnung, was er Wilbur sagen sollte. In all den Jahren hatte er den Jungen nie wirklich erreicht, obwohl er sich mehrmals bemüht hatte. Einen Kontakt zu dem jungen Burschen herzustellen, der noch immer aussah wie ein Kind, erschien ihm unmöglich, vor allem nach der Sache in Schweden. Die Bestrafung, die seine Frau über den Ziehsohn verhängt hatte, war ihm zu Beginn als angemessen erschienen, aber nach Colms Tod und Wilburs endgültigem Verstummen bereute er, nicht vehementer für eine vorzeitige Aufhebung des Hausarrests eingetreten zu sein.

In letzter Zeit saß Henry oft in seinem Büro in der Bank und sah auf eine leere Stelle an der gegenüberliegenden Wand. Er versuchte sich daran zu erinnern, wie es war, jung zu sein, warum er Kreditanträge behandelte, statt in Afrika nach Fossilien zu suchen, wann es ihm das letzte Mal gelungen war, sich gegen seine Frau durchzusetzen. Im Geist ging er Jahre zurück, Jahre des Gleichmuts, der Duldsamkeit. Nur mit Mühe gelang es ihm, sich zwei unbedeutende, lächerliche Triumphe über Pauline ins Gedächtnis zu rufen. Der erste war, als er Wilbur erlaubte, ihn bei der Ausräumung von Colms Haus zu begleiten, der zweite, als sie zu Eamon McDermott ins Heim unterwegs waren und er statt rechts, wie es Pauline wollte, links abbog. Dass er sich trotzdem verfahren hatte, spielte dabei keine Rolle.

So saß Henry bis zum Abend in seinem Stuhl und schämte und bemitleidete sich, bis das Telefon schrillte und seiner halbherzigen Selbstbefragung ein Ende bereitete.

Als er sich seinem Haus näherte, stieg ihm von Weitem der Rauch in die Nase. Er musste auf der Straße anhalten, weil zwei Polizeifahrzeuge in der Einfahrt standen. Der junge Patrick O’Leary klärte ihn über die Lage auf. Die Feuerwehr habe den Brand gelöscht und die Ambulanz Wilbur weggebracht. Es sei Schaum eingesetzt worden, kein Wasser, der Sachschaden deshalb gering. Henry fand Pauline in der Küche, wo sie zitternd einem Polizisten Auskunft gab. Sie fiel ihrem Mann in die Arme und ließ einen zweiten Weinanfall zu. Der Polizist, Ari Tikkanens Schwiegervater, erzählte ihm, Wilbur habe die Vorhänge seines Zimmers angezündet, die Feuerwehrmänner hätten ihn bewusstlos auf seinem Bett gefunden. Henry setzte sich. Paulines Hände umklammerten seinen rechten Unterarm. Der Polizist schilderte den Verlauf des Schwelbrandes, der in den Vorhängen, dem Bettvorleger und einer mit Kleidungsstücken gefüllten Kommode zu wenig Nahrung gefunden hatte, um sich richtig auszubreiten.

Henry hörte nicht zu. Er wusste plötzlich, warum er seine Söhne und Töchter und sogar die vom Schicksal so ungerecht behandelten Pflegekinder immer heimlich beneidet hatte. Weil sie an einem bestimmten Punkt in ihrem Leben die Wahl gehabt hatten, ihre paar Sachen zu packen und dieses Haus zu verlassen. Weil trotz aller Widrigkeiten und falsch gestellter Weichen eine Zukunft vor ihnen lag, auf die diese Frau, die jetzt um Fassung rang und schluchzend Wörter wie Brandstiftung und Mordversuch hervorstieß, keinen Einfluss mehr hatte. Sogar Wilbur beneidete er, wie verzweifelt dessen Lage auch sein mochte.

Henry saß da und nickte, aber in Gedanken war er bereits weit weg.

Wilbur wachte mitten in der Nacht auf. Er öffnete die Augen, blinzelte ins Dunkel. Sein Kopf tat weh, seine Lungen schmerzten, wenn er atmete. Ein dünner Schlauch ragte aus seiner Nase, ein anderer aus seiner Armbeuge. Rauch war in seinem Körper, er konnte ihn riechen, schmecken. Wilbur erinnerte sich daran, was passiert war. Er setzte sich auf, schlug die Bettdecke zurück und tastete mit den nackten Füßen nach dem Boden. Eine Weile saß er auf der Bettkante und starrte vor sich hin. Durch ein Fenster fiel, von einem Vorhang gedämpft, schwaches Mondlicht in den Raum, unter einer Tür leuchtete ein Streifen gelber Helligkeit. Wilbur hörte Atemgeräusche, und als sich seine Augen an die Dunkelheit gewöhnt hatten, sah er zwei Betten, von denen das eine belegt schien. Er zog vorsichtig am Schlauch, der aus seiner Nase hing, ließ ihn dann aber, wo er war. In seinem Rücken ertönte ein Ächzen, und als Wilbur sich umdrehte, sah er ein weiteres Bett. Ein schlafender Mann lag darin, dessen hell schimmerndes Gipsbein, von Seilzügen gehalten, schräg zur Decke hin ragte. Wilbur hustete, und als der Anfall heftiger wurde, legte er sich hin und bedeckte das Gesicht mit dem Kissen.

Читать дальше
Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «Nach Hause schwimmen»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Nach Hause schwimmen» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.


Отзывы о книге «Nach Hause schwimmen»

Обсуждение, отзывы о книге «Nach Hause schwimmen» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.

x