Rolf Lappert - Nach Hause schwimmen

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Wilbur, gerade mal 1,50 Meter groß, ist wirklich kein Glückskind: Seine irische Mutter stirbt bei der Geburt, sein schwedischer Vater macht sich aus dem Staub, und sein erstes Zuhause ist der Brutkasten. Erst als seine Großeltern ihn nach Irland holen, erfährt er, was Heimat ist. Doch das Glück währt nicht lang: Sein bester Freund kommt in die Erziehungsanstalt, und seine Großmutter Orla stirbt bei einem Unfall. Auch wenn er gern so stark wäre wie Bruce Willis: Er ist und bleibt ein Verlierer. Erst die charmante Aimee bringt ihm etwas anderes bei: Wilbur muss endlich lernen, zu leben — ob er will oder nicht. Rolf Lappert hat einen großen Roman über das Erwachsenwerden eines kleinen, an der Welt verzweifelnden Jungen geschrieben, der durch seine bezwingende Komik mitreißt.

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Zwei Monate später kam ein Brief der Moorhead-Stiftung. Wilbur wurde nach Cork eingeladen, wo er vorspielen sollte. Matthew begleitete ihn. Sie nahmen die Bahn, der Triumph wäre zu unzuverlässig gewesen, die Fahrt zu anstrengend. Fast einhundert Jugendliche reisten aus dem ganzen Land an, um eine Jury von ihrem Talent zu überzeugen und sich für die Endausscheidung ein halbes Jahr später in Göteborg zu qualifizieren. Wilbur sah sich gegen vier Cellisten antreten, alle älter als er. Ein siebzehnjähriger Junge aus Waterford, eine Neunzehnjährige aus Ennis und Wilbur mussten am Abend noch einmal spielen. Einer der fünf Experten fand Wilburs Vortrag zu eigen, zu unorthodox, eine Kollegin gab zu bedenken, er sei noch sehr jung, womit sie unerfahren meinte. Wilbur gewann trotzdem. Im Hotel weinte Matthew und trank mehr, als gut für ihn war.

Am nächsten Tag gab es eine kleine Feier mit den Auserwählten und ihren Eltern, den Mitgliedern der Jury und Vertretern der Stiftung. Reporter waren da und machten Fotos von strahlenden Pianisten und glücklichen Geigerinnen. Ein Mädchen ließ sich mit verweinten Augen und ihrer Querflöte ablichten, ein Junge trug den ganzen Abend seine Trompete unter dem Arm. Es wurden Reden gehalten, ein Streichquartett spielte, und in den Gesichtern der jungen Gewinner leuchteten Stolz und Erleichterung und der Wille, der wartenden Welt noch mehr zu beweisen. Wilbur lächelte, wenn man ihn darum bat, und gab kurze Interviews. Er stand eine halbe Stunde mit einem angetrunkenen Professor durch, der behauptete, Wilbur sei er selber vor fünfzig Jahren. Die Frau eines Jurymitglieds meinte, er sei ein hübscher Junge und solle sich bei ihr melden. Sie roch nach Parfüm und steckte ihm eine Visitenkarte in die Brusttasche des Jacketts, das Pauline für diesen Anlass gekauft hatte. Matthew traf ein paar alte Bekannte und knüpfte neue Kontakte, an die er sich Minuten später nicht mehr erinnerte. Trotz des Katers vom Vortag schien er sich gut zu amüsieren, behauptete vor dem Zubettgehen jedoch, das Geschwätz der alten Männer sei unerträglich gewesen, sein eigenes mit eingeschlossen. Er sagte Wilbur noch einmal, wie stolz und glücklich er sei, dann schlief er ein.

Wilbur lag die halbe Nacht wach und blätterte in der Broschüre, die alle Endrundenteilnehmer erhalten hatten. Göteborg, las er immer wieder. Aus einem Ort etwa dreihundert Kilometer nördlich davon waren die Briefe seines Vaters gekommen.

8

Ich habe zurückgefunden. Ich sitze im Hotel in einem Zimmer, das noch kleiner und schäbiger ist als das, das ich vorher hatte. Der Typ am Empfang hat mich gleich erkannt, als ich vor fünf Tagen in die Lobby trat. Er sagte, man habe nach mir gesucht, und wenn ich wegen meines Koffers hier sei, solle ich mich an die Polizei wenden. Ich sagte ihm, das sei mir alles bekannt, erzählte etwas von einem Unfall und Missverständnissen und einem leichten Fall von Gedächtnisverlust und dass jetzt alles geregelt sei. Er glaubte mir nicht, und ich nahm es ihm nicht übel. Ich habe ihm Vermeers Scheck gezeigt und gesagt, meine Ausweise seien verlorengegangen, was ja auch irgendwie stimmt. Sobald ich die neuen bekäme, würde ich den Scheck einlösen und für mein Zimmer bezahlen. Auch das hat er mir nicht abgenommen. Er meinte, wenn ich ein Zimmer wolle, müsse ich dafür arbeiten. Eine Stunde später war ich der neue Mann für alle Fälle, der Arsch, der die Müllcontainer in den Hof schiebt und Hundescheiße vom Gehsteig schippt, der Glühbirnen auswechselt und im Keller gegen den Heizkessel tritt, der Wäschesäcke schleppt und Fenster putzt und Böden saugt. Ich bin der neue Hausmeister, der erste Weiße und der erste, der eine Leiter braucht, um an die Lampen im Flur zu kommen.

Meine Tage sind auf eine unordentliche Weise geregelt. Ich stehe um sieben auf und mache einen Rundgang durch die drei Stockwerke des Hotels. Mit einem Eimer gehe ich durch die Flure und das Treppenhaus und sammle den Müll ein, Zeitungen, Pappbecher, zerrissene Wettscheine und Briefe von Anwaltsfirmen und Sozialbehörden. Um acht esse ich auf dem Zimmer einen Doughnut und trinke zwei Tassen Tee. Gegen halb neun, neun wische ich vor dem Eingang und unterhalte mich dabei mit Winston, der auf einem Klappstuhl vor seinem Trödelladen sitzt. Eigentlich tauschen wir nur jeden Morgen ein paar Floskeln aus, bevor Winston über das Wetter fachsimpelt. Er ist um die sechzig und hält sich für einen Profi, wenn es um Prognosen geht. Gestern prophezeite er einen warmen Tag, und als es am Nachmittag saukalt wurde, saß er im Hemd vor seinem Laden, nur um recht zu behalten.

Den Rest des Tages verbringe ich mit Putzen und kleinen Reparaturen. Ich habe zwei linke Hände und kann eine Rohr- nicht von einer Kneifzange unterscheiden, aber ich scheine damit durchzukommen. Randolph erwartet von mir nicht, dass ich eine Fensterscheibe ersetze oder eine Toilettenspülung in Ordnung bringe, für so etwas lässt er richtige Handwerker kommen. Ich bin für die einfachen Dinge zuständig, schraube eine neue Sicherung ein, fülle ein Loch in der Wand mit Spachtelmasse aus der Tube, streiche einen Geländerpfosten und ziehe die lose Schraube einer Türnummer an. Und ich wische mitten in der Nacht Erbrochenes auf und krieche in einen Lüftungsschacht, um eine tote Taube rauszuholen. Diese Tätigkeiten sind auch der Grund, weshalb ich den Job überhaupt bekommen habe.

Bevor ich aufgetaucht bin, hat Randolph die kleinen, nicht allzu widerwärtigen Arbeiten selber erledigt. Ab und zu hat er einen Typ von der Straße oder einen der Stammgäste angeheuert, aber die alten Männer waren auf Dauer zu unzuverlässig und ungelenkig. Jetzt hat er mich. Das kleinste Zimmer und fünfzig Dollar die Woche sind zwar reine Ausbeutung, aber besser als gar nichts. Vom Nachtportier weiß ich, dass der Besitzer seine Kindheit in diesem Hotel verbracht hat, als seine Eltern es führten und die Zimmer noch edler und die Gäste respektabler waren. Der Mann sei schwerreich und behalte das Hotel aus sentimentalen Gründen, so wie andere Leute ein altes Puppenhaus auf dem Dachboden aufbewahren und langsam vergammeln lassen.

Am Abend sitze ich in meinem Zimmer und lese die Zeitungen, die ich in der Lobby aufgesammelt habe. Dabei fasse ich die Seiten nur an der oberen Ecke an, weil die alten Männer beim Umblättern ihre Finger mit Spucke befeuchten. Im Laden der Heilsarmee habe ich eine Hose und einen Mantel gekauft. Beides trage ich jetzt, weil es kühl ist im Zimmer. Meine Haare sind noch feucht vom Duschen, und ich nehme mir vor, Winston morgen zu fragen, ob sich in all dem Ramsch, den er verkauft, vielleicht auch ein gebrauchter Föhn verbirgt.

Im Zimmer neben mir hustet Dobbs, ein ehemaliger Militärpilot, der vor dreißig Jahren bei einem Übungsflug mit seinem Hubschrauber samt Copiloten und zwei Bordschützen in eine Kürbisplantage in Alabama gestürzt ist und seither von einer mickrigen Rente lebt. Mindestens einmal am Tag klopft er an meine Tür, dann lasse ich ihn herein oder gehe zu ihm rüber und höre mir eine seiner Geschichten an. Dobbs hat ein steifes Bein, nur noch einen halben rechten Daumen, und mit seinem Kopf ist vermutlich auch nicht mehr alles zum Besten bestellt. Doch er ist freundlich und redselig und in einer tiefen Traurigkeit gefangen, die er lächelnd erträgt.

Gestern habe ich ihm eine Tafel Schokolade mitgebracht, um ihn aufzuheitern. Er hat sich so gefreut, dass er schwor, die Schokolade nicht anzurühren, sondern sie auf der Kommode neben seine gerahmten Fotos zu stellen, aber ich habe ihn gedrängt, davon zu essen. Dann haben wir zusammen die ganze Tafel verdrückt, und er hat das Papier auf dem Tisch glattgestrichen und mit Reißzwecken an die Wand geheftet. Während wir die billige Schokolade aßen, hat Dobbs mir noch einmal erzählt, wie die reifen Kürbisse gegen das Cockpitfenster prasselten und schwarze Landarbeiter aus einer Hütte rannten, als der Hubschrauber zur Seite kippte und die Heckrotoren die Erde aufwarfen. Er hat die plötzliche Stille beschrieben und das Blau des Himmels hinter dem verdreckten Glas, aber nicht das Blut, nicht den Körper des toten Bordschützen, nicht sein Gesicht. An der Stelle, an der Dobbs sich aus dem Sicherheitsgurt löst, klinkt er sich auch aus der Geschichte. Dann sitzt er da und sieht an mir vorbei, und in seinem abgedunkelten Schädel flackern die Bilder, die er nicht in Worte fassen kann.

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