Rolf Lappert - Nach Hause schwimmen

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Wilbur, gerade mal 1,50 Meter groß, ist wirklich kein Glückskind: Seine irische Mutter stirbt bei der Geburt, sein schwedischer Vater macht sich aus dem Staub, und sein erstes Zuhause ist der Brutkasten. Erst als seine Großeltern ihn nach Irland holen, erfährt er, was Heimat ist. Doch das Glück währt nicht lang: Sein bester Freund kommt in die Erziehungsanstalt, und seine Großmutter Orla stirbt bei einem Unfall. Auch wenn er gern so stark wäre wie Bruce Willis: Er ist und bleibt ein Verlierer. Erst die charmante Aimee bringt ihm etwas anderes bei: Wilbur muss endlich lernen, zu leben — ob er will oder nicht. Rolf Lappert hat einen großen Roman über das Erwachsenwerden eines kleinen, an der Welt verzweifelnden Jungen geschrieben, der durch seine bezwingende Komik mitreißt.

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Als das Haus vor ihm auftauchte, blieb er stehen. Sein Herz krampfte sich zusammen. Sein Atem ging wie an dem Tag, als Colm ihm sagte, Orla würde nicht kommen, um ihn abzuholen. Der Schlüssel schnitt ins Fleisch, und er drückte noch heftiger. Es schien ihm, als stünde er ewig da, unfähig, sich zu rühren. Jahre vergingen. Das Gras auf dem Erdhügel war hoch, der schmale Pfad zugewachsen. Für einen Augenblick sah er sich neben Conor sitzen. Alaska. Kapstadt. Madagaskar. Aus dem offenen Küchenfenster drang leise Radiomusik. Schiffe fuhren, Flugzeuge blitzten auf. Er stand am Rand der Welt, am Ende seines früheren Lebens. Er fühlte sich alt, alt genug, um zu sterben, aber er wollte nicht mehr sterben. Irgendwo hinter ihm saß Matthew in einem Auto, das nicht himmelblau war, und wartete auf ihn.

«Orla«, flüsterte Wilbur, dann ging er auf das Haus zu, langsam und ohne den Boden unter sich zu spüren.

Die Farbe des Verputzes kam ihm unbestimmt vor, irgendwo zwischen weiß und grau, das Rot der Tür in der Mauer dumpf und abweisend, aber vielleicht lag das am Licht, das aus einem bedeckten Himmel fallend kaum den Boden erreichte. Er ging zur Tür und sah, dass große Stücke des Anstrichs abblätterten. Placken roter Farbe lagen im Gras, zerfielen zwischen seinen Fingern. Die Tür war verschlossen, und so ging er zur Vorderseite des Hauses, wo in einer Ecke hergewehte Blätter lagen, trockenes Gras, Papier und Käfer, deren zerbrochene Panzer er zuerst für Scherben aus schwarzem Glas hielt. Sand und Erde bedeckten die Steinplatten, auf den Fenstersimsen lag Staub. Wilbur nahm den Schlüssel hervor, der in seiner Hand glühte. Er zitterte. Als er ruhiger atmete, konnte er das Meer hören. Er steckte den Schlüssel ins Schloss, sperrte die Tür auf und betrat das Haus.

Die Stille in den Zimmern war anders als die, die er in Colms Haus erlebt hatte. Diese Stille war etwas, das die Räume ausfüllte, sie war eine Masse, ein Geräusch. Sie hatte ein Gewicht, war schwer und lag auf den Dingen. Er konnte sich in ihr nur langsam bewegen, sie bot Widerstand und erschwerte das Atmen. Er erkannte nichts mehr, sah Gegenstände zum ersten Mal und ahnte, dass sie ihm einst vertraut waren. In der Küche öffnete er das Fenster. Er setzte sich an den Tisch und schloss die Augen, atmete langsam.

Nach einer Weile stand er auf und ging in das Zimmer, das seines gewesen war, aber er ertrug die Leere nicht lange und geriet ins Wohnzimmer, das ihm schon fremd gewesen war, als er noch hier lebte. Ein Sofa, zwei Sessel und ein Tisch füllten den Raum, in einem Regal standen ein paar Bücher, Vasen und Porzellanfiguren. Ölbilder zeigten die Landschaft, die vor den Fenstern lag, über einer Kommode hing ein Fotokalender. SEPTEMBER stand unter der Farbaufnahme einer von Wolkenschatten fleckigen Ebene, durch die ein weißes Pferd galoppierte.

Dann stand er plötzlich im Schlafzimmer, die Tür musste offen gewesen sein. Das war der Raum, in dem sein Großvater gehaust hatte, bis man ihn ins Heim gebracht hatte. Wilbur konnte sich nicht erinnern, jemals hier drin gewesen zu sein. Das Bett erschien ihm riesig, die Decke darauf wie ein Haufen Schnee, der in der Kälte des Raumes nicht schmolz. Die Türen des Schrankes standen offen, an einer Stange hingen leere Kleiderbügel und eine Hülle aus durchsichtigem Plastik. Ein Hemd und mehrere Socken lagen in den Regalen, ganz unten ein Paar Schuhe aus braunem Leder und eine Bibel. Auf dem Brett über dem Kopfende des Bettes hatte die Urne mit der Asche seiner Mutter gestanden, ein Kreis im Staub erinnerte an die Stelle. Die Urne lag auf Orlas Bauch, von beiden Händen beschützt, wie Orla es sich gewünscht hatte.

Wilbur ging ins Badezimmer, wo er im Halbdunkel sein Gesicht im Spiegel sah und sich abwandte. Über der Heizung hing ein weißes Handtuch, schmutzig, eine Seife lag auf dem Waschbecken. Die Glasregale waren leer, Ringe zeigten, wo Flaschen und Töpfe gestanden hatten. Eine Rasierklinge klebte auf dem Rand der Badewanne, beim Anblick der grauen Haare im Abfluss wurde Wilbur übel. Er rannte in die Küche, öffnete die Tür zum Innenhof und stolperte hinaus. Die Helligkeit blendete ihn, obwohl sie zu schwach war, um den Dingen einen Schatten zu geben. Der Holztisch, an dem er mit Orla gesessen hatte, stand schief da, die Fläche war zerfurcht und von einer silbernen Patina überzogen. Die Metallgelenke der Stühle waren rostig, die Bretter des Kräutergartens, der einmal der Sandkasten gewesen war, verrotteten.

Wilbur setzte sich auf den Boden und weinte. Er kippte nach hinten. Auf dem Rücken liegend, schrie er erschöpft, erstickt, das Elend seines Lebens kehrte in ihn zurück. Die Erde drehte sich langsam unter dem Himmel weg, das Licht fiel wie Nebel und füllte das Viereck, in dem Wilbur lag. Er rollte sich zur Seite und schluchzte, er flüsterte ihren Namen, er betete, er bettelte, er schloss die Augen und öffnete sie und sah, dass sie nicht da war, nicht kommen würde, nie mehr.

Der Boden war ausgekühlt. Er stand auf und trat gegen die Tür, aber das Glas zersprang nicht. Er sah sich darin und schlug mit den Fäusten darauf ein, dann ging er durch die Räume und schrie ihren Namen. Im Schlafzimmer zerrte er das Bettzeug herunter und schleifte es hinaus, er hob einen Stuhl über den Kopf und zerschmetterte ihn, dann den zweiten. Er trat die morschen Bretter los und warf sie auf den Haufen. Er holte Zeitungen aus der Küche, riss schmutzige Geschirrtücher von den Haken, fand Streichhölzer und zündete alles an, erschrak, wie hoch die Flammen bald schlugen, und holte trotzdem mehr. Er holte das Hemd und die Schuhe und die Bibel und warf alles ins Feuer.

Er weinte und fiel hin, schürfte sich die Handflächen auf. Die Hitze warf sich gegen seinen Körper, es war nicht Kälte, die ihn zittern ließ. Er zerrte die Matratze vom Bett und zog sie über den Boden und wuchtete sie in die Flammen. Asche stob um ihn herum, an den Rändern glühende Papierfetzen wirbelten hoch, segelten über die Mauer. Aus der Matratze stieg schwarzer Rauch. Eine Weile stand er schlotternd da, seine Augen brannten, Tränen liefen ihm über die Wangen.

Dann ging er zurück ins Schlafzimmer und sah die Briefe. Fünf Umschläge lagen auf der Spanplatte, die den Bettrost bedeckte. Er griff nach ihnen, musste sie ablösen. Eamons Schweiß, durch die Matratze gesickert, sein Gewicht und die Jahre hatten sie ans Holz gepresst. Sie waren an Orla adressiert. Wilbur trug sie hinaus, betrachtete die geschwungene Schrift, die Marken. Das Feuer pumpte Rauch in den tiefen Himmel. Wilbur las. Irgendwann rief von weit her Matthew, aus einer anderen Welt, einer anderen Zeit.

Sie hatten das Feuer gemeinsam gelöscht. Matthew hatte mit einer Schaufel Stücke aus dem schwelenden Haufen gezerrt, Wilbur brachte in einem Eimer Wasser aus der Küche. Sie redeten nicht. Die Asche wurde schwarzer Brei, ein Schlackenmeer, aus dem verkohlte Holzstücke und eine Ecke der Matratze ragten, sinkenden Schiffen gleich. Eine Stunde später saß Wilbur neben Matthew im Auto. Matthew erwähnte das Feuer nicht. Er merkte, wie aufgewühlt Wilbur war, und fragte ihn, wie es gewesen sei, durch das leere Haus zu gehen, ob er etwas gefunden habe, eine Erinnerung an Orla. Er bedrängte den Jungen nicht und ließ ihm Zeit mit den Antworten, die stockend kamen.

Sie fuhren eine andere Strecke zurück, einen Umweg. Matthew fand zunehmend Gefallen am Lenken des Autos, und er hatte es nicht eilig. Die schmale Straße wand sich durch kleine Wälder, deren Bäume in einem Meer aus farbigen Blättern standen, und vorbei an Dörfern aus vier, fünf Häusern. Kein Auto kam ihnen entgegen, keine Fahnen wehten. Auf einer Brücke stand ein alter Mann und winkte ihnen zu. Sein Hund saß auf der gewölbten Steinmauer und sah in den Fluss. Als Matthew hupte, zuckte Wilbur zusammen. Er holte eine Fotografie aus der Tasche, die Orla vor einem Restaurant in Sligo zeigte. Deirdre hatte sie gemacht, daran erinnerte sich Wilbur. Er war den ganzen Tag mit Süßigkeiten gefüttert worden und hatte sich auf dem Heimweg übergeben. Das erzählte er und hoffte, Matthew würde aufhören zu fragen. Er wollte nicht über die Briefe reden. Er konnte nicht. Er sah aus dem Fenster und dachte an einen Ort, der unendlich weit weg lag.

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