Rolf Lappert - Nach Hause schwimmen

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Nach Hause schwimmen: краткое содержание, описание и аннотация

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Wilbur, gerade mal 1,50 Meter groß, ist wirklich kein Glückskind: Seine irische Mutter stirbt bei der Geburt, sein schwedischer Vater macht sich aus dem Staub, und sein erstes Zuhause ist der Brutkasten. Erst als seine Großeltern ihn nach Irland holen, erfährt er, was Heimat ist. Doch das Glück währt nicht lang: Sein bester Freund kommt in die Erziehungsanstalt, und seine Großmutter Orla stirbt bei einem Unfall. Auch wenn er gern so stark wäre wie Bruce Willis: Er ist und bleibt ein Verlierer. Erst die charmante Aimee bringt ihm etwas anderes bei: Wilbur muss endlich lernen, zu leben — ob er will oder nicht. Rolf Lappert hat einen großen Roman über das Erwachsenwerden eines kleinen, an der Welt verzweifelnden Jungen geschrieben, der durch seine bezwingende Komik mitreißt.

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«Ich möchte weg«, sage ich.

Ein Lächeln streicht über Vermeers Gesicht. Eine Weile sitzt er da, die Hände noch immer gefaltet. Ich frage mich, ob sich mit dem Strick jemand erhängt hat. Und falls ja, warum er auf Vermeers Tisch liegt, neben dem Telefon und einem Bild, das vermutlich seine Familie zeigt.

«Sie können sich nicht vorstellen, wie sehr mich das mit Freude erfüllt«, sagt Vermeer schließlich.»Ich meine damit sowohl die Tatsache, dass Sie wieder sprechen, als auch Ihren Wunsch, uns zu verlassen.«

Ich nicke. Ich denke daran, nach meinem Koffer zu fragen, überlasse es dann aber Vermeer, meine Abreise zu organisieren. Es ist später Nachmittag, ich würde gerne noch eine Nacht hierbleiben und morgen ausgeruht los.

«Sie haben mein Vertrauen in Ihren Lebensmut nicht enttäuscht«, sagt Vermeer.»Die Entscheidung, Sie trotz Gefährdung in die Offene Abteilung zu verlegen, war unter meinen Kollegen nicht unumstritten, müssen Sie wissen. «Er lächelt mich an, dann klappt er sein Notebook auf. Ein Flaum aus blauem Licht legt sich auf seine Haut und wird weiß. Der Strick sieht neu aus, unbenutzt, und er ist kurz, misst vielleicht vierzig Zentimeter. Ziemlich unwahrscheinlich, dass er um den Hals eines Selbstmörders gelegen hat. Trotzdem würde ich gerne wissen, ob es sich dabei um ein makaberes Souvenir handelt, das Erinnerungsstück an einen besonderen Fall. Oder ob das Seil dazu da ist, ihn jeden Tag daran zu erinnern, mit welcher Art von Männern er es hier drin zu tun hat. Vermeer tippt etwas in das Notebook. Dass er den Strick für sich bereithält, schließe ich aus. Ob er ihn ab und zu umhängt, nur um zu sehen, wie es sich anfühlt? Und ob er dabei auf seinen Stuhl steigt?

«Ich kann mir vorstellen, dass Sie unsere Einrichtung so schnell wie möglich verlassen wollen«, sagt Vermeer und klappt das Notebook zu. Er lächelt wieder und faltet die Hände.»Trotzdem bitte ich Sie, noch eine Woche zu bleiben.«

Ich sehe ihn an. Die Bitte überrascht mich, ich stelle mir Engpässe bei der Aufnahme neuer Insassen vor, Abweisungen aufgrund von Überbelegung, Dutzende gescheiterter Selbstmörder, die auf ein freies Bett warten, einen Platz im Runden Zimmer, eine Nische zum Überleben.

«Am nächsten Freitag besucht uns eine Delegation aus Washington«, sagt Vermeer.»Vertreter eines Ausschusses, der über die Vergabe und die Verlängerung von Lizenzen für privat geführte Kliniken bestimmt. Es wird eine Besichtigung geben, Tischlerei, Schwimmbad, der Garten, vielleicht einen Spaziergang im Park. Am Schluss stelle ich mir ein Gespräch vor, die Leute des Ausschusses und zwei, drei Männer, die hier neue Kraft gefunden haben, neue Hoffnung. «Er sieht mich an, wartet. Seine rechte Hand liegt auf dem Strick. Ich stelle mir vor, wie er sich daran aufhängt, nachdem ich seine Bitte abgeschlagen und das Büro verlassen habe. Aber dann sehe ich, dass es keine Möglichkeit gibt, das Seil an der Decke zu befestigen.

«Ich weiß nicht«, sage ich. Eine Nacht wollte ich sowieso noch bleiben. Aber eine ganze Woche?

«Ich verstehe Ihre Vorbehalte«, sagt Vermeer. Er steht auf, den Strick lässt er liegen.»Erlauben Sie mir eine Frage. Was gedenken Sie draußen zu tun? Ich meine, was haben Sie für Pläne?«

Pläne, denke ich, Pläne habe ich keine. Mein Leben lang hatte ich noch keinen Plan. Ich habe Dinge getan, manche mit weitreichenden Folgen, aber keine meiner Handlungen war ausgedacht oder vorbereitet. Ich folge Impulsen, lasse mich treiben, reagiere. Ich bin ein Nichtschwimmer in einem zähen Fluss. Ich halte mich wahllos an Dingen fest, um nicht unterzugehen.

«Lassen Sie mich Ihnen einen Vorschlag unterbreiten«, sagt Vermeer. Er stützt die Hände auf den Tisch und sieht mich an.»Wenn Sie bleiben, werden wir Ihnen beim Neustart ein wenig unter die Arme greifen. Sagen wir, mit zweitausend Dollar.«

Vermeer weiß, dass ich pleite bin. Der Typ im Hotel hat ihm bestimmt erzählt, wie ich meine letzten Scheine hervorgekramt habe, um für das Zimmer zu bezahlen. Zweitausend Dollar würden mich eine ganze Weile über Wasser halten.

«Einverstanden?«fragt Vermeer und streckt mir die Hand entgegen.

Er lächelt. Er war nett zu mir. Er ist glücklich, weil er glaubt, mir das Leben gerettet zu haben. Ich schulde ihm etwas. Ich ergreife seine Hand.

«Unter einer Bedingung«, höre ich mich sagen. Der Satz ist mir rausgerutscht, ich wollte ihn nur denken, nicht aussprechen. Ich ziehe die Hand zurück und lege sie neben die andere in den Schoß.

«Ja?«Vermeers Lächeln ist durch nichts zu vertreiben. Er setzt sich hin und nimmt einen Stift in die Hand, als wolle er sich meine Forderung aufschreiben.

«Ich möchte das Bild sehen«, sage ich. Dabei deute ich mit einer Kopfbewegung auf den Rahmen neben dem Notebook.

Vermeer scheint völlig überrascht zu sein. Er sieht den Rahmen an, als würde ihm dessen Gegenwart zum ersten Mal seit langer Zeit wieder bewusst. Er legt den Stift hin und nimmt ihn in die Hand, betrachtet ihn. Dann gibt er ihn mir.

Ich drehe den Rahmen aus dunklem, glänzendem Holz um. Er ist leer.

Irgendwie werde ich die Woche hinter mich bringen. Vielleicht ist es sogar ganz gut, wenn ich die Stadt nicht überstürzt verlasse. Drei Tage ist es her, seit ich in Vermeers Büro saß. Die Idee, meine Zukunft zu planen, zumindest die ersten Wochen, erscheint mir vernünftig. Mit dem Geld könnte ich einiges anstellen. Ich könnte mir ein Auto kaufen, ein gebrauchtes. Ich könnte mich in ein Flugzeug setzen und irgendwohin fliegen. Oder einen Laden mieten. Ich wollte schon immer Dinge an Leute verkaufen. Schrauben, zum Beispiel. Ich könnte einen Laden eröffnen, wo man jede Schraube kaufen kann, die es gibt. Ich hätte Schubladen an den Wänden, jede Schublade wäre beschriftet, durchnumeriert. Alles wäre geordnet und hätte seinen Platz. Ich würde Arbeitskleidung tragen, einen blauen Kittel, graue Hosen. Der Laden hätte einen Namen wie Schraub-O-rama oder Wilburs Welt der Schrauben .

Ich könnte auch einen Laden für Nichtschwimmer aufmachen und Rettungsringe, Schwimmwesten und aufblasbare Inseln verkaufen. Und Bücher, in denen Worte wie Wasser oder Schwimmen nicht vorkommen. Und Reisen in Länder, die nicht ans Meer stoßen. In die Schweiz, zum Beispiel, oder nach Ungarn. Oder in die Wüste.

Wayne kommt ins Zimmer und fragt, ob ich Japanisch spreche. Obwohl ich verneine, hält er mir eine Gebrauchsanweisung hin. Ich sage ihm, er soll sich verziehen. Er nennt mich einen eingebildeten Arsch und geht. Ich werde doch keinen Laden eröffnen. Ich hätte es mit Leuten wie Wayne und Elroy zu tun, und das geht nicht. Wayne würde nach einer Schraube verlangen, die es nicht gibt, nicht mal in Japan, und ich würde sämtliche Kataloge durchgehen und ein paar Anrufe machen und ihm dann sagen, dass es diese Schraube nicht gibt, und Wayne würde mich beschimpfen und Schraub-O-rama einen Saftladen nennen. Elroy säße den ganzen Tag da und sähe mir zu. Er würde am ersten Tag eine Schraube kaufen und damit das Recht, für den Rest seines Lebens in meinem Laden zu sitzen. Typen wie er würden kommen und nach Phantasieschrauben fragen. Sie würden Schrauben aus uralten Maschinen bringen und wollen, dass ich ihnen drei davon besorge. Alte Damen würden nach Nägeln fragen, um ihre Vogelhäuschen zu reparieren, und ich müsste ihnen erklären, dass ich nur Schrauben führe.

Am liebsten wäre mir, wenn ich in meinem Laden sitzen und die kleinen Schubladen auf- und zumachen könnte, um die Schrauben darin zu betrachten, ohne von irgendjemandem gestört zu werden. Ein Laden ohne Kunden in einer Straße ohne Menschen, das wäre ideal. Ich würde die Rollos herunterlassen, Musik hören und im Licht runder Lampen Bestellformulare ausfüllen. Vielleicht würde ich anfangen, Zigarren zu rauchen. Ab und zu käme eine Lieferung neuer Schrauben, die es einzusortieren gälte. Natürlich würde der Laden nach kurzer Zeit Pleite machen, und ich würde vor dem Nichts stehen.

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