Rolf Lappert - Nach Hause schwimmen

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Wilbur, gerade mal 1,50 Meter groß, ist wirklich kein Glückskind: Seine irische Mutter stirbt bei der Geburt, sein schwedischer Vater macht sich aus dem Staub, und sein erstes Zuhause ist der Brutkasten. Erst als seine Großeltern ihn nach Irland holen, erfährt er, was Heimat ist. Doch das Glück währt nicht lang: Sein bester Freund kommt in die Erziehungsanstalt, und seine Großmutter Orla stirbt bei einem Unfall. Auch wenn er gern so stark wäre wie Bruce Willis: Er ist und bleibt ein Verlierer. Erst die charmante Aimee bringt ihm etwas anderes bei: Wilbur muss endlich lernen, zu leben — ob er will oder nicht. Rolf Lappert hat einen großen Roman über das Erwachsenwerden eines kleinen, an der Welt verzweifelnden Jungen geschrieben, der durch seine bezwingende Komik mitreißt.

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Als die Klänge verebbten und die Nadel in der Auslaufrille kratzte, wusste Wilbur nicht, wie viel Zeit vergangen war. Er blinzelte ins Dämmerlicht und sah, dass er alleine war. Er wartete und horchte, stand schließlich auf und spähte in die angrenzende Küche, dann hob er den Tonarm von der Platte und stand eine Weile da. Er berührte das Sitzpolster des zweiten Sessels, es war kühl. Er wollte rufen, aber dann tat er es nicht und verließ das Haus.

Auf dem Vorplatz sah er zu den Fenstern hoch, doch nirgendwo brannte Licht, hinter keinem Vorhang bewegte sich etwas. Ein dichter Nieselregen strich ihm über das Gesicht, und Wilbur drehte sich um und rannte zum Haus der Conways.

Die Schule fing wieder an und damit das Getuschel über Wilbur. Alle auf dem Pausenhof wussten, dass er bei den Conways lebte. Wieder war es Erin Muldoon, die ihn ansprach, während die übrigen Schüler nur verhohlen glotzten. Sie fragte, ob Wilbur an einem Sonntagnachmittag zu ihr kommen wolle, aber er sagte, das ginge nicht, weil er den alten Leuten aus der Bibel vorlese. Erin versuchte es mit einem Samstag und dann mit irgendeinem Tag der Woche, gab aber auf, als Wilbur für jeden eine Verpflichtung hersagte. Sie presste die Lippen zusammen, drehte sich um und ging zu ihren Freundinnen, in deren Mitte sie verschwand wie ein Fisch zwischen wogendem Tang. Lachen und Gemurmel stiegen aus diesem Wald, und Wilbur setzte sich abseits der anderen Kinder auf eine Mauer und versuchte, die Klänge, nach denen er sich sehnte, in seinem Kopf zum Schwingen zu bringen. Wenn er die Augen schloss, gelang es ihm manchmal, dann wurde er wieder schwer und schwebte, bis die Glocke schrillte oder ein Kieselstein seinen Kopf traf und grölendes Lachen die Musik verdrängte.

Dem Unterricht folgte Wilbur wie im Traum. Sein Gehirn war ein Schwamm, der alles aufsog, was er las oder hörte. Er wusste, dass er etwas Besonderes war, und er nahm es hin. Das half ihm, den Neid und Spott der Mitschüler zu ertragen. Man schubste ihn herum und versteckte seine Bücher, flüsterte ihm auf dem Flur Beleidigungen ins Ohr und stellte ihm ein Bein. Von Sean Finn und Niall McCoy fing er ab und zu eine Kopfnuss ein oder einen versteckten Tritt ans Schienbein. Er gewöhnte sich daran. Auch an die Blicke und das Kichern der Mädchen, an die Art, wie sie sich von ihm abwandten und eine gewölbte Hand vor den Mund hoben, um über ihn zu tuscheln. Welche Gerüchte sie verbreiteten, wusste er nicht, und es war ihm gleichgültig. Hin und wieder warf ihm Sean Finn ein paar Brocken davon zu in der Hoffnung, Wilbur würde ihn einen Lügner nennen und damit ein paar Ohrfeigen und Magenhiebe rechtfertigen, aber sein Lieblingsopfer stellte sich taub.

Weil die Tätlichkeiten gegen Wilbur im Geschiebe auf den Fluren und in dem Gedränge auf dem Pausenhof verborgen blieben und Wilbur sich nie beschwerte, hatten die Lehrer keinen Grund, etwas zu unternehmen. Miss Ferguson sah zwar, dass Wilbur oft drangsaliert wurde, aber sie wollte ihn nicht noch mehr zum Außenseiter machen, indem sie ihn übermäßig schützte. Sie verbarg so gut es ging ihre Zuneigung zu ihm, die hauptsächlich auf der Bewunderung seiner außergewöhnlichen Intelligenz beruhte, wusste aber auch, dass es diese Intelligenz war, mit der der Junge den Hass seiner Mitschüler auf sich zog. So sah sie sich vor die schwierige Aufgabe gestellt, Wilbur im Unterricht zu fordern, ihn aber gleichzeitig nicht zu sehr aus der Menge der meist mittelmäßig begabten Kinder herausragen zu lassen.

Wilbur Sandberg würde die Grundschule in Portsalon zu Ende machen, das stand für seine Lehrerin fest. Mit zwölf würde er die Schule in Letterkenny besuchen, wie die übrigen seiner Klasse, die versetzt wurden. Welchen Weg er danach einschlagen sollte, lag nicht in ihrer Zuständigkeit. Es gab Schulen für Hochbegabte, aber ob Wilbur sich an einem Ort wohlfühlen würde, wo kopflastige Sonderlinge, weltfremde Streber und egozentrische Genies zur geistigen Elite geschmiedet wurden, bezweifelte sie. Sie betrachtete es als ihre Pflicht, ihm so viel Wissen mitzugeben, wie es der vorgegebene Unterrichtsplan erlaubte, aber mehr konnte sie nicht tun, obwohl ihr der Junge ans Herz gewachsen war.

Vielleicht hätte sie etwas gegen Sean Finn und Niall McCoy unternommen, wenn ihr der Sportlehrer von den blauen Flecken an Wilburs Schienbeinen erzählt hätte. Aber Fintan Taggart sah weder in Blutergüssen noch Kratzern oder Fleischwunden etwas Schlimmes. Im Gegenteil. Für ihn waren sie Beweise körperlicher Aktivität, unvermeidbare Folgen eisernen Trainings und unzimperlichen Einsatzes, er betrachtete sie als Auszeichnungen, die man trug wie Orden.

Eigentlich hätte Wilbur seinen Sportlehrer bewundern sollen. Fintan Taggart war ein harter Kerl. Er fuhr ein Rennrad und rannte im kalten Regen Berge hoch, an denen Spaziergänger außer Atem gerieten. Er konnte fluchen und mit einer dunklen Stimme brüllen, und Fotos bewiesen, dass er auf haushohen Wellen geritten war und Ziegelsteine mit der bloßen Hand entzweischlug. Die Jungen, die so werden wollten wie Taggart und auf dem besten Weg dazu waren, verehrten ihn. Wilbur hasste ihn. Fintan Taggart war der erste Mensch, den er töten wollte.

Dabei hatte Wilbur nichts gegen Sport. Unvoreingenommen betrachtet, schien er eine praktikable Möglichkeit, den Körper zu formen. In seinem Fall hätte das geheißen, Muskeln zu bilden und das mickrige Gewicht aufzustocken. Bis Taggart in Portsalon aufkreuzte, war es Miss Ferguson gewesen, die ihrer Klasse ein wenig Bewegung verschaffte. Dazu war man entweder auf den Pausenhof oder in die Turnhalle gegangen, eine bessere Scheune aus Wellblech, deren Wände und Dach bei starkem Wind schepperten. Darin trabten die Kinder im Kreis oder machten Freiübungen, begleitet vom Tamburin, auf das die Lehrerin mehr oder weniger rhythmisch schlug. Bei den harmlosen Ballspielen konnte es zu keinen Körperkontakten und folglich zu keinen Grobheiten kommen. Miss Ferguson legte viel Wert auf die therapeutische Wirkung eines Spiels, Härte und Kampf waren ihr ein Greuel.

Ihr Favorit war ein Spiel, das sie Klingelball nannte. Dabei saßen die Schüler mit verbundenen Augen auf dem Boden und warfen sich einen mit Glöckchen gefüllten Ball zu. Es gab keine Mannschaften, Ziel war es, den Ball in einen Blecheimer zu befördern, den Miss Ferguson immer wieder verschob. Wilbur mochte an dem Spiel vor allem den Umstand, dass niemand ihn sehen konnte, denn in Turnzeug gab er eine noch dünnere und unfertigere Figur ab als in Straßenkleidung. Und das Klingelgeräusch des Balls gefiel ihm. Er stellte sich einen verirrten Vogel vor, der zwitschernd durch ihre Reihen flatterte und dem man in sein Nest helfen musste.

Das Ende der Turnstunde warf ihn jeweils schnell in die Realität zurück. Im Umkleideraum lachten die Jungs sich schief über seine bleichen Beinchen und Ärmchen und den handtuchbreiten Brustkorb, der hohl klang, wenn man dagegen stieß. Sie nannten ihn Alien und taten, als fürchteten sie sich vor ihm, nur um ihm gleich darauf einen schmerzhaften Knuff zu verpassen. Viele der Jungs waren Bauernsöhne, von der Arbeit auf dem Hof kräftig und derb. Ihre Haut war dunkel, und wenn sie prahlerisch und drohend die Arme anwinkelten, wuchsen kleine Muskelberge, die alle anfassen mussten. Neben diesen Kolossen fühlte Wilbur sich tatsächlich wie ein Außerirdischer. An Turntagen lag er abends im Bett und dachte sich eine Geschichte aus, in der er den Absturz eines UFOs überlebt hatte und jetzt unter den Menschen auf einem fremden Planeten ausharren musste. Man hatte wissenschaftliche Experimente mit ihm angestellt, doch war ihm die Flucht aus dem Labor gelungen. Er lag in der Dunkelheit, bewegte die Finger vor dem Gesicht und glaubte, sich an die Schläuche zu erinnern, die an ihn angeschlossen gewesen waren, und an die enge, gläserne Hülle des Raumschiffs.

Die Lehrerschaft hatte sich erfreut gezeigt, als Fintan Taggart anbot, den Sportunterricht an der Schule zu übernehmen. Miss Ferguson war die einzige gewesen, die Bedenken äußerte und meinte, sie würde die Spiele mit ihren Kindern vermissen. Dass der braungebrannte Mann, der zur Beerdigung seines Vaters aus Neuseeland angereist war, über keinerlei pädagogische Kenntnisse verfügte, störte weder die Verantwortlichen an der Schule noch die zuständigen Behörden. Fintan Taggart, zweiunddreißig Jahre alt, strahlte vor Gesundheit und Tatendrang, er war höflich, ehrgeizig und ein guter Christ, und nicht zuletzt war er ein Junge aus dem Ort. Einer der Lehrer hegte anfangs Zweifel an der Autorität des Sunnyboys, doch am jährlichen Schulsporttag bewies Taggart nicht nur unermüdlichen Einsatzwillen und Übersicht, sondern auch eine sichere und notfalls strenge Hand im Umgang mit den Kindern.

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