Rolf Lappert - Nach Hause schwimmen

Здесь есть возможность читать онлайн «Rolf Lappert - Nach Hause schwimmen» весь текст электронной книги совершенно бесплатно (целиком полную версию без сокращений). В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Год выпуска: 2008, Издательство: Carl Hanser Verlag GmbH & Co. KG, Жанр: Современная проза, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.

Nach Hause schwimmen: краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Nach Hause schwimmen»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

Wilbur, gerade mal 1,50 Meter groß, ist wirklich kein Glückskind: Seine irische Mutter stirbt bei der Geburt, sein schwedischer Vater macht sich aus dem Staub, und sein erstes Zuhause ist der Brutkasten. Erst als seine Großeltern ihn nach Irland holen, erfährt er, was Heimat ist. Doch das Glück währt nicht lang: Sein bester Freund kommt in die Erziehungsanstalt, und seine Großmutter Orla stirbt bei einem Unfall. Auch wenn er gern so stark wäre wie Bruce Willis: Er ist und bleibt ein Verlierer. Erst die charmante Aimee bringt ihm etwas anderes bei: Wilbur muss endlich lernen, zu leben — ob er will oder nicht. Rolf Lappert hat einen großen Roman über das Erwachsenwerden eines kleinen, an der Welt verzweifelnden Jungen geschrieben, der durch seine bezwingende Komik mitreißt.

Nach Hause schwimmen — читать онлайн бесплатно полную книгу (весь текст) целиком

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Nach Hause schwimmen», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Schon die nächste Zigarette würde wie selbstverständlich zwischen seinen Lippen stecken und ihm keine Übelkeit mehr verursachen. Irgendwann würde man ihn nur noch rauchend antreffen, eingehüllt in blaue Schwaden, hinter denen seine Augen kalt blitzten.

Nachdem er die Kippe auf dem Lehmboden ausgedrückt hatte, spielte Wilbur mit den Streichhölzern, legte sie zu Figuren und Buchstaben und zählte sie. Weil ihm das bald einmal zu langweilig wurde, zündete er eines an und dann noch eins. Er ließ sie abbrennen, machte die Spitzen von Daumen und Zeigefinger mit Spucke nass und hielt die Streichhölzer am verkohlten Kopf, bis sie in einer letzten winzigen Rauchsäule erloschen. Dann zündete er Strohhalme an, die herumlagen, danach kleine Holzstücke. Schließlich entfachte er ein Feuer aus Stroh und Reisig und dürren Latten, die sich in einer Ecke stapelten. Die Flammen loderten, von Wilbur aufgeregt kontrolliert, und eine Säule aus sauberem Rauch stieg schnell und fast gerade unter das Giebeldach.

Erst als Wilbur Laub und Placken von Moos ins Feuer legte, breitete sich Qualm aus, der rasch den Schuppen füllte. Wilbur stocherte hektisch mit einem Schaufelstiel in dem brennenden Haufen und zertrat mit den Schuhen glühende und züngelnde Holzstücke, die er aus dem Brandherd geschoben hatte. Dabei hustete er und rieb sich die tränenden Augen, unterließ es jedoch, die Tür des Schuppens zu öffnen, um seine Anwesenheit nicht zu verraten. Als er das Feuer gelöscht hatte und nur noch ein kokelnder Fleck vor ihm lag, pinkelte er darauf, keuchte die abflauende Panik aus der Brust und kicherte über das Zischen und den süßlich riechenden Dampf, der aus der Glut emporstieg.

Den Mann, der in der offenen Tür stand, sah Wilbur erst, als er, vom plötzlichen Licht überrascht, den Kopf hob. Obwohl er nicht fertig war, zog Wilbur eilig die Hose hoch und knöpfte sie zu. Der Mann war alt und bärtig und trug einen Mantel, dessen Farbe im abziehenden Rauch von fahlgrau zu braun wechselte, und er stützte sich auf einen Stock. Die Zeit, während der sie sich anstarrten, geriet Wilbur zur Ewigkeit, und er war beinahe erleichtert, als der Mann endlich den Mund aufmachte.

«Wer bist du?«rief der Alte, und er klang eher neugierig als verärgert. Er stand in der Türöffnung wie eingerahmt. Licht fiel in seinen Rücken und ließ seine Gestalt an den Rändern strahlen. Er erinnerte Wilbur an ein Gemälde im Wohnzimmer der Conways, das Moses zeigte, der einen krummen Stock in der Hand hält, während sein Gewand im Wind weht. Was nicht zu diesem biblischen Bild passte, war die Hornbrille mit den dicken Gläsern.

Wilbur antwortete nicht. Er wollte stumm bleiben. Darin hatte er Übung.

Der Mann wiederholte seine Frage und zerrte Wilbur, als dieser schwieg, an der Hand aus dem Schuppen und über eine ungemähte Wiese. Das Gras war feucht vom letzten Regen, und Wilbur bemerkte, dass der Alte nur Pantoffeln an den nackten Füßen trug. Nachdem sie einen Kiesplatz überquert hatten, erreichten sie das Haus, einen zweistöckigen Bau, an dem sich Efeu bis zum Dach emporrankte. Der Alte ließ Wilbur erst los, nachdem er ihn im Wohnzimmer in einen Sessel gedrückt hatte, dann setzte er sich ihm gegenüber in einen zweiten, größeren Sessel, stützte die Hände auf den Gehstock und starrte seinen Gefangenen nachdenklich an.

«Ich kenne dich«, sagte er und schien Wilburs Namen in dessen Augen lesen zu wollen.

Wilbur senkte den Blick und hoffte, seine nassen Schuhe würden auf dem Teppich ordentliche Flecken hinterlassen. Eine Katze kam aus einem Nebenraum und strich ihm um die Beine, bis der Mann sie zu sich rief und hochhob. Wilbur überlegte, aufzuspringen und davonzurennen, aber der Mann saß keine zwei Meter vor ihm und würde ihn bestimmt packen, sobald er sich bewegte. Er stellte sich vor, er wäre der Held des Films und der Alte der Anführer der Verbrecher. Er war verletzt und seinem Feind in die Hände gefallen. Jetzt ging es darum, ruhig zu bleiben und den richtigen Moment abzuwarten, den Augenblick der Flucht oder des Angriffs. Wilbur entspannte sich, setzte die Miene auf, die er im Schuppen geübt und vor dem Badezimmerspiegel perfektioniert hatte. Er legte sich einen Satz zurecht, der abgebrüht klang, furchtlos und kalt. Er hatte Zeit. Zumindest bis fünf, wenn er im Haus der Conways den Tisch decken musste.

Der Mann streichelte, nachdenklich ins Leere blickend, die Katze, und Wilbur hob den Kopf und sah ihn an. Er schätzte ihn auf über siebzig, das war mindestens so alt wie Mr. Walsh, eher älter. Die Vorstellung, einen schwächlichen Greis anzugreifen, um zu fliehen, missfiel Wilbur. Er wollte Feinde, die ihm ebenbürtig waren, unzimperlich und verschlagen wie er selber.

«Jetzt hab ich’s!«rief der Mann plötzlich und schlug sich mit der flachen Hand auf den Schenkel. Die Katze sprang von seinem Schoß, blieb einen Moment verwirrt neben dem Sessel stehen und rannte dann aus dem Zimmer.»Du bist der Neue der Conways!«

Wilbur sagte nichts. Er war erschrocken wie die Katze und hasste sich dafür. Jetzt nahm er alle Kraft zusammen und starrte dem Mann ins Gesicht. Er hätte sich gerne eine Zigarette angezündet, um seine Gelassenheit zu unterstreichen. Aber die Streichhölzer lagen im Schuppen, und er konnte seinen Bewacher schlecht um Feuer bitten.

«Nein, so was auch«, sagte der Alte. Er grinste und trommelte mit den Fingern auf der Lehne des Sessels, dessen braunes Leder faltig und brüchig war und Wilbur an die kahle Haut eines sehr alten, in der Sonne verendeten Tieres denken ließ. Der Mann lächelte vor sich hin und nickte.

Wilbur sah sich im Zimmer um. Neben einem offenen Kamin lagen Torfstücke in geflochtenen Körben. Ölbilder zeigten lichtsatte Landschaften, durch die Wilbur gerne gegangen wäre. Unter einem der Bilder stand eine Kommode, darauf ein Plattenspieler, ein klobiges Modell mit riesigen Schaltern und Knöpfen und dennoch der einzige moderne Gegenstand im Raum. In Regalen standen Bücher, die meisten davon dicker als die Bibel, aus der Wilbur vorlesen musste. Auf einem kleinen Tisch lagen Zeitungen, beschriebene Blätter, Zettel, Brillen und noch mehr Bücher. Es war düster in dem Raum, alles in ihm schien in einer anderen, früheren Zeit zu ruhen. Die Möbel wirkten schwer und unverrückbar, die Vasen dünn und durchlässig, als würden sie bei einer Berührung zerfallen. Von der Decke hing ein Leuchter, dessen Schirm eine gläserne weiße Blume war. Längliche Glühbirnen ragten aus ihrer Mitte, Blütenstempeln gleich. Auf dem runden Tisch neben dem Sessel des Mannes stand eine Bronzefigur, ein Pferd im Galopp, Mähne und Schweif fliegend, eingefroren in einer Sekunde des Glücks, der Sekunde vor dem Tod. Wilbur sah weg, schloss für einen Moment die Augen. Als er sie öffnete, trieb die Sonne etwas Helligkeit durch die Wolken und ließ in einer Ecke des Raumes den Bauch eines Instruments schimmern.

«Ein Cello«, sagte der Alte.

Wilbur senkte den Blick, drehte die Schuhspitzen einander zu.

«Ich konnte mal darauf spielen. Früher, als ich noch meine Schuhe binden konnte. «Der Mann lachte. Es klang wie ein leises Husten.

Eine Weile saßen sie da und hörten auf das Ticken der Uhr, deren Pendel hinter einem runden Fenster schwang. Es war warm in dem Zimmer, obwohl im Kamin kein Feuer brannte. All die Gegenstände, die es füllten, schienen Wärme abzugeben. Wilbur hatte Durst, er wollte weg. Aber er blieb sitzen. Der Sessel umschloss ihn, er versank langsam in ihm.

«Magst du Musik?«fragte der Alte. Er stand auf, ging zu der Kommode, nahm eine Schallplatte daraus hervor und legte sie auf den Teller des Plattenspielers. Als er das Gerät einschaltete, gaben die Lautsprecher, die in den Regalen zwischen Büchern standen, ein Knacken von sich, dann brummten sie träge wartend. Wenig später erklang eine Musik, deren erste langgezogene Töne in Wilburs Bauch strömten, sich ausbreiteten und langsam aufstiegen, sachte an seinen Schläfen rieben und dann in seinem Kopf kreisten, ein Schwarm leuchtender Käfer in tiefdunkler Umlaufbahn, ein sanftes Scheuern von Flügeln, Wärme erzeugend, ein endloses Rollen, Summen, ein Licht in der Finsternis des Schädels. Wilbur bewegte sich nicht, atmete nicht. Die Musik machte das für ihn, übernahm seinen Körper. Wilbur wurde schwer, er versank, und trotzdem flog er. Die Augen geschlossen, schwebte er über sich, über der Welt, hellwach und in tiefem, aufgewühltem Schlaf.

Читать дальше
Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «Nach Hause schwimmen»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Nach Hause schwimmen» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.


Отзывы о книге «Nach Hause schwimmen»

Обсуждение, отзывы о книге «Nach Hause schwimmen» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.

x