Rolf Lappert - Nach Hause schwimmen

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Wilbur, gerade mal 1,50 Meter groß, ist wirklich kein Glückskind: Seine irische Mutter stirbt bei der Geburt, sein schwedischer Vater macht sich aus dem Staub, und sein erstes Zuhause ist der Brutkasten. Erst als seine Großeltern ihn nach Irland holen, erfährt er, was Heimat ist. Doch das Glück währt nicht lang: Sein bester Freund kommt in die Erziehungsanstalt, und seine Großmutter Orla stirbt bei einem Unfall. Auch wenn er gern so stark wäre wie Bruce Willis: Er ist und bleibt ein Verlierer. Erst die charmante Aimee bringt ihm etwas anderes bei: Wilbur muss endlich lernen, zu leben — ob er will oder nicht. Rolf Lappert hat einen großen Roman über das Erwachsenwerden eines kleinen, an der Welt verzweifelnden Jungen geschrieben, der durch seine bezwingende Komik mitreißt.

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Im Herbst beschlossen die Behörden, man könne Wilbur nicht länger in Colms Obhut lassen. Der alte Mann, sein Leben lang Junggeselle und nur an Feiertagen in der Kirche anzutreffen, sei wohl kaum in der Lage, sich angemessen um ein Kind zu kümmern. Colm versuchte alles, um die beiden Beamten, die eines Sonntags unangemeldet zu einem Kontrollbesuch erschienen waren, von seinen erzieherischen und haushälterischen Fähigkeiten zu überzeugen, aber es half nichts. Auch Wilburs Flehen und sein darauffolgender Wutausbruch, der einem der Männer vom Sozialamt eine geplatzte Lippe bescherte, konnten an dem Beschluss nichts ändern.

Es wurde eine Pflegefamilie gefunden, noch bevor die Herbstferien begannen. Wilbur weigerte sich, aber Colm erklärte ihm, warum er gegen die behördliche Verfügung nichts tun konnte. Zum ersten Mal musste Wilbur Koffer packen. Colm hatte ihm zwei alte aus braunem Leder vom Dachboden geholt und dann geholfen, sie mit den Dingen zu füllen, die Wilbur brauchen würde. Am Tag, als Wilbur abgeholt wurde, hob Colm den Jungen hoch und umarmte ihn lange. Dann schenkte er ihm eine Giraffe aus Ton und versprach, ihn jede Woche zu besuchen. Er trug die Koffer zum Auto der Beamten und schloss die Tür, nachdem Wilbur eingestiegen war. Wilbur fühlte sich von Colm verraten und wusste, dass es nicht so war. Trotzdem drehte er sich erst um, als der Wagen den Hof weit hinter sich gelassen hatte. Er sah den alten Mann auf dem Vorplatz stehen, klein und schmal im Licht, das aus einem riesigen Himmel fiel, und er hob die Hand und winkte und wusste nicht, ob Colm es sah.

Die Beamtin, die auf dem Beifahrersitz saß, drehte sich ab und zu um und stellte Wilbur Fragen. Sie lächelte und versuchte nett zu sein, aber Wilbur sagte keinen Ton. Irgendwann gab die Frau auf und sah auf die Straße, die sie nach Portsalon brachte. Wilbur steckte sich den Finger in den Hals und würgte das Essen samt Nachtisch hervor, das Colm für ihn zubereitet hatte. Der Fahrer fluchte und hielt an, und die Frau suchte in ihrer Handtasche nach Papiertaschentüchern. Wilbur musste aussteigen. Sie standen auf einem Hügel, zwischen Felsen grasten ein paar Schafe. Wilbur blickte über das Meer, dann über das Land. Weit weg sah er Colms Hof, dahinter das Haus und die Mauer mit der roten Tür.

Während der Mann und die Frau das Erbrochene aufwischten, ging Wilbur die Straße hinunter auf die Häuser zu. Er wollte bei Colm bleiben, wollte jeden Morgen dessen klebriges Porridge essen und am Abend Karten spielen. Er wollte keine fremden Leute, die ihm Familie und fürsorgliche Eltern vorgaukelten. Er wollte kein besseres, schöneres Leben, wie es ihm die Beamtin versprach. Er wollte nachts in seinem Bett liegen und den Allmächtigen darum bitten, ihn zu sich zu holen. Dazu brauchte er diesen Trott, diese stummen Rituale, die er mit Colm einstudiert hatte. Gott würde irgendwann ein Einsehen haben und Wilburs Gebete erhören. Umgab Wilbur erst einmal amtlich verordnete Liebe, wäre Gott bestimmt nicht mehr bereit, dieses junge Leben zu beenden.

Wilbur hatte den Wagen schon weit hinter sich gelassen, als der Beamte angerannt kam und ihn zurückholte. Als er wegrennen wollte, packte ihn der Mann, und Wilbur merkte, wie die Tongiraffe in seiner Jackentasche zerbrach. Während der restlichen Fahrt redete niemand. Um den Geruch zu vertreiben, waren alle Fenster geöffnet, und Wilbur musste an die Ausflüge mit Orla denken. Erst überkam ihn der Drang zu weinen, aber dann begann er stattdessen zu singen. Laut und falsch sang er Mistletoe and Wine von Cliff Richard und hörte erst auf, als der Wagen vor dem Haus der Conways hielt.

Pauline Conway war eine dreiundfünfzigjährige Frau, die unter der Last, Gutes zu tun, müde und verbittert geworden war. Neben drei eigenen Töchtern und zwei Söhnen, die das Haus spätestens mit achtzehn verlassen hatten, waren im Lauf der Jahre vier Waisenkinder durch die Conway’sche Erziehungsmaschinerie geschleust worden. Wilbur war die Nummer fünf. Pauline und ihr Mann Henry führten ihren neuen Schützling durch das Haus, zeigten ihm den Garten und auch die Garage, in der ein blitzender silberner Wagen stand. Pauline redete in einem fort und zählte dabei all die Dinge auf, die Wilbur zu unterlassen hatte. Ihr Verbotskatalog war bereits länger als der von Miss Ferguson, als sie Wilburs Zimmer betraten. Pauline schob Wilbur in den Raum, und Henry legte ihm eine Hand auf die Schulter.

«Das ist dein Reich«, sagte Pauline und fügte gleich hinzu, Wilbur dürfe ohne Erlaubnis weder das Fenster öffnen noch an der Heizung drehen oder Bilder aufhängen.

Wilbur sah aus dem Fenster auf die Äste eines Baumes, die sich im leichten Wind bewegten. Er hatte sich im Auto vorgenommen, kein Wort mehr zu reden, und nicht vor, daran etwas zu ändern. Pauline und Henry, die sich mit verschreckten Kindern auskannten, waren überzeugt, dass ihr neuer Ziehsohn seine Schüchternheit schon bald ablegen würde. Als Pauline ihn aufforderte, den Schrank zu öffnen, blieb Wilbur in der Mitte des Zimmers stehen und rührte sich nicht. Schließlich machte Pauline die Schranktüren selber auf und tat beim Anblick von Bergen alter Spielsachen überrascht. Auch Henry mimte den Erstaunten und holte einen Bagger aus gelbem Plastik von einem Regal, führte Wilbur die beweglichen Teile vor und meinte, er würde am lieb sten selber in den Garten gehen und damit in der Erde buddeln. Pauline lachte, dann holten die beiden Wilburs Koffer hoch.

Wilbur setzte sich auf das Bett. Neben dem Kissen lag ein Teddy, der an einigen Stellen kahl war und dessen Knopfaugen lose an Fäden hingen. Wilbur sah an die Wände, ließ den Blick über die gerahmten Bilder gleiten, Drucke, die Segelschiffe und Landschaften zeigten, folgte mit den Augen den Blumenranken der Tapete, betrachtete eine Weile das Muster des Bettvorlegers, schloss die Augen und ließ sich nach hinten kippen. Als Pauline und Henry die Koffer brachten, gab er vor zu schlafen. Er merkte, wie Pauline ihm die Schuhe auszog und dass die Vorhänge geschlossen wurden.

Als es still war im Zimmer und er nur noch den eigenen Atem hörte, war Wilburs Gefühl der Einsamkeit so groß, dass er alle Kraft aufbringen musste, um nicht zu weinen. Er dachte an den Mann im Film, der so viele schreckliche Dinge erlebt und trotzdem nicht geweint hatte, und im Halbdunkel dieses fremden Zimmers beschloss er, genau so zu werden wie dieser Mann. Dann stand er auf, öffnete den Schrank, holte alles Spielzeug daraus hervor und warf es aus dem Fenster.

Wenn Pauline und das Wetter es erlaubten, schlenderte Wilbur durch die Nachbarschaft. Er hatte sein Schweigen nach zwei Tagen aufgegeben, beschränkte sich jedoch meist auf die Beantwortung von Fragen. Er grüßte jeden höflich, der ihm begegnete, wie seine Pflegemutter es ihm eingeschärft hatte, aber hinter dem Rücken der Leute murmelte er verächtlich und wünschte, sie würden tot umfallen. Viel zu entdecken gab es in der Gegend nicht, und weil er den Kindern, die sowieso nichts mit ihm zu tun haben wollten, aus dem Weg ging, war er ganz auf sich alleine gestellt. Er vermisste Orla, und auch Colm fehlte ihm, aber der Rest der Menschheit konnte ihm gestohlen bleiben.

Es waren Herbstferien, und die Tage dehnten sich ins Endlose, obwohl Pauline dafür sorgte, dass Wilbur täglich für die Schule lernte und Arbeiten erledigte, die sie und Henry als unangenehm empfanden. So war Wilbur fürs Rasenmähen, Unkrautjäten und Laubrechen zuständig und musste einmal in der Woche den Wagen waschen und die Garage ausfegen. Die übrige Zeit gehörte ihm, und er konnte mit ihr anfangen, was er wollte, solange er keine Dummheiten anstellte, sich nicht schmutzig machte und nicht zu spät zu den Mahlzeiten erschien.

Am dritten Ferientag entdeckte Wilbur einen leerstehenden Schuppen, der zu einem Haus am Rand des Dorfes gehörte. Der Schuppen war aus Holz und von einem Ring aus Pappeln umgeben, und wenn es regnete, schlugen die Tropfen so laut auf das Blechdach, dass Wilbur seine eigene Stimme nicht mehr hörte. Zuerst hatte Wilbur sich nur vor Regenschauern in die Hütte geflüchtet, jetzt stellte er zwischen den schiefen Bretterwänden Szenen des Bruce-Willis-Films nach, duckte sich unter Salven aus Maschinengewehren, schoss Magazine leer und rief im Regengetrommel Sätze, die sich ihm eingeprägt hatten, weil ein Mann sie sagte, der nichts zu verlieren hatte.

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