Rolf Lappert - Nach Hause schwimmen

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Nach Hause schwimmen: краткое содержание, описание и аннотация

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Wilbur, gerade mal 1,50 Meter groß, ist wirklich kein Glückskind: Seine irische Mutter stirbt bei der Geburt, sein schwedischer Vater macht sich aus dem Staub, und sein erstes Zuhause ist der Brutkasten. Erst als seine Großeltern ihn nach Irland holen, erfährt er, was Heimat ist. Doch das Glück währt nicht lang: Sein bester Freund kommt in die Erziehungsanstalt, und seine Großmutter Orla stirbt bei einem Unfall. Auch wenn er gern so stark wäre wie Bruce Willis: Er ist und bleibt ein Verlierer. Erst die charmante Aimee bringt ihm etwas anderes bei: Wilbur muss endlich lernen, zu leben — ob er will oder nicht. Rolf Lappert hat einen großen Roman über das Erwachsenwerden eines kleinen, an der Welt verzweifelnden Jungen geschrieben, der durch seine bezwingende Komik mitreißt.

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Ich nehme mir vor, Vermeer zu fragen, wo mein Koffer ist. Vielleicht würde mir der Anblick meiner Habseligkeiten helfen, mich an die Zeit zu erinnern, die zwischen meinem letzten Tag im Hotel und meiner Ankunft hier vergangen ist. Daran, dass ich mich am Empfang mit Conor Finnerty eingetragen habe, erinnere ich mich noch, auch an die alten Männer, an die schäbige Lobby, den launischen Kerl hinter der Theke und den griechischen Nachtportier. Ich sehe das pornografische Foto vor mir, das in der Hotelbibel lag. Die Frau ist schön, ihr Lidschatten blau wie die Tapete im Hintergrund.

Sam und Rodrigo tragen eine Bank aus dem Gebäude, wo die Schreinerei liegt, auf die Wiese und stellen sie unter eine Baumgruppe. Sam betrachtet die Bank, umkreist sie, geht in die Hocke und entfernt sich ein paar Schritte, um sie erneut zu studieren. Dann geht er zurück. Rodrigo zündet sich eine Zigarette an und legt sich auf die Bank. Beide sehen mich, beachten mich aber nicht. Soll mir recht sein. Ich sitze auf dem Hotelbett und habe etwas vor, weiß aber nicht, was. Ich erhebe mich und gehe über den Kiesweg zur Tür, öffne sie und trete auf den lichtlosen Flur, Ziegengeruch umweht mich, den Fahrstuhl benutze ich nie, nehme die Treppe und stehe in der Lobby, Gras unter den Füßen, blicke in den Himmel, wo der gelbe Drachen fliegt, und weiß nicht, wohin ich soll. Ich schließe die Augen und warte, und irgendwann bewege ich mich, fahre davon, in einem Wagen oder Bus. Aber wohin? Ans Meer, aus dem man mich später herausziehen wird? Je länger ich versuche, den Verlauf der fehlenden Stunden zu rekonstruieren, umso leerer wird mein Kopf.

«Alles in Ordnung?«

Das Fahrzeug setzt seine Reise ohne mich fort. Ich öffne die Augen. Aimee lächelt mich an. Die Narbe auf ihrer Wange ist hautfarben, ein winziger Smileymund.

«Wer meditiert, lebt länger«, sagt sie.»Hab ich gelesen. «Sie sieht mich leicht besorgt an.

Ich lächle, mein Nicken bezieht sich auf ihre Frage, ob alles in Ordnung sei. Nicht dass ich bereue, stumm zu sein, aber jetzt würde ich sie gerne fragen, wo sie die ganze Zeit gewesen sei, ob sie nur auf der Krankenstation arbeite und ob sie in einem der Häuser wohne, in denen die Ärzte und das Pflegepersonal untergebracht sind.

«Diese Woche hab ich in der Offenen Dienst«, sagt sie, als habe sie meine Gedanken gelesen.»Man hat dich zu Melvin gesteckt, stimmt’s?«

Ich nicke. Ich würde mich gerne mit ihr auf eine Bank setzen und unterhalten. Sie hat eine schöne Stimme, und wenn sie lächelt, fühle ich mich gut. Sie trägt keinen Lidschatten, nur etwas Lippenstift und Wimperntusche. Ich stelle mir vor, wie es gewesen sein könnte, wenn wir uns draußen begegnet wären. Möglich, dass sie mir in der Nähe des Hotels über den Weg gelaufen wäre. Vielleicht hätte es geregnet, und die Zeitung über ihrem Kopf wäre völlig durchgeweicht gewesen. Ich hätte ihr meinen Schirm angeboten. Erst hätte sie mich für einen Verrückten gehalten, für einen der Irren, von denen es in der Gegend wimmelt. Oder sie hätte gedacht, ich wolle sie anmachen. Dann hätte ich irgendetwas Harmloses gesagt, etwas Nettes, vielleicht sogar Geistreiches, Witziges. Sie hätte gelacht, na ja, gelächelt. Der Regen wäre heftiger geworden, sie hätte ihren Argwohn abgelegt und mit einer Hand nach dem Schirmgriff gefasst. Oder sie hätte sich bei mir untergehakt, jegliche Bedenken verwerfend. Ein kalter Wind hätte uns in ein Café getrieben, wo alte Leute aus der Nachbarschaft sitzen, Karten spielen und über die Launen ihrer Haustiere reden. Wir hätten Milchkaffee getrunken, ihr Haar wäre feucht gewesen. Die Kellnerin hätte sie Kindchen genannt und uns warmen Apfelkuchen aufgeschwatzt. Der Regen wäre gegen die Scheiben geprasselt, die Welt auf diesen Ort geschrumpft. Sie hätte mir erzählt, dass sie Aimee heiße, als Pflegerin arbeite und drei Blocks entfernt wohne. Dann hätte sie mich aufgefordert, von mir zu erzählen, und ich hätte auf die Straße hinausgeschaut und nicht gewusst, wo ich beginnen soll.

«… wenn ich dich Will nenne. So heißt du doch, oder? Will.«

Ich sehe sie an. Ihre Haare sind nicht mehr feucht, der Streifen aus Milchschaum über ihrer Lippe ist verschwunden. Ich habe nicht gehört, was sie gesagt hat. Sie lacht, schüttelt den Kopf. Vermutlich bin ich rot angelaufen. Dann nimmt sie meine Hand.»Komm mit«, sagt sie und zieht mich über die Wiese. Das Gras unter meinen Füßen ist weich, verfärbte Blätter liegen herum, in den Büschen scharren Vögel, schwarze Amseln. Wir gehen durch einen kleinen Wald, ich sehe Eichhörnchen, bestimmt von Vermeer hier angesiedelt.

In der Hütte riecht es nach Harz, die Scheiben sind schmutzig und die Bodenbretter auch. Aimee zieht die Tür zu. In den Ecken schaukeln Spinnweben im Luftzug, staubgepudert. Fliegen liegen darin wie in zu großen Hängematten. Aimee streift das Sweatshirt über den Kopf und gibt es mir. Dann öffnet sie den Verschluss des Büstenhalters und nimmt ihn ab. Dabei sieht sie mich unentwegt an. Ich senke den Blick und starre auf ihre Brüste, weil ich ihr nicht ins Gesicht sehen kann. Sie nimmt meine Hand und legt sie auf ihre Brust. Ich bewege meine Finger nicht, vergesse zu atmen. Ihre Haut ist warm, meine Hand kalt. Schwarze Flecken tanzen vor meinen Augen, ich schließe sie, atme ein. Aimee sagt etwas, leise.

Ich weiß nicht, wie lange ich dastehe in meiner Dunkelheit. Ich versuche, an etwas zu denken, das mir weiterhilft, aber es fällt mir nichts ein. Meine Augen öffnen sich, ich sehe meine Schuhspitzen. Dann drehe ich mich um, reiße die Tür auf und stürze aus der Hütte, renne zwischen den Stämmen hindurch und über die Wiese, wo Elroy, Lefty und der Alte noch immer Frisbee spielen. Sam und Rodrigo tragen die Bank zurück in die Tischlerei. Elroy ruft mir etwas nach, aber ich verstehe ihn nicht.

Im Winter vor meinem zwanzigsten Geburtstag bin ich zu einer Prostituierten gegangen. Ich hatte noch nie mit einer Frau geschlafen und war überzeugt, abnormal zu sein. Drei Tage nach Weihnachten habe ich Geld eingesteckt und mich von einem Taxifahrer in eine der Straßen bringen lassen. Vor Aufregung beinahe ohnmächtig, ließ ich mich von der ersten Frau, die mich ansprach, mitschleppen. Sie hatte eine Wohnung in einem schäbigen Mietshaus, dessen sämtliche Bewohner sich im Treppenhaus aufhielten, als wir hereinkamen. Die Männer grüßten mich und rissen dreckige Witze, einer schlug mir auf die Schulter. Die Frauen grinsten und schätzten mich auf vierzehn. Im Schlafzimmer der Prostituierten roch es nach der fetten Dogge, die erst vom Bett gescheucht werden musste. Auf einer Kommode stand ein Weihnachtsbaum aus Plastik, an den Wänden hingen Tierbilder neben Fotos aus Herrenmagazinen. Der Hund lag auf dem Teppich und sah mich an. Die Prostituierte, von der ich nicht einmal den Namen wusste, sagte, er werde mich zerfleischen, wenn ich sie angreifen würde. Ich versicherte ihr, dass ich nichts dergleichen vorhatte. Sie wollte das Geld im Voraus, und ich gab es ihr. Dann zog sie sich aus. Auf der Straße hatte ich vor lauter Panik nicht bemerkt, wie alt sie war. Sie muss Mitte vierzig gewesen sein, mindestens. Jedenfalls hatte ihr Körper nichts mit den Fotos an den Wänden gemein. Als sie bis auf die schwarzen Strümpfe und die Stöckelschuhe nackt war, riss sie die Tagesdecke vom Bett und legte sich hin. Mir war die Situation peinlich, und ich sah den Hund an, der seinerseits nicht die Augen von mir nahm. Sie wollte wissen, ob ich vorhätte, die ganze Zeit nur dazustehen. Ich zuckte die Schultern und zwang mich, sie anzusehen. Draußen heulte eine Sirene, im Innenhof brüllten sich Männer an. Sie sagte, ich sei wohl ein Spanner, und ich nickte. Sie knetete mechanisch ihre Brüste und forderte mich auf, endlich die Hose auszuziehen. Sie zog die Beine an und spreizte sie, und ihr Stöhnen klang, als plage sie Rheuma. Ich stammelte eine Entschuldigung und rannte aus der Wohnung und die Treppen hinunter. Die Männer grölten und meinten, ich sei ja von der ganz schnellen Truppe. Auf der Straße konnte ich endlich den Rotwein auskotzen, mit dem ich mir Mut angetrunken hatte. Eine alte Frau in einer orangefarbenen Daunenjacke beschimpfte mich als Taugenichts, und ich gab ihr recht.

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