Rolf Lappert - Nach Hause schwimmen

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Wilbur, gerade mal 1,50 Meter groß, ist wirklich kein Glückskind: Seine irische Mutter stirbt bei der Geburt, sein schwedischer Vater macht sich aus dem Staub, und sein erstes Zuhause ist der Brutkasten. Erst als seine Großeltern ihn nach Irland holen, erfährt er, was Heimat ist. Doch das Glück währt nicht lang: Sein bester Freund kommt in die Erziehungsanstalt, und seine Großmutter Orla stirbt bei einem Unfall. Auch wenn er gern so stark wäre wie Bruce Willis: Er ist und bleibt ein Verlierer. Erst die charmante Aimee bringt ihm etwas anderes bei: Wilbur muss endlich lernen, zu leben — ob er will oder nicht. Rolf Lappert hat einen großen Roman über das Erwachsenwerden eines kleinen, an der Welt verzweifelnden Jungen geschrieben, der durch seine bezwingende Komik mitreißt.

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Nachdem ich Aimee ein paar Mal ausgewichen bin, lässt sie mich in Ruhe. Am Tag nach der Sache im Gartenhaus wollte sie mit mir reden, aber ich habe sie einfach stehen lassen. Wenn wir uns auf den Fluren begegnet sind, habe ich den Blick gesenkt und bin rasch an ihr vorbeigegangen. Einmal hielt sie mich fest, sagte, es täte ihr leid und ich solle ihr zuhören. Ich habe mich losgemacht und bin raus in den Garten. Jetzt ist sie nicht mehr in der Offenen Abteilung. Melvin sagt, sie arbeite im Büro, das sei Teil des Praktikums. Er hat mich angesehen und gesagt, er könne bei ihr ein gutes Wort für mich einlegen, und hat dabei gezwinkert. Er wollte bloß nett und witzig sein, aber ich bin aufgestanden und aus dem Zimmer gegangen.

Melvins Metamorphose vom Fremden zum guten Onkel geht mir ein bisschen zu schnell. Meinen richtigen Onkel habe ich nie gesehen. Brendan heißt er und lebt, soviel ich weiß, in Limerick. Deirdre, Orlas Schwester, hat es nach der Scheidung nach Spanien verschlagen, vielleicht auch schon wieder woandershin. Sie ist zu Orlas Beerdigung gekommen und hat die ganze Zeit geweint und mich lange umarmt und gesagt, ich soll mit ihr kommen und bei ihnen leben. Aber ich bin bei Colm geblieben. Was mich betrifft, habe ich keine Verwandten mehr, jedenfalls keine, mit denen ich etwas zu tun haben will, und die Stadt der Selbstmörder ist so ziemlich der letzte Ort auf der Welt, wo ich mir so etwas wie eine Ersatzfamilie suchen werde.

Es wird Zeit, dass ich von hier verschwinde. Ich bin nicht mehr und nicht weniger ein Fall für den Psychiater als die meisten Menschen, denen ich begegnet bin, draußen und hier drin. Für mein Alter besitze ich eine umfangreiche Sammlung von Macken. Ich bin komplex, nicht verrückt. Niemand soll sich anmaßen, in mir lesen zu wollen wie in einem Buch. Ich bin kleingedruckt, mein Titel verschwindet unter dem Staub einer verlassenen Bibliothek. Mein Leben hat einen starken Hang zum Tragischen, nicht ich. Ich wünsche mir Einklang, flach verlaufende Bahnen, Stille. Ich ziehe die Ereignislosigkeit dem Toben des Schicksals bei Weitem vor. Mein Idealzustand wäre, in Ruhe gelassen zu werden.

Ich stehe im Badezimmer und sehe in den Spiegel. Mit Melvins Rasierschaum bedecke ich meine Wangen, das Kinn und den Hals. Der Wegwerfrasierer legt Schneisen im Gesicht frei, ein Schneepflug in trostloser Landschaft. Ich wasche mich, ziehe saubere Sachen an. Dann mache ich mich auf die Suche nach Vermeer.

Ich sitze da und versuche entspannt auszusehen. Die beiden Pfleger, die mit mir auf Vermeer warten, sind die, die mich damals gebadet haben, Rob und Phil. Ich überlege, ob ich ein wenig mit ihnen plauschen soll, aber vermutlich sind sie an Konversation mit Patienten nicht interessiert. Außerdem verlasse ich vielleicht noch heute die Stadt und will keine Freundschaften mehr schließen. Rob, der Gutaussehende, blättert in seinem Taschenkalender und kritzelt dann mit einem winzigen Stift kurze Sätze hinein. Mit den Füßen wippt er zu einer Melodie, die nur er hört. Phil, dem die Gene früh den Hinterkopf gerodet haben, isst ein Sandwich und grinst kurz, wenn unsere Blicke sich treffen. Er scheint noch immer überrascht von der Tatsache, dass ich wieder rede. Vor etwa zehn Minuten hat er Vermeer per Mobiltelefon benachrichtigt. Dabei hat er sich ein paar Schritte von mir entfernt und geflüstert.

Wir sitzen im Flur vor Vermeers Büro. Vermeer hat in der Halboffenen zu tun. Die Nachricht vom Ende meiner Stummheit wird ihn bestimmt bald hier sein lassen. Im Geist gehe ich Sätze durch, mit denen ich den Arzt begrüßen werde. Dazu übe ich eine Miene, ein zerknirschtes Lächeln, zusammengepresste Lippen unter hochgezogenen Augenbrauen. Phil sieht mich ab und zu verstohlen an. Wahrscheinlich denkt er, ich sei irre, zwar nicht mehr stumm, aber trotzdem durchgeknallt. Er hat sein Sandwich gegessen und geht zum Getränkeautomat, um sich eine Dose Sprite zu ziehen. Er fragt mich, ob ich Durst habe, und hebt den Arm mit der Dose, als wolle er sie gleich in meine Richtung werfen.

Ich schüttle den Kopf, lächle.»Nein«, sage ich dann, als mir einfällt, dass ich wieder rede.»Vielen Dank«, füge ich hinzu, um zu beweisen, wie umgänglich ich sein kann.

Phil setzt sich, reißt die Dose auf und trinkt. Um mich nicht mehr ansehen zu müssen, holt er ein gefaltetes Heft aus der Gesäßtasche und liest darin.

Rob steckt seinen Taschenkalender ein. Ich überlege, ob er vielleicht etwas über mich eingetragen hat. Er steht auf und macht zu meinem Erstaunen Dehnungsübungen. Als sei es hier und jetzt das Normalste der Welt, streckt er sich, stemmt sich gegen die Wand, geht in die Knie, greift nach der Decke, eine einstudierte Abfolge, begleitet von regelmäßigen Atemstößen. Mit siebzehn wünschte ich mir nichts sehnlicher als einen anderen Körper. Damals hätte ich mit dem Teufel einen Pakt geschlossen, um größer zu sein und kräftiger. Einmal schlug ich auf mein Spiegelbild ein, bis die Knöchel bluteten. Vor Wut und Schmerz heulend, saß ich auf dem Boden und verfluchte mein Schicksal. Ich verfluchte sogar meine Mutter, die mich viel zu früh geboren hatte, aber dann fühlte ich mich nur noch elender und weinte und bat meine Mutter um Verzeihung. Mit Krafttraining habe ich es auch mal versucht, habe Gewichte gehoben und mehr Eier gegessen, als ich verdauen konnte. Wirklich geholfen hat die Schinderei nichts. Ich hatte zwar etwas mehr Kraft als vorher, aber ich legte weder an Gewicht noch an Muskeln messbar zu. Ein Arzt sagte mir, das mit den Muskelpaketen sei Veranlagung, die einen hätten sie, die anderen nicht. Ich habe sie nicht.

Ich bin seither noch ein paar Zentimeter gewachsen, bin jetzt eins zweiundsechzig, ohne Schuhe. Das ist drei Zentimeter kleiner als Roman Polanski, aber acht Zentimeter größer als Danny De Vito. Ich wachse jedes Jahr etwa einen halben Zentimeter, mal mehr, mal weniger. Rein theoretisch könnte ich in vierzig Jahren fast einen Meter achtzig messen. Aber dann bin ich alt und fange schon wieder an zu schrumpfen, also was soll’s. Der Winter ist meine Lieblingsjahreszeit, da kann ich in Moonboots mit dicken Sohlen rumlaufen und fünf Schichten Klamotten übereinander tragen, in denen ich nicht mehr aussehe, als könnte ein Lufthauch mich wegblasen.

Ich bin schläfrig, die Nacht war unruhig, zerstückelt von Träumen. In einem entfernten Flur brummt eine Poliermaschine. Rob macht Tai Chi, womit er mich kaum noch verblüfft. Er steht auf einem Bein und hält die Arme, als würde er einen unsichtbaren Bogen spannen. Er gehört zu den anderen. Er hat die Veranlagung zum perfekten Körperbau, zum maßlosen Glücklichsein. Schön für ihn, mein Kontingent an Neid ist aufgebraucht. Ich schließe die Augen.

Als Vermeer kommt, schrecke ich hoch und habe meine Sätze vergessen und auch den Gesichtsausdruck. Er sieht mich an, streckt mir die Hand entgegen und lächelt.

«Hallo, Will«, sagt er.

Ich ergreife seine Hand und lächle zurück, bin aber nicht sicher, ob es mir gelingt. Vermeer wartet, dann sieht er zu den beiden Pflegern. Rob sagt, ich hätte eben noch gesprochen, und Phil nickt. Vermeer legt mir die Hand auf die Schulter, öffnet die Tür und lässt mich in sein Büro eintreten. Er wechselt ein paar Worte mit Phil und Rob und schließt dann die Tür.

«Bitte, setzen Sie sich«, sagt er und wartet, bis ich in dem Sessel vor dem Schreibtisch Platz genommen habe. Dann setzt er sich ebenfalls, faltet die Hände auf der Tischplatte und sieht mich an.

Ich weiß, dass ich etwas sagen soll. Der Tisch, L-förmig und aus Stahl und dunklem Holz, ist überladen mit Aktenstößen, einem Notebook, Zetteln, Büchern, Heften, einer Schale mit Stiften, Büroklammern und anderem Kram, einem Bilderrahmen, dem Telefon und einem Stück Seil, das kunstvoll zu einer Henkersschlaufe geknotet ist. Als das Telefon klingelt, zucke ich zusammen. Vermeer sagt, er sei nicht zu sprechen. Das verleiht meinem Hiersein noch mehr Bedeutung, und als Vermeer aufgelegt hat, öffne ich den Mund.

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