Rolf Lappert - Nach Hause schwimmen

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Wilbur, gerade mal 1,50 Meter groß, ist wirklich kein Glückskind: Seine irische Mutter stirbt bei der Geburt, sein schwedischer Vater macht sich aus dem Staub, und sein erstes Zuhause ist der Brutkasten. Erst als seine Großeltern ihn nach Irland holen, erfährt er, was Heimat ist. Doch das Glück währt nicht lang: Sein bester Freund kommt in die Erziehungsanstalt, und seine Großmutter Orla stirbt bei einem Unfall. Auch wenn er gern so stark wäre wie Bruce Willis: Er ist und bleibt ein Verlierer. Erst die charmante Aimee bringt ihm etwas anderes bei: Wilbur muss endlich lernen, zu leben — ob er will oder nicht. Rolf Lappert hat einen großen Roman über das Erwachsenwerden eines kleinen, an der Welt verzweifelnden Jungen geschrieben, der durch seine bezwingende Komik mitreißt.

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Dass er innerhalb eines Jahres und mit eigenen Händen eine Schwimmhalle erbaut hatte, die eine Bereicherung des Sportunterrichts darstellen und dem Ort zudem eine gewisse Popularität bescheren würde, war ein weiterer Grund für die Behörden, ihm eine Lizenz als Lehrer zu erteilen. Sein Vorhaben, den Kindern aus der Gegend das Schwimmen beizubringen, sah das Gremium als Geschenk des Himmels, an einer Sitzung wurde Taggart gar zum Gesandten Gottes.

Das Gebäude, in dem sich das Schwimmbecken befand, stand auf einer Wiese, auf der Taggarts Vater früher eine Handvoll Schafe weiden ließ. Der Tag der Einweihung war gleichzeitig der Tag, an dem Fintan Taggart offiziell als Lehrkraft der Schule von Portsalon bestätigt wurde. Drei Wochen nach den Herbstferien drängten sich Leute aus den umliegenden Orten, Lokalpolitiker, Lehrer, Geistliche und ein paar Reporter und Fotografen in dem Würfel, den graues, durch das Plexiglasdach fallendes Licht erhellte und in dem es nach Chlor und Farbe roch. Die Schüler, unter ihnen Wilbur, hatten auf der Wiese vor dem Gebäude Lieder gesungen und standen dann in der Kälte und warteten auf das Ende der Zeremonie. Drinnen sprangen ein paar Kinder, die bereits schwimmen konnten, vom Einmeterbrett und kletterten unter dem Applaus der Anwesenden aus dem Becken.

Taggart, in einem neuen Adidas-Trainingsanzug, hielt eine Rede und pries das Wasser als lebenspendendes Element, warnte aber auch vor dessen tödlicher Kraft. Er erntete beifälliges Murmeln von Eltern, als er die Unersetzbarkeit von Kindern betonte, ließ die Kirchenmänner ernst nicken, indem er den Schöpfer dafür pries, dem Menschen die Fähigkeit des Schwimmens verliehen zu haben, und den Journalisten lieferte er selbstgefällige Anekdoten und plakative Botschaften zur Ausschmückung ihrer Artikel. EIN MANN WILL LEBEN RETTEN, JEDE FLIESE EIN SCHICKSAL, EIN BECKEN VOLLER HOFFNUNG lauteten die Überschriften der Artikel, die wenig später in den Lokalblättern erschienen und Fintan Taggart als Mann mit einer Mission darstellten, als Retter, als Messias.

In allen Zeitungsberichten wurde noch einmal das tragische Schicksal des Jungen aus Portsalon heraufbeschworen, für den der Schwimmunterricht zu spät kam. Liam O’Donnell, einer aus Conor Lynchs ehemaligem Gefolge, der Mitläufer, der Wilbur damals täglich mit Daumen und Zeigefinger die Haut am Oberarm verdreht hatte, dass sie sich blau verfärbte, war bei einem Bootsausflug mit seinen Brüdern ertrunken. Die Klasse war zu seinem Begräbnis gegangen und hatte am Grab gesungen, Wilbur so laut und falsch, dass Miss Ferguson ihn mit einem strengen Blick zum Verstummen brachte.

Fintan Taggarts Ziel war es, den Kindern die Angst vor dem Ertrinken zu nehmen. Bei Wilbur löste er durch seinen Schwimmunterricht eine den Jungen bis in die Träume verfolgende Panik vor Wasser aus. Bevor Taggarts Tempel errichtet war, hatte Wilbur nichts gegen ein heißes Bad gehabt. Als Orla noch lebte, gab es für ihn kaum etwas Schöneres, als von Schaum umhüllt in der Wanne zu sitzen und Orlas Summen zu lauschen. Seit er bei den Conways war, gehörte das Baden zur täglichen Pflicht, und Wilbur begann nach einer Weile, das von Dampfschwaden erfüllte Badezimmer als den einzigen Ort im Haus zu schätzen, wo seine Pflegemutter ihn aus Gründen der Schicklichkeit alleine ließ. Erst in dem Becken, an dessen Boden die Namen der Ertrunkenen durch einen Film aus milchigem Wasser schimmerten, entwickelte Wilbur Todesangst. Unter dem Brüllen des Lehrers und dem Johlen der Mitschüler schaufelte er mit den Armen und schlug mit den Beinen, ein mickriges Hündchen, der schwächste Welpe aus dem Wurf, den man ertränkte.

Als Wilbur eines Tages, zu müde zum Kämpfen, an den Grund des Lochs sank, fühlte er die tiefere, kühlere Schicht des Todes an seiner Haut. Sein Trudeln und Strampeln über dem Grund dauerte nur einen schrecklichen Gedanken lang, dann lag er, von einem Zaun aus Beinen umgeben, am Rand des Beckens. Taggart holte ihn keuchend vor Anstrengung und Angst aus der Bewusstlosigkeit und befreite ihn vom Schwimmunterricht. Den Conways erklärte er, Wilbur reagiere allergisch auf das Chlor.

Um Wilburs Furcht vor dem Wasser zu bestrafen, trug Taggart ihm die Reinigung des Beckens auf. Alle zwei Wochen musste Wilbur die Fliesen mit Seifenlauge abschrubben und die Filterkörbe leeren. Taggart, der auch in der Freizeit in seinem roten Trainingsanzug herumlief, saß derweil im nahen Pub oder neben dem Ofen, in dem die Fliesen gebrannt worden waren und der jetzt als Heizung diente. Wilbur rutschte auf den Knien im glitschigen Film, der sich auf dem Beckenboden abgelagert hatte, und überlegte, wie einfach es gewesen wäre, zu sterben. Dann tauchte Taggart am Rand auf und trieb ihn zu schnellerem Arbeiten an, und Wilbur dachte an den Mann im Film und daran, wie leicht es sein mochte, jemanden zu töten.

Es war der letzte warme Herbsttag des Jahres, als Wilbur vor dem Haus des alten Mannes stand, die Hände in den Taschen und auf den Mut wartend, der nötig war, um anzuklopfen. Im Erdgeschoss brannte hinter den Vorhängen Licht, und manchmal glaubte Wilbur Schritte zu hören, das Schließen einer Tür oder das Knacken von Holz. Aus dem Schornstein trieb Rauch, der die Farbe der Torfbarren hatte, die im Kamin verbrannten. Ein leichter Wind zerzauste Wolken, unter denen Linien schwarzer Vögel zogen, weg aus diesem Land an einen Ort, wo es keinen Winter gab. Wilbur sah ihnen nach, und als die Tiere ins trübe Blau des Horizonts eintauchten und sich darin auflösten, hob Wilbur die Hand und klopfte an. Nach einer Weile öffnete der Alte und trat zur Seite, als habe er Wilbur erwartet.

6

Ich will weg. Ich habe alles hier drin satt. Die offenen Türen. Die Fische. Die Sitzungen im Runden Zimmer, das eckig ist. Die Männer, ihr Schwanken zwischen Erleichterung, am Leben zu sein, und dem Wunsch, zu sterben. Die Pfleger, diese perfekten Paarläufer auf dem meterdicken Eis ihrer Hingabe. Das viele Licht. Der Blick durch das Sicherheitsglas auf eine Landschaft, die so hingebaut wirkt wie das Gebäude, in dem ich ausharre, ohne zu wissen, worauf ich warte. Vermeer, der glücklich ist, wenn ich ein Wort oder einen Satz auf einen Zettel schreibe. Pendergast, der Pendergast ist. Ich will mich nicht mehr beim Essen beobachten lassen. Ich kann Elroys Blicke nicht länger ertragen, wenn er mir zusieht, wie ich mit einem Trinkhalm Tee oder Kakao zu mir nehme. Es ist anstrengend, nicht zu reden, den Mund zu halten, wenn ich jemanden anschreien möchte.

Vor ein paar Tagen wäre ich beim Mittagessen beinahe auf Wayne losgegangen, weil er wohl hoffte, ich würde endlich einen Laut von mir geben, wenn er mich lange genug provozierte. Er nannte mich einen Irren und warf mit Erbsen nach mir, und Melvin und Rodrigo mussten mich zurückhalten, damit ich ihm nicht an die Kehle sprang. Dabei waren es nicht Waynes Beschimpfungen oder die Erbsen gewesen, die mich ausklinken ließen. Es ist die Tatsache, dass ich seit einem Monat und zwei Tagen in der Stadt der Selbstmörder bin und nichts dafür tue, sie demnächst zu verlassen. Bis gestern habe ich sogar vermieden, über meine Situation nachzudenken, und wenn ich mich doch einmal fragte, was zum Teufel ich hier eigentlich wollte, redete ich mir ein, Ruhe zu brauchen, Zeit, um mich zu erholen. Meist stand ich vor dem Badezimmerspiegel, wenn ich mir diese unangenehme Frage stellte, deshalb habe ich vor einigen Tagen aufgehört, mich beim Zähneputzen anzusehen. Hätte ich einen richtigen Bartwuchs und nicht dieses flaumige, schüttere Gestrüpp, ich würde ihn sprießen lassen, nur um meinem Anblick zu entgehen.

Ich bin es leid, Vermeer zu verarschen. Er ist ein netter Kerl und schreibt seitenweise Berichte über mich, in denen er nach Hinweisen für meine Stummheit sucht. Er will mich ergründen, mich entschlüsseln. Dabei ist alles in Ordnung mit mir. Jedenfalls bin ich kein Selbstmordkandidat. Davon gibt es hier drin genug. Letzte Woche hat Stan sich mit den Scherben eines Blumentopfs die Pulsadern aufgeschnitten. Rodrigo hat ihn gerade noch rechtzeitig gefunden. Jetzt liegt Stan auf der Krankenstation. Um ihn soll Vermeer sich kümmern, nicht um mich. Mag sein, dass ich lebensuntauglich bin. Aber noch viel weniger tauge ich zum Sterben.

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