Rolf Lappert - Nach Hause schwimmen

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Wilbur, gerade mal 1,50 Meter groß, ist wirklich kein Glückskind: Seine irische Mutter stirbt bei der Geburt, sein schwedischer Vater macht sich aus dem Staub, und sein erstes Zuhause ist der Brutkasten. Erst als seine Großeltern ihn nach Irland holen, erfährt er, was Heimat ist. Doch das Glück währt nicht lang: Sein bester Freund kommt in die Erziehungsanstalt, und seine Großmutter Orla stirbt bei einem Unfall. Auch wenn er gern so stark wäre wie Bruce Willis: Er ist und bleibt ein Verlierer. Erst die charmante Aimee bringt ihm etwas anderes bei: Wilbur muss endlich lernen, zu leben — ob er will oder nicht. Rolf Lappert hat einen großen Roman über das Erwachsenwerden eines kleinen, an der Welt verzweifelnden Jungen geschrieben, der durch seine bezwingende Komik mitreißt.

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«Eine Höhle«, sagte Wilbur. In der Erde sah er etwas, das er als Pfotenabdruck deutete.

Conor ließ die Decke fallen und stieg zu Wilbur hoch. Beide starrten in das Loch. Ein Flugzeug summte im Himmel, eine Fliege hinter Milchglas.

«Ein Dachsbau«, sagte Conor leise, als wolle er den Bewohner der Höhle nicht aufschrecken. Während Wilbur zurückwich, ging Conor näher, brach einen Ast entzwei und tastete mit der rechten Hand hinein. Er wünschte, er hätte seine Taschenlampe dabeigehabt, als er den Kopf in die Öffnung schob und ihn Dunkelheit umgab. Zu Wilburs Entsetzen kroch Conor in den Bau und war bald so weit darin verschwunden, dass nicht einmal mehr seine Schuhsohlen herausschauten.

«Ich glaube, Orla hat gerufen«, sagte Wilbur, obwohl er nichts gehört hatte. Er stand da, bereit, jederzeit davonzurennen, sollte Conors Schrei aus dem Loch hallen. Mit der Tatsache, ein Feigling zu sein, hatte er sich ebenso abgefunden wie damit, nicht richtig zu wachsen oder keine Eltern zu haben. Er beruhigte sein schlechtes Gewissen, indem er sich einredete, im Notfall nur davonzulaufen, um Hilfe zu holen.

«Da ist was!«rief Conor aus der Finsternis, dann ächzte er.

Wilbur ging ein paar Schritte zurück, seine Knie wurden weich. Er verwünschte den Hund, der die Decke aus dem Loch gezerrt hatte, den Falter, der vor der Höhle aufgeflattert war, und sich selber, weil er seine Entdeckung nicht für sich behalten hatte. Über dem Meer hob ein Wind an und strich durch das Gras. Wilbur sah auf seine Uhr, um sich von der Verlässlichkeit der Zeit trösten zu lassen, aber diesmal funktionierte es nicht. An einem Hang wuchsen wilde Margeriten, Orlas Lieblingsblumen, und Wilbur nahm sich vor, sie später für seine Großmutter zu pflücken.

Conors Füße erschienen, die Beine, der Oberkörper, dann die Arme und schließlich die Hände, die einen Griff umfassten und eine Holzkiste ins Freie schleiften. Conor keuchte vor Anstrengung und Aufregung. Wilbur setzte sich ins Gras.

Conor öffnete die Kiste, deren Holz die Jahre nahezu schadlos überstanden hatte. Er hob die Stoßzähne daraus hervor und gab einen davon Wilbur, der das geschwungene Horn aus Elfenbein ungläubig betrachtete. Das Messing war fleckig geworden, aber das Fernrohr ließ sich noch öffnen, und nachdem beide hindurchgesehen hatten, nahm Conor das Taschenmesser in die Hand und ließ eine Klinge aufschnappen. Wilbur fasste es vorsichtig an, obwohl Orla ihm verboten hatte, mit Messern zu hantieren. Im Boden der Kiste war ein Loch, und die Patronen in den Schachteln, die sich in Conors Händen aufzulösen begannen, fühlten sich kalt an.

Wilbur ahnte, was sie noch finden würden, und er wusste, dass es zu spät war, dass sie den Deckel nicht zuklappen, die Kiste ins Loch zurückschieben und weggehen konnten. Er schloss die Augen und dachte an die Filme, die er gesehen hatte, und daran, dass die erschossenen Schauspieler nicht wirklich tot waren, weil in den Waffen keine richtige Munition und das Blut rote Farbe war. Und er dachte an die Zeitungsmeldungen, die er heimlich gelesen hatte, und in denen von Mord und Totschlag die Rede war, an die Bilder von Menschen, die richtig umgebracht worden waren und nicht mehr aufstehen, sich den Staub von den Kleidern wischen und weiterleben würden.

Er öffnete die Augen. Conor hatte das fettige Tuch auseinandergefaltet und starrte auf den Revolver, der darin lag.

Als Orla rief, zuckten Wilbur und Conor zusammen. Die beiden saßen auf dem Hügel neben dem Haus und dachten nach. Sie waren sich einig, niemandem etwas von der Kiste und deren Inhalt zu erzählen, und heimlich wog jeder für sich ab, ob diese Entscheidung richtig war. Natürlich hatten sie auch darüber gerätselt, wem die Kiste gehörte und wer sie im Dachsbau versteckt haben mochte, hatten angefangen zu phantasieren und sich gegenseitig mit Geschichten über Piraten, Spione, Bankräuber und desertierte Soldaten überboten. Conor hatte den Revolver mit beiden Händen festgehalten, hatte die Trommel ausgeschwenkt, durch die leeren Patronenkammern hindurchgesehen und den Abzugshahn gespannt, hatte die Trommel sich drehen lassen und zurückgeklappt, hatte mit dem Lauf in den Himmel gezielt und abgedrückt und dabei den Knall eines Schusses nachgeahmt.

Dann hatte er die Waffe Wilbur gegeben, der die Verzierungen im Metall und die Maserung des Holzes betrachtet und vorsichtig in den Lauf gespäht und sich gefragt hatte, ob daraus jemals eine Kugel abgefeuert worden war, um einen Menschen zu töten. Er hatte Conor diese Frage gestellt und ihm den Revolver zurückgegeben. Conor hatte kurz nachgedacht, mit den Schultern gezuckt, die Waffe sorgfältig in das Tuch und zusätzlich in die Wolldecke gepackt und in die Kiste gelegt. Weil sie nicht wussten, ob der Unbekannte noch lebte und ob er irgendwann kommen und sie holen würde, hatten sie die Kiste in die Höhle zurückgeschoben und den Eingang mit Erdklumpen und Grasbüscheln verstopft.

Orla rief ein zweites Mal, und sie gingen zum Haus, aßen in der Küche warmen Früchtekuchen, tranken Tee und hörten Radio. Danach schlug Orla vor, den Rest des Sonntagnachmittags damit zu verbringen, die seltsamste Baustelle in der ganzen Gegend zu besichtigen.

Der Bau war kein schöner Anblick. Auf einem Feld, etwa eine halbe Meile vom Schulhaus entfernt, stand ein Würfel, dessen steiles, nach Süden abgeschrägtes Dach aus Glasziegeln gerade genug Tageslicht ins Innere ließ, um die fehlenden Fenster wettzumachen. Am höchsten Punkt des Daches thronten zwei Tanks aus schwarzem Kunststoff, die von Weitem wie die Augen eines monströsen Insekts aussahen. Um den Rohbau herum lagen Sand-, Kies- und Erdhaufen und türmten sich Betonblöcke und Bretter. Unter einem Wellblechverschlag lagerten stapelweise weiße Kacheln und in Plastikfolie gewickelte Säcke mit Fliesenkleber und Fugenzement. Der Boden des Grundstücks war verschlammt und von Traktorspuren zerfurcht, Bäume, die Wurzeln freigelegt, standen schief und abgestorben vor einem Zaun, den ein Schild mit der handgemalten Aufschrift SCHWIMMEN HEISST LEBEN! überragte.

Während der Autofahrt hatte Orla den Jungen die Entstehungsgeschichte des Klotzes erzählt und dabei Zeitungsberichte, Dorfklatsch und eigene Erkundigungen vermischt. Fintan Taggart, ein Kind des Ortes, war als junger Mann nach Neuseeland ausgewandert, wo er seinen Lebensunterhalt als Rettungsschwimmer bestritten hatte, bevor er mit imitierter Maori-Kunst zu handeln begann und schließlich Vertreter für Gartenmöbel wurde. Als seine Mutter schwer erkrankte, kam er zurück nach Irland, gerade noch rechtzeitig, um seinen Vater zu beerdigen, der beim Angeln von einem Felsen ins Meer gestürzt und ertrunken war.

Fintan pflegte seine Mutter, die sich bald erholte, und schwor am Grab seines Vaters, etwas gegen den Umstand zu unternehmen, dass in Irland kaum jemand schwimmen konnte. Er wandte sich an Behörden und Politiker, schrieb an Zeitungen und gründete einen Verein mit dem imposanten Namen Irische Gesellschaft zur Förderung der Schwimmkultur . Er hielt Vorträge an Schulen und zog durch die Dörfer und sammelte Geld, um das erste Schwimmbad im County Donegal zu bauen und darin Kinder und alle, die es wollten, die Kunst des Nichtertrinkens zu lehren.

Obwohl sie selten in ihren Gewässern badeten und die Notwendigkeit des Schwimmenkönnens nicht immer begreifen wollten, brachten die Leute aus der Gegend dem unermüdlich für sein Projekt werbenden Mann eine gewisse Sympathie entgegen und trugen ihren Teil zur Errichtung des Gebäudes bei, der schon vor Baubeginn als Fintans Kirche der ertrunkenen Seelen lokale Berühmtheit erlangte. Jeden Tag kamen Neugierige, um einen Blick auf den fensterlosen Klotz zu werfen. Die meisten hatten Geld gespendet und wollten sehen, was damit geschah. Einige hatten Verwandte, Freunde oder Bekannte, die ertrunken waren, brachten neue Namen für die Liste, gaben Taggart ihren Segen und bekreuzigten sich beim Verlassen der Baustelle.

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