Rolf Lappert - Nach Hause schwimmen

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Wilbur, gerade mal 1,50 Meter groß, ist wirklich kein Glückskind: Seine irische Mutter stirbt bei der Geburt, sein schwedischer Vater macht sich aus dem Staub, und sein erstes Zuhause ist der Brutkasten. Erst als seine Großeltern ihn nach Irland holen, erfährt er, was Heimat ist. Doch das Glück währt nicht lang: Sein bester Freund kommt in die Erziehungsanstalt, und seine Großmutter Orla stirbt bei einem Unfall. Auch wenn er gern so stark wäre wie Bruce Willis: Er ist und bleibt ein Verlierer. Erst die charmante Aimee bringt ihm etwas anderes bei: Wilbur muss endlich lernen, zu leben — ob er will oder nicht. Rolf Lappert hat einen großen Roman über das Erwachsenwerden eines kleinen, an der Welt verzweifelnden Jungen geschrieben, der durch seine bezwingende Komik mitreißt.

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Die Harder, 1990

Irgendwann hatten Wilbur und Conor genug ins Land hineingesehen, drehten sich um und blickten aufs Meer. In der Gegend wurden sie die Zwillinge genannt, in der Schule waren sie nicht einmal mehr einen Spottnamen wert. Miss Ferguson erzählte überall stolz, wie intelligent Wilbur sei und welch positiven Einfluss er auf Conor habe. Wenn das Wetter ein Einsehen hatte, saßen die beiden auf dem flachen Hügel neben dem Haus und zählten die Namen der Fische auf, die im Meer schwammen, die Bezeichnungen der Wolken, die vorbeizogen, die Länder, die hinter dem Horizont lagen. Sie wussten, welche Vögel über ihren Köpfen flogen und was für Käfer zu ihren Füßen krochen, erkannten Flugzeuge an ihrer Form und Autos am Motorengeräusch.

Was ausgebreitet vor ihnen lag, war ein kleiner Teil der Welt. Sie machten ihn größer, indem sie den dunklen Rest mit ihrem Wissen erhellten, sich ein Universum schufen aus Fakten und Träumen, aus Daten und aus Sehnsucht. Beide wussten, dass sie wegwollten, Conor lieber heute als morgen, Wilbur in einer unbestimmten Zukunft. Conor hasste das Land, in dem er festsaß und in dem sein Vater die Macht hatte. Wilbur mochte diesen winzigen Flecken, hier war sein Zuhause, hier lebten er und Orla, mit der ihn unermessliche Liebe verband.

Zwang das Wetter sie ins Haus, hörten sie mit Orla am Küchentisch Radio. Conor saß nicht mehr nur stumm lauschend und mit glühenden Ohren da, jetzt sangen er und Orla die Hitparadensongs mit. Er hatte eine gute, klare Stimme und ließ sich nicht einmal durch Wilbur irritieren, der in jähen Begeisterungsschüben auf der Tischplatte trommelte. Oft lagen sie auch in Wilburs Zimmer auf dem Boden und lasen, spielten zu dritt Monopoly oder ließen sich von Orla Meldungen vorlesen, die sie aus der Zeitung schnitt. Orla hatte sich längst damit abgefunden, Wilbur mit Conor zu teilen, betrachtete es mittlerweile jedoch nicht mehr als Verlust, sondern als Gewinn. Es war eine Freude, die beiden zusammen zu sehen, und auch wenn Conors Haare schwarz waren und sein Körper von träger Kraft strotzte, gefiel Orla die Vorstellung, die Jungen seien Zwillinge.

Conors Vater, Sean Lynch, besaß ein kleines Sägewerk, das Holz an Baufirmen lieferte und Telefonmasten, Zaunpfähle und Gartenzäune herstellte. Conors Mutter Aislin kümmerte sich neben Conor um die drei jährige Fiona und den vierzehnjährigen Kieran, der wegen Sauerstoffmangels die Geburt fast nicht überlebt hatte und geistig und körperlich behindert war. Die Familie wohnte in einem Haus neben dem Werksgelände, und an trockenen Tagen lag der Holzstaub wie gelber Schnee auf den Fenstersimsen. Seit vierzehn Jahren stand das Haus da, und ein Teil der Fassade war noch immer unverputzt, der Rest grau und ohne Anstrich.

An den Lärm der Bandsäge, der Gebläse und der Lastwagen, die auf den Hof fuhren, hatte Aislin sich nach all den Jahren ebenso gewöhnt wie an den Geruch von Holz und Teer und die Abgase der Dieselmotoren, aber damit, in einem unfertigen Haus zu leben, fand sie sich nur schwer ab. Die rohen Bausteine erinnerten sie jeden Tag aufs Neue daran, dass ihr Mann nach Kierans Geburt keinen Sinn mehr darin gesehen hatte, die Arbeiten am Haus zu beenden. Ihr Heim war ein Denkmal für ihr Scheitern, einen gesunden Sohn zur Welt zu bringen, und weder Conors Geburt noch die von Fiona änderten etwas an Seans sturer Verzweiflung.

Um dem missglückten Kind aus dem Weg zu gehen, stand Sean als erster auf und verließ als letzter die große Werkshalle, in der Küche aß er nur dann zu Mittag, wenn seine Frau mit Kieran beim Arzt in Letterkenny oder Dublin war, und lieber benutzte er die verdreckte Toilette hinter dem Geräteschuppen, als dass er riskierte, seinen Ältesten im Haus anzutreffen. Wann immer sich die Gelegenheit bot, bezahlte er für Kieran einen Platz in einem staatlich geführten Camp auf dem Land oder die Teilnahme an einem Kurs, wo Behinderte lernten, Dinge wie Bücherstützen, Holzspielzeug oder Bilderrahmen herzustellen.

Während Kieran irgendwo im County Wicklow nervös lachend auf einem Pony saß oder in einem Backsteingebäude am Rande Dublins einen Pinsel vorsichtig in Leim tunkte, wurde aus Sean Lynch, dem unsichtbaren Mann, ein Vater. Kaum war der Beweis für Gottes Fehlbarkeit weit weg, brach sich seine Liebe Bahn und überschwemmte die Familie wie eine Sintflut ausgetrockneten Boden. Aislin verachtete ihn dafür, nahm sein Auftauchen aus wochenlangem Selbstmitleid und trotziger Schwermut aber dennoch dankbar an, voller Sehnsucht nach seinen unbeholfenen Gesten der Zärtlichkeit.

Für Fiona war der Fremde während dieser sonderbaren Tage eine Märchengestalt, eine verwandelte Kröte, der Weihnachtsmann mitten im Sommer, ein zum Leben erwachter Spielzeugroboter, der in hastiger Sanftheit sprach und Geschenke hervorzauberte, der ihren kleinen Körper drückte und ihre Wangen mit Küssen bedeckte, überhitzt vor Zuneigung und täuschend echt. Zu glauben, dass dieser Mann ihr Vater war, weigerte sie sich dennoch hartnäckig, genau wissend, dass er aus ihrem Leben verschwinden würde, sobald der seltsame Junge zurückkam.

Conor hatte lange versucht, seine Verwirrung nicht in Hass umschlagen zu lassen, aber wenn er seinen Vater im Morgengrauen und nach Einbruch der Dunkelheit im Haus umhergehen hörte wie einen Gast, der niemanden mit seiner traurigen Existenz behelligen will, konnte er nichts gegen seine Gefühle tun. Er wollte die Geschenke nicht, die plötzlich in seinen Schoß fielen, und auch nicht die Berührungen, das Kopftätscheln und Knuffen und Schulterklopfen. Er wollte die Stimme nicht hören, die ihn fragte, wie er sich in der Schule mache und ob er mit zum Angeln wolle am Sonntag. Er hasste seinen Vater. Er hasste ihn, weil dieser große schwere Mann ein Feigling war, weil er sich vor dem Leben duckte wie ein Hund vor Schlägen, weil er ein Schatten war, eine Wolke aus Sägespänen, ein Nichts. Er hasste seinen Vater, und noch mehr seinen Bruder, den Krüppel, der an allem schuld war.

Am frühen Morgen, als Wilbur noch geschlafen hatte, war ein kurzer Regen über das Land gegangen. Jetzt schien die Sonne, und die Erde atmete feucht und warm unter dem Gras. Sauber ausgeschnittene Wolken standen im Himmel, vergessenen Kulissen gleich. Aus den Tümpeln, die sich oft wochenlang in Senken zwischen den Hügeln hielten, stiegen Libellen auf. Weit draußen pflügte ein Trawler durch die See, ein riesiges Netz hinter sich herschleppend, das alles Lebendige ans Licht zerrte, um es zu verwerten oder an die Möwen zu verfüttern, die dem Schiff als glitzernder Körper folgten.

Wilbur hatte gelesen, dass in den Bäuchen dieser schwimmenden Fabriken Katzenhaie ihre Jungen gebaren, bevor sie starben, und dass Arbeiter mit Messern die Arme von Kraken durchtrennten, die im Todeskampf Stahlketten und Gummistiefel umklammerten. Wilbur aß keinen Fisch mehr, seit er im Hafen einen alten Mann beobachtet hatte, der eine zappelnde Makrele am Schwanz hielt und ihr den Kopf zertrümmerte, indem er ihn ein paar Mal auf die Planken schlug. Fish and Chips waren vom Speiseplan gestrichen, und der alte O’Reilly hatte es längst aufgegeben, den Umweg zum McDermott-Haus zu machen.

Wilbur und Conor saßen auf dem Hügel und sahen dem Fangschiff nach, bis es sich in einem Feld aus Licht, zu dem das Meer an den Rändern wurde, auflöste. Conors Haut war gebräunt, er kratzte sich am Knie und kaute auf einem Grashalm. Verglichen mit seinem Freund war Wilbur bleich, seine Beine steckten in langen Hosen. Beide trugen Sonnenbrillen, die Orla ihnen in Letterkenny gekauft hatte. Die Brillen waren zu groß, ihre Bügel griffen hinter den Ohren ins Leere, und die Gläser verdeckten das halbe Gesicht der Jungen.

«Nicaragua«, sagte Conor.

«Bolivien«, sagte Wilbur.

«Guatemala.«

«Kolumbien.«

«Peru«, sagte Conor.

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