Rolf Lappert - Nach Hause schwimmen

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Wilbur, gerade mal 1,50 Meter groß, ist wirklich kein Glückskind: Seine irische Mutter stirbt bei der Geburt, sein schwedischer Vater macht sich aus dem Staub, und sein erstes Zuhause ist der Brutkasten. Erst als seine Großeltern ihn nach Irland holen, erfährt er, was Heimat ist. Doch das Glück währt nicht lang: Sein bester Freund kommt in die Erziehungsanstalt, und seine Großmutter Orla stirbt bei einem Unfall. Auch wenn er gern so stark wäre wie Bruce Willis: Er ist und bleibt ein Verlierer. Erst die charmante Aimee bringt ihm etwas anderes bei: Wilbur muss endlich lernen, zu leben — ob er will oder nicht. Rolf Lappert hat einen großen Roman über das Erwachsenwerden eines kleinen, an der Welt verzweifelnden Jungen geschrieben, der durch seine bezwingende Komik mitreißt.

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Beide dachten an das Bild aus dem Leihbuch, das den Titel Ein Menschenopfer für den Sonnengott trug und den kolorierten Stich einer Pyramide mit flacher Spitze zeigte, auf dem ein Inkapriester einen Dolch über dem Körper einer jungen, auf einem Altar aus Fels liegenden Frau erhob. Dass die Kultstätte sie an den Steinhaufen erinnerte, den Wilburs Großvater ganz in der Nähe aufschichtete, erwähnten sie mit keinem Wort. Wilbur schämte sich für den alten Narren, und Conor wusste das.

Eine Weile schwiegen die beiden wieder und blickten auf die leere See. Eine Hummel flog an ihnen vorbei, umkreiste sie und steuerte auf die Stechginsterbüsche zu, zwischen deren gelben Blüten es summte von Insekten. Ein paar Schwalben zeichneten sich vor dem Blau des Himmels ab. Sie suchten Futter für ihre Jungen, die in den Nestern an Colm Finnertys Stall warteten. Das Wetter würde bleiben, dachte Wilbur und rieb sich die Nase, die Orla mit Zinksalbe eingeschmiert hatte.

«Ich verrat dir ’n Geheimnis«, sagte Conor.»Aber du darfst es keinem erzählen. «Er sah Wilbur an, gerade lange genug, um dessen Nicken zu sehen.

Ein leichter Wind kam auf, kühlte die Haut und schob die Wolken ein Stück zur Seite. Conor nahm den Grashalm aus dem Mund.

«Fiona ist nicht meine Schwester«, sagte er nach einer Weile. Er sah auf seine Schuhe, die leer vor ihm standen, und wickelte den Halm um einen Finger.

Wilbur wartete. Durch die dunklen Gläser der Sonnenbrille lag ein Schatten auf der Welt, den er für angemessen hielt. Nahm er sie ab, glänzte jeder dumme Gegenstand im Licht, prahlte mit seiner grellen Bedeutungslosigkeit. Einmal war er aufgestanden, um eine leere Flasche außer Sichtweite zu tragen, weil sie für sein Empfinden ungebührlich viel Sonnenlicht bündelte.

«Mein Vater ist nicht ihr Vater.«

«Woher weißt du das?«

«Ich weiß es eben.«

Die Schwalben verschwanden, die Wolken lösten sich auf. Wilbur dachte nach.

«Aber deine Mam hat sie doch auf die Welt gebracht.«

«Ja«, sagte Conor.

«Wenn deine Mam andere Kinder hat, sind das deine Geschwister.«

«Nein. Wenn überhaupt, ist sie meine Halbschwester.«

Wilbur wollte sagen, dass er gerne eine Halbschwester hätte, lieber als gar keine, aber er ließ es bleiben. Er hatte Fiona ein paar Mal gesehen und mochte ihre Einfältigkeit und den Ernst, mit dem sie zu ihren Puppen sprach. Sie erinnerte ihn an sich selber, an den schüchternen Zwerg von früher, der mit der Großmutter im Schutz von Mauern kleine Häuser aus Pappe und Muscheln baute, um darin zu verschwinden. An den Jungen, der einen anderen fast zu Tode prügeln musste, um ihn zum Freund zu gewinnen.

Musik drang plötzlich aus einem offenen Fenster des Hauses. Conor zog seine Schuhe an und erhob sich. Er nahm die Sonnenbrille ab, der schwarze Punkt in seinen Augen wurde kleiner. Orla rief nach ihnen. Conor mochte ihre Stimme und wie sie seinen Namen sang. Er ging durch das kniehohe Gras den Hügel hinunter zum Haus, und Wilbur folgte ihm.

Der Duft des Apfelkuchens füllte die Küche, aber sie trauten sich kaum zu kauen. Orla sah auf eine leere Stelle an der Wand, wo nur für sie Bilder sichtbar wurden. Ihre Hände schmerzten, sie hatte lange gebraucht, um den Teig zu kneten. Sie hatte einen großen Teil ihres Lebens verschwendet, sie wurde alt und lauschte einem jungen Mädchen, das über die Liebe sang, und sie lächelte. Conors Augen waren geschlossen, er bewegte die Lippen, formte die Worte und wob die Melodie mit den Fingern in die Luft.

Wilbur schwankte langsam vor und zurück, kaum merklich, die Hände und Füße still, andächtig. Das war die Sängerin, über die sich alle in der Schule das Maul zerrissen. Irin war sie und hatte sich den Kopf scheren lassen, wo sie doch so hübsch war. Sang davon, dass ihr Freund sie verlassen hat und dass sie traurig ist, ein Vogel ohne Lied. Auf der Straße könnte sie jeden Jungen umarmen, tut es aber nicht, weil es nicht dasselbe wäre. Zum Arzt geht sie, und der sagt ihr, sie solle fröhlich sein. Sie nennt ihn einen Dummkopf und beklagt die Blumen, die eingegangen sind, seit er weg ist.

Wilbur wusste nichts über diese Form von Liebe. Er nahm die Mädchen in der Schule kaum wahr, hielt die meisten für dumm und gemein, falsche Gesichter, aus denen sinnlose Wörter fielen. Erin Muldoon hatte ihn auf dem Pausenhof einmal lange angesehen, da war ihm heiß geworden, und er war ins Schulgebäude gerannt, obwohl das bei schönem Wetter verboten war. Er liebte Orla, aber ihm war klar, dass da noch etwas anderes war, etwas, das mit den Mädchen in der Schule und in der Phantasie zu tun hatte und mit diesem Lied, das Gefühle beschrieb, Qualen, die ihm noch bevorstanden.

Ein sumpfiger Graben, die Steine herausgebrochen wie Zähne aus einem Maul. Spuren im Gras, Pfade. Der letzte Brocken sprang in zwei Teile, ein dumpfes Knacken entfuhr dem Fels. Licht fing sich im Keil, ließ ihn aufblitzen und erlosch. Eamon brauchte immer längere Pausen, setzte sich auf den Stein oder legte sich ins Gras, das seinen müden Körper umfing. Dann sah er in den Himmel und wartete darauf, dass die Schmerzen in den Händen und in den Schultern nachließen und sein Atem flacher ging. Oft wünschte er sich, in der Erde zu versinken, egal, wie eisig sie war unter ihm. Er war schon eingeschlafen, während der Wind das Salz landeinwärts trug und die trockenen Halme neben seinen Ohren rascheln ließ. Im Traum war er immer ein anderer, einer, den er nicht kannte und an den er sich nicht erinnerte, wenn er aufwachte, durchdrungen von Kälte und bleiernem Schmerz. Heute schlief er nicht ein. Brot lag in seinem Mund, bis es weich genug zum Schlucken war.

Irgendwann drehte er sich zur Seite, kroch zum Stein und legte ihn frei. Beim Graben zerriss er Würmer mit den Fingern, Käfer liefen über seine Arme. Den geborgenen Stein teilte er, dann noch einmal. Die Hammerschläge schwammen durch seinen Körper und wurden bald zum langgezogenen metallischen Klang. Wenn er auf den Stein eindrosch, lag er drei Schritte entfernt im Gras, dösend, so wenig spürte er sich. Zeit war Licht, das kam und ging. Begann die Nacht, fand ein letzter Rest in ihm den Weg zum Haus. Dort stand warmes Essen auf dem Herd, lag frische Kleidung auf dem Bett. Im Badezimmer fehlte es nie an Tüchern und Seife. Manchmal stand er vor dem Spiegel und schnitt mit der Schere den Bart kurz, förderte ein halbes Gesicht zutage. War er es, der für all das sorgte? Erledigte er diese Dinge in den Stunden, die ihm zwischen Aufwachen und Einschlafen abhanden kamen? Er wusste es nicht. Und er wusste auch nicht, wer ihm allabendlich das Stück Schokolade aufs Kopfkissen legte, das, wenn er sich recht erinnerte, die Form eines Herzens hatte.

Einer der Arbeiter aus dem Sägewerk fiel von dem Boot, das er in seinem Garten baute, und brach sich dabei den Arm. Ein anderer war zwei Tage zuvor nach Chicago geflogen, um seinen Bruder zu besuchen. Angesichts dieser Notlage bestand Sean Lynch darauf, dass sein Sohn während der Ferien im Betrieb half. Unter dem Beifall der übrigen Männer taufte er ihn mit einer Handvoll Sägemehl und wies ihm dann seinen Platz hinter der Schälmaschine zu, wo Conor lange Borkenstreifen und Abfallholz in offene Blechcontainer füllen musste.

In den ersten Tagen weinte Conor vor Wut, und wenn einer der Arbeiter fragte, was los sei, sagte er, der Holzstaub kratze in seinen Augen. Wenn es regnete, und das tat es in diesem Sommer oft, brauchte Conor diese Ausrede nicht und stapfte leise schluchzend und fluchend durch den Morast aus Schlamm und Sägemehl. Die vollen Container, die auf einem rostigen Gleis liefen, galt es über den ganzen Platz zu schieben und an einer Halde auszukippen.

Conors Mutter war mit Kieran in Dublin, wo der Junge an der Hand operiert werden sollte.»Für Kierans unnütze Hand!«rief sein Vater manchmal, wenn ein Stapel Bretter auf einen Lastwagen geladen wurde. Fiona war mit ihrer besten Freundin und deren Eltern in Glenbeigh im Südwesten der Insel.»Da ist der Regen wärmer«, hatte Conors Vater geantwortet, als einer der Arbeiter fragte, was am Süden denn besser sei. Die Männer hatten gelacht und ein Lied über die Schönheit Donegals angestimmt.

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