Rolf Lappert - Nach Hause schwimmen

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Wilbur, gerade mal 1,50 Meter groß, ist wirklich kein Glückskind: Seine irische Mutter stirbt bei der Geburt, sein schwedischer Vater macht sich aus dem Staub, und sein erstes Zuhause ist der Brutkasten. Erst als seine Großeltern ihn nach Irland holen, erfährt er, was Heimat ist. Doch das Glück währt nicht lang: Sein bester Freund kommt in die Erziehungsanstalt, und seine Großmutter Orla stirbt bei einem Unfall. Auch wenn er gern so stark wäre wie Bruce Willis: Er ist und bleibt ein Verlierer. Erst die charmante Aimee bringt ihm etwas anderes bei: Wilbur muss endlich lernen, zu leben — ob er will oder nicht. Rolf Lappert hat einen großen Roman über das Erwachsenwerden eines kleinen, an der Welt verzweifelnden Jungen geschrieben, der durch seine bezwingende Komik mitreißt.

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Orla hatte eine großzügige Summe gespendet, obwohl sie der fast religiöse Eifer des jungen Mannes, der vor mehreren Monaten an ihrer Tür geklingelt hatte, befremdete. Er hatte ihr eine Broschüre seines Vereins gegeben und bei einer Tasse Kaffee erklärt, was er mit seiner ehrenamtlichen Arbeit erreichen wolle, wobei er die Ausdrücke» ehrenamtlich«,»unbezahlt «und» in Gottes Lohn «so oft wiederholte, dass sie einen schrägen Klang annahmen. Er sprach von zerstörten Familien, tatenlosen Politikern und fehlender Information, nannte die Zahl der in den letzten zehn Jahren Ertrunkenen und zeigte Baupläne und ein paar Fotos von Wasserleichen. Er sprach hektisch und mit einem halb abgelegten Neuseelandakzent, der Orla auf die Nerven ging. Schließlich gab sie ihm einhundert Pfund und entzog sich nervös lachend seinem Versuch, sie in entfesselter Dankbarkeit zu umarmen. Als sie ihm nachblickte, wie er in der Rauchwolke verschwand, die sein museumsreifes Motorrad ausspuckte, konnte sie sich nicht gegen den Gedanken wehren, gerade gutes Geld in ein Loch geworfen zu haben.

Im Innern des unverputzten Kubus roch es nach brackigem Wasser und Kaffee. Die Hitze war kaum auszuhalten und ging von einem Brennofen aus, der in einer Ecke auf Eisenbahnschwellen stand. Neben dem Ofen türmten sich weiße quadratische Kacheln, an einer Wand hing ein zwei mal drei Meter großer Bogen Packpapier, der mit Namen und Daten vollgeschrieben war. Hinter einigen Namen hingen rote Häkchen wie umgedrehte Spazierstöcke. Auf einem Tisch stand eine elektrische Kochplatte, darauf eine Kanne Kaffee. Der Ofen knackte, entließ seufzend heiße Luft. In einem Blecheimer unter dem Holztisch verströmten leere Suppendosen und Milchtüten einen fauligen Geruch.

Fintan Taggart kauerte in einer rechteckigen Grube und legte Fliese um Fliese in den Leim, der eine winzige Fläche des rohen Betonbodens bedeckte. Die Wände waren ebenfalls unverputzter Beton und ließen jeden Atemzug des Mannes zum lauten Keuchen werden. Auf den Fliesen, die er verlegte, waren Namen, Geburts- und Todesdaten geschrieben, schwarz und mit Pinsel und geschützt von einer gebrannten Schicht aus klarer Glasur. Taggart war weder besonders groß noch muskulös und bis auf eine kurze rote Hose nackt. Seine Haut war von einem hellen Oliv, als bewahre sie einen Rest neuseeländischer Bräune. Er richtete sich auf, wischte sich den Schweiß von der Stirn und sah zu Orla und Conor hoch, die an den Beckenrand traten, während Wilbur in der Nähe der Tür stand, durch die ein Stück Himmel zu sehen war, nicht größer als eine Fliese, und das Motorrad des Turnlehrers, eine neue Kawasaki, rot in der Sonne leuchtend.

Es war die letzte Woche der Sommerferien, und das schöne Wetter machte es Wilbur nicht leicht, an den nahenden Schulbeginn zu denken. Orla hatte ihn nach dem Mittagessen zu Colm gebracht, der auf ihn aufpassen sollte, während sie nach Letterkenny fuhr, um etwas zu besorgen, alleine, weil es ein Geheimnis war. Wilbur hatte darauf gedrängt, mitfahren zu dürfen, aber Orla hatte nur gelächelt und ihn auf den Abend vertröstet.

Nachdem Orla weg war, fuhr Colm mit Wilbur auf dem Traktor in den Ort, wo großer Markttag war. Bauern, Viehhändler, Trödler und Fahrende boten auf einem Parkplatz und einer angrenzenden Wiese ihre Waren an, ein Karussell drehte sich, gegen dessen Musik ein Akkordeonspieler ankämpfte, ein alter, als Pirat verkleideter Mann jonglierte mit Schwertern, in einem eiförmigen Wohnwagen empfing eine Handleserin ihre Kundschaft.

Orla hatte Wilbur etwas Geld gegeben, und als erstes kaufte er sich eine Portion Eis und eine Baseballkappe mit dem Schriftzug einer Traktorenfirma. Dann ging er neben Colm an den Ständen entlang, aß sein Eis und war enttäuscht von den Dingen, die ihm geboten wurden. Zwei dicke Frauen standen vor mehreren langen Kleiderständern auf Rollen, an denen Blusen, Röcke und Hosen in schreienden Farben hingen. Ein Mann saß hinter Stapeln von Musik- und Videokassetten und betrach tete ratlos einen Ghettoblaster, der den Geist aufgegeben hatte. Wortkarge Männer warteten neben Kisten voller Werkzeug, Ersatzteilen, Kabeln und Drähten, Bolzen und Schrauben und Muttern auf andere wortkarge Männer. Ein Mann und eine Frau aßen an einem Campingtisch zu Mittag und verhandelten zwischen zwei Bissen über den Preis von Teppichen und Gummistiefeln. Ein dösender Mann hockte inmitten von Möbeln, die weder antik noch modern, sondern auf eine tragische Weise zeitlos waren. Lampen wurden aus einem Lieferwagen, Hundewelpen aus einem Kofferraum verkauft. Eine Bauersfrau rief schüchtern das Wort Käse, und zwei kleine Mädchen schienen die Hoffnung verloren zu haben, ihre auf Zeitungen ausgelegten Spielsachen noch loszuwerden.

Wilbur, der mit Orla durch die Kaufhäuser Dublins gestreift war, empfand den Markt als schlechten Witz, erstand dann aber doch eine Kassette mit Sinatra-Songs für Orla, ein winziges Taschenmesser an einem Schlüsselanhänger für Conor, und ein mit Glitzersteinen verziertes Feuerzeug für Colm.

Als sie zu der Wiese kamen, dem Revier der Viehhändler mit ihren Lastwagen, Jeeps und Anhängern, sahen sie Conors Mutter, die neben ein paar Pferden stand und mit einem Mann in Stiefeln, Hut und grauem Anzug sprach. Sie gingen zu ihr hin, und sie erzählte ihnen aufgeregt, sie habe gerade ein Pferd für Kieran gekauft. Dabei streichelte sie den Hals des braun und weiß gescheckten Tieres, dessen Stirn ein weißes Karo zierte und das mit einem Strick an einen Lastwagen gebunden war. Colm sah sich fachmännisch das Gebiss und die Hufe der Stute an und befand dann, Aislin habe eine gute Wahl getroffen. Er schlug vor, den Anhänger zu holen, in dem er seine Kühe, Kälber und Schafe transportierte, und Aislin nahm dankbar an.

Während Colm, der froh war, dem traurigen Trubel zu entfliehen, nach Hause fuhr, setzte Aislin Wilbur auf das Karussell und löste fünf Fahrten im Voraus. Wilbur saß im Flugzeug, dessen Körper silbrig funkelte, aber schon nach zwei Runden wurde ihm schwindlig und er wollte nicht mehr. Aislin ging mit ihm über die Wiese, und sie sahen sich die Kühe an, die Bullen und Kälber, warfen einen Blick in die Verschläge mit den Schweinen und Ferkeln und in die Käfige, in denen vor Hitze ermattete Hühner, Enten und Gänse hockten. Schafe dösten in Anhängern oder auf provisorisch eingezäunten Wiesenstücken, ein paar Esel ließen sich geduldig taxieren, und in einem Plastikzuber schwammen Entenküken herum wie Aufziehspielzeug. Ein Bauer setzte einen kleinen weinenden Jungen auf einen Esel, und Aislin erzählte Wilbur, wie glücklich Kieran immer sei, wenn er reiten dürfe.

Weil es noch eine Weile dauern würde, bis Colm mit dem Anhänger kam, und weil Wilbur ein Rest Geld in der Tasche brannte, nahm er allen Mut zusammen und beschloss, die Wahrsagerin zu besuchen. Aislin, die nichts von Kartenlegen, Kristallkugeln und Kaffeesatz hielt, wollte draußen warten und nach Colm Ausschau halten. Wilbur bat sie, nach ihm zu sehen, falls er in zehn Minuten nicht wieder erscheinen würde, und Aislin lachte, bis sie merkte, dass er es ernst meinte.

Das Innere des Wohnwagens war mit dunkelblauer Farbe gestrichen, aus der gelbe Papiersterne leuchteten, die Fenster waren mit Tüchern verhängt, und aus einem Kassettenrekorder drang leise Musik. Es war heiß in diesem Ei, in dem die Frau zusammengekrümmt saß, einem Küken gleich, das nie geschlüpft war. Sie winkte Wilbur heran und bedeutete ihm, vor ihr Platz zu nehmen. Wilbur setzte sich auf den Hocker und legte den Betrag, den draußen ein Schild verkündete, in die mit Sternen aus Goldfolie beklebte Glasschale. Die Frau, die trotz der Hitze in mehrere Lagen bunter Tücher gehüllt war und deren Gesicht ein schwarzer Schleier verbarg, steckte das Geld ein und verlangte dann mit einer knappen Geste nach Wilburs Hand. Wilbur legte beide Hände mit der Innenfläche nach oben auf das rote Kissen und spürte, wie ihm der Schweiß aus den Poren drang. Die Frau beugte sich vor und kniff die Augen zusammen.

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