Rolf Lappert - Nach Hause schwimmen

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Wilbur, gerade mal 1,50 Meter groß, ist wirklich kein Glückskind: Seine irische Mutter stirbt bei der Geburt, sein schwedischer Vater macht sich aus dem Staub, und sein erstes Zuhause ist der Brutkasten. Erst als seine Großeltern ihn nach Irland holen, erfährt er, was Heimat ist. Doch das Glück währt nicht lang: Sein bester Freund kommt in die Erziehungsanstalt, und seine Großmutter Orla stirbt bei einem Unfall. Auch wenn er gern so stark wäre wie Bruce Willis: Er ist und bleibt ein Verlierer. Erst die charmante Aimee bringt ihm etwas anderes bei: Wilbur muss endlich lernen, zu leben — ob er will oder nicht. Rolf Lappert hat einen großen Roman über das Erwachsenwerden eines kleinen, an der Welt verzweifelnden Jungen geschrieben, der durch seine bezwingende Komik mitreißt.

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Alice schlief am Morgen ein paar Stunden und malte am Nachmittag Bilder für das nächste Jahr. Sie hatte den Holzfußboden im Wohnzimmer mit alten Laken ausgelegt und benutzte den Raum als Atelier. Weil ihr während der Wintermonate das Licht zu schwach war, kaufte sie gebrauchte Theaterscheinwerfer, die für sie Sonnenlicht simulierten. War der Himmel bedeckt, machte sie nur noch kurze Spaziergänge am Strand, an Regentagen blieb sie im Haus und legte sich in die warmen Strahlen der Scheinwerfer. Ihre Wut über das schlechte Wetter und die Kälte dämpfte sie mit Tabletten. Manchmal verfluchte sie ihren Bruder, weil er dieses Haus gekauft hatte, diesen finsteren, verwinkelten Klotz, statt einen sonnendurchfluteten Würfel aus Glas in New Mexico. Sie rief die Galeristin an und hoffte, nach Key West eingeladen zu werden, aber daraus wurde ebenso wenig wie aus einem Besuch in Puerto Rico, wo Harold eine Ausstellung über die Pioniere des Kubismus vorbereitete.

Weil die Tabletten allmählich ihre Wirkung verloren und Alice es leid war, ständig die Apotheke zu wechseln, um nicht aufzufallen, begann sie zu trinken, erst nur Wein, dann Wodka. Der Alkohol ließ sie die grauen Tage besser überstehen, Regen wurde ihr gleichgültig, wenn sie getrunken hatte. Beim Malen hörte sie jetzt laute Musik. Harolds Sammlung umfasste Hunderte von Schallplatten und Bändern mit Klassik und Jazz. Eingepackt in Haydn und Mingus, die aus den kühlschrankgroßen Boxen dröhnten, malte Alice den Strand und das Meer und den Himmel aus dem Gedächtnis. Den richtigen Himmel sah sie oft tagelang nur noch, wenn sie im Dunkeln zur Arbeit fuhr. Nina Simone und Maria Callas machten sie traurig, dann legte sie sich auf den Boden und sah gegen die Decke, die weiß und leer war. Manchmal wurde sie müde und schlief ein, obwohl die Nadel in der Auslaufrille klang wie das Kratzen eines großen gefangenen Tieres. Wenn um halb neun der Wecker klingelte, musste sie alle Kraft zusammennehmen, um sich anzuziehen und loszufahren, frierend und mit einem dumpfen Hass auf jeden, dem sie in dieser Nacht begegnen würde.

Um sich zu beweisen, dass sie kein Alkoholproblem hatte, trank Alice zwischendurch nichts außer Orangensaft und Tee, vier, fünf Tage, eine Woche lang. Gegen ihre Unruhe nahm sie Tabletten und war stolz, sie nur mit Leitungswasser hinunterzuspülen. Oft lag sie im Wohnzimmer und zählte flüsternd die Namen der Mädchen aus Chestnut Hill auf, an die sie sich erinnerte. Ruby mit den Haselnussaugen und dem Stoffhasen, Maggie, die Angst vor der Dunkelheit hatte und sich nicht umarmen ließ, Rita-Mae, nach deren Weggang es kein Mädchen mehr gab, das Witze erzählen konnte, Alison, stumm und die beste Tänzerin der Welt, Florence und Emily, nur im Paket erhältlich, Carol, die ihren kleinen Bruder vermisste, Muriel, die Bücher verschlang und Berge von Essen, Jill und ihr Traum vom Nach-Hause-Gehen, Esther, schön und so schüchtern, dass sie stotterte, Lea aus dem Land eines verlorenen Krieges, Olivia, die ihre Mutter zeichnete, ohne sie je gesehen zu haben, Elaine, Drama Queen, adoptiert von einem Senator und einer ehemaligen Miss Iowa, Anna, unzugänglich, traurig, Katherine, die mit achtzehn nicht fortwollte, Sarah, mit ihren Kinderlähmungsbeinchen schwer vermittelbar, Joanne, für die Chestnut Hill die fünfte Station war, Debora, vielleicht schon Kindergärtnerin, Nancy und ihre Zerstörungswut, Brenda, die wissen wollte, ob sie hässlich sei, Heather, unnahbar auf der Reise zum Beginn ihres Lebens, Mildred, die sich Schutzhüllen und Fangnetze strickte, Iris, singend, summend, kaum je sprechend, Charlotte mit der Kraft, in allem das Gute zu sehen, Lucille, die kein Mädchen sein wollte, Sophie, schneller als der Wind, Bernice, unsterblich in Lawrence verliebt, dann in den neuen Koch, Nora-Jane, die auf Kommando rülpsen konnte, Maud, die die Briefe ihres Vaters ungelesen zerriss, Pearl mit ihrer Radiostimme, Kimberley, mit sieben adoptiert, Amanda, die ohne Kimberley nicht mehr leben wollte, Rosemary, Gartentierärztin, Megan, mit elf zu oft umhergeschoben, um weiterhin ein Kind zu sein, Bridget, die einmal auf einem Baum im Urwald leben würde, Linda, die nach ihrer Ankunft alle Spiegel zerschlagen wollte, Celia mit ihrer Puppe Harry, der sie die Finger abschnitt, Paula, die Blumen aus Draht bastelte, Sally, Prinzessin, kein Waisenkind und in Chestnut Hill nur aufgrund einer Verwechslung, Patricia, voller Zorn und Pläne, Claire, immer in Weiß, Holly, die weglief, um das Krankenhaus zu sehen, in dem sie zur Welt gekommen war, Wilma, die Inserate verfasste, in denen sie sich als tadellose Tochter anpries, Daphne, glücklich nur in der dampfenden Küche, Teresa, zurückgeblieben in einem fremden Land, Susan, die mit dem Wagen des Postboten losfuhr und bis nach Mount Penn kam, Laura, die im Hof ihren Koffer verbrannte, Diane, die im ersten Sommer nicht ins Freie ging, Helen, die weinte, wenn sie einen Hund sah, Dorothy, die eine eigene Sprache erfand, Martha, die Abschiedsbriefe schrieb und trotzdem blieb.

Alice war nüchtern, als sie Truman anrief und ihn bat, das Schuppendach abzudichten. Sie legte sich mit ihm auf den Stapel aus Teppichen, die feucht waren vom Regen, der durch die lockeren Ziegel drang. Truman, überrascht und verschreckt, kam keuchend in ihrer Hand, lag dann schwer auf ihr, fuhr mit Händen und Lippen über ihren bekleideten Körper und stammelte Unsinn. Sie schob ihn weg und stand auf, und er beteuerte und versprach und verlangte, aber sie wischte die Hände an einem Teppich ab und sagte, er solle sich um das Dach kümmern. Er packte sie am Arm, und sie musste ihn nur ansehen, damit er sie losließ. Als er sagte, es tue ihm leid, hörte sie ihm schon nicht mehr zu und ging durch den feinen Regen ins Haus. Truman fuhr weg, ohne das Dach repariert zu haben, und ließ sich nicht mehr blicken.

In einer sternenlosen Februarnacht überfielen zwei siebzehnjährige Burschen die Tankstelle. Sie erbeuteten einhundertacht Dollar und flüchteten in einem Wagen, den sie kurz zuvor in Whitestone gestohlen hatten. Der eine hatte Alice mit einer Pistole bedroht und sich Schokolade in die Taschen gestopft, während der andere das Geld aus der Kasse nahm. Alice hatte geweint, obwohl der Junge mit der Waffe ihr immer wieder sagte, sie brauche keine Angst zu haben. Die Polizei verfolgte den weißen Chevrolet, der bei Oakdale von der Straße abkam und sich überschlug. Der Junge mit der Pistole wurde aus dem Auto geschleudert und starb, der Fahrer kam mit ein paar Kratzern davon. Alice hatte einen Nervenzusammenbruch, und Texaco gewährte ihr einen Monat bezahlten Urlaub. Danach ging sie nicht mehr zurück und fuhr zum Tanken einen längeren Weg, nur um das Gebäude nicht mehr sehen zu müssen.

Im Sommer wurde sie alle ihre Bilder los, aber sie hatte keine Lust, noch mehr davon zu malen. Sie trank und wurde nicht mehr richtig betrunken, und selbst an sonnigen Tagen blieb sie im Haus, lag auf dem Boden und sah an die weiße, leere Decke, während Chet Baker sie zu Tränen rührte. So wurde sie von ihrem Bruder gefunden, dessen angekündigten Besuch sie vergessen hatte. Harold, der Rauchen und Trinken verabscheute, packte sie in seinen Mietwagen und fuhr sie nach Manhattan, wo er sie in die Obhut einer privaten Suchtklinik gab. Er blieb vierzehn Tage, neun mehr als geplant, besuchte am Morgen die Museen und Galerien der Stadt und am Nachmittag seine Schwester, die viel weinte und versprach, ihr teures Zimmer mit Aussicht auf den Hudson bald zu verlassen und ein normales Leben zu führen. Harold beruhigte ihr schlechtes Gewissen, redete mit den Ärzten und flog dann nach Tokio, weil die Vorbereitungen für eine Pollock-Ausstellung keinen Aufschub mehr duldeten.

Alice redete mit anderen Frauen über ihre Trunksucht, sprach mit Ärzten und Psychologen über ihre Ehe und Lawrence und dessen Frau und Zwillinge, die sie nie gesehen hatte und nie sehen wollte, und gab Harold telefonisch jeden zweiten Abend darüber Auskunft, wie viel besser sie sich fühlte und wie schwach das Verlangen, Alkohol zu trinken, geworden war.

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