Rolf Lappert - Nach Hause schwimmen

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Wilbur, gerade mal 1,50 Meter groß, ist wirklich kein Glückskind: Seine irische Mutter stirbt bei der Geburt, sein schwedischer Vater macht sich aus dem Staub, und sein erstes Zuhause ist der Brutkasten. Erst als seine Großeltern ihn nach Irland holen, erfährt er, was Heimat ist. Doch das Glück währt nicht lang: Sein bester Freund kommt in die Erziehungsanstalt, und seine Großmutter Orla stirbt bei einem Unfall. Auch wenn er gern so stark wäre wie Bruce Willis: Er ist und bleibt ein Verlierer. Erst die charmante Aimee bringt ihm etwas anderes bei: Wilbur muss endlich lernen, zu leben — ob er will oder nicht. Rolf Lappert hat einen großen Roman über das Erwachsenwerden eines kleinen, an der Welt verzweifelnden Jungen geschrieben, der durch seine bezwingende Komik mitreißt.

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Lawrence, von Sorge um seine Frau getrieben, ließ den Hausarzt kommen, der Vitaminpräparate verschrieb und sich ansonsten ratlos zeigte. Ein befreundeter Psychologe schlug vor, Alice für eine Weile in einem Sanatorium unterzubringen, wo sie zwei Monate blieb, lange Spaziergänge unternahm und wenigstens wieder zu sprechen begann. Die mitfühlende, zärtliche, an Gott und der Welt interessierte Frau, die Lawrence kannte, wurde Alice nicht mehr. Ihre Unfähigkeit, Kinder zu bekommen, hatte sie ein Stück aus dem hellen Leben geschoben, jetzt war sie ein weiteres Stück in die Dunkelheit geglitten. Sie hörte auf, im Büro des Waisenhauses zu arbeiten und sich mit den Kindern zu beschäftigen. Stattdessen begann sie zu malen, ungegenständliche Bilder in dunklen Farben, grundlose Ozeane, düstere Landschaften. Vom Vorschlag ihres Mannes, ein Kind zu adoptieren, wollte sie nichts wissen. Als Lawrence eines Tages mit einem Kind in den Armen nach Hause kam, einem Jungen in dem Alter, in dem Wilbur gewesen war, fing sie an zu weinen und rannte hinaus in den kalten Regen.

Die ganze Nacht blieb sie weg und kam am nächsten Morgen zurück, erneut verstummt und mit einem Fieber, das sie mehrere Wochen ins Bett zwang. Ihr großer, feingliedriger Körper wurde dünn und dann mager, ihre helle Marmorhaut nahm eine fahlgelbe Farbe an, und der verbliebene Glanz verschwand endgültig aus ihren Augen. Irgendwann schnitt sie sich aus einer Laune heraus die langen roten Locken ab und ließ sie im Waschbecken liegen, wo Lawrence sie fand. Seit Wilbur weggeholt worden war, schliefen sie nicht mehr miteinander, sie redeten kaum noch, und wenn, dann bestürmte Lawrence sie mit hilflosen Fragen und verzweifelt optimistischen Zukunftsplänen, schwieg dann aber bald wie seine Frau und versank mit ihr in nächtelanger Apathie und schweren, verstörenden Träumen.

Zwei Jahre lang versuchte Lawrence, seine Frau zu erreichen und zurückzuholen, dann war sein Vorrat an Verständnis, Rücksichtnahme und Verzicht aufgebraucht. Er war dreiundvierzig, und wenn er jemals Kinder wollte, musste er sich bald entscheiden. Nach einem mittlerweile alltäglichen, aber besonders heftig geführten Streit trennte er sich von Alice und zog nach Baltimore, wo er aufgewachsen war. Ein halbes Jahr später wurde die Ehe geschieden, und Lawrence heiratete eine alte Schulfreundin. Wie um Alice zu verhöhnen, wurde die Frau zwei Monate später schwanger.

Alice Simmons, wie sie jetzt wieder hieß, blieb noch eine Weile in Reading. Sie mietete sich ein möbliertes Zimmer bei einer Frau, die nachts, wenn Alice wach im Bett lag, Akkordeon spielte. Irgendwann hörte sie auf, Leinwände mit dunklen Farben zu füllen, zerschnitt die Bilder mit der Schere und warf sie in den Abfall. Als ihre Ersparnisse aufgebraucht waren, packte sie ihre paar Sachen und fuhr zu ihrem Bruder. Harold Simmons, acht Jahre älter als seine Schwester, war Kurator und verbrachte die meiste Zeit seines beruflichen Lebens mit Reisen, um irgendwo auf der Welt Ausstellungen vorzubereiten und einzurichten. Sein Haus auf Long Island, ein verschachtelter, mit dunklen Holzschindeln verkleideter Bau aus den siebziger Jahren, stand während neun von zwölf Monaten leer und wartete förmlich auf eine erschöpfte, heimatlose Seele wie Alice, um sie zu beherbergen.

Während Harolds Abwesenheit kam zweimal pro Woche ein Gärtner, der nach dem Rechten sah, den Rasen mähte, die Hecken stutzte und den Ford Explorer in der Garage zehn Minuten laufen ließ, damit sich die Batterie auflud. Als Alice einzog, drehte er für sie die Heizung höher, schloss die Gasflasche in der Küche an und zeigte ihr, wo sich der Sicherungskasten befand. Der Mann, nur wenig älter als Alice, hätte sich gerne auch für andere Zwecke zur Verfügung gestellt, aber das Objekt seiner unausgesprochenen Begierde war nicht in der Stimmung, eine eilige, nach Rasierwasser und Rasenmäheröl riechende Affäre mit absehbarem Ende einzugehen.

Nachdem sie alleine war, ging Alice zum Strand. Es war Mitte März, die Abende wurden wärmer, und als die Sonne unterging, setzte sich Alice mit einer Wolldecke um die Schultern in den Sand und sah den Leuten nach, die mit ihren Hunden vorbeigingen. Eine alte Frau mit nackten Füßen winkte ihr zu, und Alice winkte zurück und fühlte zum ersten Mal seit Langem so etwas wie innere Ruhe, eine verwischte Erinnerung an Geborgenheit. Am Abend telefonierte sie noch einmal mit Harold, der ihr versicherte, sie könne so lange im Haus bleiben, wie sie wolle.

Im Jahr darauf kaufte Harold eine Wohnung in London. Weil sein Herz an dem Haus in Sayville hing, behielt er es, was mehr oder weniger bedeutete, dass er es seiner Schwester schenkte. Zwei-, dreimal im Jahr kam er für eine Woche vorbei, hängte ein paar Bilder ab und wickelte Skulpturen in Luftpolsterfolie und packte alles in Holzkisten, die er nach England schicken ließ. Er lud Alice in die besten Lokale der Gegend ein, gab den Versuch auf, ihr das Segeln beizubringen, zeigte ihr stattdessen, wie man Hummer aß, Gemüse einmachte und einen verstopften Siphon reinigte, und verschwand wieder.

Alice verließ Long Island im ersten Jahr nur ein einziges Mal, um für Harold etwas in Manhattan zu erledigen. Sie fühlte sich in dem Haus wohl, machte bei jedem Wetter einen Spaziergang am Strand und vergaß Lawrence schon bald. Um die leeren Stellen an den Wänden zu füllen, fing sie wieder an zu malen. Doch diesmal gerieten die Bilder nicht zu Wegmarken der Verzweiflung, sondern fingen Licht ein und den offenen Himmel, das Meer und Möwen und Wolken, die keine andere Farbe als Weiß hatten. Sie rollte schwere, flauschige Teppiche zusammen und schleppte sie in den Schuppen neben der Garage. Über die schwarzen Ledermöbel legte sie helle Tücher aus Indien, die ein Laden im Ort verkaufte. In der Küche strich sie die dunkelbraunen Schränke weiß und die Wände safrangelb. Truman, der Gärtner und Mann für anfallende Reparaturen, half ihr, die schweren Vorhänge abzunehmen, und sägte unter verhaltenem Protest einen Ast ab, dessen Blätter ein Wohnzimmerfenster verdunkelt hatten. Die unbeholfenen Versuche, bei Alice ein Interesse für seine Person oder zumindest seinen gebräunten Körper zu wecken, scheiterten erneut, und als Alice eimerweise Sand vom Strand hochschleppte, um damit den geteerten Weg zwischen dem Garten und der Garage zu bedecken, erzählte Truman seinen Freunden, Harold Simmons’ Schwester sei möglicherweise verrückt, mit Sicherheit aber lesbisch.

Wäre ihr Konto nicht so gut wie leer gewesen, hätte Alice ein paar Dachfenster einbauen lassen, um mehr Licht in den oberen Räumen zu haben. Ihr Drang nach Helligkeit ging so weit, dass sie an bedeckten und regnerischen Tagen im kleinen Gewächshaus im Garten saß und malte oder las. Nachts ließ sie sämtliche Lampen brennen, auch in den Räumen, die sie nie betrat. Die endlosen Stunden zwischen Sonnenuntergang und Morgendämmerung hasste sie, gegen die Müdigkeit kämpfte sie an, bis sie irgendwo niedersank. Der Schlaf war ihr Feind, in ihren Träumen wurden Tore geöffnet, durch die Angst und Schwäche strömten. Eine Zeitlang schluckte sie Tabletten, die sie wach hielten, bis sie zusammenbrach, dann versuchte sie es mit kurzen, zeitlich kontrollierten Ruhephasen, bei der ihr Schlafmittel halfen.

Als ihre finanzielle Lage kritisch wurde, arbeitete Alice vier Tage in der Woche im Süßwarenladen von Sayville. Der Laden lag neben einer Galerie, die im Sommer Bilder mit Strand- und Hafenszenen an die Touristen verkaufte. Die Besitzerin wollte Alices Arbeiten sehen, stellte zwei davon aus und verkaufte sie. In der Mitte des Sommers kündigte Alice bei Sayville Sweets , um nur noch zu malen. Mit dem Geld, das Lawrence ihr monatlich schickte, und dem neuen Verdienst kam sie gut zurecht, zumal Harold sämtliche Kosten übernahm, die den Unterhalt des Hauses betrafen. Als der Sommer zu Ende ging und die Touristen weniger wurden und schließlich ganz ausblieben, schloss die Galerie bis zur nächsten Saison und die Besitzerin zog in ihr Haus nach Key West. Für kurze Zeit arbeitete Alice als Aushilfe in einer Buchhandlung, und im Winter stand sie nachts im Laden einer Tankstelle hinter der Kasse.

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