Ингер-Мария Мальке - Rechnung offen

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Berlin-Neukölln: Dass der kaufsüchtige Claas Jansen eine leerstehende Wohnung im eigenen Mietshaus beziehen muss, hat weit mehr Gründe als die Bankenkrise. Und nicht nur er sieht sein früheres Leben in einem rasanten Abwärtsstrudel verschwinden. Am Scheidepunkt zwischen Kiezwirklichkeit und hipper Großstadt geht es um nicht minder Existenzielles. Jeder hat hier eine Rechnung offen: die afrikanischen Dealer, die ihre Schlepperkosten abarbeiten, die alzheimerkranke Alte und der Hochstapler, die Kurzzeit-Domina, ihr achtjähriger Sohn und andere Gestalten – eine globalisierte Notgemeinschaft. Sensibel, radikal und mit ganz eigenem Ton entwirft Inger-Maria Mahlke weit mehr als ein diagnostisches Zeitbild – eine große Parabel über die Abgründe des Lebens am Rande unserer gentrifizierten Welt.

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Eigentlich kann er jetzt wieder ausziehen, hatte Theresa gedacht, als sie auflegte.

***

Lucas drehte den Ton ein wenig lauter, so dass er das Schwert sirren hörte, wenn er zuschlug, das Boing der Sprünge. Er hatte gewartet, bis Opa schnarchte, im Schlafzimmer, es war Mittwoch, Dialysetag, Tiefkühlpizza zum Mittag. Sonst kochte Opa, mittwochs legte er die Pizza in den Ofen und sagte ständig »ich bin so müde, ich schlaf im Sitzen ein«.

»Die Mutter war genauso«, hatte Opa gesagt, als sie im Flur der Einrichtung standen, er war mit dem Zug nach Berlin gekommen. Sie hatten seine Papiere aus dem Orgaraum geholt. Frau Lange hatte genickt, »Verletzung der Fürsorgepflicht, Aussetzung, das ist schon ein ganzes Bündel.«

»Zur Fahndung ausschreiben«, hatte die Polizistin gesagt, in der Nacht nach dem Feuer. Lucas hatte auf der Wache hinter dem Tresen gesessen und versucht, Vampra abzumalen, er hatte ihn an die Schreibtischlampe gelehnt, die Arme mit den Klauen hochgebogen, als würde er angreifen. »Es heißt, dass jemand mit Haftbefehl gesucht wird«, hatte Frau Lange geantwortet, als er gefragt hatte, was das bedeutete.

Die ersten Tage hatte er jeden Morgen erwartet, dass sie ihn in den Orgaraum rufen würden, um ihm zu sagen, dass sie sie eingefangen hatten. Sie machte ihre Sache gut. Die Polizisten trugen Uniformen, sie rannten, mit zappeligen Bewegungen, so stellte Lucas es sich vor, ihre Köpfe mit den Mützen wackelten, wie im Film, wenn alles schneller lief, zu lustiger Musik. Sie rannten um die eigene Achse, Straßen rauf und runter, klingelten an jeder Tür, sahen hinter jeden Baum. Und sie war schneller und zappelte nicht.

In den folgenden Wochen hatte Lucas sich nachts ans Fenster gestellt. Er hatte ein Zimmer für sich allein, die anderen schliefen zu zweit. Hatte seine Jacke vor den Türspalt auf den Boden gelegt und das Licht angemacht, damit sie ihn von unten sehen konnte. Die Büsche vor dem Eingang fest im Blick, dort würde er sich verstecken. Sie wusste ja nicht, wo er war, hatte er schließlich gedacht, war erleichtert gewesen, als Frau Lange sagte, dass er zu Opa käme. Dort würde sie ihn finden.

»Die Xbox muss mit«, Lucas hatte die Arme verschränkt, als sie in der Wohnung standen, so lange den Kopf geschüttelt, »meine Klamotten sind mir egal« gesagt, bis Opa genickt hatte. Den Karton hatte er behalten, die weißen Styroporteile, in die sie gehörte, mit Tesafilm hatte er ihn wieder zugeklebt. Die Alienhaut hing nicht mehr, sie lag auf dem Küchentisch, die Polizei musste sie abgenommen haben. Das Geld war weg, er traute sich nicht zu fragen, hatte warmes Wasser ins Spülbecken laufen lassen, Seife hineingespritzt, hatte den Tellerstapel abwaschen wollen. »Lass«, hatte Opa gesagt, mit der Räumung sei eine Firma beauftragt, seine restlichen Sachen würden mit einem Lastwagen zu ihnen gebracht. Im Zug hatte Lucas protestiert, als Opa versuchte, den Karton mit der Xbox auf das Gepäckgitter zu heben, hatte ihn unter seinen Sitz geschoben, so, dass er die ganze Fahrt über eine Ecke an seiner Wade gefühlt hatte.

Er hatte gelernt, gleichzeitig zu springen und zu schlagen, er sah auf die Uhr, Ümit war bei Karstadt, hätte keine Chance gehabt gegen ihn, Lucas ließ den Krieger erneut springen, schlagen, durch die leere Luft, einfach weil er es konnte.

***

Nachmittags schien die Sonne beinahe waagerecht in den Glaskasten. Warm auf seinem Rücken, so hell auf dem Laptop, dass Nicolai den Artikel nicht zu Ende lesen konnte. Er musste die Augen zusammenkneifen, um die Uhrzeit zu erkennen, zwölf Minuten vor drei, wenn er sich umdrehte, konnte er den gesamten Verkaufsraum überblicken.

Helge solle bezahlen, hatte er entschieden. Er hatte ihn angerufen, nicht zu Hause, nicht die Nummer, die jahrelang seine eigene Nummer gewesen war. Die auf dem Display geleuchtet hatte, wenn Ursula versucht hatte, ihn zu erreichen. Er hatte in der Firma angerufen, sich durchstellen lassen.

»Was willst du«, hatte Nicolai gefragt, sobald Helges Stimme am anderen Ende »Baumgärtner« sagte. Stille. »Du hast angerufen«, Helge hatte erstaunt geklungen, ein guter Anfang, fand er. »Was willst du von mir«, hatte Nicolai wiederholt. Wieder war es still gewesen, er hatte im Hintergrund ein Mobiltelefon klingeln hören, Helge sagte nicht Moment bitte und ging ran oder drückte den Anruf weg, Helge hatte gar nichts gesagt, und das Telefon hatte geklingelt. »Warum rennst du hinter mir her?« – »Wir haben den gleichen Menschen geliebt«, hatte Helge geantwortet, »das ist doch was.« Und nach einer Pause, »ich habe keine eigenen Kinder«. – »Was wolltest du mir anbieten«, hatte Nicolai gefragt. – »Wie bitte?« – »Was wolltest du mir anbieten, du hast doch bestimmt einen Plan.« Wieder hatte Helge lange für die Antwort gebraucht. »Komm nach München, du kriegst eins der Häuser, wir machen das zusammen«, seine Stimme klang, als würde er einlenken, etwas zugeben. »Gut«, hatte Nicolai gesagt. »Ich meine es ernst«, sagte Helge. »Ich auch«, hatte Nicolai geantwortet.

Drei Zimmer in Schwabingen hatte er sich gesucht, kurz mit dem Gedanken gespielt ein Einfamilienhaus zu nehmen. Helge hatte gezahlt, die Wohnung, den Umzugswagen, der an einem Samstagmorgen vor seinem Haus gehalten hatte, die Männer, die seine Wohnungseinrichtung in Kartons packten, runtertrugen und in Bayern wieder auspackten. »Wohin«, fragten sie und hielten ihm Gegenstände unter die Nase. Es hatte ihm Freude gemacht, sich ständig umzuentscheiden.

Es war Freitag, die meisten Verkäufer waren im Kundengespräch, zwei hatten es bereits an die Schreibtische geschafft, die anderen öffneten noch Türen, halfen den Damen beim Einsteigen, den Männern klappten sie Motorhauben auf, Leistung, wiederholten sie ständig. Nicolai fuhr den Laptop runter, nahm seinen Autoschlüssel, die Jacke von der Garderobe. Die Kinderbetreuung feuerte die Kleinen beim Bobbycar-Rennen an, sie trug ein blaues T-Shirt, ein ebensolches Basecap, hinten wippte ein langer blonder Pferdeschwanz, wenn sie hüpfte. Der Glaskasten befand sich in der Mitte, über den Toiletten, dem einzigen Ort mit Wänden, die nicht durchsichtig waren. Nicolai hatte einen Fahrstuhl, einen eigenen, der nur zu seinem Kasten fuhr, genau drei Knöpfe auf der glänzenden Stahlarmatur, Pfeil nach oben, Pfeil nach unten und die Notruf-Glocke. Die Übersicht behalten solle er, hatte Helge gesagt, das sei seine Aufgabe, um den Rest kümmerten sich die Verkäufer, Assistenten, Techniker. Ihre Schreibtische standen unter ihm, strahlenförmig um den Kasten angeordnet. Ganz außen ein Ring aus Pflanzen, Vitrinen, Vorführwagen, dann ein Ring Schreibtische, in der Mitte die Toiletten und über allem er. Rechts die Schlüsselausgabe für Probefahrten, und links der Tresen des Catering. Nicolai hatte es von Schwäbisch auf Thai umstellen lassen. Das war alles.

Er arbeitete nicht. Rief alle, Verkäufer, Techniker, das Cateringpersonal, die Putzfrauen zusammen, wenn er ein trockenes Blatt in einem der Pflanzenkübel entdeckte, bestand darauf, dass sie einen Halbkreis um ihn bildeten. Wer für die Sauerei verantwortlich sei, fragte er. Einen hatte Nicolai nach Hause geschickt, weil ihm die Krawatte nicht gefiel, er solle sich eine andere anziehen. Die Techniker wuschen jeden zweiten Tag seinen Firmenwagen, eine S-Klasse, schwarz mit cremefarbenen Lederpolstern, er parkte gerne unter Linden. Den Tee mussten sie ihm hochbringen, und wehe, er war zu kalt. Zu viel Milch, zu wenig Zucker. Sie mochten ihn nicht und noch weniger mochten sie Helge, denn Helge hatte ihn zu ihrem Vorgesetzten gemacht.

Er sah gut aus im Anzug, nach BWL, MBA in acht Semestern.

***

Die Glocke ertönt, 374 leuchtet rot auf dem Bord über der Tür. Drei noch, vergewisserst dich noch einmal auf der Wartemarke, feuchtgraue Flecken auf dem Papier, deine Hände schwitzen. Musst dich melden, hat Britta gesagt, dir den Weg zum Ordnungsamt erklärt. Zwei Mal nachgefragt, ob du schon da warst. Keine Zeit, Bewerbungsgespräche, hast du geantwortet. Wie die Gespräche gelaufen sind, hat sie neulich gefragt, hast die Achseln gezuckt, beschlossen, zur Meldestelle zu gehen.

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