Ингер-Мария Мальке - Rechnung offen

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Rechnung offen: краткое содержание, описание и аннотация

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Berlin-Neukölln: Dass der kaufsüchtige Claas Jansen eine leerstehende Wohnung im eigenen Mietshaus beziehen muss, hat weit mehr Gründe als die Bankenkrise. Und nicht nur er sieht sein früheres Leben in einem rasanten Abwärtsstrudel verschwinden. Am Scheidepunkt zwischen Kiezwirklichkeit und hipper Großstadt geht es um nicht minder Existenzielles. Jeder hat hier eine Rechnung offen: die afrikanischen Dealer, die ihre Schlepperkosten abarbeiten, die alzheimerkranke Alte und der Hochstapler, die Kurzzeit-Domina, ihr achtjähriger Sohn und andere Gestalten – eine globalisierte Notgemeinschaft. Sensibel, radikal und mit ganz eigenem Ton entwirft Inger-Maria Mahlke weit mehr als ein diagnostisches Zeitbild – eine große Parabel über die Abgründe des Lebens am Rande unserer gentrifizierten Welt.

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»Spinnst du komplett«, brüllte er unvermittelt und schloss vor Wut den Mund nicht mehr.

Ebba war schneller, bohrte ihre Profilsohlen in den Schnee, drückte die Knie durch, richtete sich auf. Einen Schritt, einen Schritt Anlauf nahm sie, er versuchte nicht einmal auszuweichen, wegzurutschen. Sie traf ihn in die Seite, weich unter ihren Schuhen, erstaunlich weich. So darf man nicht sein, dachte sie, so darf man nicht sein. Er saß gebeugt, ein Bein angewinkelt, die Hände auf die Jacke gepresst, dort, wo auf dem Dunkelblau der ovale Schneeabdruck ihrer Schuhspitze zu sehen war, und sagte nichts, betrachtete nur seine Hände. Er folgte ihr nicht, kam nicht hinter ihr her, sie drehte sich um, ehe sie die Haustür aufschloss, er saß noch immer auf dem Boden.

Mittwoch, 10. Dezember

Der Laut ließ ihn zurückfahren, die Bürste in der Hand, der Zahnpastastreifen fiel ins Waschbecken. Es klang, als käme er von einem Lebewesen, als würde Luft aus flatternden Luftröhren gepresst. Claas drehte den Hahn weiter auf, einzelne Tropfen sammelten sich am Siphon, überzogen das Sieb kurz mit einer durchsichtigen Wölbung, ehe sie ins Waschbecken fielen. Danach nichts mehr. Er drehte den Hahn ganz auf, hatte die Hauswasserrechnung bezahlt, die Überweisung war nicht zurückgebucht worden, kein Brief war gekommen: Ihr Auftrag konnte mangels Deckung nicht ausgeführt werden . Er sah zum Fenster, zu dem weißen Streifen, der mittlerweile handbreit vor der Scheibe lag. Eingefroren, nicht abgestellt. Nicht mal heizen konnten sie.

Die Leitungen werden bersten, das Wasser wird sich erst eintrüben, und dann werden die Eiskristalle wachsen. Sich ausdehnen, hell aufpoppen wie Fischaugen in der Pfanne, eines neben dem anderen, im Zeitraffer sah er es vor sich, filigran und unerbittlich stemmten die Kristalle sich gegen die Kunststoffwände des Rohres. Sie werden es sprengen, weiß an den Bruchkanten herauswuchern. Wenn es wieder taute, würde die ganze Suppe ins Mauerwerk fließen. Sie machten sein Haus kaputt, nicht zahlen und ihn kaputtmachen.

Eine kleine Handbewegung, die Heizkörper aufdrehen, mehr nicht, und sei es nur so weit, bis die Pfeilspitze auf das Eiskristallpiktogramm deutete, Frostschutz, eine kleine Handbewegung. Er warf die Zahnbürste ins Waschbecken, trug nur seinen Pyjama, ging in den Flur, zog den Mantel über und nahm den Schal. Er würde nicht klingeln, nein, an ihre Türen würde er hämmern, mit den Fäusten aufs Holz schlagen, bis sie verschlafen öffneten. Gebückt und unfähig, in Decken gewickelt, stellte er sie sich vor. Und dann sollten sie ihm die Heizkörper zeigen, die Regler, er würde kontrollieren, worauf die Pfeile deuteten, sie nicht aus den Augen lassen, damit sie nicht heimlich aufdrehten. Der Schlüssel steckte von innen, nachts schloss er ab, in Charlottenburg taten sie das nie. Er würde im Erdgeschoss anfangen, damit er hörte, wenn einer versuchte, durchs Treppenhaus zu entkommen.

Er hielt inne. Kupferrohrenden, rechts und links unter dem Fenster, die nicht richtig schließenden Rollläden, ein Mittelstreifen aus Lichtvierecken, wir haben keine.

»Scheiße«, Claas blieb im Flur stehen, sagte es laut. Er könnte sich anziehen und in die Praxis fahren, er dachte an das Handtuch im Garderobenschrank, das Duschgel daneben, warmes Wasser.

Er ging dennoch die Treppe runter, Radiator, Heizlüfter, sie hatten genug Möglichkeiten, und doch blieb alles an ihm hängen. Er sah Theresa vor sich, in Embryonalhaltung, die Bettdecke über den Kopf gezogen, mit einem Atemloch an der Seite, für Nase und Mund. Claas klingelte im Erdgeschoss, wartete, nichts, drückte erneut. Er müsste die Klingel schrillen hören, der Strom funktionierte, betrachtete den Plastikknopf, drückte nochmals, nichts. Claas dachte an den schmalen Mann und klopfte zwei Mal kurz, Pause, und dann noch einmal. Sah sie im hinteren Zimmer stehen mit dem Rücken zur Wand, Gesicht zur Tür, als hätten sie Angst. Er schlug zu, mit der Faust, immer wieder, in einer Pause hörte er weiter oben im Treppenhaus eine Tür aufgehen.

Kurz überlegte er, sich gegen das Holz zu werfen, bis die Angeln barsten. Er hatte die Ersatzschlüssel aus der Praxis mitgenommen, sie lagen oben in der Küche.

Im zweiten Stock war die Tür neben Ebbas Wohnung offen, Frau Streml stand auf der Schwelle, sie war bereits angezogen.

»Das Wasser ist abgestellt, sie rationieren wieder«, sagte sie, als sie Claas sah. »Wenigstens war kein Alarm.«

Claas nickte im Vorbeigehen, hörte, dass sie hinter ihm die Tür wieder zumachte.

Er klopfte sicherheitshalber, ehe er den Schlüssel ins Schloss schob, sagte »ich komme jetzt rein« gegen das Holz, war nicht sicher, ob sie ihn hören konnten, falls sie da waren, im Flur standen und lauerten.

In der Wohnung war es dunkel, Claas streckte vorsichtig den Arm hinein, fand den Lichtschalter, eine Glühbirne ging an, direkt über ihm. Der Flur war leer, keine Fahrräder, die Türen rechts und links geschlossen, niemand rührte sich, reagierte auf ihn.

Er klopfte an die Tür zu seiner Rechten, öffnete sie schließlich, schaltete das Licht ein. Keine Isomatten, der Boden ochsenblutrot und leer, helle Ringe, wo Dosen und Gläser gestanden hatten. Die Steigleitungen waren in der Küche, innen an der Wand neben dem Fenster, er legte die Hand darauf, sie waren so kalt, dass sie sich feucht anfühlten.

*

Jemand hämmerte an ihre Tür, dumpf klang es, bedrohlich. Claas, dachte Ebba.

»Wer ist da«, brüllte sie.

»Claas.«

»Was willst du? Das Zeugnis?«

Ebba sah sich nach dem Schlüssel um, wollte abschließen, er musste irgendwo im Zimmer liegen.

»Mach sofort auf.«

Die Tür bewegte sich in den Angeln, als er dagegenschlug.

»Hast du den Heizlüfter«, fragte er, kaum dass sie geöffnet hatte, ohne guten Morgen, ohne Erklärung. Zwischen Mantelkragen und Schal ein Streifen nackter Haut, seine Haare waren nicht gekämmt, standen über den Ohren ab.

»Was ist passiert?«

»Der Heizlüfter«, er drängte Ebba zur Seite, griff nach den Papplaschen des obersten Kartons, Staubflusen flogen auf, als er ihn vom Stapel zog, auf den Boden stellte, klappernd stießen Kleiderbügel aneinander.

»Ich habe keinen Heizlüfter.«

»Den alten, beige, viereckig, mit einem Griff zum Tragen, wir haben ihn immer mit nach Dänemark genommen, das Häuschen konnte man nur mit Holz heizen. Weißt du nicht mehr, der große Ofen?« Claas ließ den Karton los, »du hast ihn angefasst, und dir …«, er richtete sich auf, blickte ihr ins Gesicht. »Egal«, sagte er, »die Rohre sind eingefroren, ich brauche den Lüfter.«

Den Koffer sah er nicht mal an.

»Ich habe keinen Lüfter. Soll ich Theresa anrufen?«

»Nein«, Claas zog sein Telefon aus der Tasche, drehte Ebba den Rücken zu, hielt es an sein Ohr.

»Wo ist der Heizlüfter«, sagte er unvermittelt. Ebba schob die Hände unter den Koffergriff, er hatte Rollen, sie traute sich nicht, ihn zu ziehen, über die Dielen, das würde Claas hören. Seine Mantelschultern fest im Blick, hob sie den Koffer an, langsam und behutsam.

»Beige, viereckig der Heizlüfter, Herrgott«, Claas brüllte, »nein, man kann keinen neuen kaufen, man muss nicht immer alles kaufen.«

Der Boden knarrte unter ihrem Gewicht und dem des Gepäcks, vorsichtig setzte sie die Füße voreinander.

»Ja, ausgerechnet ich muss das sagen, ich bezahle schließlich alles.«

Da war Ebba schon bei der Schwelle, sie stellte den Koffer von innen gegen die Zimmerwand, so dass er aus dem Flur nicht zu sehen war.

»Du kommst sofort her, ich fahre nicht mit dem Rad durch die halbe Stadt, um das Ding zu holen.«

Claas schwieg, einen Moment befürchtete Ebba, er würde sich zu ihr umwenden, ging in den Flur zurück, auf Zehenspitzen.

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