Ингер-Мария Мальке - Rechnung offen

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Rechnung offen: краткое содержание, описание и аннотация

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Berlin-Neukölln: Dass der kaufsüchtige Claas Jansen eine leerstehende Wohnung im eigenen Mietshaus beziehen muss, hat weit mehr Gründe als die Bankenkrise. Und nicht nur er sieht sein früheres Leben in einem rasanten Abwärtsstrudel verschwinden. Am Scheidepunkt zwischen Kiezwirklichkeit und hipper Großstadt geht es um nicht minder Existenzielles. Jeder hat hier eine Rechnung offen: die afrikanischen Dealer, die ihre Schlepperkosten abarbeiten, die alzheimerkranke Alte und der Hochstapler, die Kurzzeit-Domina, ihr achtjähriger Sohn und andere Gestalten – eine globalisierte Notgemeinschaft. Sensibel, radikal und mit ganz eigenem Ton entwirft Inger-Maria Mahlke weit mehr als ein diagnostisches Zeitbild – eine große Parabel über die Abgründe des Lebens am Rande unserer gentrifizierten Welt.

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Beim Essen fragst du. Nach den Müttern. Den Fällen, die sie betreut. Ob sie ihr leidtun. Nach ihren Wohnungen, den Maßnahmen. Freakparade, sagt Britta. Die Kinder tun ihr leid.

Montag, 15. Dezember

Sie hatte den Alarm nicht gehört, die Sirenen, hatte auf der Couch gelegen, nach dem Mittagessen, musste fest geschlafen haben, nicht mal die Einschläge hatte sie bemerkt. Einen Topf vergessen, dachte Elsa erst, auf dem Herd, war aufgestanden, hatte die Wohnzimmertür geöffnet, das Licht angeschaltet.

Der Rauch kam durch die Ritzen der Wohnungstür, kroch an den Seiten herein, glitt über die Schwelle, züngelte, drehte Spiralen, stieg auf. Sammelte sich unter der Flurdecke, eine weißgraue Schicht, nach dichter Bewölkung, nach Dauerregen sah es aus. So ist das dann also, dachte sie.

Sie musste in den Keller, nahm den Mantel von der Garderobe, ihre Hausschuhe lagen noch vor dem Sofa. Sie bückte sich nach dem Schuhschrank, versuchte ihren Fuß in die braunen Schnürer zu schieben, tastete nach dem Anzieher. Der Schuhlöffel hing nicht an der Innenseite der Schranktür, das dauert zu lang, dachte sie. Stiche im Hals beim Einatmen, ihr Rachen gereizt, sie hustete. Die Wolke breitete sich unter der Decke aus, wurde dichter, schob sich näher an sie heran. Sie nahm den Schlüssel vom Haken, atmete so tief ein, als würde sie gleich unter Wasser tauchen, noch mehr Stiche, und öffnete die Tür. Rauch drängte ihr entgegen, sie suchte den leuchtenden Punkt des Lichtschalters, gegenüber an der Wand musste er sein, aber da war nichts.

Sie zog die Tür hinter sich zu, sie musste in den Keller, lauschte, keine Flugzeugmotoren, keine Flak, tastete im Dunkel nach dem Schloss, spürte Holz unter ihren Fingern, Mauer, weiter zur Seite, einerlei, dachte sie, sollten sie doch plündern, sie musste in den Keller.

Sie konnte die Streifen nicht finden, die hellweißen Streifen, denen sie folgen musste, zum Luftschutzraum, ging die Verschläge entlang, zurück zur angelehnten Tür, blieb vor dem Schalter stehen, Der Feind sieht dein Licht, Verdunkeln! , war nicht sicher, ob sie noch kontrollierten, wenn die Bomben schon fielen, still war es. Der Strom funktionierte noch, die Birne ging an, ganz kurz nur, dachte sie, bis sie den Streifen fand. An der Mauer gegenüber der Treppe musste er beginnen, aber dort waren nur Verschläge, silbern glänzten die Bügel der Vorhängeschlösser. Bei einem Verschlag fehlten zwei Latten, sie spähte hinein, die Rückwand konnte sie nicht sehen, Stimmen auf dem Hof hinter ihr. Rasch ging sie zurück zum Schalter, knipste das Licht aus, hielt den Atem an, Strafe musste man zahlen, wenn man gegen die Verdunkelungspflicht verstieß. Die Tür ging auf.

»Hallo«, rief ein Mann.

Nicht atmen, nicht bewegen. Sie trugen riesige Helme mit Lampen, blaue Uniformen, die sie gar nicht kannte, Streifen auf ihm, die im Halbdunkel leuchteten, als wären sie aus Licht.

***

An Wolken dachte Ebba, als sie den Koffer die Stufen zwischen Auffahrt und Vorhof hinaufzog, in Rostrot und Algengrün, als würden sie auf sonnenbeschienenen Steinen im flachen Wasser wachsen. An den Wänden Wolken. Dunkler dort, wo die Pflanzenkübel an den Mauern standen. Lela war nicht erstaunt gewesen, als sie vom Flughafen angerufen hatte. »Nimm den neunzehndreiunddreißiger«, hatte ihre Großmutter gesagt, den Zug gemeint, Lela kannte die Fahrpläne. Hatte am Bahnhof gestanden, »ich habe nichts Richtiges fertig« gesagt, sobald sie Ebba sah. Nichts Richtiges fertig bedeutete, keine drei Gänge, Suppe, Fleisch, Nachspeise. »Nur Eier«, sagte Lela. Lela war zufrieden, solange man aß.

Der Kofferbügel presste Striemen in ihre Handfläche, sie ballte und öffnete die Finger, während ihre Großmutter aufschloss. An geordnete Zweispurigkeit dachte Ebba. Dicht und gleichmäßig hatten die Ameisen früher die Auffahrt mit den Hundenäpfen verbunden. Ein wirres Straßennetz überzog das abplatzende Weiß der Wände, die dunklen Steine darunter. Die Straßen änderten ihren Verlauf, brachen ab, bekamen Lücken, wechselten die Richtung. Die Hunde werden zum Glück kleiner, dachte Ebba. Und dass es leichter war, unbemerkt zu verschwinden, als sie geglaubt hatte.

An Höhlen dachte Ebba. An Algen, rau und viel härter, als sie aussahen, wenn man mit den Händen hineingeriet. Ihre Fingerspitzen tasteten, Krisseliges unter den Nägeln. Rutschten tiefer, suchten, schoben sich weiter vor. Glatt musste es sich anfühlen, ein weicher Gummiring, eine kleine feste Kugel, vorne, dort, wo sie das Kondom zugeknotet hatte, eine größere weiter hinten. Rau fühlten sich die Innenwände an, als wären sie bewachsen, sie machten Geräusche, wenn Ebba versuchte die Hand zu drehen. Sie war nicht sicher, ob es draußen zu hören war.

»Das Essen«, wiederholte Lela, zwischen ihnen die weiß lackierte Badezimmertür, Lela klopfte erneut.

»Gleich«, brüllte Ebba, ihre Finger hielten inne, sie starrte die hellblauen Kacheln an, die Wände warfen ihre Stimme zurück, laut und hart. »Gleich«, wiederholte sie, sanfter diesmal, ihre Scheide gab erneut ein saugendes Geräusch von sich. Ich muss kacken, wird sie denken, oder heulen, Letzteres wäre schlimmer. Sie tastete weiter unsichtbare Wände ab, sah zwischen ihren Schenkeln durch auf die glatte Wasseroberfläche, auf weißes Porzellan. Die Klobrille ächzte, als sie das Gewicht verlagerte, um weiter vorzudringen. Glatt musste es sein, glatt und weich, ein Schatz im Krisseligen. Entspann dich, dachte sie, es kann nicht weg sein. Schwor sich, die Eier zu essen, wenn sie ihn wiederfand, ihren Schatz.

Warm war er, als sie ihn schließlich hervorzog, das Hasch von ihren Schleimhäuten zu einer Halbkugel geformt, knetbar. Das Gras sah genauso aus wie vorher, sie drehte den Wasserhahn auf, damit das Reißen des Gummis draußen nicht zu hören war. Falls Lela noch vor der Tür stand, stand sie schweigend. Ebba schob die Luft im Latex zu einer Blase zusammen, drückte so fest, dass sie platzte, es klang wie ein kleiner Ballon.

Eine Woche hatte sie mindestens, schätzte sie, alle vierzehn Tage rief Theresa an, um auf dem Laufenden zu bleiben, wie sie sagte. Um Nachschub musste sie sich keine Sorgen machen, an klaren Tagen konnte man beinahe Marokko sehen.

***

»Wo ist Ebba?«

Er blickte die Fassade hinauf, ab dem ersten Stock sah sie intakt aus, schwarze, spitz zulaufende Rußhauben über den Fenstern des Erdgeschosses, der Rauch war sicher über das Treppenhaus in den Zweiten gelangt.

»Claas?«

Er sah das Telefon an.

»Keine Ahnung«, sagte er.

»Ist sie zu Hause, hast du sie gesehen?«

»Ich bin gerade angekommen, mit dem Taxi, keine Ahnung, ob sie zu Hause war.«

Tula hatte geklopft, während der Sitzung, »die Polizei«, hatte sie gesagt.

»Ich komme«, sagte Theresa, ihre Stimme ganz hoch, als würde sie keine Luft kriegen.

»Nur das Erdgeschoss brennt«, sagte Claas.

»Sie hatte irgendwann jetzt ein Bewerbungsgespräch. Vielleicht ist sie dort. Wann hast du sie das letzte Mal gesehen?«

Als er den Heizlüfter gesucht hatte, Claas sah ihn auf den Dielen stehen, der Lack abgetreten, braunes, bloßes, glattes, sehr trockenes Holz, wenige Zentimeter unter den glühenden Heizstäben.

»Letzte Woche«, sagte er, »ich hab sie letzte Woche das letzte Mal gesehen.« Er legte auf.

Vier schwarz umrandete Quadrate, das erste war die Küche, das schmale die Kammer, und dann kamen die beiden Zimmerfenster, aus denen nach wie vor Rauch aufstieg. Die Jalousien lagen hinter ihm im Schnee zwischen den Platanen, die Feuerwehr hatte sie abgerissen, Polizisten hatten sie über die Straße geschleift, als er angekommen war. Ein Teil der Lamellen war deformiert, stand wellenförmig hoch. Auf dem Gehweg Glasscherben, die Feuerwehrleute traten darauf, ohne sie zu beachten, sie knirschten auf den Pflastersteinen. Die Fenster seien explodiert, hatte jemand gesagt, Spannung, die entstehe, wegen der unterschiedlichen Außen- und Innentemperatur, dem plötzlichen Anstieg. Dass die Menschen einem immer alles erklären müssen, dachte Claas. Er trat zur Seite, grün-silberne Polizeiautos hielten zwischen den roten Fahrzeugen der Feuerwehr, ein Krankenwagen fuhr auf dem Sandweg unter den Platanen durch. Die Haustür war geöffnet, beide Flügel, Sanitäter liefen hinein, jeweils in einer Hand die Griffe einer herunterhängenden Trage. Ausgasung, Verpuffung hörte er, leicht brennbar. Sie kamen sogleich wieder raus, zwischen ihnen saß die Alte, Frau Streml, zweites OG, erst sah er ihre Füße, sie trug Strumpfhosen, beigefarbene Nylonstrumpfhosen, an ihren Fußsohlen, über ihren Zehen waren sie dunkelschmutzig und nass. Eine silberne Folie lag über ihren Schultern, hing an ihr herab, bauschte sich leicht im Wind, als die Sanitäter die Rollen der Trage vorsichtig die Stufe zum Gehsteig hinabhoben.

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