Ингер-Мария Мальке - Rechnung offen

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Berlin-Neukölln: Dass der kaufsüchtige Claas Jansen eine leerstehende Wohnung im eigenen Mietshaus beziehen muss, hat weit mehr Gründe als die Bankenkrise. Und nicht nur er sieht sein früheres Leben in einem rasanten Abwärtsstrudel verschwinden. Am Scheidepunkt zwischen Kiezwirklichkeit und hipper Großstadt geht es um nicht minder Existenzielles. Jeder hat hier eine Rechnung offen: die afrikanischen Dealer, die ihre Schlepperkosten abarbeiten, die alzheimerkranke Alte und der Hochstapler, die Kurzzeit-Domina, ihr achtjähriger Sohn und andere Gestalten – eine globalisierte Notgemeinschaft. Sensibel, radikal und mit ganz eigenem Ton entwirft Inger-Maria Mahlke weit mehr als ein diagnostisches Zeitbild – eine große Parabel über die Abgründe des Lebens am Rande unserer gentrifizierten Welt.

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»Du bist blöd«, sagte er. Ümit lachte.

Ümit sah zu, wie Lucas den Briefkasten aufschloss, Werbeprospekte in den Mülleimer warf, die Telefonrechnung legte er wieder hinein, ebenso die Federtasche und das Heft. Er schloss den Kasten ab.

»Karstadt«, fragte Ümit.

Lucas nickte. Sie hatte erstaunlicherweise nicht protestiert, als er den Briefkastenschlüssel von ihrem Bund genommen hatte, war ihn eh nur selten leeren gegangen. Die Post nahm er abends mit hoch und legte sie auf den Küchentisch.

Die Spielzeugabteilung war unterm Dach, sie nahmen die hinteren Rolltreppen, dort standen die Konsolen und sie mussten nicht durch den ganzen Raum, gut sichtbar für die Verkäufer. Drei Verkäufer waren es normalerweise, nicht immer die gleichen, manche ließen sie so lange spielen, bis richtige Kinder kamen. Die mit Erwachsenen da waren, die ihnen etwas kauften. Oder beim Spielzeug warteten, bis ihre Eltern in einer anderen Abteilung eingekauft hatten.

Sie waren die Ersten. Lucas hatte keine Lust, Ultimate Race gegeneinander zu spielen, Ümit war immer schneller.

»Nur wenn ich bei Extreme Combat anfangen darf«, Ümit verschränkte die Arme.

Er nickte, »bis du tot bist, danach bin ich dran.«

Ümit hatte fast den zweiten Level geschafft, sie konnten schon den golden leuchtenden Ball sehen, in den man springen musste, um auf die nächste Ebene zu gelangen, als Enver kam.

»Ich bin Nächster«, Enver drängte sich an Lucas vorbei.

»Hau ab, Enver«, Ümit drehte ihnen beiden den Rücken zu und drückte Spiel Fortsetzen . Er versuchte, Enver beiseitezuschieben, Enver steckte die Hände in seine Hosentaschen und machte den Körper steif. Ümit stellte sich so, dass er das Display mit dem Oberkörper abschirmte, und sprang in den goldenen Ball. »Fick dich«, sagte er zu Enver.

»Du hast mir gar nichts zu sagen, du bist kein richtiger Türke.«

»Ich muss mal«, Ümit schob den Controller zurück in den Ständer. Unvermittelt schnellte Envers Hand vor, zwischen ihnen durch.

»Was machst du«, fragte er, Ümit hatte sich bereits umgedreht, Lucas bekam Envers Handgelenk zu fassen, presste seine Fingernägel in weiche Haut, bis Enver schrie.

»Hey«, einer der Verkäufer bog um die Ecke des Barbie-Gangs, sie rannten alle gleichzeitig los, zur Rolltreppe.

Lucas schloss die Tür, drehte den Hebel auf besetzt. Der Hebel fühlte sich feucht an, er rieb seine Hand am Hosenbein trocken, war nicht sicher, ob er mit dem Gesicht zur Tür stehen bleiben sollte, drehte sich schließlich um. Ümit hatte die Hose runtergezogen, das T-Shirt hing über seinen Pimmel, setzte sich auf die Toilette, verschränkte die Arme. Lucas lehnte sich mit dem Rücken gegen die Tür und rutschte am Holz hinab, bis er hockte. Die Fliesen waren trocken, dunkle Fußspuren darauf, er ließ sich auf den Hintern fallen, zog die Beine in den Schneidersitz. Hörte, wie etwas ins Wasser plumpste.

»Hast du meine Kacke gehört?«

Ümit lachte, Lucas nickte stumm. Roch sie jetzt auch, Ümits Kacke, versuchte, nicht zu atmen, auf seinem Hosenbein war ein Fleck, eine helle Verkrustung.

»Warte, da kommt noch was«, sagte Ümit.

Lucas schob einen Fingernagel unter die Verkrustung, sie ließ sich in Placken ablösen, er zerrieb sie zwischen den Fingern zu Pulver, Joghurt vom Schulfrühstück.

»Sieht aus wie Koks«, Ümit hielt sich ein Nasenloch zu und zog durchs andere Luft ein.

Lucas lachte, ohne den Mund zu öffnen, so wenig Kackeluft wie möglich hineinlassen in seinen Körper.

Ümit sah ihn von der Toilette aus an.

»Wärst du auch mit mir befreundet, wenn die anderen in der Schule dich mögen würden«, fragte er, es platschte erneut.

»Ja, klar«, still war es, »und du?«

»Klar«, Ümit wickelte Klopapier von der Rolle, indem er es um seine Hand wand.

Lucas war sicher, sie logen beide. Ümit wischte sich den Arsch ab, nachdem er gewischt hatte, zog er das Toilettenpapier hervor und betrachtete den braunen Streifen.

Der Gestank wurde stärker, Lucas drückte sich vom Boden hoch, Spucke sammelte sich in seinem Mund, sein Magen wurde eng, als würde er sich zusammenpressen. Er durfte nicht würgen, wie ein Mädchen, mit Tränen in den Augen, drehte sich um, ohne zu atmen.

»Ich warte draußen«, er versuchte, die Lippen so gut es ging geschlossen, den Geruch draußen zu halten.

»Was«, fragte Ümit. »Mach die Tür zu, Ficker«, rief er hinter ihm her.

***

Du arbeitest hinten, arbeitest am liebsten hinten, gut versteckt von der Wand aus Plexiglaskästen. Dort riecht man dich nicht, sagen die anderen. Dort riecht alles weich und süß. Du magst die Wärme, bestückst die Öfen, gibst acht auf die grünen Ziffern in den Displays, sie zählen rückwärts, bis nur noch Nullen übrig sind, die anfangen zu blinken. Dann musst du schnell sein, Hände in die Handschuhe, Klappe auf, Fettbläschen zerplatzen auf den gebräunten Croissants, Laugenbrötchen, Apfeltaschen, sie sinken zusammen, ein wenig nur, hältst das Blech mit beiden Händen waagerecht. Schiebst es in die Schienen des Abkühlregals, ziehst eine neue Bahn Backpapier mit bleichen, eiskristallbesetzten Teiginseln auf ein Blech, die Zeiten weißt du auswendig. Weißt, wie lange welches Gebäck braucht, um auszukühlen, wie du die Bleche halten musst, damit beim Schütten in die Kästen nichts runterfällt. Wirst immer schneller, schwitzt, dein Körper reckt sich zu allen Seiten gleichzeitig, immer rechtzeitig, immer in Bewegung.

Die anderen wollen nicht nach hinten, haben Angst um ihr Make-up, vor Dampf, Schweiß, aufgequollenen Händen, geröteter Haut. Wenn du Frühschicht hast, hilfst du beim Aufbauen, hängst die gespülten Gebäckzangen an die Ketten neben den Kästen, stapelst die Tabletts, die Papiersets in die Displays. Kontrollierst die Kühlregale, die Haltbarkeitsdaten, riechst an den Joghurts mit Früchten vom Vortag, bis die ersten Kunden kommen.

Reyhan arbeitet vorne, geht rauchen, als der Regen nachlässt.

»Mach die Kasse«, ruft sie und zieht die Tür hinter sich zu.

Die Hocker vor dem Schaufenster sind alle besetzt, sie sitzen mit den Rücken zu dir, auf den Schultern dunkle, feuchte Streifen, Tropfen laufen aus ihren Haaren. Eine der Frauen tupft sich den Hals ab, mit einer Serviette. Das dünne Papier reißt, sie tastet nach den Fetzen, reibt sie in hellen Würsten von der Haut. Die Scheiben sind beschlagen, dahinter bunte Flecke, ohne Umrisse, Linien, Grenzen, nur Farben, die vorbeieilen.

Als die Frau zur Kasse kommt, kleben noch immer helle Dreiecke an ihrem Hals, direkt unter der kinnlangen blonden Haarkante.

»Da hängt noch Papier«, sagst du, tippst die Warennummer ein.

»Hallo, Manuela«, sie tastet ihren Nacken ab, »siehst besser aus als letztes Mal.«

Hanne heißt sie, hast sie nicht erkannt, nimmst die Münzen, die sie dir hinhält.

»Ich arbeite hier.«

»Was macht der Kleine?«

Du zählst das Wechselgeld ab, ihr habt früher zusammen in der Pflege gearbeitet, sie war eine der Älteren, Geologin eigentlich, hat sie immer betont.

»Gut«, einundsiebzig Cent bekommt sie zurück, »und dir?«

»Ich wische immer noch Ärsche«, Hanne lächelt, »für nicht mal fünf Euro die Stunde, und dankbar musst du auch noch sein.« Sie deutet auf ihre Oberlippe, »ich bin zwei Mal die Woche hier, Haarentfernung, nebenan.«

Abends bist du meist die Letzte, »geht ruhig«, sagst du zu den anderen, das Licht im Verkaufsraum ist bereits ausgeschaltet. Stellst die Bleche in den Spüler, wischst die Kästen aus, still ist es, nur das gleichmäßige Brummen der Maschine. Sprühst den weißen Schaum in jeden Winkel der Öfen, fegst den Boden, während er einwirkt, hellbraune Kronen bekommt. Siehst den schnellen Kreisen zu, mit denen Hand und Schwamm eingebranntes Fett lösen, Tropfen laufen aus deinen Achseln, kitzeln über die Rippenbögen, versickern im Stoff des T-Shirts.

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