Ингер-Мария Мальке - Rechnung offen

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Berlin-Neukölln: Dass der kaufsüchtige Claas Jansen eine leerstehende Wohnung im eigenen Mietshaus beziehen muss, hat weit mehr Gründe als die Bankenkrise. Und nicht nur er sieht sein früheres Leben in einem rasanten Abwärtsstrudel verschwinden. Am Scheidepunkt zwischen Kiezwirklichkeit und hipper Großstadt geht es um nicht minder Existenzielles. Jeder hat hier eine Rechnung offen: die afrikanischen Dealer, die ihre Schlepperkosten abarbeiten, die alzheimerkranke Alte und der Hochstapler, die Kurzzeit-Domina, ihr achtjähriger Sohn und andere Gestalten – eine globalisierte Notgemeinschaft. Sensibel, radikal und mit ganz eigenem Ton entwirft Inger-Maria Mahlke weit mehr als ein diagnostisches Zeitbild – eine große Parabel über die Abgründe des Lebens am Rande unserer gentrifizierten Welt.

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Claas hatte sie nichts erzählt. Sie wechselte weiterhin von Zeit zu Zeit den Raum, wenn ihr Telefon klingelte, ein Blick aufs Display, »entschuldige mich kurz«, und nach nebenan. Zweimal mit Ebba und einmal mit einer überforderten Doktorandin. Claas’ Blick im Rücken, wohlig im Rücken, dass du das nötig hast, dachte sie.

*

Ebba ging am Wäschehaufen vor dem Kleiderschrank vorbei, nackt und auf Zehenspitzen. Mied den Spiegel, gib dir doch ein wenig Mühe, zog die unterste Kommodenschublade auf und griff mit beiden Händen hinein. Blusen und Shirts und Röcke, Hosen stehen dir nicht, ineinander verschlungen, blau, grün, rot, kräftige Farben, du hast so schöne Augen. Um sechs musste sie in Charlottenburg sein, Theresa wollte anstoßen, auf ihre letzte Klausur. Vom Klingeln geweckt, es war Mittag, alles noch weich, war sie gestern aus Versehen ans Telefon gegangen. »Aber du schreibst doch morgen«, waren Theresas ersten Worte gewesen. »Ich hab genug gelernt, ist nur Multiple Choice«, hatte sie geantwortet. Ebba verteilte die Kleidungsstücke auf dem Bett, an den meisten baumelten noch die Pappetiketten. Theresa wickelte die Sachen selten in Papier ein, bestand darauf, dass sie die Bluse, das Shirt, den Rock gleich anprobierte. Du kannst dich hier umziehen. Ich geh kurz ins Bad. Siehst du, sagte Theresa, wenn Ebba wiederkam, und zog irgendetwas glatt oder in die Mitte oder gerade.

Sie musterte den Stoffhaufen auf der Matratze, fand ein blau-weißes Shirt, es saß eng an den Oberarmen, fiel locker über ihren Bauch, war quergestreift. Meiden Sie Längsstreifen hatte in den Zehn goldenen Regeln für Vollweiber gestanden. Theresa hatte den Artikel aus einer Zeitschrift ausgeschnitten, mit Reißzwecken an der Innenseite der Schranktür befestigt, er hing noch immer dort, an mehreren Stellen eingerissen. Gib dir doch ein wenig Mühe. Theresas Augen hatten stumm Kekse gezählt, es geht mir nicht um dünn, sondern um gesund, sagte sie. Denk nach, sobald Ebba die Hand in Richtung des Tellers ausstreckte. Sieh her, das würde in dein Bad, zu deinen Augen, Haaren passen, Theresa hielt Prospekte hoch, der jeweilige Artikel mit Klebezetteln markiert. Manchmal, wenn sie müde war, sagte Ebba: Ja. Passt gut. Danke.

Sie nahm einen weißen Rock mit Gummizug als Bündchen, riss das Etikett ab. Einmal hatte sie sich Mühe gegeben, mit schwarzem Lidschatten und Mascara, Smokey eyes hatten sie es in der Zeitschrift genannt. Ihre Pupillen hatten sich gerötet, jede Schulstunde stärker. Adern waren hervorgetreten, weißes Zeug, das zwischen den Fingern Fäden zog, hatte in den Augenwinkeln geklebt. Die Lider schwollen an unter all dem Schwarz, in den Pausen war sie zu den Toiletten gelaufen, die Wände entlang, Blick auf den Boden. Hatte sich nicht getraut, die Schminke mit Wasser abzuwaschen, hatte Angst gehabt, sie zu verteilen, auf ihren Wangen, ihrer Stirn. Englisch hatten sie in der Fünften. »Was hast du heute für einen Schlafzimmerblick«, der Lehrer hatte die Frage nur so hingeworfen nach der Begrüßung, sich nach dem Tafelschwamm umgedreht, »jetzt hört auf zu lachen«, hatte er erstaunt gesagt.

Nicht atmen, Kauflächen aufeinander, Mundwinkel fest, nicht an schwarze Linien denken, das Tränenbein hinab, die Nasenflügel entlang, Oberlippe, Wangen, zum Kinn. Den Körper kompakt machen, gekrümmter Rückenpanzer, der Nacken eingerollt, dicht flankiert von den Schultern, Kinn zum Hals, Augen parallel zur Tischplatte, die kannte sie gut, Kerben zählen, elf waren es, langsam und deutlich, jede einzelne mit den Augen erfassen, ihrem Verlauf folgen und zählen. Die Beine übereinandergeschlagen, der Bauch sicher verwahrt zwischen vorgebeugtem Oberkörper und Schenkeln, die Unterarme davor verschränkt, Oberarme gegen die Tischkante gepresst. Mach den Schlafzimmerblick, hatten sie noch Monate später gerufen, wenn Ebba auf dem Hof an ihnen vorbeiging, im Sportunterricht.

Theresa war nachts über ihren Schularbeiten eingeschlafen. Schlank und schön. Claas immer der Schnellste gewesen. Im Rechnen, beim Laufen. Theresa und Claas hatten sich Mühe gegeben. Eine Zeit lang mit Medikamenten, aktivierend würde das Präparat wirken, hatte Claas zu ihr gesagt. Wozu und wohin aktivierend, hatte Ebba gedacht. Hatte sich rasend schnell die Straße entlanglaufen sehen, so schnell, dass sie ihre Beine kaum erkennen konnte, immer hin und her, mit eckigen, abgehackten Bewegungen. Hatte die Tabletten morgens, mittags, abends aus der Folie gedrückt und in die Toilette geworfen, die Spülung gezogen.

Sie nahm die Ringbahn nach Charlottenburg, nahm die falsche Richtung, fuhr außen herum, einen großen Haken, als würde sie sich anschleichen, eine Richtung antäuschen und dennoch ankommen.

***

Sie lag noch immer auf dem Sofa, als er aus der Schule kam, sagte, »ich hab Spätschicht«, sobald Lucas ihre Schulter berührte. Er nahm Zahlenbuch und Federtasche aus dem Ranzen, stellte ihn neben den Schreibtisch. Auf dem Weg in die Küche kam er erneut am Wohnzimmer vorbei, sie hatte das Kissen auf ihr Gesicht gelegt. Lucas nahm eine Handvoll Frosties, vergewisserte sich, dass er den Briefkastenschlüssel eingesteckt hatte, und zog leise die Tür zu. Buch und Mappe klemmte er unter den Oberarm, die Flakes aß er auf dem Weg nach unten. Ümit wollte ihn abholen, seine Mutter kochte, er bekam Ärger, wenn er nach der Schule nicht zum Essen zu Hause war.

Ümit spähte durch die geriffelte Scheibe der Haustür, ehe er klingelte, sah nach, ob er auf der Treppe saß. Lucas zog ein heraushängendes Werbeblatt aus einem der Briefkastenschlitze und setzte sich auf die unterste Stufe, Zahlenbuch und Stifte legte er neben sich. Einen Düsenjet wollte er falten, klappte zwei Ecken des Zettels akkurat zur Mitte, fühlte mit dem Finger, wie spitz das Papierdreieck war. Ümit würde wieder zu Karstadt wollen. Sie hatte ihm verboten, zum Karlsplatz zu gehen und dort rumzulungern, wie sie sagte. Sie lag auf dem Sofa, er ging trotzdem nicht gern in die Spielzeugabteilung, die Zeit wurde dabei seltsam schwammig,

Lucas presste die beiden Tragflächen ein letztes Mal aufeinander, nahm den Rumpf zwischen Daumen und Zeigefinger und warf den Flieger in Richtung Haustür. Auf seiner Flugbahn machte der Düsenjet einen Salto und prallte gegen die geriffelte Scheibe. Die Spitze war abgeknickt, als Lucas ihn aufhob, er strich sie wieder glatt und drückte die Tür auf. Dieses Mal warf er mit voller Kraft, der Tornado schoss über die Straße, über die geparkten Autos hinweg, zwischen zwei Platanen durch und landete auf dem Sandweg.

Er war zufrieden, sah die Promenade hinab, die Tür im Rücken. Der Spielplatz war neu gemacht worden, vorher hatte er den Älteren gehört. Sie hatten an den Geräten gelehnt, geraucht, telefoniert, meist hatte er die andere Straßenseite benutzt, und sie ließen ihn in Ruhe. Im Frühling waren die Mütter gekommen, saßen auf den Bänken, der hölzernen Sandkistenumrandung und schrien: Schreit nicht, werft nicht, haut nicht. Passt auf! Die neuen Schaukeln hingen zwischen Holzkamelen, auf ihnen saßen braun-, rot-, blondgelockte Kinder, ebenso auf dem Karussell, das aussah wie ein Zelt, und auf der Elefantenrüsselrutsche. Der Basketballplatz hatte wieder Körbe, darunter standen die übrig gebliebenen Älteren, hinter den Ring gehen, nannten sie es, den S-Bahn-Ring, dort waren die meisten Familien hingezogen.

Er spielte selten dort. Mit kurzen Blicken streiften die Mütter seine Haare, seine Kleidung, sobald eines ihrer Kinder auf ihn zukam, ihm irgendwas hinstreckte, ein Stöckchen, einen Stein, eine Plastikschaufel. »Sieh mal, die Schaukel ist frei«, sagten sie dann lächelnd, oder »wir gehen jetzt lieber Mittagsschlaf machen.«

Lucas ging zurück zum Treppenabsatz, nahm das Zahlenbuch, Seite achtundsechzig, Division lautete die Überschrift. Schrak auf, als eine Hand gegen das geriffelte Glas schlug, und, weiß und flachgedrückt, die Finger gespreizt, am Glas hinabrutschte. Als versuchte sie, sich festzuhalten, und würde wieder weggezogen. Lucas warf das Heft auf die Stufen und stieß die Tür auf.

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