Ингер-Мария Мальке - Rechnung offen

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Rechnung offen: краткое содержание, описание и аннотация

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Berlin-Neukölln: Dass der kaufsüchtige Claas Jansen eine leerstehende Wohnung im eigenen Mietshaus beziehen muss, hat weit mehr Gründe als die Bankenkrise. Und nicht nur er sieht sein früheres Leben in einem rasanten Abwärtsstrudel verschwinden. Am Scheidepunkt zwischen Kiezwirklichkeit und hipper Großstadt geht es um nicht minder Existenzielles. Jeder hat hier eine Rechnung offen: die afrikanischen Dealer, die ihre Schlepperkosten abarbeiten, die alzheimerkranke Alte und der Hochstapler, die Kurzzeit-Domina, ihr achtjähriger Sohn und andere Gestalten – eine globalisierte Notgemeinschaft. Sensibel, radikal und mit ganz eigenem Ton entwirft Inger-Maria Mahlke weit mehr als ein diagnostisches Zeitbild – eine große Parabel über die Abgründe des Lebens am Rande unserer gentrifizierten Welt.

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Ein Geräusch, sehr dicht bei seinen Ohren, er hob den Kopf, die Blonde hatte Tasse und Wasserglas neben ihm auf den Tisch gestellt, der Espressodampf roch bitter, füllte seinen Mund erneut mit Flüssigem.

Die Cafétür ging auf, Minnie Mouse, musste er unvermittelt denken. Sie setzte sich auf die Eingangsstufe, schmiegte sich an die Wand, eine Wange an die grünen Kacheln gelegt, kühl mussten sie sich anfühlen. Alles Weiße an ihr war sehr weiß, ihre Zähne, die Augäpfel in der satthellbraunen Haut. Alles Schwarze sehr schwarz, die Augenbrauen, sehr dicht und gerade, ihr Haarknoten und der Kranz gelockter Strähnen, die bei jeder Bewegung wippten, die Leberflecken auf ihren Schlüsselbeinen, ihre Pupillen. Alles Rote, ihre Lippen, Finger- und Zehennägel, der Strohhalm der Afri-Cola-Flasche in ihrer Hand, tief kirschrot.

Auf dem ihm zugewandten Schulterblatt, glatt und satthellbraun, ein Schmetterling. Ein kitschiger kleiner Schmetterling, schlecht gestochen in ausgefransten, krumpeligen dunklen Linien. Sie trug einen Jeansminirock, darüber eine viereckige Schürze, fleckenbedeckt, streckte glatte, satthellbraune Beine darunter hervor, streckte sie aus, auf den Gehweg. An ihren Füßen schwarze Flipflops.

Sie sah auf den Boden, musterte die Pflastersteine, Nicolai schob seinen Schuh über den Fleck, so, dass er ihn verdeckte, rührte in der Tasse, der Espresso hatte aufgehört zu dampfen. Ein blubberndes Geräusch ließ ihn zur Seite blicken. Sie pustete in den Strohhalm, Blasen stiegen in der braunen Flüssigkeit auf, zerplatzten an der Oberfläche, die Kohlensäure zischte. Sie hörte erst auf, als der Schaum den Flaschenhals hinaufgestiegen war, beobachtete, wie der Blasenturm langsam wieder zusammensank. Sah zu ihm hin, als wolle sie sich vergewissern, dass er zugesehen hatte.

»Wo kommst du her?«

»Kreuzberg«, sie legte den Daumen auf die Trinköffnung des Strohhalms, zog ihn aus der Flasche und hielt ihn vor sich hin. Hob den Finger, braune Flüssigkeit rann aus dem Röhrchen, sie tropfte einen akkuraten Kreis auf die Pflastersteine. Nicolai schwieg.

»Mexiko«, sie pipettierte einen zweiten Kreis neben den ersten, »Stadt«, sagte sie, »Ciudad de Mexico.«

»Du arbeitest hier«, er zeigte auf die Schürze.

Sie presste die Knie zusammen, strich den Stoff mit beiden Händen glatt. Beugte sich vor, betrachtete eine Verkrustung genauer, makellos rot pulten ihre Nägel an irgendetwas Hellem. »Ei.« Sie hielt die Kuppe ihres Zeigefingers vor ihn hin, ein gezacktes Stück Schale klemmte unter dem Nagel, sie schnippte es weg. »Ich habe das Frühstück gemacht.«

Nicolai musste aufstoßen, drehte das Gesicht zur Seite.

»Und sonst?«

Sie betrachtete weiter ihre Schürze, deutete auf einen hellroten Streifen. »Tomate.« Auf feuchtes Grün. »Basilikum.« Auf orangefarbene Tropfen. »Frisch gepresster O-Saft. Butter oder Käse.« Sie zeichnete mit den Fingern den unregelmäßigen Umriss einer großen hellbraunen Insel nach. »Milchkaffee, Reste aus den Tassen, vom Maschineeinräumen.«

Er könnte ihr den Gefallen tun und lächeln. Er könnte den Espresso trinken, eins zwanzig auf den Tisch tun und gehen. Vor der Haustür warten oder morgen wiederkommen. Die andere Straßenseite war sonnenbeschienen, Nicolai dachte an die schwarze Wolke, legte eine Hand auf seinen Magen, hatte keine Lust, fragte dennoch, präziser, in Ordnung.

»Was machst du sonst? Wenn du nicht hier arbeitest?«

»Ich bin Künstlerin«, sagte sie, sagte es, als würde sie verkünden, sie könne fliegen.

Er zog sein Portemonnaie hervor, »was kostet der Espresso, eins zwanzig?«, legte die Münzen auf den Tisch und wollte aufstehen.

»Du hast noch Kaffee«, sie zeigte auf die Tasse. »Ich kann dir einen neuen holen, falls er nicht mehr warm ist.«

Nicolai schüttelte den Kopf.

»Was machst du hier?« Sie war ebenfalls aufgestanden.

»Meine Großmutter wohnt dort«, er deutete mit dem Kinn in Richtung des Hauses.

Sie sah die Fassade hoch, »Omi besuchen. Wie artig«, streckte ihre Hand aus, strich durch die Luft, als würde sie seinen Kopf tätscheln.

Klein war sie.

»Wie heißt du«, fragte er, die Augen gegen die Sonne zugekniffen.

»Camille.«

Sie fing einen Flipflop mit den Zehen ein, schob sie in die Schlaufe und ging in die Dunkelheit des Cafés.

***

»Nächster Halt Frankfurt Main Hauptbahnhof«, wurde über Lautsprecher angesagt, Claas stellte sich in den Gang, in die Schlange vor den Türen. Der Zug wurde langsamer, die Sonne spiegelte sich in unzähligen Scheiben, der Main floss braun, darüber in kurzen Abständen landende Flugzeuge. Sie zogen ihre Handys hervor, sahen nicht raus, schrieben Textnachrichten.

Im Bahnhof, Wandelhalle stand in Neonbuchstaben über den kleinen Läden, fand er ein Koffergeschäft.

»Die Tasche nervt«, sagte er, voll und verspätet seien die Züge, er entschied sich für einen graphitfarbenen Samsonite. Die Verkäuferin versuchte, die Tasche zusammenzulegen, wollte sie in eine Papiertüte schieben, die Tasche leistete Widerstand. »Schmeißen Sie die weg«, sagte Claas, »ich brauche sie nicht mehr.«

»Ich habe hier Raucherzimmer stehen«, die Rezeptionistin, blonder, strenger Pferdeschwanz, wenig Lippenstift, hatte seinen Personalausweis genommen, seine Daten eingegeben. »Haben wir nicht«, antwortete sie, ohne aufzusehen, als Claas um ein anderes Zimmer bat.

Tula hatte sich um das Hotel gekümmert, ein Seitenhieb in Sachen Impulskontrolle, dachte er, Unsinn, dachte er.

Die Klimaanlage brummte unregelmäßig, das Zimmer roch nach Zigaretten, Aschepartikel in der Luft, er suchte eine Weile, bis er den Ausschalter an der Wand über dem Bett fand. Öffnete das Fenster, Ascheflecken auf der sich blähenden Synthetikgardine, grau und rund.

Auf dem Schreibtisch stand eine Papiertüte, mit dem Schriftzug einer Pharmafirma bedruckt, sie enthielt eine Probe, Vitamine für den Herren stand auf der Packung. Er zögerte, sah sich mit Theresa lachen, zur Stärkung des modernen Mannes , Pflanzenbasis , sah ihren Blick schwarz zwischen den Sideboards und ihm hin- und herspringen. Der Polizist hatte sich nicht bemüht, den Spott zu verbergen, als Claas ins Behandlungszimmer zurückgegangen war. Er ließ die Tüte samt Inhalt in den Papierkorb fallen, packte den Laptop aus, fuhr ihn hoch, der schmale Zettel, schief mit der Schere abgeschnitten, lag lose in seiner Jackentasche, »Voucher« hatte die Rezeptionistin ihn hartnäckig genannt. Im Bad, auf dem Nachtschrank, dem Schreibtisch, standen Aschenbecher, in jedem lag eine Streichholzschachtel, er sammelte sie ein, tat sie in die Seitentasche des Rollkoffers. Neun Euro die Stunde, auf dem Zettel stand lediglich eine Zahlenfolge, er hatte nicht protestiert, hatte versucht wie jemand auszusehen, dem das egal war. Claas wählte das Netzwerk, gab die Zahlenfolge ein, access denied , sah zum Nachtschrank, wollte den Hörer nehmen, die Rezeptionistin Fotze nennen, Impulskontrolle. Er gab den Code erneut ein. Online. Er startete Outlook, Firefox, hörte dem Knattern der Festplatte zu, Idiot, beide Programme gleichzeitig macht es langsamer, neun Euro die Stunde. Er hörte seine Fingernägel auf der Tischplatte, als könnten sie den Prozessor antreiben, das Knattern beschleunigen. Outlook war schneller, neue Mails abrufen , erleichtert setzte er sich.

Sechsmal das bunte ebay-Logo als Absender, sechsmal derselbe Betreff, wie ein Graphikfehler, nur die Nummern am Ende variierten. Bitte vergessen Sie nicht, den folgenden Artikel zu bezahlen. Das Tonsignal meldete die letzte Mail, Sie wurden leider bei folgendem Artikel , er klickte auf den Link, überboten . Auktion beendet. Der erste Artikel war eine Backform, Dreißiger hatte der Verkäufer geschrieben, sah eher nach Sechzigern aus, kein Bauhaus. Verkauft nur Scheiß und flippt aus wegen ein paar Tagen, dachte Claas und klickte auf jetzt bezahlen .

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