Ингер-Мария Мальке - Rechnung offen

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Rechnung offen: краткое содержание, описание и аннотация

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Berlin-Neukölln: Dass der kaufsüchtige Claas Jansen eine leerstehende Wohnung im eigenen Mietshaus beziehen muss, hat weit mehr Gründe als die Bankenkrise. Und nicht nur er sieht sein früheres Leben in einem rasanten Abwärtsstrudel verschwinden. Am Scheidepunkt zwischen Kiezwirklichkeit und hipper Großstadt geht es um nicht minder Existenzielles. Jeder hat hier eine Rechnung offen: die afrikanischen Dealer, die ihre Schlepperkosten abarbeiten, die alzheimerkranke Alte und der Hochstapler, die Kurzzeit-Domina, ihr achtjähriger Sohn und andere Gestalten – eine globalisierte Notgemeinschaft. Sensibel, radikal und mit ganz eigenem Ton entwirft Inger-Maria Mahlke weit mehr als ein diagnostisches Zeitbild – eine große Parabel über die Abgründe des Lebens am Rande unserer gentrifizierten Welt.

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Jansen stand auf dem Klingelschild der benachbarten Tür.

***

Sie kamen wieder. Es war ruhig gewesen im Treppenhaus, Neun bis elf Uhr stand auf dem Aushang, im Fernsehen lief stumm das Mittagsmagazin, es war nach zwölf. Die Klingel schrillte erneut durch die Nachbarwohnung, Ebba stand auf, die Dielen kühl unter ihren bloßen Sohlen. Rau wegen der Krümel, die auf ihnen lagen, Tabak und hartes Brot. Der nächste Ton trieb sie nach vorn, dieses Mal war es ihre Klingel, zur Tür, zur Tür, sie war nackt. Nahm ein Shirt vom Boden, es roch nach Schweiß, herbe Buttersäure und Talg, zog es über den Kopf, der Rock lag daneben, er war blickdicht, sie brauchte keine Unterwäsche. Bedächtig setzte sie die Füße auf, ging in den Flur, näherte sich dem Türspion.

Auf der anderen Seite stand ein Mann. Blond, sehr blond, die Augen grau, seltsam nackt, keine Wimpern, dachte sie, helle Brauen, hochgezogen zu spitzen Dreiecken, er fuhr zurück, als sie die Tür öffnete.

»Entschuldigung«, sagte er, »meine Großmutter«, sagte er, »sie wohnt nebenan.«

Kühlere Luft aus dem Treppenhaus strömte an Ebba vorbei, ließ sie den Geruch der Wohnung wieder wahrnehmen, saure Feuchtigkeit und alter Rauch. Er musterte sie, ihre Augen verquollen, Pupillen gerötet, sie hatte mit Zopf geschlafen, sich nicht gekämmt, die Zähne nicht geputzt. Auf dem T-Shirt Flecken, Kaffee, richtig, darum hatte sie es ausgezogen und auf den Boden geworfen. Ebba verschränkte die Arme, der Schweißgeruch ihrer Achseln wurde stärker, sie presste die Oberarme an den Körper, wollte ihn dazwischen begraben.

»Haben Sie mitbekommen, ob etwas passiert ist«, fragte er, als Ebba nichts sagte.

Sie hatte sich hier sicher gefühlt. Gut versteckt zwischen Gemüsehändlern, Wettbüros, Dönerimbissen, 99-Cent-Läden, Lidl-Märkten und Kneipen, in deren Schaufenstern Silvestergirlanden bleichten. War mit dem Gefühl durch die Straßen gegangen, eine von den Begünstigten zu sein, nur vorübergehend hier, zufällig, die anderen dazu verdammt. Die Invasion hatte im letzten Jahr begonnen. Im Sommer waren sie braungebrannt, im Winter rotwangig, saßen mit Laptops in Cafés, in Eile auf ihren Fahrrädern, verabredet, immer verabredet, und immer lockte sich irgendwas um ihre Gesichter.

»Arzt, Rettungswagen? Irgendwas?«

Ebba schüttelte den Kopf, war nicht sicher, ob sie gestern die Zähne geputzt hatte, fuhr mit der Zunge drüber, mit Moos bewachsen, so fühlten sie sich an. Sie hatte ihre Wege reduziert, sich angewöhnt, stehen zu bleiben, ehe sie die Haustür aufdrückte, durch die geriffelte Scheibe zu spähen, meist war nichts zu sehen, außer verwischte bunte Flecken, die vorbeizogen. Und wenn sie auf den Gehweg trat, tat sie es, als würde sie sich, Augen zu und durch, in ein Dickicht stürzen.

»Bei meinem Vater ist eingebrochen worden«, sagte sie, als wäre es eine Rechtfertigung.

»Das tut mir leid«, er war schon auf der Treppe.

Er verschwand stufenweise, Ebba hörte den Schritten zu, schleifend auf den ebenen Geschossen, sie ging auf Zehenspitzen zur Brüstung, beugte sich vor, kurz sah sie seine Hand auf dem Geländer zwischen erstem und zweitem Stock. Leise zog sie die Tür ins Schloss, schob im Zimmer das Laken vor dem Fenster zur Seite und wartete. Er blieb stehen, sein Scheitel ein Strich geröteter Haut zwischen all dem Hellblond, sah rechts und links die Straße entlang, schließlich überquerte er die Promenade. Ebba hob den Arm, roch an ihrer Achsel, der Schweiß reizte die Nasenschleimhäute, sie sah zum Handy, es lag noch immer auf der Matratze, sie musste Theresa anrufen.

Was hast du am Wochenende gemacht, würde Theresa fragen. Tagsüber gelernt, abends war ich feiern, würde sie sagen. Wo, würde Theresa fragen. Ebba sah aus dem Fenster. Dort, wo die anderen am Wochenende feierten. Die in der Berufsschule saßen, unter Fremden, ohne Angst zu kriegen. Und wenn sie nicht im Unterricht waren, dann, weil sie krank oder verletzt waren oder zu viel gefeiert hatten oder im Bett lagen, nackt verknäuelt mit einem anderen Körper.

Schlimm waren die Nächte. Gestern war sie auf den Balkon gegangen, der Estrich unter den Füßen wärmer als die Luft. Ebba hatte sich vorgebeugt, hinabgesehen auf die Baumwipfel, zwei niedrigere Streifen außen, die Linden, darunter der Bürgersteig. Die Platanen in der Mitte waren höher, dunkelgrün tagsüber, schwarz in der Nacht. Die Blätter in den Blumentöpfen auf der Brüstung knirschten, als ihr Bauch sich gegen sie presste. Theresa hatte die Töpfe im Frühjahr gebracht, einige der Pflanzen waren nicht totzukriegen, trieben unbeirrbar grüne Blätter aus ihren ausgemergelten, staubbedeckten Stielen und Ästen und Stämmen. Ebba konnte niemanden sehen, nicht feststellen, aus welcher Richtung die Geräusche kamen, sammelte mit spitzen Fingern braune Blattfetzen von ihrem Shirt. Sie hatte sich auf den warmen Boden gesetzt, den körperlosen Stimmen gelauscht, manchmal verstand sie einzelne Wörter, »Game over«, rief jemand ständig. Lachen, unartikulierte Rufe, von Zeit zu Zeit wurde eine Autotür zugeschlagen, Musik drang aus den geöffneten Fenstern der Vorbeifahrenden, alles gut gemischt von den Hauswänden, zwischen denen der Schallwellenteppich hin und her geworfen wurde. Schließlich war sie in die Küche gegangen und hatte Eis geholt, triple chocolate , braune Schokolade, weiße Schokolade und Schokoladenstückchen, hatte so schnell gegessen, dass ihre Stirn von der Kälte schmerzte. Die Musik wurde lauter, jemand musste die Cafétür geöffnet haben, Elvis, A little less conversation, a little more action, please, Pfiffe ertönten. Ebba stand auf, stellte sich auf die Zehenspitzen, konnte nicht erkennen, ob auch getanzt wurde. Sie hatte zwei Finger auf den Knochen zwischen den Augenbrauen gepresst, an Winter gedacht. Im Winter drang nur das gleichmäßige Brummen der Räder auf dem Kopfsteinpflaster nach oben, den Rest schluckte der Schnee.

Die leere Eispackung lag noch immer auf dem Boden, Wespen krabbelten über die eintrocknenden braunen Schlieren, über den Löffel, flogen auf, als sie mit dem Fuß dagegenstieß. Ebba gab acht, Abstand zu halten, er hatte sich in das Café gesetzt. Die hellblonden Haare, der rötliche Scheitelstrich waren gut zu erkennen, er hatte seine Unterarme auf dem Tisch verschränkt, seinen Kopf darauf abgelegt, hob ihn erst wieder, als die Bedienung eine Tasse vor ihn stellte. Er sah zu ihr hinüber, unwillkürlich machte sie einen Schritt zurück. Wartete, zählte die Sekunden, zählte, bis sie dreißig beisammenhatte, und trat wieder an die Brüstung.

*

Die Sonne ließ die Übelkeit wieder zu Tinte werden, schwarzer Tinte, die sich wolkig in seinem Magen ausbreitete. Das Café auf der anderen Straßenseite war geöffnet, Kletterrosen rankten an beiden Seiten des Schaufensters hinauf, die Hauswand hüfthoch mit grün lasierten Kacheln verkleidet, vier Tische standen auf dem Gehweg. Ein Pärchen saß schweigend vor abgegessenen Frühstückstellern und las Zeitung. Nicolai setzte sich neben die Eingangstür in den Platanenschatten, so dass er das Haus gegenüber im Blick hatte.

Eine Frau mit sehr kurzen blonden Haaren hatte begonnen, den Tisch vor dem Pärchen abzuräumen, die Teller zu stapeln. Salatblätter lagen darauf, vereinzelte Oliven, Käserinden und Krümel, ausgelutschte Orangen und Pampelmusenschalen, Erdbeerblätter, Melonenschiffchen. Um die beiseitegeschobenen Marmeladen- und Honigschälchen tanzten Wespen, beim Anblick der schmelzenden Butter stob die Tintewolke weiter auseinander.

»Espresso, bitte«, sagte Nicolai zum Rücken der Blonden, der Rücken blieb unbeirrt über den Tisch gebeugt. Er überlegte, ob er die Bestellung wiederholen sollte, lauter diesmal, stattdessen verschränkte er die Unterarme an der Tischkante und legte den Kopf ab. Speichel sammelte sich in seinem Mund, er öffnete die Lippen, ließ ihn hinausrinnen, sah zu, wie die Tropfen aufschlugen, dunkle glänzende Flecke auf den Pflastersteinen, Bläschen obendrauf.

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