Ингер-Мария Мальке - Rechnung offen

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Berlin-Neukölln: Dass der kaufsüchtige Claas Jansen eine leerstehende Wohnung im eigenen Mietshaus beziehen muss, hat weit mehr Gründe als die Bankenkrise. Und nicht nur er sieht sein früheres Leben in einem rasanten Abwärtsstrudel verschwinden. Am Scheidepunkt zwischen Kiezwirklichkeit und hipper Großstadt geht es um nicht minder Existenzielles. Jeder hat hier eine Rechnung offen: die afrikanischen Dealer, die ihre Schlepperkosten abarbeiten, die alzheimerkranke Alte und der Hochstapler, die Kurzzeit-Domina, ihr achtjähriger Sohn und andere Gestalten – eine globalisierte Notgemeinschaft. Sensibel, radikal und mit ganz eigenem Ton entwirft Inger-Maria Mahlke weit mehr als ein diagnostisches Zeitbild – eine große Parabel über die Abgründe des Lebens am Rande unserer gentrifizierten Welt.

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Also hatte Ebba geklingelt, im Erdgeschoss, der Helle hatte aufgemacht.

»Das Haus gehört meinem Vater«, hatte sie gesagt. »Und der weiß nicht, dass ihr hier wohnt.« – »Komm rein«, er war einen Schritt zur Seite getreten, »was willst du?« – »Gras«, Ebba hatte überschlagen, wie viel sie benötigte, »eine Fünfzigertüte.« Er hatte sie in den Wohnungsflur gewunken, hatte leise die Tür geschlossen und war nach nebenan gegangen. Sie hatte ihn telefonieren hören, hatte Angst bekommen. Er hatte genickt, als er wiederkam, »o.k.« gesagt.

Ebba drückte erneut den Plastikknopf, drei Mal, schnell hintereinander. Ein Schatten fiel ins Treppenhaus. Vor der Haustür stand jemand, hinter dem geriffelten Glas, nicht größer als sie. Sie hörte die Klingeln schrillen, alle gleichzeitig. »Werbung«, sagte sie leise vor sich hin. Ging auf die Haustür zu, riss sie auf, hau ab, wollte sie sagen. Vor der Tür stand das dunkelhaarige Mädchen. Das Mädchen hob den Kopf, machte einen Schritt zur Seite, damit Ebba genug Platz hätte, um auf den Gehweg zu treten. Als Ebba sich nicht rührte, ging es an ihr vorbei in den Hausflur. Bei den Briefkästen blieb es stehen und las die Namen. Was willst du, wollte Ebba fragen, aber da ging die Tür auf.

Der Ägypter musterte erstaunt das Mädchen, sie stieg die Stufen hinauf, ehe er zur Seite blickte. »Schon wieder«, er verdrehte die Augen, jedes Mal, wenn er die Tür öffnete, verdrehte er die Augen, Ebba klopfte einmal die Woche.

***

Der Hochstapler stand am Fenster, drehte sich nicht um, als sie ins Wohnzimmer kam.

»Der Tee«, Elsa stellte die Kanne aufs Stövchen, nahm die Stoffservietten von den Gedecken. Sie hatte sich angewöhnt, das Geschirr auf dem Tisch zu lassen, es nicht nachmittags aus dem Schrank zu holen und abends wieder in das Fach zu räumen, wenn er nicht kam. Die Tellerränder und Tassenwände stießen dabei aneinander, stießen gegen das Holz, bekamen Sprünge, Staub sammelte sich in den Senken, auf den Böden. Sie hatte abgewaschen, ohne das Geschirr benutzt zu haben, eine Tasse war ihr entglitten, sie musste das heiße Wasser ablassen, um sämtliche Scherben aus der Spüle zu sammeln. Seitdem ließ sie den Wohnzimmertisch gedeckt und legte Stoffservietten auf die Gedecke, auf Zuckerdose und Stövchen, das Milchkännchen füllte sie erst, wenn er unten klingelte.

Er stand vorgebeugt, stützte sich mit beiden Händen auf die Fensterbank, sein Hemd berührte beinah die Blumen, seine Stirn die Scheibe.

»Vorsicht«, Elsa deutete auf das Gesteck, seine Knopfleiste streifte über die Gladiolen. »Fünfundzwanzig Jahre«, sagte sie.

Er nickte.

Elsa war nicht sicher, ob sie erzählt hatte, »Arbeitsjubiläen, zwanzig und fünfundzwanzig Jahre im Wohnzimmer, fünfzehn in der Küche, dreißig Jahre auf der Schlafzimmerfensterbank«. Bürovorsteherin war sie gewesen, Albert Appelt, Neuköllnische Seidenblumen Manufaktur , neunundvierzig Jahre lang. Aushilfe zuerst, Lagerflitzer, sie sucht Bestellungen zusammen, arbeitet Listen ab, die der Vertrieb an das Holzbrett neben der Tür heftet. Die Leitern haben Rollen, in einer Rille im Boden eingelassen, die Sprossen sind weich und glattgerieben von den Händen und splittern nicht. Sie weiß genau, wie kräftig sie sich abstoßen muss, um zu einem bestimmten Regal zu gelangen, klettert in voller Fahrt die Leiter hinauf, ihre Zöpfe schwingen, der Rock, vorne gegen ihre Beine gedrückt, flattert hinter ihr im Luftzug. Sie bremst ab, ohne dass der Schlag im Büro zu hören ist. Später ist sie Kontoristin geworden, Bürovorsteherin, hat ausgebildet, es würden gar nicht alle Lehrlinge in ihre Wohnung passen, die sie ausgebildet hatte.

Elsa stellte sich neben ihn ans Fenster, Nicolai sah hinab auf den Bürgersteig, ein schwarzhaariges Mädchen stand vor der Haustür, eine Hand an den Klingeln. Die Tür unten öffnete sich, er schwieg, stieß sich vom Fensterbrett ab und ging zum Tisch.

Die Umstellung von Wachstuch auf Seide, von Seide auf Polyester hatte sie mitgemacht, vom alten auf den jungen Appelt. Von Hut- und Putzmachern zu Brautmoden und Trauerkleidung. Theater und Revues hatten sie bestückt, jahrelang gab es keine Aida, kein Serail, ohne Appelt’sche Seidencallas. Die Arbeitsschritte blieben gleich, ob Seide oder Wachstuch, stanzen, färben, formen, mit Appretur versehen, montieren und garnieren. Ähnlich war sie mit den Lehrlingen verfahren, stanzen, färben, formen, mit Appretur versehen, montieren und garnieren. Tut mir leid, gab es bei ihr nicht, nicht einen Fehler zweimal machen, und Unverfrorenheiten schon gar nicht. Sie kannte den Inhalt jedes einzelnen Regals, jeder Schublade, jeder Kiste, jeder Schachtel, später die Zahlen auf den Karteikarten, auf denen die Restbestände notiert waren.

Die Einzelstiele waren nach Blumensorte, nach Farbe, Länge, Material sortiert. Astern, Astilben, Chrysanthemen, Dahlien, Freesien, Gerberas, Gladiolen, Hortensien, Iris, Kirschblüten, Lilien, Magnolien, Maiglöckchen, Margeriten, Mohn, Pfingstrosen, Ranunkeln, Seerosen, Strelitzien und Tulpen. Die Callas lagerten extra, ebenso die Rosen und Orchideen. Sie gab es den Lehrlingen auf, sagt es vor euch hin, wenn ihr die Wäsche aufhängt, das Geschirr abwascht, ein Abzählreim.

Wenn sie nachts wach lag, übte sie, so wie sie mit den Lehrlingen geübt hatte. Magnolien, weiß, siebzig cm, oder Pfingstrosen, gelb, dreißig cm. Sie schloss die Augen und stand in der Mitte des Lagers, wusste, wie viele Schritte es zu jeder Seite waren, ohne dass sie an ein Regal stieß, konnte jede Schublade fühlen, jede einzelne Blumenreihe. Als wenn an jedem Schubfach ein Faden befestigt wäre und am anderen Ende des Fadens sie, und die Fäden hielten sie an ihrem Platz in all dem Gewühle.

Elsa blieb neben dem Tisch stehen, nahm die Teekanne vom Stövchen, der Griff war lauwarm, sie deutete auf den Teller mit den Pfannkuchen.

»Bedienen Sie sich.«

Sie schenkte ihm Tee ein, sich selber Kaffee, er stand nicht auf, um ihren Stuhl zurückzuschieben, ihr beim Hinsetzen behilflich zu sein. Elsa griff nach dem Milchkännchen, hob es an, das Kännchen war zu leicht. Auf dem Porzellanboden lag eine dünne Staubschicht, sie hatte vergessen, es zu füllen. Er blickte zum Fenster, sie stellte das Kännchen neben ihren Teller, so, dass er nicht hineinsehen konnte. Er nahm ein Stück Streuselkuchen, benutzte seine Finger, nicht die Zange. Lange, schmale Finger, ohne Flecken, Adern gut versteckt unter heller Haut, mit einem Flaum fast weißer Haare bewachsen. Die Falten an den Gelenken glätteten sich wieder, sobald er die Hand ein wenig schloss, die Finger beugte.

»Was macht die Arbeit?«

»Gut«, sagte Nicolai, »ich habe den Spot für das Steakhaus fertig geschnitten, der Film, von dem ich erzählt hatte.«

Elsa nickte. Er machte was mit Computern und Filmen, für die Wichtel war es zu früh.

»Jetzt warte ich«, sagte er, »dass was Neues reinkommt.« Er streckte die Hand nach der kleinen Platte mit den Keksen aus.

»Und Ihre Familie ist wohlauf?«

Er ließ den Keks wieder los, legte ihn zurück, an den Rand. Das gehörte sich nicht, was man anfasst, muss man auch essen, ihre Mutter hätte sie ins Bett geschickt. Er sah an ihr vorbei zum Bücherregal, seine Augenbrauen hoben sich, ein wenig nur, zwei lichthelle Striche. Als er merkte, dass sie ihn anblickte, nahm er den Löffel von der Untertasse und rührte. Seine Augen konzentriert auf die Hand gerichtet, er trank den Tee ohne Milch, Zucker, Zitrone, er brauchte keinen Löffel, nächstes Mal beim Eindecken würde sie darauf achten.

Einmal hatte er gefragt, ob sie früher Tanzen gegangen sei. »Erika war nicht so fürs Tanzen«, hatte sie geantwortet. »Nicht mit Erika«, er hatte eine Pause gemacht, ehe er die Frage beendete, »mit einem Herren?«

Sie konnte ihn sich gut im Anzug vorstellen mit Einstecktuch und dunkler Krawatte, Weste und weißen Hosenträgern, die blonden Haare nach hinten frisiert, sie rochen nach Pomade. Mantel und Hut hatte er an der Garderobe abgegeben. Walzer würden sie tanzen, zur Begrüßung hatte er ihr Blumen zum Anstecken überreicht, drei Moosröschen, weiße Seide, sechs Komma fünf Zentimeter, mittlere Regalreihe, erste Schublade von unten.

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