Martin von Arndt - Oktoberplatz

Здесь есть возможность читать онлайн «Martin von Arndt - Oktoberplatz» весь текст электронной книги совершенно бесплатно (целиком полную версию без сокращений). В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Город: Tübingen, Год выпуска: 2012, ISBN: 2012, Издательство: Klöpfer & Meyer, Жанр: Современная проза, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.

Oktoberplatz: краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Oktoberplatz»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

Weißrussland im 21. Jahrhundert. Ein aufwühlendes Buch über die Liebe, über Träume, über Macht und Missbrauch. Weißrussland im Jahr 2004. Präsident Lukaschenka regiert das Land seit zehn Jahren mit harter Hand nach der Devise: »Mehr Ordnung anstelle von Demokratie.« Zeitungen werden verboten, oppositionelle Politiker verschwinden. Die Bevölkerung hat sich mit allem abgefunden, ertrinkt in einer Mischung aus Wodka und Fatalismus. Und Wasil, der Held des Romans, will seine Tante Alezja loswerden – und zwar für immer!
»Oktoberplatz« erzählt von der persönlichen und politischen Frustration, die den 30-jährigen Kulturjournalisten Wasil in Betrügereien, Inzest und Mord treibt.
Ein aufschlussreiches Buch über die letzte Diktatur Europas, über kapitalistische und sozialistische Verirrungen, über das Scheitern des Einzelnen am Kollektiv. Ein Coming-of-Age-Roman, der von den Leiden eines jungen Menschen erzählt, der in postkommunistischen Zeiten seinen Weg ins Leben sucht - und immer wieder gegen ein unverrückbares System anrennt.

Oktoberplatz — читать онлайн бесплатно полную книгу (весь текст) целиком

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Oktoberplatz», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Wir kamen übereinander wie zwei betrunkene Seeleute. Oder wie Rasende. Wir kamen. Merkwürdigerweise simultan. Wir kamen. Wir blieben. An Ort und Stelle. Es war kein Wort zwischen uns gefallen.

Als ich am nächsten Morgen vor dem Bett erwachte, lag Alezja in verkrümmter Haltung neben mir. Ich betrachtete sie. Die Druckstellen, dort, wo sich meine Hüftknochen in ihr Fleisch getrieben hatten. Ihr Bauchnabelpiercing, das mir gestern nicht aufgefallen war, ein in die winzige Gemme eingelassener blauer Stein, vielleicht ein Lapislazuli, die Ungarn sagen, er fördere zwischenmenschliche Beziehungen.

Da behaupten sie weiter, Schlafende seien friedliche Menschen! Das Wesen da neben mir wälzte sich, knirschte mit den Zähnen, schlug um sich gegen einen Traumgegner. Ein Wesen von einem anderen Stern würde vermuten: Menschlicher Schlaf ist eine ernste, ja, eine gefährliche Angelegenheit.

Ich sah dem Kampf noch einige Atemzüge zu, dann weckte ich Lesja. Es dauerte lange, bis sie zu vollem Bewußtsein erwachte. Sie kroch nackt zum Tisch, auf dem ihre Zigaretten lagen, zündete sich eine an, lehnte sich mit dem Rücken an ein Tischbein und inhalierte tief. Noch immer sprachen wir kein Wort. Ich zog mich an, kochte Tee, stellte eine Tasse vor sie auf den Boden.

»Bananen«, brummte sie. Sagte sie. Fragte sie.

»Bananen?«

»Bananen. Keine Bananen da?«

»Bananen. Keine Bananen da.«

Alezja verdrehte die Augen, murmelte »Scheiße«, fluchte leise vor sich hin, schien den Rauch bis in die Windungen ihres Großhirns zu atmen. Dann schlug sie wiederholt mit dem Hinterkopf gegen die Tischplatte.

»Was soll das geben?«

»Extra mitgebracht, Scheißbananen – Tüte – Bahnhof, Scheißbananen.«

Das Hirn war offenbar noch immer auf manuellen Betrieb geschaltet, über Substantive kam es nicht hinaus.

»Mein Tantchen ist auf Turkey! Bananen kannst du vergessen, hier im Magasin findest du allenfalls ein bißchen Schrumpelkohl. Aber vielleicht willst du Kartoffelzucker haben. Hm, wär das was für Leckermäulchen?«

»Arschloch«, skandierte Lesja, schlug bei jedem Wort den Kopf gegen den Tisch, »Arschloch, Arschloch, Arschloch, Arschloch, Arschloch, Arschloch, Arschloch.«

Ich packte im Flur meinen Kram zusammen, zog mir Schuhe an, warf meine Lederjacke über. Als ich wieder ins Zimmer trat, war Alezja noch immer bei ihrem kleinen Musikstück, nur die Vokalbegleitung war fast unhörbar geworden.

»Ich muß zur Uni. Zieh die Tür zu, wenn du gehst. Und Finger weg von meiner Briefmarkensammlung.«

Im Augenwinkel sah ich, wie mir Alezja die Zunge herausstreckte.

Zuhause.

Fischkonserven. Cornflakes-Packung, deutscher Import, leer. Vergessen einzukaufen.

Zuhause.

Den ganzen Tag über hatte ich mich unbeschreiblich zerschlagen gefühlt. Ich befürchtete, Alezja könnte noch da sein, wenn ich wieder in meine Wohnung käme, aber da war nichts, auch nicht das kleinste Krümelchen, das auf ihre Anwesenheit hingedeutet hätte. Es roch nicht einmal nach Zigaretten. Sie hatte sogar den Müll rausgetragen.

Nachts träumte ich, alles sei nur ein Traum gewesen, ich erwachte im Traum, nichts war geschehen, und ich war nicht einmal erleichtert.

Ich hatte ernsthaft damit gerechnet, daß es eine einmalige Sache sein würde, aber natürlich hatte ich Alezjas Verlangen unterschätzt, ihre Macht auszuspielen. Ich spürte, daß es dabei nicht um mich ging, eigentlich meinte sie Tatsiana. Nur Tatsiana.

Zwei Tage später rief Alezja an. Sie schlug ein Treffen auf halbem Weg vor. In einem Hotel. Ich sollte bezahlen.

Ich lachte. Ich beleidigte sie. Ich fragte, ob sie vorhabe, das professionell zu machen.

»Ja, lach nur, Wasja. Aber mach dir eines klar: Von jetzt an gibt’s entweder uns beide – oder aber keine von uns.«

Ich schwieg. Lesja hatte die Schachpartie eben erst eröffnet, jetzt drohte sie, mir meine Dame zu nehmen. Nicht schlecht für eine Anfängerin.

»Und – Wasja…?«

»Hm?«

»Nenn mich Ali. Von jetzt an möchte ich Ali genannt werden.«

Ich legte auf. Ali. Schlimmer könnte es nicht mehr kommen, dachte ich.

Wir begannen, eine Donnerstagsaffäre zu haben, aus der bald eine Dienstags- und Donnerstagsaffäre wurde. Ich mußte mich, mußte mein Leben neu organisieren. Mehr denn je war ich jetzt auf mein Auto angewiesen. Ich war beständig unterwegs. Immer nirgendwo. Nirgends irgendwo. Auf der Straße von Minsk nach Hrodna.

An den Wochenenden sah ich Tanja, unter der Woche Alezja. Meist trafen wir uns in einem Hotel. Es durfte nicht immer dasselbe sein, Lesja liebte die Abwechslung. Ich mußte in Vorkasse bezahlen, die Portiers waren mißtrauisch, wir waren zu jung für diese Hotels, wir waren keine Ausländer, und ich trug Kleidung, die mir nicht gerade die Ausstrahlung eines Bisnessman verlieh. Die Etagendamen verlangten unsere Ausweise. Die Papiere verrieten uns nicht. Immer konnten wir mit unserem Nachnamen als Mann und Frau auftreten.

Dann kam auch Tatsiana auf den Gedanken, daß wir uns hin und wieder in einem Hotel treffen könnten, an den Wochenenden, an denen Alezja zuhause war und versprochen hatte, auf Marya aufzupassen. (Die allerdings im Zweifel lieber auf sich selbst aufpaßte).

Es war die Zeit nach meinem ersten Unfall. Grüner Nebel an einer Ampel, an der sich zwei Straßen in einem Feuchtgebiet mitten im Nichts kreuzten. Ein polnischer Kombifahrer hatte nicht im Sinn gehabt, hier anzuhalten. Ich schraubte die Kennzeichen ab, ließ den Dacia an Ort und Stelle, es war ja nicht einmal eine Fahrgestellnummer eingestanzt. Vom Geld, das mir der Kerl zusteckte, kaufte ich mir fast baugleichen Ersatz.

Viele Hotels kamen nicht mehr in Frage, ich mußte peinlich genau darauf achten, daß es keines war, in dem ich zuvor schon mit Alezja als Mann und Frau abgestiegen war. Wäre mir zu diesem frühen Zeitpunkt eine Verwechslung unterlaufen – nicht auszudenken, was Tatsiana mit mir angestellt hätte! Mein Denken drehte derart im Leerlauf, ich begriff erst jetzt, daß ich nun tatsächlich erpreßbar geworden war. Alezja mußte nicht mehr schemenhaft mit den Nachbarn oder mit Marya drohen, nun konnte sie unseren wiederholten Betrug an Tatsiana ruchbar machen. Ich hatte ihr die ideale Figurenkonstellation für eine Erpressung verschafft, hatte mich ausspielen lassen wie ein Schachanfänger.

Dann wieder erinnerte ich mich an Kasparow: » Die größte Kunst beim Schach besteht darin, dem Gegner nicht zu zeigen, was er tun kann. « Ich suchte, Alezja in Sicherheit zu wiegen. Dabei half mir, womit ich nur wenige Wochen zuvor am wenigsten gerechnet hatte: War Sex mit Tatsiana längst zur Drehung und Wendung nach eingespielten Regeln geworden, verlangte Lesja von mir, Neuland abzustecken. Hocherhobenen Hauptes, mit einer eleganten kleinen Bewegung der Rechten, schüttelte sie sich das Haar aus dem Nacken, drehte mir den Rücken zu und forderte mich dazu auf, sie zu überraschen. Es war die Zeit nach meinem zweiten Unfall. Diesmal kam ich mit einem Blechschaden davon. Ich spürte, wie mein Körper zu gehorchen, wie ich mich auf ihr Machtspiel einzulassen begann, das wie von selbst zu einem sexuellen Machtspiel wurde. Ergo coeamus. Die Tyrannin hatte sich in meine Hand begeben.

Sachte griff ich ihr unter den Rock, fuhr entlang der Außenseiten ihrer Oberschenkel, spürte das Gefühl von Haut auf Feinstrümpfen auf Haut, rutschte hinauf zu ihrer Hüfte, wo die Strumpfhose dichter, fester wurde, verfing mich mit den rauhen Stellen an meinen Fingern hin und wieder im feinen Stoff. Meine Finger wanderten, zogen die Rundungen ihres Pos nach, dessen Muskeln leicht zitterten, vor Anspannung mehr denn Erregung, Alezja stand reglos, mit Muskeleinsatz, um ihre Konturen besser zur Geltung zu bringen. Dann streifte sie Rock wie Strumpfhose ab. Mit zwei in Flüssigseife getauchten Fingern erweiterte ich ihren Anus.

Читать дальше
Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «Oktoberplatz»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Oktoberplatz» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.


Отзывы о книге «Oktoberplatz»

Обсуждение, отзывы о книге «Oktoberplatz» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.

x