Nagib Machfus - Die Reise des Ibn Fattuma

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Die Reise des Ibn Fattuma: краткое содержание, описание и аннотация

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Die Originalausgabe erschien 1983 unter dem Titel Rihlat Ibn Fattuma in Kairo.
Nagib Machfus nimmt sich die großen Reisenden aus der Blütezeit des Islam zum Vorbild für Ibn Fattumas Entdeckung ganz und gar heutiger Lebensentwürfe und Utopien.
Als Junge träumte Ibn Fattuma davon, es den großen Reisenden gleichzutun und die ganze Welt zu erforschen. Als Erster wollte er bis zum sagenumwobenen Gaballand vordringen, von dem niemand genau weiß, wo es liegt. Den erwachsen gewordenen Ibn Fattuma treiben schließlich nicht die Abenteuer-und Entdeckerlust in die Welt hinaus, sondern Liebeskummer. Er schließt sich einer Handelskarawane an und hofft, auf dem langen Weg durch die Wüste seine Enttäuschung zu vergessen. Doch die Reise durch fremde, heidnische Länder mit ihren unbekannten Sitten und Gebräuchen wird immer mehr zu einer Begegnung mit sich selbst und führt ihn zu den Grundfragen des Seins.
Nagib Machfus nimmt uns in diesem märchenhaften Roman mit in ferne, vergangene Welten, die erstaunlich gegenwärtig sind — und er zeigt uns, wie absurd es ist, in einer Ideologie sein Glück zu suchen.

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»Ähnlich Großes habe ich nie zuvor vernommen.«

»Wir stellen für die Menschen das Ideal eines glücklichen, ehrenhaften Landes dar«, tönte er mit großer Überzeugung.

Ich nickte zustimmend.

»Sie werden sich fragen, worin das Geheimnis unseres Erfolgs besteht? Nun ja, man hat Sie zu mir geschickt, weil ich der Weise dieses Landes bin. Aber in Wirklichkeit bin ich nichts anderes als ein Schüler. Der wahre Weise ist unser Gebieter, er ist Gott, er ist die Quelle aller Weisheit und allen Wohls. Gerade hat er noch auf dem Thron gesessen und regiert, da zieht er sich im nächsten Moment in einen entlegenen Flügel des Palasts zurück und fastet so lange, bis er zu leuchten beginnt. So also weiß er, dass ihn Göttlichkeit erfüllt und er der anbetungswürdige Gott geworden ist. Das lässt ihn seine Mission erfüllen, und da er alles mit göttlichem Auge sieht, empfangen wir von ihm ewige Weisheit. Alles, was von uns dafür verlangt wird, sind Glauben und Gehorsam.«

Ich hörte aufmerksam zu, allerdings nicht ohne im tiefen Innern meinen Herrgott um Verzeihung zu bitten.

»Er ist es, der die Armee aufstellt und die führenden Offiziere bestimmt, auf dass der Sieg gewiss ist. Er ist es, der aus seiner heiligen Familie die Gouverneure ernennt und aus den höheren Schichten die leitenden Kräfte für die Arbeit in den Fabriken und auf dem Land einsetzt. Was das Fußvolk betrifft, so verfügt es weder über irgendetwas Erhabenes noch über irgendwelche Fähigkeiten. Diese Menschen verrichten einfache Arbeiten, und wir lassen ihnen ihr täglich Brot zukommen. In der Rangfolge kommen gleich nach ihnen die Tiere, und nach den Tieren sind da die Pflanzen und die unbelebten Dinge. Das ist also ein genau geregeltes System, in dem jeder seinen Platz hat, und so widerfährt allen Gerechtigkeit.«

Er hielt inne und schaute mich ein Weilchen an. Dann fuhr er fort: »Was die Vermittlung philosophischer Werte betrifft, gehen wir zwei unterschiedliche Wege. Die Elite sprechen wir mit Gedanken an, die ihre Kraft, ihre Dominanz und ihren stetigen Reifeprozess stärken. Diese Menschen kommen deshalb in den Genuss aller nur denkbarer Bildungs- und Gesundheitsmittel. Allen anderen Leuten vermitteln wir Werte wie Demut, Gehorsam und Genügsamkeit, übrigens alles Eigenschaften, die bei jedem, der zur Masse gehört, bereits angelegt sind, sodass man sie als moralischen Schatz nur noch bewusst machen muss. Sie weisen also einen hohen Grad an Geduld, Fleiß und Friedfertigkeit auf. Mit dieser doppelten Moral gelingt es uns, die Disposition des Einzelnen zu berücksichtigen und entsprechend zu verfahren. Auf diese Weise sind alle glücklich, ja, wahrscheinlich sind wir das glücklichste Volk auf der ganzen Welt.«

Ich dachte nach über das, was er gesagt und was er nicht gesagt hatte. Schließlich fragte ich: »Wem gehören der Boden und die Fabriken?«

»Gott, dem Schöpfer und König.«

»In welchem Verhältnis steht die Elite dazu?«

»Sie nimmt stellvertretend die Rechte des Besitzers wahr. Der Gewinn wird zu gleichen Teilen vergeben.«

Mutig geworden, entschloss ich mich, einen neuen Punkt anzusprechen. »Was geschieht mit dem Vermögen Gottes?«

Zum ersten Mal lachte er laut los. »Kann man Gott fragen, was er tut?«

»Und wer kommt für die Kosten der Schulen und Krankenhäuser auf?«

»Die Elite. Jede Generation sieht das als ihre Pflicht an.« Er lächelte stolz. »Ist das nicht ein absolut vollkommenes System?«

Ich gab mir Mühe, mir meine wahren Gefühle nicht anmerken zu lassen. »Als >vollkommen< wird eigentlich immer das Gaballand bezeichnet.«

»Aber das Gaballand«, rief er empört, »ist doch nichts anderes als das Hairaland!«

»Da werden Sie wohl Recht haben, verehrter Weiser.«

»Das höchste Glück besteht für den Menschen darin, dass er sich von Gottes Geboten leiten lässt und danach lebt.«

»Umso mehr bin ich über diese aufsässigen Männer erstaunt, deren Köpfe aufgespießt wurden.«

»Die menschliche Natur«, ereiferte er sich, »ist von Verdorbenheit und Bösem nicht frei. Aber es sind nur wenige, die sich davon leiten lassen.«

Am Ende unseres Gesprächs bot er mir einen Apfel und ein Glas Milch an, und wenig später kehrte ich nachdenklich ins Gasthaus zurück. Vor meinem inneren Auge sah ich meinen alten Lehrer Marara al-Gibaili, und aus der Ferne stellte ich ihm die Frage, wer der größere Übeltäter sei — der, der aus Dummheit Göttlichkeit für sich beansprucht, oder der, der den Koran für seine eigenen Interessen ausnützt.

Die nächsten Tage verbrachte ich einsam und untätig, aber dann traf die Nachricht ein, dass die Haira-Armee gesiegt habe und das Maschrikland als südliche Provinz dem Hairaland angegliedert worden sei. Die Leute drängten sich in den Gassen, und die Ärmsten der Armen feierten den Sieg, als wären sie es, die die Früchte ernten würden. Von Unruhe erfüllt, fragte ich mich, wie es nun wohl Arusa und den Kindern ergehen würde.

Es kam der Tag, an dem das siegreiche Heer zurückkehren sollte. Ich stand zeitig auf und stellte mich unweit des Gasthauses auf jene Straße, die vom Stadttor bis zum Palast des Königs führte. Es herrschte ein fürchterliches Gedränge, offenbar war niemand zu Hause oder an seinem Arbeitsplatz geblieben. Gegen Mittag hörten wir plötzlich Trommeln, und dann war es so weit — die Prozession näherte sich. Angeführt wurde sie von fünf Reitern, auf deren Speeren die Köpfe jener Männer aufgespießt waren, die über die Maschrikstädte geherrscht hatten. Da sah ich nun also zum ersten Mal den obersten Gebieter, dessen Kammerherrn ich aufgesucht hatte, um den Kauf von Arusa auszuhandeln. Nach den Reitern kam eine lange Kolonne von Gefangenen, von Soldaten flankiert. Sie waren nackt, und die Hände hatte man ihnen gefesselt. Als dann die Reiterei und die Fußtruppen aufzogen, brach ein Sturm von Hochrufen aus. Es war der Tag des Sieges und der Freude, doch was für blutige Spuren dieser Sieg hinterlassen hatte, das wusste nur Gott. Was für ein seltsames Treiben, das sich mit zwei Wörtern beschreiben lässt — Blut und Freudentriller. Nach den Truppen tauchte, wiederum von Soldaten bewacht, eine lange Schlange von gefangen genommenen Frauen auf. Mein Herz schlug mir bis zum Hals, denn auf einmal stieg das Bild in mir auf, wie ich einst Halima zum ersten Mal gesehen hatte, damals, als sie ihren Vater in jene Gasse führte, die zum Zeugen meiner Geburt werden sollte. Fieberhaft suchte mein Blick die stumpfen Gesichter ab, glitt über die nackten Leiber, und plötzlich sollte meine Furcht zur traurigen Wahrheit werden — ich erblickte Arusa! Sie war es, sie und niemand anders, mit ihrem gertenschlanken Körper und diesem bildschönen, und nun, ach so traurigen Gesicht. Sie schritt dahin, bot mir das Bild der verkörperten Verzweiflung. Auf einmal wurde ich von einem nicht zu zügelnden Tatendrang ergriffen. Ich behielt Arusa fest im Blick und lief los. Es kümmerte mich nicht, ob ich jemanden anrempelte, ob jemand schimpfte oder ob man mich beschuldigte, den nackten Frauen hinterherzulaufen. Ich rief ihren Namen, immer wieder, obwohl mir klar war, dass meine Stimme gegen den tosenden Jubel nichts ausrichten konnte. Es wollte mir einfach nicht gelingen, sie auf mich aufmerksam zu machen, ihren Blick auf mich zu ziehen. Dann hielt mich die Wache auf; die Prozession hatte den Platz vor dem Palast erreicht, und den durften nur die betreten, die zu den besseren Schichten gehörten. Wie ein Stern war Arusa erschienen und verglüht, und ich — ich blieb zurück, verzweifelt und dem Wahnsinn nahe. Wo waren die Kinder? Lebten sie nun unter dem Schutz ihres Großvaters?

Um mir das Herz ein wenig zu erleichtern, vertraute ich dem Wirt, Herrn Ham, mein Geheimnis an.

»Möglicherweise wird die Frau auf dem Sklavenmarkt angeboten«, erklärte er.

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