Carlos Zafón - Marina

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"Wir alle haben im Dachgeschoss der Seele ein Geheimnis unter Verschluss. Das hier ist das meine." So beginnt Óscar Drai seine Erzählung. Der junge Held des Romans sehnt sich danach, am Leben Barcelonas teilzuhaben, und streift am liebsten durch die verwunschenen Villenviertel der Stadt. Eines Tages trifft er auf ein faszinierendes Mädchen. Sie heißt Marina, und sie wird sein Leben für immer verändern.
Gemeinsam werden die beiden in das düstere Geheimnis um den ehemals reichsten Mann Barcelonas gesogen. Schmerz und Trauer, Wut und Größenwahn reißen sie mit sich, eine höllische Verbindung von vernichtender Kraft. Aber auch Marina umgibt ein Geheimnis. Als Óscar schließlich dahinterkommt, ist es das jähe Ende seiner Jugend.
In Marina beschwört Carlos Ruiz Zafón erstmals sein unnachahmliches Barcelona herauf, eine Stadt voller Magie und Leidenschaft, und erzählt in unvergleichlicher Weise die dramatische Geschichte eines jungen Mannes, der um sein Glück und seine große Liebe kämpft.

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Wie er uns erzählte, war Dr. Shelley Sohn eines britischen Vaters und einer katalanischen Mutter. In einem Krankenhaus in Bournemouth hatte er sich auf Traumatologie spezialisiert. Als er sich in Barcelona niederließ, waren ihm als Fremdem die Türen zu allen gesellschaftlichen Kreisen verschlossen, wo verheißungsvolle Karrieren geschmiedet wurden. Alles, was er bekam, war eine Stelle im medizinischen Trakt des Gefängnisses. Er behandelte Michail Kolwenik, nachdem dieser eine brutale Tracht Prügel hatte einstecken müssen. Damals sprach Kolwenik weder Spanisch noch Katalanisch. Zu seinem Glück konnte Shelley ein wenig Deutsch. Shelley lieh ihm Geld, damit er sich Kleider kaufen konnte, quartierte ihn bei sich ein und half ihm, eine Stelle bei der Velo-Granell zu finden. Kolwenik fasste eine immense Zuneigung zu ihm und vergaß nie seine Güte. Zwischen den beiden entstand eine tiefe Freundschaft.

Später sollte diese Freundschaft auch in beruflicher Hinsicht Früchte tragen. Viele von Dr. Shelleys Patienten benötigten orthopädische Teile und spezielle Prothesen. Auf diesem Gebiet war Velo-Granell führend, und von ihren Konstrukteuren zeigte keiner mehr Talent als Michail Kolwenik. Mit der Zeit wurde Shelley Kolweniks persönlicher Arzt. Sowie ihm das Glück lachte, wollte Kolwenik seinem Freund helfen, indem er ihm ein auf das Studium und die Behandlung degenerativer Krankheiten und angeborener Missbildungen spezialisiertes medizinisches Zentrum finanzierte.

Kolweniks Interesse an diesem Thema ging auf seine Kindheit in Prag zurück. Shelley erzählte uns, Michail Kolweniks Mutter habe Zwillinge gehabt. Der eine, Michail, kam kräftig und gesund zur Welt. Der andere, Andrej, hatte eine unheilbare Knochen- und Muskelmissbildung, die seinem Leben nach nur sieben Jahren ein Ende setzte. Dieses Erlebnis prägte die Erinnerung und in gewissem Sinn auch die Berufung des jungen Michail. Er hatte immer gedacht, mit der angezeigten medizinischen Fürsorge und der Entwicklung einer Technologie, die das ihm von der Natur Versagte hätte ersetzen können, hätte sein Bruder das Erwachsenenalter erreichen und ein erfülltes Leben führen können. Diese Überzeugung brachte ihn dazu, sein Talent in die Konstruktion von Mechanismen fließen zu lassen, die, wie er gern sagte, die von der Vorsehung vernachlässigten Körper»vervollständigten«.

»Die Natur ist wie ein Kind, das mit unserem Leben spielt. Wenn es seiner zerbrochenen Spielzeuge überdrüssig ist, lässt es sie liegen und ersetzt sie durch andere«, sagte Kolwenik immer.»Es ist unsere Verantwortung, die Teile wieder zusammenzufügen.«

In diesen Worten sahen einige Leute an Blasphemie grenzende Arroganz, andere aber nichts als Hoffnung. Der Schatten seines Bruders hatte Michail Kolwenik nie verlassen. Er dachte, ein launischer, grausamer Zufall habe beschlossen, ihn leben zu lassen, während sein Bruder schon als vom Tod Gezeichneter zur Welt gekommen sei. Shelley erzählte, deswegen habe sich Kolwenik schuldig und sich von tiefstem Herzen Andrej und all denjenigen verpflichtet gefühlt, die wie sein Bruder mit dem Stigma der Unvollkommenheit geschlagen waren. In dieser Zeit begann Kolwenik Fotos von Ungeheuern und Missbildungen aus aller Welt zusammenzutragen. Für ihn waren diese vom Schicksal verlassenen Wesen Andrejs unsichtbare Geschwister, seine Familie.

»Michail Kolwenik war ein brillanter Mann«, fuhr Dr. Shelley fort.»Solche Menschen wecken immer den Argwohn von Leuten, die sich unterlegen fühlen. Der Neid ist ein Blinder, der einem die Augen auskratzen möchte. Alles, was in Michails letzten Jahren und nach seinem Tod über ihn gesagt wurde, waren Verleumdungen… Dieser verdammte Inspektor – Florián. Er verstand nicht, dass er als Marionette benutzt wurde, um Michail zu Boden zu werfen.«

»Florián?«, fragte Marina.

»Florián war Chefinspektor der Kripo«, sagte Shelley mit so viel Verachtung, wie seine Stimmbänder hervorbrachten.»Ein Karrierist, ein Mistkerl, der sich auf Kosten der Velo-Granell und Michail Kolweniks einen Namen machen wollte. Mich tröstet einzig, dass er nie etwas beweisen konnte. Seine Verbissenheit setzte seinem Aufstieg ein Ende. Er war es, der sich diesen ganzen Skandal mit den Leichen aus dem Ärmel schüttelte…«

»Leichen?«

Shelley verfiel in langes Schweigen. Er sah uns beide an, und das zynische Lächeln kam wieder zum Vorschein.

»Dieser Inspektor Florián…«, sagte Marina.»Wissen Sie, wo wir ihn finden könnten?«

»In einem Zirkus, zusammen mit all den anderen Clowns«, antwortete Shelley.

»Haben Sie Benjamín Sentís gekannt, Doktor?«Ich versuchte, das Gespräch wieder auf das richtige Gleis zu bringen.

»Aber selbstverständlich. Ich hatte regelmäßig mit ihm zu tun. Als Kolweniks Partner besorgte Sentís den administrativen Teil von Velo-Granell. Ein habgieriger Mensch, der nicht wusste, wo sein Platz auf der Welt war, meiner Meinung nach. Vom Neid zerfressen.«

»Wissen Sie, dass Señor Sentís’ Leiche vor einer Woche in der Kanalisation gefunden wurde?«, fragte ich.

»Ich lese Zeitung«, antwortete er frostig.

»Finden Sie das nicht merkwürdig?«

»Nicht merkwürdiger als alles andere, was man in der Presse liest. Die Welt ist krank. Und ich werde langsam müde. Sonst noch was?«

Ich wollte eben etwas wegen der Dame in Schwarz fragen, als mir Marina mit einem verneinenden Lächeln zuvorkam. Shelley griff nach einer Klingelschnur für die Bediensteten und zog daran. Den Blick auf ihre Füße gerichtet, stellte sich María ein.

»Diese jungen Leute wollen gehen, María.«

»Ja, Vater.«

Wir standen auf. Ich machte Anstalten, das Foto wieder einzustecken, doch die zitternde Hand des Arztes kam mir zuvor.

»Diese Fotografie behalte ich, wenn es euch nichts ausmacht…«

Danach wandte er uns den Rücken zu und bedeutete seiner Tochter mit einer Handbewegung, uns zur Tür zu bringen. Beim Verlassen der Bibliothek warf ich einen letzten Blick auf den Arzt und sah, dass er das Foto ins Feuer warf. Seine glasigen Augen schauten zu, wie es in den Flammen verbrannte.

María Shelley führte uns schweigend zur Diele und lächelte uns dann entschuldigend zu.

»Mein Vater ist ein schwieriger Mann, aber er hat ein gutes Herz. Das Leben hat ihm viel Verdruss bereitet, und manchmal spielt ihm sein Temperament einen Streich…«

Sie öffnete die Tür und knipste die Treppenhausbeleuchtung an. In ihrem Blick las ich einen Zweifel, als wolle sie uns noch etwas sagen, fürchte sich aber davor. Marina bemerkte es ebenfalls und reichte ihr zum Dank die Hand. María Shelley ergriff sie. Wie kalter Schweiß drang die Einsamkeit aus den Poren dieser Frau.

»Ich weiß nicht, was mein Vater Ihnen erzählt hat«, sagte sie sehr leise und schaute ängstlich hinter sich.

»María?«, war die Stimme des Arztes aus den Tiefen zu hören.»Mit wem sprichst du?«

Ein Schatten überzog Marías Gesicht.

»Ich komm schon, Vater, ich komm schon.«

Sie warf uns einen letzten trostlosen Blick zu und verschwand in der Wohnung. Als sie sich umdrehte, sah ich an ihrem Hals ein kleines Medaillon hängen. Ich hätte schwören können, dass es ein schwarzer Schmetterling mit ausgebreiteten Flügeln war. Doch die Tür ging zu, ohne dass ich Zeit hatte, mich zu vergewissern. Wir blieben auf dem Treppenabsatz stehen und hörten, wie in der Wohnung der Arzt auf einmal mit Donnerstimme seine Wut an der Tochter ausließ. Die Treppenhausbeleuchtung erlosch. Einen Augenblick glaubte ich verwesendes Fleisch zu riechen. Der Geruch kam von irgendwoher im Treppenhaus, als läge im Dunkeln ein totes Tier. Da meinte ich Schritte zu vernehmen, die sich nach oben entfernten, und der Geruch – oder die Einbildung eines solchen – verschwand.

»Lass uns von hier verschwinden«, sagte ich.

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