Carlos Zafón - Der Schatten des Windes

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Der Schatten des Windes: краткое содержание, описание и аннотация

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Daniel Semperes Leben im grauen Barcelona der Nachkriegszeit erfährt eine drastische Wende, als er die Schicksalsbahn eines geheimnisvollen Buches kreuzt. Er gerät in ein Labyrinth abenteuerlich verknüpfter Lebensläufe, und es ist, als wiederhole sich vergangene Geschichte in seinem eigenen Leben. Die Menschen, denen er bei seiner Suche nach dem verschollenen Autor begegnet, die Frauen, in die er sich verliebt — sie alle scheinen Figuren in einem großen Spiel, dessen Fäden erst ganz am Schluß sichtbar werden.

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»Und Sie wollen nichts, Daniel?« Ich schüttelte den Kopf. Als der Kellner mit zwei Tabletts voller Tapas, Sandwiches und einer Flasche Wein zurückkam, gab ihm Fermín eine große Münze und sagte, der Rest sei für ihn.

»Chef, sehen Sie den Typ dort am Tisch neben dem Fenster, der den Kopf in die Zeitung steckt, als wär’s eine Papiertüte?« Der Kellner nickte verschwörerisch.

»Wären Sie so gut und würden Sie ihm sagen, Inspektor Fumero beauftragt ihn dringend, unverzüglich auf den Boquería-Markt zu gehen und für fünfundzwanzig Peseten gekochte Kichererbsen zu kaufen und schleunigst ins Präsidium zu bringen (wenn nötig per Taxi), oder er soll sich darauf vorbereiten, den Hodensack auf dem Tablett zu präsentieren? Soll ich’s wiederholen?«

»Das ist nicht nötig, mein Herr. Für fünfundzwanzig Peseten gekochte Kichererbsen oder der Hodensack.« Fermín gab ihm noch eine Münze.

»Gott segne Sie.« Der Kellner nickte respektvoll und ging zum Tisch unseres Verfolgers, um ihm die Nachricht zu überbringen. Als der Mann die Befehle vernahm, geriet sein Gesicht aus den Fugen. Er blieb fünfzehn Sekunden sitzen, rang mit unergründlichen Kräften und stürzte dann auf die Straße hinaus. Fermín nahm sich nicht einmal die Mühe, mit der Wimper zu zucken. Unter andern Umständen hätte ich die Episode genossen, aber an diesem Abend war ich nicht imstande, Bea aus meinen Gedanken zu verbannen.

»Kommen Sie auf den Boden, Daniel, wir haben eine Arbeit zu besprechen. Gleich morgen besuchen Sie Nuria Monfort, genau so wie ausgemacht.«

»Und wenn ich dort bin, was soll ich ihr dann sagen?«

»An Gesprächsstoff wird es Ihnen nicht mangeln. Es geht darum, das zu tun, was Señor Barceló so treffend vorgeschlagen hat. Sie sagen ihr, Sie wissen, daß sie Sie in bezug auf Carax perfid angelogen hat, daß ihr angeblicher Mann Miquel Moliner nicht wie behauptet im Gefängnis sitzt, daß Sie herausgefunden haben, daß sie die Frau im Hintergrund ist, welche die Korrespondenz für die ehemalige Wohnung der Familie Fortuny-Carax von einem Postfach abgeholt hat, das auf den Namen einer nicht existierenden Anwaltskanzlei lautet. Sie sagen ihr alles, was dienlich ist, um ihr die Hölle heiß zu machen — und all das ganz melodramatisch und mit biblischem Gesicht. Dann treten Sie mit einem Knalleffekt ab und lassen sie eine Weile im eigenen Saft schmoren.«

»Und unterdessen…«

»Unterdessen halte ich mich bereit, ihr zu folgen, was ich mit Hilfe avancierter Tarnungstechniken zu tun gedenke.«

»Das wird nicht funktionieren, Fermín.«

»Ungläubiger Thomas. Was hat Ihnen der Vater dieses Mädchens bloß gesagt, daß Sie sich so anstellen? Ist es wegen der Drohung? Beachten Sie sie einfach nicht. Sagen Sie, was hat Ihnen dieser Verrückte gesagt?« Ich antwortete, ohne nachzudenken.

»Die Wahrheit.«

»Die Wahrheit nach dem heiligen Daniel, dem Märtyrer?«

»Machen Sie sich lustig, soviel Sie wollen. Geschieht mir ganz recht.«

»Ich mache mich nicht lustig, Daniel. Es tut mir nur leid, Sie in dieser Selbstgeißelungsstimmung zu sehen. Man könnte wirklich glauben, Sie stecken im härenen Büßerhemd. Sie haben nichts Unrechtes getan. Im Leben gibt es schon genügend Henker, als daß man noch sich selbst gegenüber den Großinquisitor spielen muß.«

»Sprechen Sie aus Erfahrung?« Fermín zuckte die Schultern.

»Sie haben mir nie erzählt, wie Sie Fumero begegnet sind«, sagte ich.

»Wollen Sie eine Geschichte mit Moral hören?«

»Nur, wenn Sie sie mir erzählen mögen.« Er schenkte sich ein Glas Wein ein und trank es in einem Zug aus.

»Amen«, sagte er zu sich selbst.

»Was ich Ihnen von Fumero erzählen kann, ist allgemein bekannt. Das erste Mal habe ich von ihm gehört, als der künftige Inspektor noch ein Pistolenheld im Dienst des Anarchistischen Verbandes Spaniens war. Er hatte sich einen großen Ruf erworben, weil er weder Angst noch Skrupel kannte. Er brauchte bloß einen Namen, um die Person auf offener Straße mittags um zwölf mit einem Schuß in die Stirn zu liquidieren. Solche Talente sind in bewegten Zeiten sehr geschätzt. Was er ebensowenig kannte, waren Treue und Grundsätze. Die Sache, der er diente, war ihm schnurz, solange sie seinem Aufsteigen förderlich war. Es gibt massenweise solches Gesindel auf der Welt, aber wenige mit Fumeros Begabung. Von den Anarchisten lief er zu den Kommunisten über, und von dort zu den Faschisten war es nur noch ein Schritt. Er spionierte und verkaufte Informationen der einen Seite an die andere und nahm von jedermann Geld. Ich hatte schon seit einiger Zeit ein Auge auf ihn geworfen. Damals habe ich für die Regierung der Generalität gearbeitet.«

»Was haben Sie denn gemacht?«

»Ein bißchen alles. In den Fernsehserien von heute wird das, was ich machte, Spionage genannt, aber in Zeiten des Krieges sind wir alle Spione. Ein Teil meiner Arbeit bestand darin, über Leute wie Fumero Bescheid zu wissen. Es sind die gefährlichsten. Sie sind wie Vipern, farb- und gewissenlos. Im Krieg schießen sie überall wie Pilze aus dem Boden. In Friedenszeiten tragen sie eine Maske, aber sie sind weiterhin da. Zu Tausenden. Jedenfalls habe ich sein Spiel irgendwann durchschaut — eher zu spät, würde ich sagen. Barcelona fiel in wenigen Tagen, und die Situation hatte sich um hundertachtzig Grad gewendet. Ich war auf einmal ein gesuchter Verbrecher, und meine Vorgesetzten sahen sich gezwungen, sich wie Ratten zu verstecken. Natürlich hatte Fumero bereits das Kommando über die Operation Säuberung, die mit Schüssen durchgeführt wurde, auf offener Straße oder im Kastell des Montjuïc. Mich haben sie im Hafen verhaftet, als ich auf einem griechischen Frachter Schiffskarten zu lösen versuchte, um meine Chefs nach Frankreich zu schicken. Sie brachten mich auf den Montjuïc und schlossen mich zwei Tage in einer stockdunklen Zelle ein, ohne Wasser und Ventilation. Als ich wieder Licht zu sehen bekam, war es die Flamme eines Lötkolbens. Fumero und ein Kerl, der nur Deutsch sprach, hängten mich an den Füßen auf, den Kopf nach unten. Zuerst hat mir der Deutsche die Kleider mit dem Lötkolben weggebrannt. Er schien Übung darin zu haben. Als nur noch Fetzen an mir hingen und sämtliche Haare des Körpers abgesengt waren, sagte Fumero, wenn ich ihm nicht verrate, wo sich meine Vorgesetzten versteckt hielten, fange der Spaß erst richtig an. Ich bin kein mutiger Mann, Daniel. Ich bin es nie gewesen, aber mit dem bißchen Mumm, das ich habe, verfluchte ich ihn und schickte ihn zum Teufel. Auf ein Zeichen von Fumero hin spritzte mir der Deutsche irgendwas in den Schenkel und wartete ein paar Minuten. Dann, während Fumero rauchte und mich grinsend beobachtete, begann er mich gewissenhaft mit dem Lötkolben zu braten. Sie haben die Male ja gesehen…« Ich nickte. Fermín sprach in gelassenem, emotionslosem Ton.

»Diese Brandmale sind noch das Harmloseste. Die schlimmsten bleiben innen zurück. Eine Stunde habe ich es unter dem Lötkolben ausgehalten. Vielleicht war’s auch nur eine Minute, ich weiß es nicht. Aber schließlich hab ich die Verstecke genannt — die Namen der Helfer und sogar die von Leuten, die es gar nicht waren. Sie ließen mich nackt und mit verbrannter Haut in einer Gasse des Pueblo Seco liegen. Eine gute Frau hat mich zu sich genommen und zwei Monate lang gepflegt. Die Kommunisten hatten ihren Mann und ihre beiden Söhne in der Tür ihres Hauses erschossen. Sie wußte nicht, warum. Als ich wieder aufstehen und hinausgehen konnte, erfuhr ich, daß alle meine Vorgesetzten festgenommen und hingerichtet worden waren, wenige Stunden nachdem ich sie verraten hatte.«

»Fermín, wenn Sie mir das nicht erzählen mögen…«

»Nein, nein. Besser, Sie hören es und wissen, mit wem Sie es zu tun haben. Als ich in meine Wohnung zurückging, wurde mir mitgeteilt, sie sei von der Regierung enteignet worden, ebenso wie meine ganze Habe. Über Nacht war ich zum Bettler geworden. Ich habe versucht, Arbeit zu kriegen. Ich bekam keine. Das einzige, was ich beschaffen konnte, war eine Flasche offenen Weins für ein paar Céntimos. Das ist ein langsames Gift, das die Innereien zerfrißt wie Säure, aber ich vertraute darauf, daß es früher oder später Wirkung zeigen würde. Ich dachte, eines Tages würde ich nach Kuba zu meiner Mulattin zurückkehren. Gerade als ich versuchte, an Bord eines Frachters nach Havanna zu gehen, wurde ich verhaftet. Ich habe längst vergessen, wieviel Zeit ich im Gefängnis verbracht habe. Nach dem ersten Jahr beginnt man alles zu verlieren, auch den Verstand. Als ich rauskam, fing das Leben auf der Straße an, wo Sie mich eine Ewigkeit später gefunden haben. Es gab viele wie mich, Kollegen aus dem Gefängnis oder der Amnestie. Wer Glück hatte, kannte draußen jemand — jemand oder etwas, wohin er zurückkonnte. Wir andern schlossen uns im Heer der Parias zusammen. Wenn man in diesem Klub einmal Mitglied ist, bleibt man es für immer. Die meisten von uns wagten sich nur nachts hinaus, wenn die Welt nicht hinschaut. Viele von denen, die ich kannte, habe ich nie wiedergesehen. Das Leben auf der Straße ist kurz. Die Leute blicken einen angewidert an, selbst diejenigen, die einem ein Almosen geben, aber das ist nichts im Vergleich zu dem Widerwillen, den man vor sich selbst empfindet. Es ist, als wäre man in einer wandelnden Leiche gefangen, die Hunger leidet, stinkt und sich zu sterben weigert. Ab und zu haben mich Fumero und seine Leute verhaftet und mich irgendeines absurden Diebstahls angeklagt oder gesagt, ich hätte am Ausgang einer Klosterschule kleine Mädchen verführt. Erneut ein Monat im ModeloGefängnis, Prügel und dann wieder auf die Straße. Ich habe nie begriffen, welchen Sinn diese Farcen hatten. Anscheinend fand die Polizei es zweckmäßig, über eine Gruppe Verdächtiger zu verfügen, auf die man notfalls zurückgreifen konnte. Bei einer meiner Begegnungen mit Fumero, der mittlerweile ein wichtiger Mann war, habe ich ihn gefragt, warum er mich nicht umgebracht habe wie alle andern. Er lachte und sagte, es gebe Schlimmeres als den Tod. Einen Verräter töte er nie, er lasse ihn bei lebendigem Leib verfaulen.«

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