Carlos Zafón - Der Schatten des Windes

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Der Schatten des Windes: краткое содержание, описание и аннотация

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Daniel Semperes Leben im grauen Barcelona der Nachkriegszeit erfährt eine drastische Wende, als er die Schicksalsbahn eines geheimnisvollen Buches kreuzt. Er gerät in ein Labyrinth abenteuerlich verknüpfter Lebensläufe, und es ist, als wiederhole sich vergangene Geschichte in seinem eigenen Leben. Die Menschen, denen er bei seiner Suche nach dem verschollenen Autor begegnet, die Frauen, in die er sich verliebt — sie alle scheinen Figuren in einem großen Spiel, dessen Fäden erst ganz am Schluß sichtbar werden.

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»Sie nehmen also an, sie wird irgendwohin gehen«, wandte ich ein.

»Sie wird. Früher oder später, und irgend etwas sagt mir, daß es eher früher als später sein wird. Das ist die Grundlage der weiblichen Psychologie.«

»Und was gedenken Sie inzwischen zu tun, Dr. Freud?« fragte ich.

»Das ist allein meine Sache, und zu gegebener Zeit wirst du es erfahren. Und wirst mir dankbar sein dafür.« Ich suchte Hilfe in Fermíns Blick, doch er war bei Barcelós letzten Sätzen mit der Bernarda im Arm eingeschlafen. Sein Kopf war nach links gefallen, und aus einem seligen Lächeln rann ihm der Speichel auf die Brust. Die Bernarda gab tiefe, hohle Schnarcher von sich.

»Hoffentlich ist der gut für sie«, murmelte Barceló.

»Fermín ist ein großartiger Kerl«, beteuerte ich.

»Muß er wohl — mit seinem hübschen Gesicht allein wird er sie kaum erobert haben. Kommen Sie, gehen wir.« Wir machten das Licht aus, gingen leise aus dem Zimmer und schlossen die Tür, um die beiden Turteltauben ihrer Benommenheit zu überlassen. Ich glaubte, in den Fenstern der Galerie hinten im Korridor den ersten Morgenglanz zu sehen.

»Nehmen wir mal an, ich sage Ihnen nein«, sagte ich leise, »ich sage, Sie sollen alles vergessen?« Barceló lächelte.

»Da kommst du zu spät, Daniel. Du hättest mir dieses Buch schon vor Jahren verkaufen sollen, als du noch die Chance dazu hattest.« Den absurden geliehenen Anzug und die endlose Nacht durch feuchte, vom Morgengrauen rötlich glänzende Straßen schleppend, machte ich mich auf den Heimweg. Mein Vater schlief in seinem Sessel im Eßzimmer, eine Decke auf den Beinen und sein Lieblingsbuch aufgeschlagen in den Händen, Voltaires Candide, den er jedes Jahr zweimal wiederlas, die zwei Male, die ich ihn von Herzen lachen hörte. Ich betrachtete ihn schweigend. Sein schütteres Haar war weiß, und um die Wangenknochen herum verlor seine Gesichtshaut allmählich an Straffheit. Ich schaute diesen Mann an, den ich mir einmal kräftig, fast unbesiegbar vorgestellt hatte, und sah, daß er zerbrechlich und besiegt war, ohne es zu wissen. Vielleicht waren wir beide besiegt. Ich beugte mich über ihn, um ihn mit dieser Decke zuzudecken, die er schon seit Jahren der Wohlfahrt schenken wollte, und küßte ihn auf die Stirn.

20

Fast den ganzen Vormittag gab ich mich im Hinterraum meinen Wachträumen hin und beschwor Bilder von Bea herauf. Immer wieder schaute ich auf die Uhr und stellte ohnmächtig fest, daß es noch mehrere Stunden dauerte, bis ich sie erneut sehen und berühren durfte. Ohne viel Erfolg versuchte ich, die Quittungen des Monats zu ordnen.

»Daniel, du bist geistesabwesend. Macht dir etwas Sorgen? Ist es wegen Fermín?« fragte mein Vater.

Beschämt nickte ich. Erst vor wenigen Stunden hatte mein bester Freund mehrere Rippen eingebüßt, um meine Haut zu retten, und meine Gedanken kreisten ausschließlich um ein Mädchen.

»Wenn man vom Teufel spricht…«

Ich schaute auf, und da war er. Fermín Romero de Torres, wie er leibte und lebte. In seinem besten Anzug, eine frische Nelke im Knopfloch und krumm wie eine Brissago, trat er strahlend zur Tür herein.

»Was machen Sie denn hier, Sie Unglücklicher? Sollten Sie nicht das Bett hüten?«

»Das hütet sich von allein. Ich bin ein Mann der Tat.Und wenn ich nicht hier bin, verkaufen Sie beide keinen müden Katechismus.« Sein Gesicht war gelblich und von blauen Flecken übersät, er hinkte stark und bewegte sich insgesamt wie eine defekte Gliederpuppe.

»Sie legen sich sogleich wieder ins Bett, Fermín, um Himmels willen«, sagte mein Vater erschrocken.

»Davon kann keine Rede sein. Die Statistiken beweisen, daß im Bett mehr Leute sterben als im Schützengraben.« Fermíns Blick zeigte, daß ihm zwar die Knochen bis in die Seele hinein weh taten, daß ihn aber die Aussicht, allein in seinem Pensionszimmer zu liegen, noch viel mehr schmerzte.

»Also gut, aber wenn ich Sie etwas heben sehe, was kein Bleistift ist, können Sie was erleben.«

»Zu Befehl. Sie haben mein Wort, daß ich heute nichts hebe außer der Moral.« Und kurzerhand schlüpfte er in seinen blauen Kittel und richtete sich mit einem Lappen und einer Flasche Alkohol hinter dem Ladentisch ein, um Einbanddeckel und Rücken der fünfzehn an diesem Vormittag eingetroffenen antiquarischen Exemplare eines gesuchten Titels auf Hochglanz zu bringen, Der Dreispitz: Geschichte der Guardia, civil in Alexandrinern von Fulgencio Capón, einem blutjungen, von der Kritik des ganzen Landes hochgelobten Autor. Ab und zu warf er flüchtige Blicke auf mich und blinzelte mir zu.

»Ihre Ohren sind ja rot wie Pfefferschoten, Daniel.«

»Wahrscheinlich vom Anhören Ihres Geschwätzes.«

»Oder von der Geilheit, die Sie beherrscht. Wann treffen Sie denn die junge Dame?«

»Scheren Sie sich zum Teufel.«

Es dämmerte bereits, als ich am Fuß der Avenida del Tibidabo aus dem U-Bahnhof trat. Zwischen blassen Nebelschwaden sah ich die Blaue Straßenbahn davonfahren. Ich beschloß, nicht zu warten, bis sie zurückkam, und marschierte los. Nach kurzer Zeit erkannte ich die Nebelburg. Ich zog den Schlüssel, den mir Bea gegeben hatte, aus der Tasche und schloß das ins Gittertor eingefügte Türchen auf, hinterließ es aber so, daß Bea ohne Schwierigkeiten hereinkonnte. Ich war absichtlich zu früh. Ich wußte, daß sie erst in einer halben oder einer dreiviertel Stunde einträfe. Ich wollte das Haus allein spüren und auskundschaften, bevor Bea es sich zu eigen machte. So blieb ich einen Augenblick stehen, um den Brunnen und die aus dem Wasser ragende Hand des Engels zu betrachten. Der anklagende Zeigefinger stach dolchartig hervor. Ich näherte mich dem Rand des Bassins. Das blick- und seelenlose Gesicht zitterte unter der Oberfläche.

Ich stieg die Eingangstreppe hinauf. Die große Tür stand einige Zentimeter offen. Ich fühlte einen beunruhigenden Stich, denn ich glaubte sie neulich abends beim Gehen geschlossen zu haben. Ich untersuchte das Schloß, das offensichtlich nicht aufgebrochen worden war, und vermutete, ich hätte sie doch zu schließen vergessen. Sacht stieß ich die Tür auf und spürte, wie mir der Hauch des Hauses übers Gesicht strich, ein Dunst nach verbranntem Holz, Feuchtigkeit und verwelkten Blumen. Ich zog die Streichholzschachtel aus der Tasche, die ich vor dem Verlassen der Buchhandlung eingesteckt hatte, und kniete nieder, um die erste der von Bea zurückgelassenen Kerzen anzuzünden. Eine gelbliche Blase entzündete sich unter meinen Händen und enthüllte die tanzenden Umrisse von feuchten Mauern, eingefallenen Decken und aus den Fugen gegangenen Türen.

Dann ging ich zur nächsten Kerze und zündete sie an. Langsam, wie in einem Ritual folgte Kerze um Kerze, so daß ein bernsteinfarbener Lichtschein in der Dunkelheit schwebte. Mein Weg endete neben dem Kamin der Bibliothek bei den Decken, die aschenbefleckt noch auf dem Boden lagen. Dort setzte ich mich hin, den großen Raum im Auge. Ich hatte Stille erwartet, doch das Haus offenbarte unzählige Geräusche. Knackendes Holz, der Wind in den Dachziegeln, tausendfaches Wispern zwischen den Mauern, unter dem Fußboden, sich hinter den Wänden bewegend.

Nach einer knappen halben Stunde merkte ich, daß mich das Halbdunkel einzuschläfern drohte. Ich stand auf und begann im Raum auf und ab zu gehen, damit mir warm würde. Im Kamin lagen nur noch die Reste eines Scheits, und ich machte mich auf die Suche nach etwas Brennbarem, um den Raum mit den beiden Decken wohnlicher zu gestalten, die jetzt vor dem Kamin zitterten, als hätten sie nichts mit den warmen Erinnerungen zu tun, die ich von ihnen bewahrte.

Meine Vorstellungen von viktorianischer Literatur legten mir nahe, die Suche vernünftigerweise im Keller zu beginnen, wo einmal die Küchen und ein großer Kohlenkeller gelegen haben mußten. Mit dieser Idee suchte ich etwa fünf Minuten nach einer in die Tiefe führenden Tür oder Treppe. Ich wählte eine große Holztür am Ende eines Korridors. Sie sah aus wie ein erlesenes Stück Tischlerarbeit mit Engelreliefs und einem großen Kreuz in der Mitte. Das Schloß befand sich genau unter diesem Kreuz. Erfolglos versuchte ich die Tür zu öffnen. Wahrscheinlich klemmte der Mechanismus oder war schlicht verrostet. Die einzige Lösung hätte darin bestanden, sie mit einem Hebel aufzubrechen oder mit der Axt einzuschlagen, was ich beides rasch verwarf. Ich untersuchte sie im Kerzenlicht und dachte, sie erinnere eher an einen Sarg als an eine Tür. Ich fragte mich, was sich auf der andern Seite verbergen mochte.

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