Carlos Zafón - Der Schatten des Windes

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Der Schatten des Windes: краткое содержание, описание и аннотация

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Daniel Semperes Leben im grauen Barcelona der Nachkriegszeit erfährt eine drastische Wende, als er die Schicksalsbahn eines geheimnisvollen Buches kreuzt. Er gerät in ein Labyrinth abenteuerlich verknüpfter Lebensläufe, und es ist, als wiederhole sich vergangene Geschichte in seinem eigenen Leben. Die Menschen, denen er bei seiner Suche nach dem verschollenen Autor begegnet, die Frauen, in die er sich verliebt — sie alle scheinen Figuren in einem großen Spiel, dessen Fäden erst ganz am Schluß sichtbar werden.

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»Carax, nicht wahr? Ich höre, daß dein Vater Hüte macht«, sagte er, als Fernando Ramos sie einander vorstellte.

»Julián für meine Freunde. Ich höre, daß deiner Kanonen macht.«

»Er verkauft sie bloß. Was das Machen betrifft, so weiß er nichts anderes zu machen als Geld. Meine Freunde, zu denen ich nur Nietzsche und den Genossen Fernando da zähle, nennen mich Miquel.« Miquel Moliner war ein trauriger Junge. Er war in ungesunder Weise vom Tod und allen damit zusammenhängenden Themen besessen, auf deren Betrachtung er einen Großteil seiner Zeit und seines Talents verwandte. Drei Jahre zuvor war seine Mutter bei einem merkwürdigen häuslichen Unfall ums Leben gekommen, den ein unbesonnener Arzt als Selbstmord zu bezeichnen wagte. Miquel hatte die Leiche gefunden, die im tiefen Brunnenwasser des kleinen Sommerpalastes schimmerte, welchen die Familie in Argentona besaß. Als man sie an Seilen heraufzog, zeigte sich, daß die Taschen des Mantels der Toten mit Steinen gefüllt waren. Weiter fand sich ein in ihrer Muttersprache Deutsch geschriebener Brief, doch Señor Moliner, der sich nie die Mühe gemacht hatte, diese Sprache zu erlernen, verbrannte ihn noch am selben Abend, ohne daß ihn jemand lesen durfte. Überall sah Miquel Moliner den Tod, im dürren Laub, in den aus ihren Nestern gefallenen Vögeln, in den Alten und im Regen, der alles wegschwemmte. Er besaß ein außergewöhnliches Zeichentalent, und manchmal verlor er sich stundenlang in Kohleillustrationen, auf denen zwischen Nebelschwaden und menschenleeren Stränden immer eine Dame erschien, in der Julián seine Mutter vermutete.

»Was willst du werden, wenn du älter bist, Miquel?«

»Ich werde nie älter werden«, sagte er.Seine größte Liebe, außer zu zeichnen und jedem lebenden Geschöpf zu widersprechen, galt den Werken eines geheimnisvollen österreichischen Arztes, der mit den Jahren Berühmtheit erlangen sollte: Sigmund Freud. Miquel Moliner, der dank seiner verstorbenen Mutter perfekt Deutsch las und schrieb, besaß mehrere Bände mit Schriften des Wiener Arztes. Sein Lieblingsgebiet war die Traumdeutung. Miquel pflegte die Leute nach ihren Träumen zu fragen, um dann eine Diagnose der unverhofften Patienten vorzunehmen. Immer sagte er, er werde jung sterben und es mache ihm nichts aus. Da er soviel an den Tod dachte, hatte er in ihm schließlich, wie Julián annahm, mehr Sinn gefunden als im Leben.

»An dem Tag, an dem ich sterbe, wird alles, was mein ist, dein sein, Julián«, sagte er.

»Nur nicht die Träume.« Außer mit Fernando Ramos, Miquel Moliner und Jorge Aldaya machte Julián bald die Bekanntschaft eines schüchternen, etwas widerborstigen Jungen namens Javier, des einzigen Sohns des Hausmeisterehepaars von San Gabriel, das in einem bescheidenen Häuschen beim Eingang zu den Gärten der Schule wohnte. Javier, in dem die andern Jungen genauso wie in Fernando mehr oder weniger einen unerwünschten Lakaien sahen, strich allein in den Gärten und Höfen des Geländes umher, ohne mit jemandem Kontakt zu knüpfen. So hatte er sich sämtliche Schlupfwinkel des Hauses, die unterirdischen Tunnel, die zu den Türmen emporführenden Gänge und allerlei labyrinthische Verstecke angeeignet, an die sich niemand mehr erinnerte. Das war seine geheime Welt, seine Zuflucht. Immer hatte er ein aus den Schubladen seines Vaters entwendetes Taschenmesser bei sich, mit dem er gern Holzfiguren schnitzte, die er im Taubenschlag der Schule verwahrte. Sein Vater Ramón, der Hausmeister, war ein Veteran aus dem Kubakrieg, in dem er eine Hand und, wie böswillig gemunkelt wurde, durch einen Schrotschuß den rechten Hoden verloren hatte. In der festen Überzeugung, Müßiggang sei aller Laster Anfang, hatte Ramón der Eineier, wie ihn die Schüler betitelten, seinen Sohn damit beauftragt, die dürren Nadeln des Pinienwäldchens und das Laub im Brunnenhof in einem Sack zu sammeln. Ramón war ein guter Mensch, etwas ungehobelt und unseligerweise dazu verdammt, sich schlechte Gesellschaft auszusuchen. Die schlimmste war seine Frau. Der Eineier hatte ein beschränktes Mannweib mit Prinzessinnenfantasien und dem Aussehen einer Putze geheiratet, die sich mit Vorliebe leichtbekleidet ihrem Sohn und den Schülern zeigte, welche Schauerposse Anlaß zu allwöchentlicher Gaudi gab. Mit Vornamen hieß sie María Craponcia, aber sie nannte sich Yvonne, das erschien ihr stilvoller. Sie pflegte ihren Sohn über die Möglichkeiten des gesellschaftlichen Aufstiegs auszufragen, die ihm die Freundschaften verschafften, welche er vermeintlich mit der Crème der Barceloneser Gesellschaft knüpfte. Sie horchte ihn über das Vermögen von diesem und jenem aus und stellte sich schon vor, wie sie, wundersam herausgeputzt, in den großen Salons der guten Gesellschaft zu Tee und Blätterteiggebäck eingeladen wurde.Javier verbrachte sowenig Zeit wie möglich zu Hause und war dankbar für die Aufgaben, die ihm sein Vater übertrug, so hart sie auch sein mochten. Jeder Vorwand war recht, um allein zu sein, um in seine Geheimwelt zu entwischen und seine Holzfiguren zu schnitzen. Wenn ihn die Mitschüler von weitem erblickten, lachten einige oder warfen mit Steinen nach ihm. Als Julián eines Tages sah, wie ihm ein Stein die Stirn aufschlug und ihn zu Boden warf, verspürte er solches Mitleid mit ihm, daß er ihm zu Hilfe eilte und ihm seine Freundschaft antrug. Zuerst dachte Javier, Julián wolle ihm noch den Rest geben, während sich die andern vor Lachen kugelten.

»Ich heiße Julián«, sagte er und reichte ihm die Hand.

»Meine Freunde und ich wollten im Pinienwäldchen einige Partien Schach spielen, und ich habe mich gefragt, ob du vielleicht mitmachen magst.«

»Ich kann nicht Schach spielen.«

»Bis vor ein paar Wochen konnte ich es auch nicht. Aber Miquel ist ein guter Lehrer…« Der Junge blickte mißtrauisch, erwartete jeden Moment den Spott, den versteckten Angriff.

»Ich weiß nicht, ob deine Freunde wollen, daß ich mit euch zusammen bin…«

»Es war ihre Idee. Was meinst du?« Von diesem Tag an gesellte sich Javier manchmal zu ihnen, wenn er die ihm übertragenen Aufgaben erledigt hatte. Immer hörte und schaute er schweigend den andern zu. Aldaya hatte ein wenig Angst vor ihm. Fernando, der die Verachtung der Mitschüler wegen seiner einfachen Herkunft am eigenen Leib erfahren hatte, konnte mit dem rätselhaften Jungen nicht liebenswürdig genug sein. Miquel Moliner, der ihm die Grundbegriffe des Schachspiels beigebracht hatte, beobachtete ihn mit einem klinischen Auge, er war von allen der am wenigsten Überzeugte.

»Der hat doch einen Knall. Jagt Katzen und Tauben und quält sie dann stundenlang mit seinem Messer. Danach verscharrt er sie im Pinienwäldchen. Was für eine Wonne!«

»Wer sagt das?«

»Er selbst hat es mir neulich erzählt, als ich ihm den Rösselsprung erklärte. Er hat mir auch erzählt, daß seine Mutter nachts manchmal zu ihm ins Bett schlüpft und ihn befummelt.«

»Der hat dich bestimmt auf den Arm genommen.«

»Das bezweifle ich. Dieser Bursche ist nicht richtig im Kopf, Julián, und wahrscheinlich ist es nicht seine Schuld.« Julián bemühte sich, Miquels Warnungen und Prophezeiungen zu überhören, aber auch ihm fiel es schwer, mit dem Sohn des Hausmeisters eine wirklich freundschaftliche Beziehung einzugehen. Yvonne mochte besonders Julián und Fernando Ramos nicht. Von der ganzen Schar junger Herren besaßen sie als einzige keinen Heller. Es hieß, Juliáns Vater sei ein einfacher Ladeninhaber und seine Mutter habe es nur eben zur Musiklehrerin gebracht.

»Diese Leute haben weder Geld noch Rang, noch Eleganz, mein Liebling«, sagte sie zu Javier.

»Gut für dich ist dagegen Aldaya, der kommt aus einer piekfeinen Familie.« –

»Ja, Mutter«, antwortete er, »wie Sie meinen.« Mit der Zeit schien Javier zu seinen neuen Freunden Vertrauen zu fassen.Gelegentlich tat er den Mund auf, und für Miquel Moliner schnitzte er zum Dank für dessen Unterricht eine Garnitur Schachfiguren. Eines schönen Tages, als es schon niemand mehr erwartete oder für möglich hielt, entdeckten sie, daß Javier lächeln, ja sogar jungenhaft lachen konnte.

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