Carlos Zafón - Der Schatten des Windes

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Der Schatten des Windes: краткое содержание, описание и аннотация

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Daniel Semperes Leben im grauen Barcelona der Nachkriegszeit erfährt eine drastische Wende, als er die Schicksalsbahn eines geheimnisvollen Buches kreuzt. Er gerät in ein Labyrinth abenteuerlich verknüpfter Lebensläufe, und es ist, als wiederhole sich vergangene Geschichte in seinem eigenen Leben. Die Menschen, denen er bei seiner Suche nach dem verschollenen Autor begegnet, die Frauen, in die er sich verliebt — sie alle scheinen Figuren in einem großen Spiel, dessen Fäden erst ganz am Schluß sichtbar werden.

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»Die von Señor Romero de Torres angesprochenen Dinge sind familiärer Natur, Andenken und Gegenstände von ausschließlich gefühlsmäßigem Wert. Worum wir Sie bitten möchten, Pater, wenn es Ihnen nicht allzuviel ausmacht, ist, daß Sie uns von Ihren Erinnerungen an Julián und Aldaya aus der Schulzeit erzählen.« Noch immer betrachtete uns Pater Fernando argwöhnisch. Es lag auf der Hand, daß ihm die Erklärungen, die wir ihm gegeben hatten, nicht ausreichten, um unser Interesse zu rechtfertigen und ihn zur Mitwirkung zu gewinnen. Ich warf Fermín einen hilfesuchenden Blick zu, damit er irgendeine List fände, um den Pater herumzukriegen.

»Wissen Sie, daß Sie ein wenig Julián gleichen, als er jung war?« fragte mich der Pater unversehens.Fermíns Blick leuchtete auf. Was hat er bloß vor, dachte ich.

»Sie sind ein Fuchs, Hochwürden«, rief Fermín mit gespieltem Erstaunen.

»Ihr Scharfsinn hat uns erbarmungslos demaskiert. Sie werden es mindestens zum Kardinal oder Papst bringen.«

»Wovon reden Sie?«

»Ist es denn nicht eindeutig und offensichtlich, Eminenz?«

»Ehrlich gesagt, nein.«

»Dürfen wir mit dem Beichtgeheimnis rechnen?«

»Das ist ein Garten, kein Beichtstuhl.«

»Es genügt uns Ihre geistliche Diskretion.«

»Die haben Sie.« Fermín seufzte tief und schaute mich melancholisch an.

»Daniel, wir dürfen diesen heiligen Soldaten Christi nicht weiter belügen.«

»Natürlich nicht…«, bekräftigte ich völlig verwirrt.Fermín trat nahe an den Priester heran und flüsterte ihm vertraulich zu:

»Pater, wir haben felsenfeste Gründe zur Annahme, daß unser Freund Daniel da nichts anderes ist als ein heimlicher Sohn des verblichenen Julián Carax. Daher unser Interesse, seine Vergangenheit zu rekonstruieren und die Erinnerung an einen abwesenden bedeutenden Mann wiederzuerlangen, den die Parze von der Seite eines armen Jungen zu reißen für gut befunden hat.« Verdutzt starrte mich der Pater an.

»Trifft das zu?« Ich nickte. Tief betrübt klopfte mir Fermín auf die Schulter.

»Schauen Sie das arme Bürschchen an, wie es einen im Nebel der Erinnerung verschwundenen Vater sucht. Was kann es Traurigeres geben als das, können mir das Eure heilige Magnifizenz verraten?«

»Haben Sie Beweise, die Ihre Behauptungen untermauern?« Fermín packte mich am Kinn und bot mein Gesicht als Zahlungsmittel dar.

»Welchen weiteren Beweis begehren Monsignore noch als dieses Antlitz, stummer, beweiskräftiger Zeuge des fraglichen Vaterschaftsakts?« Der Priester schien zu schwanken.

»Werden Sie mir helfen, Pater?« flehte ich verschlagen.

»Bitte…« Pater Fernando seufzte unbehaglich.

»Ich sehe nichts Böses dabei, denke ich«, sagte er schließlich.

»Was wollen Sie wissen?«

»Alles«, sagte Fermín.

11

Pater Fernandos Zusammenfassung seiner Erinnerungen hatte einen gewissen Predigtton. Mit meisterhafter Knappheit konstruierte er seine stilreinen Sätze und erfüllte sie mit einem Rhythmus, der gleichsam als Zugabe eine unausgesprochene Moral einzuschließen schien. In jahrelangem Lehrerdasein hatte er sich diesen bestimmten, didaktischen Ton eines Mannes erworben, der es gewohnt ist, daß man ihn vernimmt, der sich aber fragt, ob man ihm auch zuhört.

»Wenn mich meine Erinnerung nicht trügt, ist Julián Carax 1914 in die San-Gabriel-Schule eingetreten. Ich habe mich sogleich zu ihm hingezogen gefühlt — wir gehörten beide zu der kleinen Gruppe Schüler, die nicht aus vermögenden Familien stammten. Man hat uns das Hungerleiderkommando genannt. Jeder von uns beiden hatte seine eigene Geschichte. Ich hatte ein Stipendium für einen Platz bekommen, weil mein Vater fünfundzwanzig Jahre lang in der Küche dieses Hauses gearbeitet hatte. Julián war dank der Fürsprache von Señor Aldaya aufgenommen worden, der Kunde des Hutladens Fortuny war, welcher Juliáns Vater gehörte. Natürlich waren das andere Zeiten, damals hat sich die Macht noch in einzelnen Familien und Dynastien konzentriert. Das ist eine verschwundene Welt, deren letzte Überbleibsel die Republik weggeschwemmt hat, zum Guten vermutlich, und von ihr sind nur diese Namen im Briefkopf gesichtsloser Unternehmen, Banken und Konsortien geblieben. Wie alle alten Städte ist auch Barcelona eine Summe von Ruinen. Die großen Herrlichkeiten, deren sich viele brüsten, Paläste, Faktoreien und Monumente, Insignien, mit denen wir uns identifizieren, sind bloß noch Leichen, Reliquien einer untergegangenen Zivilisation.«

An diesem Punkt schaltete Pater Fernando eine feierliche Pause ein, als erwarte er von der Gemeinde ein paar lateinische Brocken zur Antwort.

»Ja und amen, Ehrwürden. Was für eine bedeutsame Wahrheit«, sagte Fermín, um das unangenehme Schweigen zu überbrücken.

»Sie haben uns vom ersten Jahr meines Vaters in der Schule erzählt«, bemerkte ich sanft.Pater Fernando nickte.

»Schon damals hat er sich Carax genannt, obwohl sein erster Name Fortuny war. Anfänglich haben ihn einige Jungs deswegen gehänselt — und natürlich weil er einer des Hungerleiderkommandos war. Sie haben sich auch über mich lustig gemacht, weil ich der Sohn des Kochs war. Sie wissen ja, wie Kinder sind. Im Grunde ihres Herzens hat Gott sie mit Güte erfüllt, aber sie wiederholen eben, was sie zu Hause hören.«

»Unschuldige Kinderchen«, sagte Fermín.

»Was wissen Sie noch von meinem Vater?«

»Nun, das ist schon so lange her… Der beste Freund Ihres Vaters war damals nicht Jorge Aldaya, sondern ein Junge namens Miquel Moliner. Miquel kam aus einer fast so reichen Familie wie die Aldayas, und ich würde mich zu der Aussage versteigen, er sei der verrückteste Schüler gewesen, den man hier je gesehen hat. Der Rektor glaubte, er sei vom Teufel besessen, weil er während der Messe immer Marx auf deutsch rezitiert hat.«

»Eindeutiges Zeichen von Besessenheit«, bestätigte Fermín.

»Miquel und Julián haben sich gut verstanden. Manchmal haben wir uns in der Mittagspause zu dritt getroffen, und Julián hat uns Geschichten erzählt. Andere Male hat er von seiner Familie und den Aldayas berichtet…« Der Priester schien zu zögern.

»Auch nach dem Verlassen der Schule sind Miquel und ich noch eine Zeitlang in Kontakt geblieben. Damals war Julián bereits nach Paris gegangen. Ich weiß, daß sich Miquel nach ihm gesehnt hat, und oft hat er von ihm gesprochen und sich an Geheimnisse erinnert, die Julián ihm vor Zeiten anvertraut hatte. Als ich dann ins Priesterseminar ging, sagte Miquel, ich sei zum Feind übergetreten. Das war zwar scherzhaft gemeint, aber Tatsache ist, daß wir uns auseinandergelebt haben.«

»Haben Sie davon gehört, daß Miquel eine gewisse Nuria Monfort geheiratet hat?«

»Miquel, geheiratet?«

»Erstaunt Sie das?«

»Vermutlich sollte es nicht, aber… Ich weiß nicht. Ich habe wirklich seit vielen Jahren nichts mehr von ihm gehört. Seit vor dem Krieg.«

»Hat er Ihnen gegenüber einmal den Namen Nuria Monfort erwähnt?«

»Nein, nie. Und auch nichts von einer Heirat oder daß er eine Freundin hatte… Hören Sie, ich bin mir gar nicht sicher, ob ich Ihnen das alles erzählen darf. Das sind Dinge, die mir Julián und Miquel unter vier Augen mitgeteilt haben, im stillen Einverständnis, daß sie unter uns bleiben würden…«

»Wollen Sie einem Sohn die einzige Möglichkeit versagen, die Erinnerung an seinen Vater wiederzuerlangen?« fragte Fermín.Pater Fernando schien zwischen dem Zweifel und, wie mir schien, dem Wunsch nach Erinnerung hin und her gerissen, danach, diese verlorenen Tage Wiederaufleben zu lassen.

»Vermutlich sind so viele Jahre vergangen, daß es keine Rolle mehr spielt. Ich erinnere mich noch an den Tag, an dem Julián uns erklärt hat, wie er die Aldayas kennengelernt und wie das unmerklich sein Leben verändert hatte…«

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