Carlos Zafón - Der Schatten des Windes

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Der Schatten des Windes: краткое содержание, описание и аннотация

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Daniel Semperes Leben im grauen Barcelona der Nachkriegszeit erfährt eine drastische Wende, als er die Schicksalsbahn eines geheimnisvollen Buches kreuzt. Er gerät in ein Labyrinth abenteuerlich verknüpfter Lebensläufe, und es ist, als wiederhole sich vergangene Geschichte in seinem eigenen Leben. Die Menschen, denen er bei seiner Suche nach dem verschollenen Autor begegnet, die Frauen, in die er sich verliebt — sie alle scheinen Figuren in einem großen Spiel, dessen Fäden erst ganz am Schluß sichtbar werden.

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Antonio Fortuny Söhne Gegr. 1888

In der Nacht, in der ich wieder zum Friedhof der Vergessenen Bücher gegangen war, hatte Isaac mir erzählt, daß Carax den Namen seiner Mutter gebraucht hatte, nicht den des Vaters, Fortuny. Carax’ Vater hatte einen Hutladen in der Ronda de San Antonio. Wieder schaute ich das Bild des Paares an und gelangte zur Überzeugung, daß dieser junge Mann Julián Carax war, der mir aus der Vergangenheit zulächelte, unfähig, die Flammen zu sehen, die über ihm zusammenschlugen.

Stadt der Schatten

1954

1

Am nächsten Morgen kam Fermín auf Cupidoflügeln zur Arbeit, lächelnd und einen Bolero pfeifend. Unter andern Umständen hätte ich ihn über seinen Nachmittagskaffee mit der Bernarda ausgefragt, doch an diesem Tag war ich nicht zu Lyrismen aufgelegt. Mein Vater hatte versprochen, Professor Javier Velázquez vormittags um elf in der Philosophischen Fakultät auf der Plaza Universidad eine Bestellung abzuliefern. Fermín bekam bei der bloßen Erwähnung des Akademikers einen Ausschlag, und unter diesem Vorwand erbot ich mich, die Bücher hinzubringen.

»Dieser Kerl ist ein Pedant, ein Lustmolch und ein faschistischer Arschkriecher«, verkündete er mit erhobener Faust, wie immer, wenn ihn Gerechtigkeitsdurst überkam.

»Mit dem Schmus vom Lehrstuhl und vom Abschlußexamen würde der sogar die Pasionaria aufs Kreuz legen, wenn sich die Gelegenheit ergäbe.«

»Übertreiben Sie mal nicht, Fermín. Velázquez zahlt sehr gut und immer im voraus, und er empfiehlt uns überall«, rief ihm mein Vater in Erinnerung.

»Dieses Geld ist mit dem Blut unschuldiger Jungfrauen befleckt«, protestierte Fermín.

»So wahr Gott lebt, ich bin nie mit einer Minderjährigen ins Bett gegangen, und nicht mangels Lust oder Gelegenheit. Augenblicklich sehen Sie mich nicht in Hochform, doch es hat eine Zeit gegeben, wo ich ordentlich was vorgestellt habe, aber trotzdem, man weiß ja nie, wenn ich bei einer das Gefühl hatte, sie war ein Luderchen, hab ich den Ausweis von ihr verlangt oder aber eine schriftliche Erlaubnis des Vaters, um nicht gegen die Ethik zu verstoßen.« Mein Vater verdrehte die Augen.

»Mit Ihnen kann man nicht diskutieren, Fermín.«

»Wenn ich recht habe, habe ich eben recht.« Ich nahm das Paket, das ich am Vorabend selbst vorbereitet hatte — zwei Bände Rilke und einen Ortega zugeschriebenen apokryphen Essay über Tapas und die Tiefgründigkeit des Nationalgefühls —, und überließ Fermín und meinen Vater ihrer Debatte über Sitten und Gebräuche.

Es war ein prächtiger Tag mit einem tiefblauen Himmel und einer klaren, frischen Brise, die nach Herbst und Meer roch. Mein Lieblingsbarcelona war schon immer das im Oktober gewesen, wenn seine Seele spazierengeht und man bereits weiser wird, wenn man nur vom CanaletasBrunnen trinkt, dessen Wasser in diesen Tagen wie durch ein Wunder nicht einmal nach Chlor schmeckt. Ich ging leichten Schrittes dahin, wich Schuhputzern, Bürohengsten, die von ihrem Vormittagsespresso zurückkamen, Losverkäufern und einem Ballett von Straßenkehrern aus, welche die Stadt gemächlich und wie mit dem Pinsel zu polieren schienen. Schon damals begann sich Barcelona mit Autos zu füllen, und bei der Ampel in der Calle Balmes sah ich auf beiden Bürgersteigen Gruppen von Büroangestellten im grauen Mantel und mit hungrigem Blick stehen und mit den Augen einen Studebaker verschlingen, als wäre es eine Schlagersängerin im Negligé. Als ich durch die Balmes zur Gran Vía hinaufging, begegneten mir Ampeln, Straßenbahnen, Autos und sogar Motorräder mit Beiwagen. In einem Schaufenster erblickte ich eine Annonce des Hauses Philips, die ein neues Zeitalter verhieß, das Fernsehen, das unser Leben verändern und uns alle zu Wesen der Zukunft machen sollte wie die Amerikaner. Fermín Romero de Torres, jederzeit über sämtliche Erfindungen auf dem laufenden, hatte bereits prophezeit, was geschehen würde.

»Das Fernsehen, mein lieber Daniel, ist der Antichrist, und ich sage Ihnen, es werden drei oder vier Generationen genügen, bis die Leute nicht einmal mehr selbständig furzen können und der Mensch in die Höhle, in die mittelalterliche Barbarei und in einen Schwachsinn zurückfällt, den schon die Nacktschnecke im Pleistozän überwunden hat. Diese Welt wird nicht von der Atombombe zerstört werden, wie uns die Zeitungen weismachen wollen, sondern sie wird sich totlachen, wird an Banalität zugrunde gehen, weil sie aus allem einen Witz macht, einen schlechten noch dazu.«

Professor Velázquez hatte sein Zimmer im zweiten Stock der Philosophischen Fakultät, zuhinterst in einem Flur mit Schachbrettfliesen, der zum südlichen Kreuzgang hinausführte. Ich fand ihn in der Tür zu einem Vorlesungsraum, wo er vorgab, einer Studentin mit spektakulärer Figur zuzuhören, die ein granatrotes, hautenges Kostüm trug und hellenische, in feinen Seidenstrümpfen glänzende Waden sehen ließ. Professor Velázquez stand im Ruf eines Don Juan, und es gab Stimmen, die sagten, die é ducation sentimentale jeder jungen Dame aus gutem Haus sei unvollständig ohne eines der sprichwörtlichen Wochenenden in einem kleinen Hotel an der Strandpromenade von Sitges, wo im Tête-à-tête mit dem distinguierten Hochschullehrer französische Liebeslyrik rezitiert wurde. Bis sie ihr Gespräch beendet hatten, unterhielt ich mich damit, von der Studentin eine Röntgenaufnahme zu machen. Vielleicht war es der gemächliche Spaziergang gewesen, der meine Stimmung gehoben hatte, vielleicht waren es meine achtzehn Jahre und der Umstand, daß ich mehr Zeit mit den in alten Schmökern festgehaltenen Musen verbrachte als in Gesellschaft von Mädchen aus Fleisch und Blut, jedenfalls wurde mir in diesem Augenblick, als ich all die Kurven in der Anatomie der Studentin studierte, die ich nur von hinten sehen konnte, mir aber dreidimensional vorstellte, der Mund wäßrig.

»Nanu, das ist ja Daniel«, rief Professor Velázquez.

»Zum Glück kommst du und nicht diese Vogelscheuche vom letzten Mal, der mit dem Stierkämpfernamen, der sah ja aus, als wär er betrunken oder müßte gleich eingesperrt und der Schlüssel weggeworfen werden. Stell dir vor, kommt der doch auf die Idee, mich nach der Etymologie des Wortes Schwengel zu fragen, mit einem hämischen Unterton, der ganz unangebracht war.«

»Der Arzt hat ihm eben starke Medikamente verschrieben. Etwas mit der Leber.«

»Weil er den ganzen Tag besoffen ist«, sagte der Professor.

»An eurer Stelle würde ich die Polizei benachrichtigen. Der ist mit Bestimmtheit aktenkundig. Und wie seine Füße stinken, mein Gott — da läuft so mancher Scheißrote rum, der sich seit dem Fall der Republik nicht mehr gewaschen hat.« Ich wollte eben eine dezente Ausrede vorbringen, um Fermín zu entschuldigen, da drehte sich die Studentin, die mit Professor Velázquez geplaudert hatte, um. Ich sah, wie sie mir zulächelte, und meine Ohren begannen zu glühen.

»Hallo, Daniel«, sagte Beatriz Aguilar.Ich grüßte sie mit stummem Nicken.

»Ach, ihr kennt euch schon?« fragte Velázquez neugierig.

»Daniel ist ein alter Freund der Familie«, erklärte Bea.

»Und der einzige, der den Mut gehabt hat, mir einmal zu sagen, daß ich affektiert und eingebildet bin.« Verdutzt schaute mich Velázquez an.

»Das ist zehn Jahre her«, präzisierte ich.

»Und ich habe es nicht ernst gemeint.«

»Ich warte aber immer noch darauf, daß er mich um Verzeihung bittet.« Velázquez lachte herzlich und nahm mir das Paket ab.

»Ich habe das Gefühl, ich bin überflüssig hier«, sagte er, während er es aufschnürte.

»Oh, wunderbar. Hör mal, Daniel, sag deinem Vater, daß ich ein Buch mit dem Titel Jugendbriefe aus Ceuta von Francisco Franco Bahamonde suche.«

»Schon erledigt. In zwei Wochen hören Sie von uns.«

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