Carlos Zafón - Das Spiel des Engels

Здесь есть возможность читать онлайн «Carlos Zafón - Das Spiel des Engels» весь текст электронной книги совершенно бесплатно (целиком полную версию без сокращений). В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Город: Frankfurt am Main, Год выпуска: 2008, ISBN: 2008, Издательство: S. Fischer Verlag GmbH, Жанр: Современная проза, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.

Das Spiel des Engels: краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Das Spiel des Engels»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

Der junge David Martín fristet sein Leben, indem er unter falschem Namen Schauerromane schreibt. Plötzlich erhält er einen mit dem Zeichen eines Engels versiegelten Brief, in dem ihn der mysteriöse Verleger Andreas Corelli einlädt. Angelockt von dem Talent des jungen Autors hat er einen Auftrag für ihn, dem David nicht widerstehen kann. Aber David ahnt nicht, in welchen Strudel furchterregender Ereignisse er gerät…

Das Spiel des Engels — читать онлайн бесплатно полную книгу (весь текст) целиком

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Das Spiel des Engels», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

26

Ich verließ das Haus nach Tagesanbruch. Dunkle Wolken schleppten sich über die Dächer und nahmen den Straßen ihre Farbe. Während ich durch den Ciudadela-Park ging, sah ich die ersten Tropfen auf die Blätter der Bäume prasseln und wie kleine Geschosse auf dem Weg zerplatzen, wobei sie Staubkügelchen aufspringen ließen. Jenseits des Parks zeichnete sich gegen den Horizont ein Wald aus Fabriken und Gastürmen ab, und der im Regen aufgelöste Kohlenstaub ihrer Schlote fiel in teerigen Tropfen vom Himmel. Ich ging durch die unwirtliche Zypressenpromenade, die zum Eingang des Ostfriedhofs führte, denselben Weg, den ich so oft mit meinem Vater zurückgelegt hatte. Der Patron war schon da. Ich sah ihn von weitem, wie er unerschütterlich im Regen wartete, neben einem der großen steinernen Engel, die das Haupttor zum Friedhof bewachten. Er trug Schwarz, und das Einzige, was ihn von den Hunderten Statuen hinter den Gittern des Geländes unterschied, waren seine Augen. Er blieb völlig reglos, bis ich wenige Meter von ihm entfernt war. Ich wusste nicht, wie ich mich verhalten sollte, und winkte ihm zu. Es war kalt, und der Wind roch nach Kalk und Schwefel.

»Sporadische Besucher meinen naiverweise, in dieser Stadt sei es immer sonnig und heiß«, sagte der Patron. »Aber ich sage immer, über kurz oder lang wird sich Barcelonas alte, trübe, dunkle Seele am Himmel widerspiegeln.«

»Sie sollten Reiseführer herausgeben statt religiöse Texte«, empfahl ich.

»Das läuft auf dasselbe hinaus. Wie waren denn diese friedlichen, ruhigen Tage? Sind Sie mit der Arbeit vorangekommen? Haben Sie gute Nachrichten für mich?«

Ich knöpfte das Jackett auf und reichte ihm ein Bündel Seiten. Wir gingen in den Friedhof hinein, um uns irgendwo unterzustellen. Der Patron wählte ein altes Mausoleum mit einer Kuppel auf Marmorsäulen, umgeben von Engeln mit schmalen Gesichtern und zu langen Fingern. Wir setzten uns auf eine kalte Steinbank. Der Patron schenkte mir sein hündisches Lächeln und zwinkerte mir zu. Seine glänzenden gelben Pupillen schlossen sich zu einem schwarzen Punkt, in dem ich mein blasses, sichtlich unruhiges Gesicht gespiegelt sah.

»Entspannen Sie sich, Martín. Sie messen den Requisiten zu viel Bedeutung bei.«

Ruhig begann er die Seiten zu lesen, die ich ihm mitgebracht hatte.

»Ich glaube, ich mache einen Spaziergang, während Sie lesen«, sagte ich.

Corelli nickte, ohne von den Seiten aufzuschauen.

»Entwischen Sie mir nicht«, murmelte er.

Ich entfernte mich, so schnell ich konnte, ohne dass es auffiel, und verlor mich auf den Wegen und in den Winkeln der Totenstadt. Ich ging um Obelisken und Gräber herum und gelangte allmählich ins Zentrum. Der Grabstein war noch da, davor ein Gefäß mit einem Skelett vertrockneter Blumen. Vidal war für die Beerdigung aufgekommen und hatte sogar einen einigermaßen bekannten Bildhauer der Bestattungszunft mit einer Pietä beauftragt, die das Grab behütete, den Blick himmelwärts gewandt, die Hände flehentlich auf der Brust. Ich kniete mich vor den Grabstein und schabte das Moos von der eingemeißelten Inschrift.

JOSE Antonio Martín ClArÉs

1875–1908

Held des Philippinenkrieges

Sein Land und seine Freunde werden ihn nie vergessen

»Guten Tag, Vater«, sagte ich.

Ich schaute zu, wie der schwarze Regen über das Gesicht der Pietá rann und auf den Grabstein trommelte, und lächelte zum Gruß dieser Freunde, die er nie gehabt hatte, und dieses Landes, das ihn in den Tod geschickt hatte, damit sich ein paar Bonzen bereichern konnten, die nie erfuhren, dass es ihn überhaupt gab. Ich setzte mich auf den Stein und legte die Hand auf den Marmor.

»Wer hätte das gedacht, nicht wahr?«

Mein Vater, der stets am Rande des Elends gelebt hatte, ruhte auf immer in einem bürgerlichen Grab. Als Kind hatte ich nie begriffen, warum ihm die Zeitung eine Beerdigung mit einem vornehmen Geistlichen und Klageweibern, mit Blumen und einem Grab wie für einen Zuckerimporteur bezahlt hatte. Niemand hatte mir gesagt, dass Vidal es war, der den Prunk für den Mann finanziert hatte, welcher an seiner Stelle gestorben war, dabei hatte ich immer geahnt, dass er dafür aufgekommen war, und hatte die Geste der unendlichen Güte und Großzügigkeit zugeschrieben, mit der der Himmel meinen Mentor, mein Idol gesegnet hatte, den großen Pedro Vidal.

»Ich muss Sie um Verzeihung bitten, Vater. Jahrelang habe ich Sie gehasst, weil Sie mich allein hier zurückgelassen haben. Ich sagte mir, Sie hätten den Tod gefunden, den Sie immer wollten. Darum habe ich Sie nie besucht. Vergeben Sie mir.«

Mein Vater hatte Tränen nicht gemocht. Er dachte, ein Mann, der weine, vergieße seine Tränen nie um andere, sondern nur für sich selbst. Und dann sei er schwach und verdiene kein Mitleid. Ich mochte nicht um ihn weinen und ihn noch einmal verraten.

»Es wäre schön gewesen, wenn Sie meinen Namen auf einem Buch gesehen hätten, auch wenn Sie es nicht hätten lesen können. Es wäre schön gewesen, wenn Sie hier gewesen wären, bei mir, um zu sehen, dass Ihr Sohn sich durchgesetzt und einige der Dinge erreicht hat, die man Sie nie hatte tun lassen. Es wäre schön gewesen, zu wissen, wer Sie waren, Vater, und es wäre schön gewesen, wenn Sie mich gekannt hätten. Um Sie zu vergessen, habe ich Sie zu einem Fremden gemacht, und jetzt bin ich selbst der Fremde.«

Ich hatte ihn nicht kommen hören, aber als ich den Kopf hob, sah ich, dass mich der Patron aus wenigen Meter Abstand schweigend beobachtete. Ich stand auf und ging zu ihm wie ein gut dressierter Hund. Ich fragte mich, ob er wohl wusste, dass mein Vater hier beerdigt war, und ob er mich gerade aus diesem Grund hierher bestellt hatte. Anscheinend war in meinem Gesicht wie in einem offenen Buch zu lesen, denn er schüttelte den Kopf und legte mir eine Hand auf die Schulter.

»Ich habe es nicht gewusst, Martín. Es tut mir leid.«

Ich war nicht bereit, ihm die Tür zur Freundschaft zu öffnen, und wandte mich ab, um seine Geste der Zuneigung und des Mitleids abzuschütteln und mit zusammengekniffenen Augen die Tränen der Trauer zurückzuhalten. Dann machte ich mich langsam auf den Weg zum Ausgang, ohne auf ihn zu warten. Nach einigen Sekunden folgte er mir. Er ging schweigend neben mir her, bis wir zum Ausgang kamen. Dort blieb ich stehen und schaute ihn ungeduldig an.

»Und? Haben Sie irgendeine Bemerkung zu machen?«

Er überhörte meinen leicht feindseligen Ton und lächelte geduldig.

»Die Arbeit ist hervorragend.«

»Aber…«

»Wenn ich etwas anzumerken hätte, dann, dass Sie meiner Ansicht nach goldrichtig damit liegen, die ganze Geschichte aus der Perspektive eines Zeugen der Ereignisse aufzubauen, der sich als Opfer fühlt und im Namen eines Volkes spricht, das diesen kriegerischen Erlöser herbeisehnt. Machen Sie so weiter.«

»Finden Sie es nicht forciert, künstlich…?«

»Im Gegenteil. Nichts bringt uns so sehr zum Glauben wie die Angst, die Gewissheit, bedroht zu sein. Wenn wir uns als Opfer fühlen, sind alle unsere Handlungen und Glaubenslehren gerechtfertigt, so anfechtbar sie auch sein mögen. Unsere Gegner — oder auch nur unsere Nachbarn — stehen nicht mehr auf der gleichen Stufe wie wir und werden zu Feinden. Wir sind nicht mehr Angreifer, sondern werden Verteidiger. Der Neid, die Habsucht oder das Ressentiment, die uns antreiben, sind gerechtfertigt, weil wir uns sagen, dass wir ja zum Zweck der Selbstverteidigung handeln. Das Böse, die Bedrohung liegt immer beim anderen. Der erste Schritt zum leidenschaftlichen Glauben ist die Angst. Die Angst, unsere Identität, unser Leben, unseren Rang oder unseren Glauben zu verlieren. Die Angst ist das Pulver und der Hass der Docht. Letzten Endes ist das Dogma nur ein brennendes Streichholz. Hier weist Ihre Arbeit meines Erachtens noch die eine oder andere Lücke auf.«

Читать дальше
Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «Das Spiel des Engels»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Das Spiel des Engels» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.


Отзывы о книге «Das Spiel des Engels»

Обсуждение, отзывы о книге «Das Spiel des Engels» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.

x