Carlos Zafón - Das Spiel des Engels

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Das Spiel des Engels: краткое содержание, описание и аннотация

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Der junge David Martín fristet sein Leben, indem er unter falschem Namen Schauerromane schreibt. Plötzlich erhält er einen mit dem Zeichen eines Engels versiegelten Brief, in dem ihn der mysteriöse Verleger Andreas Corelli einlädt. Angelockt von dem Talent des jungen Autors hat er einen Auftrag für ihn, dem David nicht widerstehen kann. Aber David ahnt nicht, in welchen Strudel furchterregender Ereignisse er gerät…

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»Das ist deine Mutter«, sagte er. »Nächstens komm ich mal vorbei und bring sie um.«

»So was dürfen Sie nicht sagen, Vater.«

Er sah mich mit geröteten Augen an, und da wurde mir klar, dass er sie immer noch liebte und dass ich ihr deswegen nie vergeben würde. Ich erinnere mich, wie wir sie damals unbemerkt im Verborgenen beobachteten, und dass ich sie nur aufgrund des Fotos erkannte, das der Vater zuhause in einer Schublade aufbewahrte, neben seiner Ordonnanzpistole, die er jeden Abend, wenn er mich schlafend glaubte, herausnahm und betrachtete, als gäbe sie auf alles eine Antwort — oder beinahe auf alles.

Noch jahrelang kehrte ich zum Eingang dieses Warenhauses zurück, um sie auszuspionieren. Nie brachte ich den Mut auf, hineinzugehen oder sie anzusprechen, wenn sie herauskam und ich sie die Ramblas hinunter davongehen sah, zu einer Familie, so malte ich mir aus, die sie glücklich machte, und einem Sohn, der ihrer Zuneigung und der Berührung ihrer Haut würdiger war als ich. Der Vater erfuhr nie, dass ich bisweilen verschwand, um sie zu beobachten, oder ihr an manchen Tagen dichtauf folgte, immer kurz davor, ihre Hand zu ergreifen und mit ihr zu gehen, und dann doch im letzten Moment die Flucht ergriff. In meiner Welt existierten die großen Erwartungen nur zwischen Buchdeckeln.

Das vom Vater so ersehnte Glück kam nie. Die einzige nette Geste, die das Leben für ihn übrig hatte, war, ihn nicht allzu lange hinzuhalten. Als wir eines Abends zum Nachtdienst bei der Zeitung eintrafen, traten drei Pistolenschützen aus dem Schatten und durchsiebten ihn vor meinen Augen mit Schüssen. Ich erinnere mich noch an den Schwefelgeruch und den schimmernden Rauch, der von den schmauchenden Löchern in seinem Mantel aufstieg. Als ihn einer der Schützen mit einem Kopfschuss vollends töten wollte, warf ich mich auf den Vater, und ein dritter fiel dem Schützen in den Arm. Unsere Blicke trafen sich kurz, während er einen Moment zu überlegen schien, auch mich zu liquidieren. Doch dann rannten sie davon und verschwanden in den engen Gassen zwischen den Fabriken von Pueblo Nuevo.

An jenem Abend ließen die Mörder den Vater in meinen Armen verbluten, und ich blieb allein auf der Welt zurück. Fast zwei Wochen lang verkroch ich mich in der Setzerei der Zeitung zwischen den Linotype-Maschinen, die mir wie eiserne Riesenspinnen vorkamen, und versuchte, das Pfeifen zum Verstummen zu bringen, das mir bei Einbruch der Nacht die Trommelfelle durchbohrte und mich um den Verstand brachte. Als man mich fand, waren meine Hände und Kleider noch von eingetrocknetem Blut verschmiert. Zuerst wusste niemand, wer ich war, da ich eine Woche lang nicht sprach, und als ich es schließlich tat, schrie ich das Wort Vater hinaus, bis mir die Stimme versagte. Als ich nach meiner Mutter gefragt wurde, sagte ich, sie sei gestorben, ich hätte niemanden mehr auf der Welt. Meine Geschichte kam Pedro Vidal zu Ohren, dem Star der Zeitung und Busenfreund des Herausgebers, welcher auf sein Ersuchen hin anordnete, mich als Botenjungen zu beschäftigen und mich bis auf weiteres in der bescheidenen Pförtnerklause im Keller unterzubringen.

In diesen Jahren waren in Barcelonas Straßen Gewalt und Blutvergießen an der Tagesordnung. Es war die Zeit der Pamphlete und Bomben, welche in den Gassen des Raval zuckende, rauchende Körperteile zurückließen, die Zeit der schwarz gewandeten Banden, die die Nacht mit Metzeleien zubrachten, die Zeit der Prozessionen und Paraden von Heiligen und Generalen, die nach Tod und Betrug rochen, der aufwieglerischen Reden, in denen alle logen und alle recht hatten. Die Wut und der Hass, die Jahre später die einen und die anderen dazu brachten, sich im Namen großspuriger Losungen und bunter Fetzen umzubringen, begannen sich bereits in der vergifteten Luft abzuzeichnen. Die ewige Dunstglocke der Fabriken hing schwer über der Stadt und hüllte die Straßenbahnen und Fuhrwerke auf den gepflasterten Alleen ein. Die Nacht gehörte dem Gaslicht und den vom Mündungsfeuer und blauen Pulverdampf durchbrochenen Schatten der Gassen. In diesen Jahren wuchs man rasch heran, und wenn die Kindheit von ihnen abfiel, hatten manche Jungen und Mädchen bereits den Blick von Alten.

Da ich außer diesem finsteren Barcelona keine weitere Familie mehr besaß, wurde mir jetzt die Zeitung zur Zuflucht und Welt, bis ich mit meinem Gehalt das Zimmer in Doña Carmens Pension mieten konnte. Ich wohnte dort erst eine Woche, als die Hauswirtin zu mir kam und mir mitteilte, vor der Tür frage ein Herr nach mir. Auf dem Treppenabsatz stand ein grau gekleideter Mann mit grauem Blick, der mich mit grauer Stimme fragte, ob ich David Martín sei, mir ein in Packpapier geschlagenes Paket überreichte und die Stufen hinunter verschwand und schließlich noch mit seiner grauen Abwesenheit meine elende Umgebung verpestete. Ich ging mit dem Paket ins Zimmer zurück und schloss hinter mir die Tür. Niemand außer zwei, drei Leuten bei der Zeitung wusste, dass ich hier wohnte. Neugierig riss ich die Verpackung auf — ich hatte in meinem ganzen Leben noch nie ein Paket bekommen. Zum Vorschein kam ein altes Holzkästchen, das mir vertraut vorkam. Ich legte es auf die Pritsche und öffnete es. Es enthielt Vaters alte Pistole, die Waffe, die er von der Armee bekommen hatte und mit der er von den Philippinen zurückgekehrt war, um auf einen frühen, elendiglichen Tod hinzuarbeiten. Neben der Waffe lag ein Schächtelchen Kugeln. Ich nahm die Pistole heraus und wog sie in der Hand. Sie roch nach Pulver und Öl. Ich fragte mich, wie viele Menschen der Vater mit dieser Waffe wohl getötet hatte, ehe er mit ihr seinem eigenen Leben ein Ende zu setzen gedachte und bis ihm andere zuvorkamen. Ich legte sie zurück und klappte das Kästchen zu. In einem ersten Impuls wollte ich es zum Abfall geben, aber dann wurde mir bewusst, dass mir vom Vater nichts blieb als diese Pistole. Einer der üblichen Wucherer hatte nach Vaters Tod das wenige, das wir in jener alten Wohnung gegenüber dem Palau de la Müsica besessen hatten, konfisziert, um Vaters Schulden zu begleichen, und jetzt vermutlich beschlossen, mich bei meinem Eintritt ins Erwachsenenalter mit diesem makabren Andenken willkommen zu heißen. Ich versteckte das Kästchen auf dem Schrank zuhinterst an der Wand, wo sich der Staub ansammelte und Doña Carmen selbst auf Stelzen nicht hingelangte, und rührte es jahrelang nicht mehr an.

Noch am selben Abend ging ich zu Sempere und Söhne, und da ich mir jetzt als Mann von Welt und nicht ohne Mittel vorkam, verkündete ich dem Buchhändler meine Absicht, dieses alte Exemplar von Große Erwartungen zu erwerben, das ich ihm vor Jahren hatte zurückgeben müssen.

»Sie können dafür verlangen, was Sie wollen«, sagte ich. »Nennen Sie den Preis für sämtliche Bücher, die ich Ihnen in den letzten zehn Jahren nicht bezahlt habe.«

Noch heute sehe ich Semperes trauriges Lächeln, als er mir die Hand auf die Schulter legte.

»Ich habe es heute Morgen verkauft«, sagte er niedergeschlagen.

6

Dreihundertfünfundsechzig Tage, nachdem ich meine erste Erzählung für Die Stimme der Industrie verfasst hatte, kam ich wie üblich in die Redaktion. Sie war mehr oder weniger verwaist. Nur eine Handvoll Redakteure war da, die vor Monaten noch liebevolle Spitznamen und unterstützende Worte für mich gefunden hatten, jetzt aber meinen Gruß nicht zur Kenntnis nahmen, sondern ein raunendes Grüppchen bildeten. Innerhalb einer Minute hatten sie ihre Mäntel zusammengerafft und verschwanden, als befürchteten sie eine Ansteckung. Ich blieb allein in diesem unauslotbaren Raum zurück und versank im Anblick Dutzender leerer Tische. Langsame, schwere Schritte hinter mir kündigten Don Basilio an.

»Guten Abend, Don Basilio. Was ist denn heute hier los, dass alle gegangen sind?«

Er schaute mich traurig an und setzte sich an den Nebentisch.

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