Kurban Said - Ali und Nino

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Am Vorabend der Russischen Revolution verlieben sich der temperamentvolle Muslim Ali und die schöne Christin Nino ineinander. Eine Verbindung scheint unmöglich, denn Religion und Sitte verbieten es. Mit Hilfe eines Vermittlers, der bei den Eltern vorspricht, rückt die von beiden so ersehnte Hochzeit in greifbare Nähe. Doch dann wird Nino entführt und Ali muß nach islamischem Gesetz den Nebenbuhler und seine Braut, Prinzessin Nino, töten. Mit dem prächtigsten Pferd aus Karabagh verfolgt Ali die in einem modernen Automobil Flüchtenden. Sein Zorn ist groß, aber seine Liebe ist überwältigend.
erschien erstmals 1937 in Wien. Als Verfasser wurde ein gewisser Kurban Said genannt, doch der Autorenvertrag lautete auf Baronin Elfriede Ehrenfels von Bodmershof. Lange war das Buch verschollen und tauchte erst in den 70er Jahren als Übersetzung ins Englische wieder auf. Das Pseudonym Kurban Said wurde jahrzehntelang der vom Orient begeisterten Baronin zugeschrieben, die zudem mit dem Islam-Konvertiten Baron Umar Rolf von Ehrenfels, dem berühmten Asienforscher, verheiratet war. Heute glaubt man, daß nicht nur die Baronin, sondern auch Lev Nussimbaum, ein zum Islam konvertierter Jude, der Urheber der tragischen Liebe zwischen Okzident und Orient sein könnte. Zum erstenmal seit 1937 liegt jetzt die Originalfassung vor, die nichts von ihrem Zauber verloren hat.

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»Sind Sie schon lange verheiratet, Frau Schirwanschir?« — »Beinahe zwei Jahre.«

»Ja, die Hochzeitsreise machten wir nach Persien.« — »Mein Mann reitet gern.« — »Nein, Polo spielt er nicht.«

»Gefällt Ihnen unsere Stadt?« — »Es freut mich sehr.« — »Aber um Gottes willen!! Wir sind doch keine Wilden! Es gibt schon lange keine Vielweiberei in Aserbaidschan. Von Eunuchen habe ich nur in Romanen gelesen.«

Nino blickte zu mir hinüber, und ihre rosigen Nasenflügel zitterten von unterdrücktem Lachen. Eine Majorsgattin hatte sich bei ihr sogar erkundigt, ob sie schon je in der Oper gewesen sei.

»Ja«, hatte sie sanft geantwortet, »und lesen und schreiben kann ich auch.«

Die Majorsgattin war geschlagen, und Nino reichte ihr eine Sandwichplatte.

Junge Engländer, Beamte und Offiziere, verbeugten sich vor Nino, und ihre Hände berührten Ninos zarte Finger, und ihre Blicke streiften Ninos nackten Rücken.

Ich sah weg. In der Ecke stand Assadullah und rauchte seelenruhig ein Zigarre. Er selbst würde nie und nimmer seine Frau den Blicken so vieler fremder Menschen preisgeben. Aber Nino war eine Georgierin, eine Christin, und schien dazu bestimmt, ihre Hände, ihre Augen, ihren Rücken fremden Blicken auszuliefern.

Wut und Scham überfielen mich. Bruchstücke von Gesprächen streiften mein Ohr und klangen schamlos und gemein. Ich senkte die Augen, Nino stand am anderen Ende des Saales, von Fremden umringt.

»Danke«, sagte sie plötzlich heiser, »danke, Sie sind sehr liebenswürdig.«

Ich hob den Kopf und sah ihr tief errötetes und erschrockenes Gesicht. Sie ging durch den Saal und blieb vor mir stehen. Ihre Hand berührte meinen Ärmel, als suche sie Zuflucht.

»Ali Khan«, sagte sie leise, »es geht dir jetzt wie mir, als ich deine Tanten und Kusinen in Teheran besuchte. Was soll ich mit so vielen Männern? Ich will mich nicht so anschauen lassen.«

Dann wandte sie sich ab und ergriff die Hand der Frau Majorin. Ich hörte sie sprechen:

»Sie müssen wirklich einmal unser einheimisches Theater besuchen. Shakespeare wird gerade ins Aserbaidschanische übersetzt. Nächste Woche ist die Uraufführung von Hamlet.«

Ich wischte mir den Schweiß von der Stirn und dachte an die strengen Gesetze der Gastfreundschaft. Ein alter Spruch lautete:

»Wenn ein Gast in dein Zimmer tritt und den abgeschnittenen Kopf deines einzigen Sohnes in der Hand trägt, so mußt du ihn auch dann empfangen, bewirten und als Gast ehren.«

Ein weises Gesetz. Aber es war manchmal sehr schwer, ihm zu folgen.

Ich schenkte Whisky und Cognac in zahlreiche Gläser ein. Die Offiziere rauchten Zigarren, aber niemand legte die Füße auf den Tisch, obwohl ich es bestimmt erwartet hatte.

»Sie haben eine reizende Frau und ein reizendes Heim, Ali Khan«, setzte ein junger Offizier meine Qual fort.

Wahrscheinlich wäre er sehr verwundert, wenn er erfahren hätte, daß nur politische Rücksichten ihn vor einer Ohrfeige retteten. Ein ungläubiger Hund wagte es, öffentlich die Schönheit meiner Frau zu rühmen! Meine Hand zitterte, als ich ihm den Cognac einschenkte, und einige Tropfen flossen über.

Ein älterer Beamter mit weißem Schnurrbart und weißem Smokinghemd saß in der Ecke. Ich reichte ihm Gebäck. Er hatte längliche, gelbe Zähne und kurze Finger.

»Sie führen ein sehr europäisches Haus, Ali Khan«, sagte er in reinstem Persisch.

»Ich lebe so, wie es bei uns im Lande üblich ist.«

Er sah mich forschend an.

»Zwischen Persien und Aserbaidschan scheint ein gewaltiger kultureller Unterschied zu sein.«

»O ja. Wir sind um Jahrhunderte voraus. Sie müssen bedenken, daß wir eine gewaltige Industrie und ein Eisenbahnnetz besitzen. Leider hat die russische Regierung unsere kulturelle Entwicklung unterdrückt. Wir haben zu wenig Ärzte und Lehrer. Wie ich höre, beabsichtigt die Regierung, eine Reihe begabter, junger Leute nach Europa zu schicken, damit sie dort das nachholen, was sie unter dem Joche Rußlands versäumt haben.«

So sprach ich eine Weile und wollte ihm dann Whisky einschenken, aber er trank nicht.

»Ich war zwanzig Jahre lang Konsul in Persien«, sagte er, »es ist schmerzlich zu sehen, wie die alten gediegenen Formen der orientalischen Kultur verfallen, wie die heutigen Orientalen unserer Zivilisation nachrennen und die Sitten ihrer Ahnen verachten. Aber vielleicht haben sie recht. Der Stil ihres Lebens ist ja schließlich ihre Privatsache. Auf alle Fälle gebe ich zu, daß Ihr Land ebenso reif ist, selbständig zu sein wie etwa die Republiken Zentralamerikas. Ich glaube, daß unsere Regierung die staatliche Unabhängigkeit Aserbaidschans bald anerkennen wird.«

Ich war ein Ochse, aber der Zweck des Abends war erreicht. Am andern Ende des Saales stand, von Ninos fürstlichen Eltern und Iljas verdeckt, der Außenminister Assadullah. Ich durchquerte den Saal.

»Was sagte der Alte?« fragte Assadullah hastig.

»Er sagte, daß ich ein Ochse sei, aber daß die Anerkennung unserer Selbständigkeit durch England bevorsteht.«

Mirza Assadullah seufzte erleichtert.

»Sie sind gar kein Ochse, Ali Khan.«

»Danke, Herr Minister, aber ich glaube, ich bin es doch.«

Er schüttelte mir die Hand und verabschiedete sich von den Gästen. Als er am Ausgange Nino die Hand küßte, hörte ich, wie sie ihm mit geheimnisvollem Lächeln etwas zuflüsterte. Er nickte verständnisvoll.

Die Gäste gingen um Mitternacht, und im Saal roch es nach Tabak und Alkohol. Erschöpft und erleichtert stiegen wir die Treppen hinauf in unser Schlafzimmer und wurden plötzlich von einer seltsamen Ausgelassenheit ergriffen. Nino schmiß ihre Abendschuhe in die Ecke, sprang auf das Bett und ließ sich stehend von den Federn emporschnellen. Sie rümpfte die Nase, schob die Unterlippe nach vorne und glich einem kleinen, verspielten Affen. Sie blies die Wangen auf, stieß die beiden Zeigefinger gegen die gespannte Haut, die Luft riß ihre Lippen auf, und es klang wie ein Schuß.

»Wie gefall ich dir als Vaterlandsretterin?« rief sie. Dann sprang sie vom Bett herab, lief zum Spiegel und sah sich bewundernd an:

»Nino Hanum Schirwanschir, die aserbaidschanische Jeanne d’Arc. Fasziniert Majorsgattinnen und gibt vor, nie einen Eunuchen gesehen zu haben.«

Sie lachte und klatschte in ihre kleinen Hände. Sie trug ein helles Abendkleid mit tief ausgeschnittenem Rücken. Längliche Ohrringe hingen von ihren zarten Ohrläppchen herab. Die Perlenreihe um ihren Hals schimmerte blaß im Lampenlicht. Ihre Arme waren schlank und mädchenhaft, und die dunklen Haare fielen tief in den Nacken. Sie stand vor dem Spiegel und war hinreißend in ihrer neuartigen Schönheit.

Ich trat auf sie zu und sah eine europäische Prinzessin mit frohen und hochgemuten Augen. Ich umarmte sie und hatte das Gefühl, es zum erstenmal im Leben zu tun. Sie hatte eine weiche und duftende Haut, und die Zähne blitzten hinter ihren Lippen wie weiße Steinchen. Wir setzten uns zum erstenmal auf den Rand eines Bettes. Ich hielt eine europäische Frau in den Armen. Ihre langen, feinen und gebogenen Wimpern berührten meine Wange, sie zwinkerte zärtlich, und es war schön wie nie zuvor. Ich faßte sie beim Kinn und hob ihren Kopf. Ich sah das weiche Oval, feuchte, dürstende Lippen und sehnsüchtige Augen hinter halbgeschlossenen georgischen Wimpern. Ich streichelte ihren Nacken, und ihr kleines Haupt fiel kraftlos in meine Hände. Ihr Gesicht war voll Sehnsucht und Hingabe. Ich vergaß ihr Abendkleid und das europäische Bett mit aufgeschlagenen Decken und kühlen Laken. Ich sah sie im Aul, in Daghestan, halbbekleidet, auf der schmalen Matte des Lehmfußbodens. Meine Hände umklammerten ihre Schultern, und plötzlich lagen wir in unsern Kleidern auf dem blassen Teppich aus Kerman, zu Füßen des stolzen europäischen Prunkbettes. Ich sah Ninos Gesicht über dem zarten Teppich und wie sich ihre Augenbrauen in schmerzlicher Lust zusammenzogen. Ich hörte ihren Atem, fühlte die harten Rundungen ihrer schmalen Schenkel und vergaß den alten Engländer, die jungen Offiziere und die Zukunft unserer Republik.

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