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Carlos Zafón: Der dunkle Wächter

Здесь есть возможность читать онлайн «Carlos Zafón: Der dunkle Wächter» весь текст электронной книги совершенно бесплатно (целиком полную версию). В некоторых случаях присутствует краткое содержание. Город: Frankfurt am Main, год выпуска: 2009, ISBN: 978-3-10-401696-2, издательство: S. Fischer Verlag GmbH, категория: Современная проза / на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале. Библиотека «Либ Кат» — LibCat.ru создана для любителей полистать хорошую книжку и предлагает широкий выбор жанров:

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Carlos Zafón Der dunkle Wächter

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Simone Sauvelle gab sich alle Mühe, das Abendessen, das Hannah tags zuvor für ihre Begegnung mit Lazarus Jann zubereitet hatte, mit einem köstlichen Frühstück zu erwidern. Beim Essen ging das Mundwerk des Mädchens noch schneller als beim Reden. Der Schwall an Anekdoten, Klatsch und allerlei Histörchen über das Dorf und seine Bewohner, der über sie hereinbrach, gab Simone und Irene schon nach wenigen Minuten das Gefühl, Hannah ein Leben lang zu kennen.

Zwischen einem Toast und dem nächsten lieferte Hannah ihnen eine rasche Abfolge von Schlaglichtern auf ihr Leben. Im November werde sie sechzehn; ihre Eltern hätten ein Haus im Dorf, er sei Fischer, sie Bäckerin; bei ihnen lebe auch noch ihr Cousin Ismael, der habe vor Jahren seine Eltern verloren und gehe seinem Onkel, also ihrem Vater, auf dem Boot zur Hand. Zur Schule gehe sie nicht mehr, weil Jeanne Brau, diese Hexe, die Direktorin der Dorfschule, sie als faul und begriffsstutzig angesehen habe. Nun bringe ihr halt Ismael das Lesen bei, und ihre Kenntnisse im Einmaleins würden wöchentlich besser. Sie liebe die Farbe Gelb und sammle Muscheln, die sie am Strand des Engländers suche. Am liebsten höre sie Fortsetzungsromane im Radio und gehe im Sommer zum Tanz auf dem Dorfplatz, wenn fahrende Musikgruppen vorbeikämen. Sie benutze kein Parfüm, habe aber eine Schwäche für Lippenstifte…

Wer Hannah zuhörte, erlebte etwas irgendwo zwischen Vergnügen und Erschöpfung. Nachdem sie ihr eigenes Frühstück verschlungen hatte sowie alles, was Irene nicht schaffte, hielt Hannah für einige Sekunden in ihrem Geplapper inne. Die Stille, die nun im Haus eintrat, erschien unwirklich. Aber sie währte natürlich nicht lange.

»Wie wär’s, wenn wir beide einen Spaziergang machen und ich dir das Dorf zeige?«, fragte Hannah, plötzlich begeistert von der Aussicht, als Fremdenführerin von Baie Bleue zu dienen.

Irene und ihre Mutter wechselten einen Blick.

»Ich würde mich freuen«, antwortete Irene schließlich.

Hannah strahlte bis über beide Ohren.

»Keine Sorge, Madame Sauvelle. Ich bringe sie Ihnen gesund und munter zurück.«

Und so stürzten Irene und ihre neue Freundin aus der Tür und liefen zum Strand des Engländers hinunter, während langsam wieder Ruhe im Haus am Kap einkehrte. Simone nahm ihre Kaffeetasse und trat auf die Veranda, um den Frieden des Morgens zu genießen. Dorian winkte ihr von den Klippen aus zu.

Simone winkte zurück. Ein neugieriger Junge. Und immer allein. Er schien kein Interesse daran zu haben, Freunde zu finden, oder er wusste nicht, wie man das anstellte. Er lebte in seiner eigenen Welt, in seinen Heften, und nur der Himmel wusste, was in seinem Kopf vorging. Während sie ihren Kaffee austrank, warf Simone einen letzten Blick auf Hannah und ihre Tochter, die auf dem Weg zum Dorf waren. Hannah redete unermüdlich. Die einen zu viel, die anderen zu wenig.

Die Einweisung der Familie in die Geheimnisse und Feinheiten des Lebens in einem kleinen Küstenort nahm den größten Teil des Julis in Baie Bleue ein. Die erste Phase des Kulturschocks und der Verwirrung dauerte eine lange Woche. In diesen Tagen stellte die Familie fest, dass die Sitten und Gebräuche in Baie Bleue mit denen in Paris nichts gemeinsam hatten außer der Verwendung des Dezimalsystems. Da war zunächst die Sache mit den Uhrzeiten. Es wäre nicht vermessen zu behaupten, dass in Paris auf tausend Einwohner ebenso viele Uhren kamen, kleine Tyrannen, die das Leben mit militärischer Willkür organisierten. In Baie Bleue hingegen gab es kein anderes Stundenmaß als das der Sonne. Und keine weiteren Autos als die von Doktor Giraud, der Gendarmerie und von Lazarus. Die Reihe der Gegensätze war endlos. Und im Grunde machten nicht Zahlen den Unterschied, sondern Gewohnheiten.

Paris war eine Stadt von Unbekannten, ein Ort, an dem man jahrelang leben konnte, ohne den Namen des Menschen zu kennen, der auf der anderen Seite des Treppenhauses wohnte. In Baie Bleue hingegen war es unmöglich, zu niesen oder sich an der Nase zu kratzen, ohne dass das Ereignis in der ganzen Gemeinde großen Widerhall gefunden hätte. Es war ein Dorf, in dem ein Schnupfen eine Nachricht war und Nachrichten ansteckender waren als ein Schnupfen. Es gab keine Dorfzeitung, und es war auch keine nötig.

Es war Hannahs Auftrag, sie in das Leben, die Geschichte und die Wunder der Gemeinde einzuweisen. Da das Mädchen beim Reden eine atemberaubende Geschwindigkeit entwickelte, gelang es ihm, in einigen wenigen Vorträgen genügend Informationen und Klatsch unterzubringen, um ein ganzes Buch damit zu füllen. So erfuhren die Zuhörer, dass Laurent Savant, der örtliche Pfarrer, Tauchwettbewerbe und Marathonläufe veranstaltete und nicht nur in seinen Predigten gegen Müßiggang und mangelnde Körperertüchtigung wetterte, sondern selbst mehr Meilen auf dem Fahrrad zurückgelegt hatte als Marco Polo. Sie erfuhren außerdem, dass der Gemeinderat dienstags und donnerstags um ein Uhr mittags zusammenkam, um über Dorfangelegenheiten zu beraten, derweil Ernest Dijon, der stillschweigend auf Lebenszeit gewählte Bürgermeister, dessen Alter an das von Methusalem heranreichte, sich damit unterhielt, unterm Tisch neckisch in das Polster seines Sessels zu kneifen in der festen Überzeugung, er erkunde den strammen Oberschenkel von Antoinette Fabré, Schatzmeisterin der Gemeindeverwaltung und eine eiserne Jungfrau ohnegleichen.

Hannah feuerte minütlich ein Dutzend Geschichten dieses Kalibers auf sie ab. Das lag nicht zuletzt daran, dass ihre Mutter Elisabet in der Dorfbäckerei arbeitete, die zugleich als Nachrichtenbörse, Spionagezentrale und Kummerkasten von Baie Bleue fungierte.

Die Sauvelles begriffen schon bald, dass die Geschäfte des Dorfes einer besonderen Form des Pariser Kapitalismus folgten. Die Bäckerei verkaufte scheinbar nur Baguettes, aber im Hinterzimmer hatte das Informationszeitalter Einzug gehalten. Monsieur Safont, der Schuster, reparierte Schnürsenkel, Reißverschlüsse und Schuhsohlen, doch seine Stärke und der Anziehungspunkt für seine Kundschaft waren sein Doppelleben als Astrologe sowie seine Sternenkarten…

Das Schema wiederholte sich immer wieder. Das Leben erschien ruhig und einfach, doch gleichzeitig war es undurchsichtiger als ein byzantinischer Schleier. Der Schlüssel lag darin, sich auf den besonderen Rhythmus des Dorfes einzulassen, den Leuten zuzuhören und sich von ihnen in die Rituale einführen zu lassen, die jeder Neuankömmling durchlaufen musste, bevor er behaupten konnte, ein Bewohner von Baie Bleue zu sein.

Deshalb ließ sich Simone jedes Mal, wenn sie ins Dorf ging, um die Post und die Bestellungen für Lazarus abzuholen, in der Bäckerei blicken und machte sich mit der Vergangenheit, der Gegenwart und der Zukunft vertraut. Die Frauen von Baie Bleue nahmen sie bereitwillig auf und bombardierten sie sogleich mit Fragen über ihren geheimnisvollen Arbeitgeber. Lazarus führte ein zurückgezogenes Leben und ließ sich nur selten in Baie Bleue blicken. Zusammen mit den Fluten von Büchern, die er jede Woche erhielt, machte ihn das zum Mittelpunkt endloser Spekulationen.

»Stellen Sie sich das vor, meine liebe Simone«, raunte ihr einmal Pascale Lelouch, die Frau des Apothekers, zu, »ein alleinstehender Mann… nun ja, praktisch alleinstehend, in diesem Haus, mit all diesen Büchern…«

Simone bedachte diese scharfsinnigen Ausführungen für gewöhnlich mit einem Kopfnicken und einem Lächeln, ohne weiter darauf einzugehen. Wie ihr verstorbener Mann einmal gesagt hatte, lohnte es nicht, seine Zeit damit zu vertrödeln, die Welt verändern zu wollen; es genügte zu verhindern, dass die Welt einen selbst veränderte.

Sie lernte auch, Lazarus’ sonderbare Anweisungen bezüglich seiner Korrespondenz zu respektieren. Die persönliche Post musste am Tag nach Erhalt geöffnet und dann umgehend beantwortet werden. Geschäftliche oder offizielle Schreiben mussten noch am gleichen Tag geöffnet, durften jedoch niemals vor Wochenfrist beantwortet werden. Und vor allem sollte ihm jeder Brief von einem gewissen Daniel Hoffmann aus Berlin persönlich übergeben werden und durfte niemals, unter keinen Umständen, von ihr geöffnet werden. Das Warum für all diese Dinge ging sie nichts an, beschloss Simone. Sie hatte gemerkt, dass sie gerne an diesem Ort lebte und diese Gegend bestens geeignet war, um ihre Kinder fernab von Paris großzuziehen. An welchem Tag die Post geöffnet wurde, war ihr völlig schnuppe.

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