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Carlos Zafón: Der dunkle Wächter

Здесь есть возможность читать онлайн «Carlos Zafón: Der dunkle Wächter» весь текст электронной книги совершенно бесплатно (целиком полную версию). В некоторых случаях присутствует краткое содержание. Город: Frankfurt am Main, год выпуска: 2009, ISBN: 978-3-10-401696-2, издательство: S. Fischer Verlag GmbH, категория: Современная проза / на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале. Библиотека «Либ Кат» — LibCat.ru создана для любителей полистать хорошую книжку и предлагает широкий выбор жанров:

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Carlos Zafón Der dunkle Wächter

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Wohin sie auch sahen, entdeckten die Sauvelles immer neue Wunder, immer neue unglaubliche Schöpfungen, die alles je Gesehene übertrafen. Unter Lazarus’ amüsiertem Blick blieben die drei minutenlang stehen, in einem Zustand völliger Verzauberung gefangen.

»Es ist… es ist wunderbar!«, sagte Irene, die ihren Augen nicht traute.

»Nun, das ist erst die Eingangshalle. Aber es freut mich sehr, dass sie Ihnen gefällt«, erklärte Lazarus, während er sie zu dem großen Speisesaal von Cravenmoore führte.

Dorian, dem es die Sprache verschlagen hatte, betrachtete alles mit tellergroßen Augen. Simone und Irene, die nicht minder beeindruckt waren, gaben sich alle Mühe, nicht völlig jenem hypnotischen Traumzustand zu verfallen, den das Haus hervorrief.

Der Saal, in dem das Abendessen aufgetragen wurde, stand der Eingangshalle in nichts nach. Von den Gläsern bis zum Besteck, von den Tellern bis zu den kostbaren Teppichen, die den Boden bedeckten, trug alles den Stempel von Lazarus Jann. Nicht ein einziger Gegenstand im Haus schien der grauen, so schrecklich normalen wirklichen Welt anzugehören, die sie mit dem Betreten dieses Hauses hinter sich gelassen hatten. Dabei entging Irene nicht das riesige Porträt, das über dem Kamin hing, dessen Flammen aus den Mäulern mehrerer Drachen flackerten. Es zeigte eine betörend schöne Dame im weißen Kleid. Ihr Blick war von solcher Eindringlichkeit, dass die Grenze zwischen der Wirklichkeit und dem Pinselstrich des Künstlers verschwamm. Irene versank sekundenlang in diesem magischen, bezaubernden Blick.

»Meine Frau Alexandra… als sie noch bei guter Gesundheit war. Es waren wunderbare Zeiten«, sagte Lazarus hinter ihr mit einer Stimme, die von Melancholie und Resignation umhüllt war.

Das Essen bei Kerzenschein verlief angenehm. Lazarus Jann entpuppte sich als exzellenter Gastgeber, der rasch mit Scherzen und allerlei Schnurren die Sympathie von Dorian und Irene gewann. Im Verlauf des Abends erzählte er ihnen, dass die köstlichen Gerichte, die sie genossen, von Hannah zubereitet worden seien, einem Mädchen in Irenes Alter, das als Köchin und Zimmermädchen für ihn arbeite. Nach wenigen Minuten verschwand die anfängliche Anspannung, und alle beteiligten sich an der lockeren Unterhaltung, die der Spielzeugfabrikant mit unaufdringlicher Geschicklichkeit entspann.

Als sie zum zweiten Gang kamen, einem Truthahnbraten, Hannahs Spezialität, hatten die Sauvelles das Gefühl, es mit einem alten Bekannten zu tun zu haben. Zu ihrer Beruhigung stellte Simone fest, dass die Sympathie zwischen ihren Kindern und Lazarus auf Gegenseitigkeit beruhte und auch sie sich seinem Charme nicht entziehen konnte.

Zwischen zahlreichen Anekdoten gab Lazarus ihnen hilfreiche Erläuterungen zum Haus und den Aufgaben, die mit der neuen Stelle verbunden waren. Freitags hatte Hannah ihren freien Abend, den sie bei ihrer Familie, einfachen Leuten, in Baie Bleue verbrachte. Lazarus kündigte jedoch an, dass sie Gelegenheit haben würden, sie kennenzulernen, sobald sie wieder zur Arbeit kam. Hannah war neben Lazarus und seiner Frau die einzige Person, die auf Cravenmoore lebte. Sie würde ihnen dabei helfen, sich einzuleben, und ihnen bei allen Fragen bezüglich des Hauses zur Verfügung stehen.

Beim Nachtisch, einer unwiderstehlichen Himbeertorte, begann Lazarus zu erklären, was er von ihnen erwartete. Obwohl im Ruhestand, arbeite er nach wie vor gelegentlich in der Spielzeugwerkstatt. Sowohl zur Fabrik als auch zu den Zimmern der oberen Stockwerke sei ihnen der Zugang verboten. Sie dürften sie unter keinen Umständen betreten. Dies gelte insbesondere für den Westflügel des Hauses, in dem sich die Räumlichkeiten seiner Frau befänden.

Alexandra Jann litt seit mehr als zwanzig Jahren an einer seltsamen, unheilbaren Krankheit, die sie zwang, absolute Bettruhe zu halten. Sie lebte zurückgezogen in ihrem Zimmer im zweiten Stock des Westflügels, das nur ihr Mann betrat, um sich um sie zu kümmern und ihr alle Pflege angedeihen zu lassen, die sie in ihrem Zustand benötigte. Der Spielzeugfabrikant erzählte ihnen, wie sich seine Frau, damals eine lebensfrohe, jugendliche Schönheit, die mysteriöse Krankheit auf einer Reise durch Mitteleuropa zugezogen habe.

Der Virus, gegen den es offenbar keine Heilung gab, hatte zusehends von ihr Besitz ergriffen. Bald konnte sie kaum noch gehen oder einen Gegenstand festhalten. Binnen sechs Monaten verschlechterte sich ihr Zustand derart, dass sie zur Invalidin wurde, ein trauriges Abbild der Person, die er nur wenige Jahre zuvor geheiratet hatte. Ein Jahr nach dem Ausbruch der Krankheit begann das Gedächtnis der Erkrankten nachzulassen, und nach wenigen Wochen war sie kaum noch imstande, ihren eigenen Ehemann zu erkennen. Dann hörte sie auf zu sprechen, und ihr Blick starrte ins Leere. Alexandra Jann war zu diesem Zeitpunkt sechsundzwanzig Jahre alt. Seit jenem Tag hatte sie Cravenmoore nicht mehr verlassen.

Die Sauvelles lauschten Lazarus’ trauriger Erzählung mit respektvollem Schweigen. Der Fabrikant, den die Erinnerung und die zwei Jahrzehnte voller Einsamkeit und Leid sichtlich aufwühlten, versuchte dem Ganzen die Schwere zu nehmen, indem er das Gespräch auf Hannahs köstliche Torte lenkte. Doch die traurige Bitternis in seinem Blick blieb Irene nicht verborgen.

Es fiel ihr nicht schwer, sich Lazarus Janns Rückzug ins Nirgendwo vorzustellen. Nachdem ihm das genommen worden war, was er am meisten liebte, hatte sich Lazarus in seine Phantasiewelt zurückgezogen und Hunderte von Wesen und Objekten geschaffen, um mit ihnen die tiefe Einsamkeit auszufüllen, die ihn umgab.

Nachdem sie die Geschichte des Spielzeugfabrikanten gehört hatte, war Irene klar, dass sie diesen einer überbordenden Einbildungskraft entsprungenen Kosmos von Cravenmoore nicht länger als die spektakuläre, beeindruckende Laune seines Schöpfers sehen konnte. Für sie, die die Leere des Verlusts am eigenen Leib erfahren hatte, war Cravenmoore nichts anderes als der dunkle Widerhall des Labyrinths aus Einsamkeit, in dem Lazarus Jann in den letzten zwanzig Jahren gelebt hatte. Jeder Bewohner dieser wundersamen Welt, jedes Geschöpf war nichts anderes als eine stumm vergossene Träne.

Nach dem Essen wusste Simone Sauvelle genau über ihre Pflichten und Zuständigkeiten im Haus Bescheid. Ihre Aufgaben entsprachen denen einer Haushälterin, eine Arbeit, die wenig mit ihrem ursprünglichen Beruf als Lehrerin zu tun hatte, aber für eine gute Zukunft ihrer Kinder war sie gewillt, ihr Möglichstes zu tun. Simone sollte Hannahs Arbeit und jene der Aushilfsbediensteten überwachen, sie würde sich um die Verwaltung und Instandhaltung von Lazarus Janns Anwesen kümmern, die Geschäfte mit den Lieferanten und den Händlern im Dorf abwickeln, die Korrespondenz führen, Bestellungen aufgeben und dafür sorgen, dass nichts und niemand den Fabrikanten in seinem selbstgewählten Rückzug von der Außenwelt störte.

Im Gegenzug konnte Simone mit ihren Kindern im Haus am Kap wohnen und erhielt ein mehr als anständiges Gehalt. Lazarus würde überdies Irenes und Dorians Schulgeld für das kommende Schuljahr übernehmen. Außerdem verpflichtete er sich, beiden das Studium zu bezahlen, wenn die jungen Leute die Befähigung und den Willen dazu zeigten. Irene und Dorian wiederum konnten ihrer Mutter bei den Aufgaben zur Hand gehen, die diese ihnen im Haus zuwies, solange sie sich an die goldene Regel hielten und niemals die von seinem Besitzer abgesteckten Grenzen überschritten.

In Anbetracht der letzten Monate in Schulden und Elend erschien Lazarus’ Angebot Simone Sauvelle wie ein Geschenk des Himmels. Die Blaue Bucht war eine paradiesische Umgebung, um mit ihren Kindern ein neues Leben anzufangen. Die Stelle war attraktiv, und es sah ganz so aus, als ob Lazarus ein großzügiger, gütiger Arbeitgeber wäre. Früher oder später musste ihnen das Glück wieder hold sein. Das Schicksal hatte sie an diesen abgelegenen Ort geführt, und zum ersten Mal seit langem war Simone gerne bereit, dem Schicksal Folge zu leisten. Mehr noch, wenn ihr Gefühl sie nicht trog– und das tat es selten–, spürte sie, dass ihr und ihrer Familie aufrichtige Sympathie entgegengebracht wurde. Sie konnte sich durchaus vorstellen, dass ihre Gesellschaft und ihre Anwesenheit auf Cravenmoore Balsam für die unendliche Einsamkeit sein mochte, die seinen Besitzer zu umfangen schien.

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