Maria Àngels Anglada - Die Violine von Auschwitz

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Die Wiederentdeckung der Grande Dame der zeitgenössischen katalanischen Literatur!
Auschwitz 1944: Der jüdische Geigenbauer Daniel erhält vom Lagerkommandanten den Auftrag, eine Geige nach den Maßen einer Stradivari zu bauen. Eine Aufgabe, die ihn inmitten des Grauens zumindest für kurze Zeit die schreckliche Realität vergessen lässt. Doch bald muss er erfahren, dass der Auftrag Gegenstand einer infamen Wette zwischen dem Lagerkommandanten und dem Lagerarzt ist – und so wird die rechtzeitige Fertigstellung des Instruments nicht nur zu einer handwerklichen, sondern auch zu einer menschlichen Bewährungsprobe.
Die Originalausgabe erschien 1994 unter dem Titel El violì d’Auschwitz bei Columna, Barcelona. 
Die Übersetzung wurde gefördert vom Institut Roman Llull.

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Seine Gedanken kehrten zur Geige zurück. In den letzten Tagen hatte er den Boden und den Zargenkranz fertiggestellt, und nun begann er, mit einem kleinen Hammer auf die winzigen Keile zu klopfen, die den Boden am Modell befestigten. Da er umsichtigerweise bloß zwei Tropfen Knochenleim aufgetragen hatte, konnte er ihn nach kurzer Zeit ohne Schwierigkeit lösen. Das entschädigte ihn für die schrecklichen Fotoaufnahmen; er atmete tief durch, war zufrieden, diese vollendete Form in Händen zu halten. Er hatte sich auf keinerlei Experimente eingelassen, die Außenmaße entsprachen exakt der Norm, die er auswendig wusste; er überprüfte sie nochmals: 335 Millimeter lang, die Brüste (wie er zu sagen pflegte) 165, die Taille 115, die Schenkel 205. Er streichelte das geliebte Instrument, diese Geige, die ihn vielleicht retten würde, sobald er die Handgriffe, die noch fehlten, ausgeführt hatte: das Einlassen der Flödel, der Wirbelkasten, die letzten Arbeiten am Hals, das Einsetzen des Stimmstocks … Viele kleine Schritte, und am Ende, bevor er die Teile zusammenfügte, die Auswahl des geeigneten Lacks. Noch war er allerdings weit von diesem Punkt entfernt.

Als die Sirene schrillte, bedauerte er es, dass ihm keine Zeit mehr blieb, die Verstärkungen der Zargen anzufertigen oder mit dem Polieren zu beginnen. Er konnte es jedoch nicht riskieren, die Mahlzeit auszulassen, und durfte auf keinen Fall durch sein Verhalten Aufmerksamkeit erregen, vielleicht neidete ihm schon der eine oder andere Mithäftling die zwei Schluck Bier, das konnte doch sein! Um sich Mut zu machen, dachte er an Freund und an Bronislaw, der sicherlich den ganzen Vormittag damit zugebracht hatte, Rüben zu schneiden und Töpfe zu reinigen, mit seinen goldenen Händen, die die Saiten zum Klingen brachten, mit seinen Fingern, die eines Tages am Griffbrett dieser im Lager gebauten Geige entlanggleiten würden. Er dachte an den Künstler, nicht an den Kommandanten, der das gar nicht verdiente. Bei diesen Gedanken fand er die Suppe besser als sonst, und er ertrug gelassen die Scherze, die die Kameraden über seine Schminke machten, er selbst hatte sie schon längst wieder vergessen. Am Abend würde er Zeit haben, sie abzuwaschen, heute war er mit dem Duschen an der Reihe, jetzt aber musste er sich um sein Essen kümmern. Wie so oft zu dieser Stunde kamen ihm die Mahlzeiten in den Sinn, die seine Mutter zubereitet hatte; mit der Zeit überlagerte die Erinnerung an seine Mutter das verschwimmende Bild Evas. Die Mutter und die kleine Regina. Er dachte an den Geruch, der ihm manchmal schon auf der Treppe verraten hatte, was es zu essen gab: Fleischbrühe mit Nudeln, dicke Gemüsesuppe oder Teigwaren mit gehackten Nüssen auf einem stets schön gedeckten Tisch, und daneben, immer wenn es Fleisch gab, der »Käsetisch«. Das alles lag lang zurück, vor den im Ghetto verbrachten Wochen und Monaten. Und jetzt bekamen sie Rüben und nochmals Rüben, Rübensuppe und fertig!

Er fühlte eine vertraute, freundschaftliche Hand auf seiner Schulter: Der Professor, nun Bäcker, steckte ihm heimlich eine kräftige Scheibe Brot zu, die er in der Backstube abgezweigt hatte. Das war gefährlich, sie konnten ihn dafür züchtigen oder sogar töten, aber manchmal ging er das Risiko ein und verteilte dann die Brotstücke gerecht unter den Barackenkameraden, um Neid zu vermeiden. Daniel konnte sich schon nicht mehr daran erinnern, wann er zuletzt an der Reihe gewesen war. Diese kleinen Verschwörungen inmitten des Elends wärmten die Seele. Der Professor hatte Glück, in der Bäckerei zu arbeiten, aber er verdiente es auch, da er nie seine Freunde vergaß.

Durch die zusätzliche Ration Brot gestärkt stellte sich Daniel in die Reihe, die sich unter strenger Aufsicht zur Fabrik begab; niemandem entging die Ankunft des Lastwagens mit seiner unglückseligen Fracht.

Als ein Kamerad sich nach den Neuankömmlingen umdrehte, traf ihn ein Faustschlag, der ihn ins Wanken brachte. Trotzdem ging er rasch weiter, damit kein weiterer folgte. Hoffentlich tritt er nicht aus der Reihe, dachte Daniel, die bringen ihn sonst ohne viel Aufheben um, wie neulich Dénes.

Es kam ihm vor, als befände er sich seit einer Ewigkeit im Lager, gleichzeitig schien ihm seine Ankunft erst ein paar Tage zurückzuliegen. Das sprachlose Erstarren, die Schreie »Raus!«, die niedersausenden Schläge, das demütigende Ritual. Die langen Stunden, die sie im Stehen, nackt bei Eiseskälte, damit zubrachten zu warten, um für die elende, perverse Prozedur an die Reihe zu kommen; dann das schonungslose Rasieren an Gesicht und Körper, das von den gefürchteten Mithäftlingen mit den grünen Winkeln vorgenommen wurde, die unauslöschliche Tätowierung, das Kurzscheren der Haare, das Besprühen mit Desinfektionsmitteln, als wären sie Pflanzen, die Angst, in die Duschen zu gehen, denn es könnte schließlich auch tödliches Gas ausströmen und nicht Wasser, das zwar eisig, aber unschädlich war, wenn man es nicht zu lange über den Körper laufen ließ. Manchmal machten sich die Kapos allerdings den Spaß, sie erst aus den Duschräumen zu lassen, wenn sie schon vor Kälte zitterten. Die Schläge, wenn man den Befehlen nicht unverzüglich Folge leistete oder zu langsam marschierte, die Schreie und das Weinen derer, die noch Frauen oder Kinder hatten, die ihnen entrissen worden waren. Die trotzigen Augen des Zigeuners, der die Reihe wechselte und sich an die Seite seines alten Vaters und seines kleinen Sohnes stellte, um mit ihnen gemeinsam in den Tod zu gehen.

Während Daniel unbeirrt weitermarschierte, um nicht ebenfalls Schläge abzubekommen, erinnerte er sich wieder daran, wie man ihn und alle anderen Neuankömmlinge beim Verlassen des vollgepferchten Lastwagens mit Beschimpfungen überschüttet hatte, wobei das stets wiederholte »Blöde Hunde!« noch am harmlosesten war. Wie am ersten Tag wusste er instinktiv, dass es keine Antwort auf so viel Leid gab, auf dieses nimmer endende Jom Kippur – Fasten und Buße -, das sich mit Heftigkeit über ihnen allen entlud.

Schon seit Stunden dachte er in erster Linie an seine Geige, und seit geraumer Zeit kreisten seine Gedanken nur noch um die Möglichkeit zu überleben. Am Tag des »Frühjahrsputzes« war er zu sehr mit den Auswirkungen beschäftigt gewesen, die ihn betrafen, als dass er wirklich Mitleid mit den zum Tode Verurteilten empfunden hätte. Doch jetzt, als er plötzlich wieder die wüsten Beschimpfungen hörte, die den Neuzugängen galten, bemerkte er erstaunt, dass sein Herz noch nicht taub war für andere, dass er echtes Mitgefühl empfand, das wie eine zarte Pflanze in ihm aufkeimte, die nur auf gutem Boden und nicht auf Brachland gedeihen kann. Trotz des Lächelns, das ihm am Morgen abverlangt worden war, trotz des Spotts, der Monate des Hungers und der Kälte, der Blutergüsse von den Schlägen, trotz der Drohungen, und obwohl er sich darauf eingestellt hatte, kaum mehr Entsetzen zu verspüren, die Schreie zu unterdrücken, wenn man ihn züchtigte, seine Gedanken nicht schweifen zu lassen, war sein Herz lebendig geblieben. Er konnte in den Augen des jungen Mannes, der neben ihm marschierte, eine ähnliche Regung erkennen; diesen politischen Häftling hatte soeben ein brutaler Faustschlag mitten ins Gesicht getroffen, und jetzt drückte Daniel ihm schweigend die Hand, teilte mit ihm durch diese Geste den heimlichen, zaghaften Stolz, sich nicht zu Untermenschen machen zu lassen; denn das waren die anderen.

Nun, wo der Aufseher weiter vorn war, fasste er den Mut, ihn zu trösten: »Schmerzt es sehr?«

»Es geht.«

Er dachte, dass er sich zu wenig um den Jungen gekümmert hatte, und legte ihm die Hand auf die Schulter. Der junge Bursche – im Lager kam einem alles zu Ohren – war von den Seinen abgeschnitten, durfte mit ihnen keine Verbindung aufnehmen, geschweige denn Pakete erhalten, obgleich er weder Jude noch Zigeuner war: Sie hatten ihn mit anderen Leidensgenossen unter Strafverschärfung interniert, die von den Schweinen als »Nacht-und-Nebel-Aktion« bezeichnet worden war, ein Name, der ihre perverse Erfindungsgabe bewies, wenn es galt, schöne Worte für eine infame Methode zu benützen, die die Häftlinge in absoluter Ungewissheit ließ. Nicht einmal die Eltern des Jungen wussten, wo er sich derzeit befand. Besaß denn niemand mehr eine Spur von Gewissen? Nein, denn sie wollten unter keinen Umständen auf die billigen Arbeitskräfte verzichten, die ihnen gutes Geld einbrachten.

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