Jonathan Franzen - Die Korrekturen

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Die Korrekturen: краткое содержание, описание и аннотация

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Nach fast fünfzig Ehejahren hat Enid Lambert nur ein Ziel: ihre Familie zu einem letzten Weihnachtsfest um sich zu scharen. Alles könnte so schön sein, gemütlich, harmonisch. Doch Parkinson hat ihren Mann Alfred immer fester im Griff, und die drei erwachsenen Kinder durchleben eigene tragikomischen Malaisen. Gary steckt in einer Ehekrise. Chip versucht sich als Autor. Und Denise ist zwar eine Meisterköchin, hat aber in der Liebe kein Glück…
Franzen verbindet einzigartig Familien- und Gesellschaftsgeschichte.

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«Dad?», drang Jonahs Stimme durch ein Fenster im ersten Stock. «Wir können jetzt Schach spielen.»

Als Gary schließlich ins Haus ging — die Hecke nur zur Hälfte gestutzt, die Leiter noch in einem Efeubeet — , war das Blut durch drei Handtuchschichten gesickert und blühte auf der Oberfläche als hellroter, von seinen Blutkörperchen getrennter Plasmafleck. Er hatte Angst, jemandem im Flur zu begegnen, Caleb oder Caroline sowieso, vor allem aber Aaron, weil Aaron ihn gefragt hatte, ob es ihm gut gehe, und weil Aaron es nicht über sich gebracht hatte, ihn zu belügen, und weil diese kleinen Liebesbeweise von Aaron für Gary in gewisser Weise das Erschreckendste an diesem ganzen Abend waren.

«Warum hast du ein Handtuch um deine Hand gewickelt?», fragte Jonah, während er die Hälfte von Garys Streitkräften vom Schachbrett räumte.

«Ich habe mich geschnitten, Jonah. Ich habe ein bisschen Eis auf die Wunde gelegt.»

«Du riechst nach Al-ko-hol.» Jonahs Stimme federte.

«Alkohol ist gut zum Desinfizieren», sagte Gary.

Jonah zog seinen Bauern auf E4. «Ich meine aber den Al-ko- hol, den du getrunken hast.»

Gegen zehn Uhr lag Gary im Bett und befand sich damit durchaus in Übereinstimmung mit seinem ursprünglichen Plan, durchaus im Rahmen — ja, wovon eigentlich? Nun, er wusste es nicht genau. Aber wenn er jetzt ein wenig schlafen könnte, wäre er vielleicht in der Lage, den Weg, der vor ihm lag, zu überblicken. Damit die Laken nicht blutig wurden, hatte er seine verletzte Hand, samt Handtuch und allem, in eine Bran'nola-Brottüte gesteckt. Er löschte die Nachttischlampe und drehte sich zur Wand, die eingetütete Hand vor die Brust gebettet, Laken und Sommerdecke bis über die Schultern hochgezogen. Eine Zeit lang schlief er fest, bis er im dunklen Zimmer vom Pulsieren seiner Hand aufwachte. Das Fleisch zu beiden Seiten des Schnitts zuckte, als wären Würmer darin, der Schmerz breitete sich fächerförmig entlang den fünf Handwurzelknochen aus. Caroline atmete regelmäßig; sie schlief. Gary stand auf, um seine Blase zu leeren und vier Advil zu nehmen. Als er wieder im Bett lag, scheiterte auch sein letzter, kümmerlicher Plan, denn nun konnte er nicht mehr einschlafen. Er hatte das Gefühl, dass Blut aus der Bran'nola-Tüte lief. Er überlegte, ob er aufstehen, sich in die Garage schleichen und zur Notaufnahme fahren sollte. Er addierte die Stunden, die ihn das kosten würde, zur Menge der Schlaflosigkeit, die nach seiner Rückkehr abzubauen wäre, damit er wieder müde würde, zog die Summe von den Stunden ab, die ihm dann noch blieben, bis er aufstehen und zur Arbeit musste, und kam zu dem Ergebnis, dass es besser war, bis sechs zu schlafen und, falls nötig, auf dem Weg ins Büro bei der Notaufnahme vorbeizufahren; das alles hing jedoch davon ab, ob es ihm gelingen würde, wieder einzuschlafen, und da das nicht der Fall war, überlegte und rechnete er erneut, nur dass inzwischen noch mehr kostbare Minuten der Nacht verstrichen waren, seit er zum ersten Mal überlegt hatte, aufzustehen und sich aus dem Haus zu schleichen. Die Rechnung war grausam in ihrer Regression. Er ging ins Badezimmer, um zu pinkeln. Das Problem von Calebs Überwachungssystem lag, unverdaulich, in seinem Bauch. Er war wild darauf, Caroline zu wecken und sie zu vögeln. Seine verletzte Hand pulsierte. Sie fühlte sich elefantös an: eine Hand von der Größe und dem Gewicht eines Lehnstuhls, jeder Finger ein elastisches Stück Holz von äußerster Empfindlichkeit. Und Denise blickte ihn immer noch hasserfüllt an. Und seine Mutter sehnte sich immer noch nach ihrem Weihnachtsfest. Und er schlüpfte kurz in einen Raum, in dem sein Vater auf einem elektrischen Stuhl festgeschnallt war und einen Metallhelm auf dem Kopf hatte, und Garys Hand lag auf dem altmodischen, steigbügelähnlichen Stromschalter, den er offenbar bereits betätigt hatte, denn Alfred kam, phantastisch galvanisiert, vom Stuhl gesprungen, mit einem grässlichen Lächeln, einem Zerrbild der Begeisterung, tanzte mit steifen, zuckenden Gliedern umher, bewegte sich im Schweinsgalopp im Kreis und fiel dann hin, schlug, mit dem Gesicht zuerst, hart auf, rums, wie eine Trittleiter mit zusammengeschobenen Holmen, und lag hilflos auf dem Boden des Hinrichtungsraums, während jeder Muskel in seinem Körper galvanisch zuckte und kochte. Graues Licht war in den Fenstern, als Gary aufstand, um zum vierten oder fünften Mal zu pinkeln. Die schwülwarme Morgenluft erinnerte eher an Juli als an Oktober. Dunst oder Nebel auf der Seminole Street verwischte — oder entkörperlichte — oder brach — das Gekrächz der Krähen, die sich über der Navajo Road und der Shawnee Street den Hügel hinaufmühten, wie die Teenager aus der Gegend, wenn sie auf den Parkplatz des Wawa-Supermarkts («Club Wa» nannten sie ihn, hatte Aaron gesagt) zusteuerten, um Zigaretten zu rauchen.

Er legte sich wieder hin und wartete auf den Schlaf.

«— tag, fünfter Oktober, eines der wichtigsten Themen, über die wir heute Morgen berichten, ist, da bis zu seiner Hinrichtung nunmehr weniger als vierundzwanzig Stunden verbleiben, der Versuch von Khellyes Anwälten — », sagte Carolines Radiowecker, bevor sie ihn mit einem Schlag zum Schweigen brachte.

In der darauf folgenden Stunde, während er dem Aufstehen seiner Söhne und ihren Frühstücksgeräuschen und einem kleinen

Trompetenständchen von Aaron lauschte, einer John-Philip-Sousa-Melodie, nahm ein radikaler neuer Plan in Garys Gehirn Gestalt an. Er lag ganz still, mit dem Gesicht zur Wand, in embryonaler Haltung auf der Seite, die eingetütete Hand an die Brust gedrückt. Sein radikaler neuer Plan war, absolut gar nichts zu tun.

«Gary, bist du wach?», fragte Caroline aus mittlerer Distanz, von der Tür aus vermutlich. «Gary?»

Er tat gar nichts, antwortete auch nicht.

«Gary?»

Er fragte sich, ob es sie wohl interessieren würde, warum er nichts tat, doch da entfernten sich ihre Schritte schon wieder über den Flur, und sie rief: «Jonah, beeil dich, du kommst zu spät!»

«Wo ist Dad?», fragte Jonah.

«Er liegt noch im Bett, komm schon.»

Gary vernahm ein Getrappel kleiner Füße, und nun wurde sein radikaler neuer Plan auf eine erste harte Probe gestellt. Von irgendwo ganz in der Nähe sprach Jonah ihn an. «Dad? Wir gehen jetzt. Dad?» Und Gary war gezwungen, nichts zu tun. Er musste vorgeben, nichts hören zu können oder nichts hören zu wollen, musste seinen Generalstreik, seine klinische Depression, dem einzigen Geschöpf zumuten, das er gern damit verschont hätte. Ob er still und regungslos bleiben könnte, wenn Jonah auch nur ein bisschen näher käme — wenn er zum Beispiel zu ihm käme und ihn umarmte — , das wusste Gary nicht. Doch da rief Caroline von unten, und Jonah eilte davon.

Von ferne hörte Gary ein Piepsen, als sein Hochzeitsdatum eingegeben wurde, um die militärische Sperrzone zu sichern Dann war es still in dem nach Toast duftenden Haus, und er verzog sein Gesicht zu jener Grimasse bodenlosen Schmerzes und Selbstmitleids, die er von Caroline kannte, wenn ihr der Rücken wehtat. Und er verstand wie nie zuvor, wie viel Trost darin lag.

Er überlegte aufzustehen, aber er brauchte nichts. Er hatte keine Ahnung, wie lange Caroline fort sein würde; falls sie heute beim CDF arbeitete, wäre sie bestimmt nicht vor drei wieder da. Es war egal. Er würde hier sein.

Doch es traf sich, dass Caroline schon nach einer halben Stunde zurückkam. Die Reihenfolge der Geräusche ihres Aufbruchs kehrte sich um. Er hörte den nahenden Stomper, den Entsicherungscode, die Schritte auf der Treppe. Er spürte, wie seine Frau schweigend in der Tür stand und ihn betrachtete.

«Gary?», sagte sie mit einer leiseren, zärtlicheren Stimme.

Er tat nichts. Er lag da. Sie kam zu ihm und kniete sich neben das Bett. «Was ist los? Bist du krank?»

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