Jonathan Franzen - Die Korrekturen

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Nach fast fünfzig Ehejahren hat Enid Lambert nur ein Ziel: ihre Familie zu einem letzten Weihnachtsfest um sich zu scharen. Alles könnte so schön sein, gemütlich, harmonisch. Doch Parkinson hat ihren Mann Alfred immer fester im Griff, und die drei erwachsenen Kinder durchleben eigene tragikomischen Malaisen. Gary steckt in einer Ehekrise. Chip versucht sich als Autor. Und Denise ist zwar eine Meisterköchin, hat aber in der Liebe kein Glück…
Franzen verbindet einzigartig Familien- und Gesellschaftsgeschichte.

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Jonathan Franzen

Die Korrekturen

Roman

Für David Means und Geneve Patterson

ST. JUDE

Der Irrsinneiner herbstlichen Prärie-Kaltfront, näher kommend. Es war deutlich zu spüren: Etwas Furchtbares würde geschehen. Die Sonne tief am Himmel, ein winziges Licht, ein erkaltender Stern. Windstoß auf Windstoß der Unordnung. Die Bäume rastlos, die Temperaturen fallend, die ganze nördliche Religion der Dinge aufs Ende gerichtet. Keine Kinder in den Gärten. Länger werdende Schatten auf gelblichem Zoysia-Gras. Aus Roteichen, Nadeleichen, weißen Sumpfeichen regnete es Eicheln auf Häuser ohne Hypothek. Sturmfenster zitterten in den leeren Schlafzimmern. Dazu das Summen und Hicksen eines Kleidertrockners, das näselnde Gezänk eines Laubsaugers, das Reiferwerden heimischer Äpfel in einer Papiertüte, der Geruch des Benzins, das Alfred Lambert, nach dem Streichen des kleinen Korbsofas am Morgen, zum Reinigen des Pinsels benutzt hatte.

Drei Uhr am Nachmittag war eine Zeit der Gefahr in den gerontokratischen Vororten von St. Jude. Alfred hatte seit dem Mittagessen in seinem großen blauen Sessel geschlafen und war gerade aufgewacht. Nun lag sein Nickerchen hinter ihm, und die nächsten Lokalnachrichten kamen erst um fünf. Zwei leere Stunden waren eine Nebenhöhle, in der Infektionen keimten. Er rappelte sich hoch und stand neben der Tischtennisplatte, vergebens horchend, ob Enid sich oben regte.

Überall im Haus läutete eine Alarmglocke, die außer Alfred und Enid niemand hörte. Es war die Alarmglocke der Angst. Sie klang wie eine jener schweren schmiedeeisernen Schüsseln mit elektrischem Klöppel, die Schulkinder bei Feueralarmübungen nach draußen treiben. Mittlerweile läutete sie seit so vielen Stunden, dass die Lamberts die Botschaft «Glocke läutet» schon gar nicht mehr hörten — so, wie man bei jedem Geräusch, wenn es nur lange genug anhält, schließlich sämtliche Bestandteile einzeln wahrnimmt (und bei jedem Wort, wenn man es nur lange genug anstarrt, nichts als eine Reihe toter Buchstaben sieht), hörten sie bloß noch einen Klöppel, der wie rasend auf einen Metallkörper hieb, hörten keinen reinen Ton, sondern ein grobkörniges Nacheinander von Schlägen, über den sich ein Bogen klagender Obertöne wölbte; sie läutete seit so vielen Tagen, dass sich der Klang für gewöhnlich im Hintergrund verlor, nur manchmal nicht, in den frühen Morgenstunden, wenn sie im Wechsel, mal der eine, mal der andere, schweißgebadet erwachten und erkannten, dass eine Glocke in ihren Köpfen läutete, solange sie zurückdenken konnten; sie läutete seit so vielen Monaten, dass das Geräusch zu einer Art Metageräusch geworden war, dessen An- und Abschwellen nichts mehr mit dem Rhythmus von Schallwellen zu tun hatte, sondern allein mit dem viel, viel langsamer zu- und abnehmenden Bewusstsein dieses Geräuschs, einem Bewusstsein, das immer dann besonders geschärft war, wenn das Wetter selbst von Angst gepeinigt schien. Dann hatten Enid und Alfred — sie auf Knien vor den geöffneten Schubladen im Esszimmer, er unten im Keller, den katastrophalen Zustand der Tischtennisplatte inspizierend — jeder für sich das Gefühl, sie müssten vor Angst zerspringen.

Der Angst etwa, die von den Rabattmarken kam, dort in der Schublade neben den Kerzen in Designer-Herbstfarben. Die Marken wurden von einem Gummiband zusammengehalten, und Enid hatte gerade entdeckt, dass die Fristen (vom Hersteller oft schwungvoll mit Rot umrandet) schon vor Monaten, wenn nicht gar Jahren abgelaufen waren: dass diese hundert und so viel Rabattmarken, deren Gesamtwert mehr als sechzig Dollar betrug (im Chiltsville-Supermarkt, wo sie den Markenwert verdoppelten, theoretisch sogar 120 Dollar), samt und sonders nutzlos geworden waren. Tilex, sechzig Cent Rabatt. Excedrin PM, einen Dollar Rabatt. Und die Fristen bezogen sich nicht auf die jüngere Vergangenheit: Sie waren historisch. Die Alarmglocke läutete seit Jahren.

Sie schob die Marken wieder zwischen die Kerzen und schloss die Schublade. Was sie suchte, war ein Brief, der einige Tage zuvor als Einschreiben gebracht worden war. Alfred hatte den Postboten an die Tür klopfen hören und so laut «Enid! Enid!» gerufen, dass er gar nicht mitbekam, wie sie «Ich gehe schon, Al!» antwortete. Weiter ihren Namen rufend, war er immer näher gekommen, aber da der Absender des Briefs die Axon Corporation, 24 East Industrial Serpentine, Schwenksville, PA, war und es gewisse Aspekte der wirtschaftlichen Lage des Axon-Unternehmens gab, über die Enid Bescheid wusste, Alfred hingegen, wie sie inständig hoffte, nicht, hatte sie den Brief rasch irgendwo, und zwar nicht mehr als fünf Meter von der Haustür entfernt, versteckt. Dann war Alfred aus dem Keller aufgetaucht, hatte mit der Lautstärke eines Bulldozers «Da ist jemand an der Tür!» gebrüllt, und sie hatte, fast schreiend, geantwortet: «Der Postbote! Der Postbote!», woraufhin er den Kopf schüttelte, weil das Ganze so verworren war.

Enid war sicher, dass sie selber einen klareren Kopf bekommen würde, wenn sie sich nicht alle fünf Minuten fragen müsste, was Alfred im Schilde führte. Aber sosehr sie sich auch bemühte, sie konnte ihn einfach nicht dazu bringen, sich für das Leben zu interessieren. Wenn sie ihn ermunterte, sich doch wieder einmal seinem Labor zuzuwenden, sah er sie an, als hätte sie den Verstand verloren. Wenn sie ihn fragte, ob es nicht irgendetwas im Garten zu tun gebe, sagte er, die Beine täten ihm weh. Wenn sie ihn darauf aufmerksam machte, dass die Männer ihrer Freundinnen allesamt Hobbys hatten (Dave Schumpert seine Glasmalerei, Kirby Root seine raffinierten Chalets als Nistkästen für Rotfinken, Chuck Meisner die stündliche Überprüfung seines Aktiendepots), tat er so, als wolle sie ihn von einer wichtigen Arbeit abhalten, und worin bestand die?

Darin, die Gartenmöbel zu streichen? Mit dem Korbsofa war er nun schon seit dem Labor Day beschäftigt. Das letzte Mal, als er die Garten-Möbel gestrichen hatte, war er, wenn sie sich recht erinnerte, nach zwei Stunden mit dem Sofa fertig gewesen. Jetzt verschwand er Morgen für Morgen in seiner Werkstatt, und als sie sich nach einem Monat einmal zu ihm hineingewagt hatte, um nachzusehen, wie es voranging, hatte sie entdeckt, dass er über die Beine des Sofas nicht hinausgekommen war.

Es schien, als wollte er lieber allein sein. Er sagte, der Pinsel sei ihm zwischendurch eingetrocknet, deshalb dauere es so lange. Er sagte, Korbmöbel abschmirgeln sei wie eine Blaubeere schälen. Er sagte, es gebe hier unten Grillen. Da verspürte sie leichte Atemnot, aber vielleicht war es auch nur der Geruch des Benzins oder die Feuchtigkeit in der Werkstatt, die wie Urin roch (und doch unmöglich Urin sein konnte). Sie flüchtete die Treppe hinauf, um den Brief von Axon zu suchen.

Sechs Tage die Woche kamen mehrere Pfund Post durch den Schlitz in der Haustür, und da sich im Erdgeschoss nichts Nebensächliches anhäufen durfte — der Eindruck, den diese Wohnräume hervorrufen sollten, war ja gerade, dass niemand hier wohnte — , hatte Enid eine taktische Aufgabe von beträchtlicher Schwierigkeit zu bewältigen. Sie selbst hätte sich niemals als Guerillera bezeichnet, doch genau das war sie: eine Guerillera. Tagsüber verbrachte sie Material von Depot zu Depot, der regierenden Macht oft nur einen winzigen Schritt voraus. Abends dann, im Licht einer hübschen, doch zu schwachen Wandlampe und an einem viel zu kleinen Tisch, der in der Frühstücksnische stand, führte sie alle möglichen Manöver durch: beglich Rechnungen, prüfte Kontoauszüge, versuchte, die Jahresabrechnung der Krankenversicherung zu entziffern und sich einen Reim auf die dritte, in drohendem Ton gehaltene Mahnung eines medizinischen Labors zu machen, das die unverzügliche Begleichung von ausstehenden $ 0,22 einforderte, während der ausgewiesene Kontostand von $ 0,00 eindeutig besagte, dass sie nicht das Geringste schuldig geblieben war, und sich im Übrigen auch nirgends eine Adresse fand, an die man den Scheck hätte senden können.

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