Jonathan Franzen - Die Korrekturen

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Nach fast fünfzig Ehejahren hat Enid Lambert nur ein Ziel: ihre Familie zu einem letzten Weihnachtsfest um sich zu scharen. Alles könnte so schön sein, gemütlich, harmonisch. Doch Parkinson hat ihren Mann Alfred immer fester im Griff, und die drei erwachsenen Kinder durchleben eigene tragikomischen Malaisen. Gary steckt in einer Ehekrise. Chip versucht sich als Autor. Und Denise ist zwar eine Meisterköchin, hat aber in der Liebe kein Glück…
Franzen verbindet einzigartig Familien- und Gesellschaftsgeschichte.

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«Mr. Lambert», sagte das Mädchen, «können Sie mir sagen, wo wir hier sind?»

Er schaute wieder zu Chip, dessen Miene erwartungsvoll, aber nicht hilfreich war. Er zeigte aufs Fenster. «Dahinten ist Illinois», sagte er. Sein Sohn und das Mädchen hörten jetzt sehr interessiert zu, und er hatte das Gefühl, er sollte weiterreden. «Da ist ein Fenster», sagte er, «das wäre… wenn man es öffnen könnte… genau, was ich will. Ich konnte den Gürtel nicht aufkriegen. Und dann.»

Er versagte, und er wusste es.

Das Mädchen blickte freundlich zu ihm herab. «Können Sie mir sagen, wer unser Präsident ist?»

Er grinste. Das war eine leichte Frage.

«Na», sagte er. «Sie hat so viel Zeug da unten. Ich bezweifle, dass sie es überhaupt merken würde. Wir sollten das einfach alles wegschmeißen.»

Das Mädchen nickte, als wäre das eine vernünftige Antwort. Dann hob sie beide Hände. Sie war hübsch wie Enid, aber Enid hatte einen Ehering, Enid trug keine Brille, Enid war in letzter Zeit älter geworden, und Enid hätte er wahrscheinlich wieder erkannt, obwohl die Tatsache, dass sie ihm so viel vertrauter war als Chip, es um so schwerer machte, sie zu sehen.

«Wie viele Finger halte ich hoch?», fragte ihn das Mädchen.

Er betrachtete ihre Finger. Wenn er sich nicht irrte, lautete deren Botschaft: Entspannen. Nicht so verkrampft. Lass dir Zeit.

Er lächelte, während sich seine Blase leerte.

«Mr. Lambert? Wie viele Finger halte ich hoch?»

Da, die Finger. Es war wunderschön. Die Erleichterung, für nichts verantwortlich zu sein. Je weniger er wusste, desto glücklicher war er. Überhaupt nichts zu wissen wäre der Himmel.

«Dad?»

«Ich sollte das eigentlich wissen», sagte er. «Ist es nicht unglaublich, dass ich so was vergessen kann?»

Das Mädchen und Chip tauschten Blicke und gingen hinaus auf den Flur. Das Entspannen war angenehm gewesen, doch nach einer Minute oder zweien fühlte sich alles klamm an. Er musste seine Kleider wechseln und konnte es nicht. Saß in seinem abkühlenden Schlamassel. «Chip?», rief er.

Stille hatte sich auf den Gefängnistrakt gelegt. Auf Chip war kein Verlass, immer wieder verschwand er. Auf niemanden war Verlass, außer auf einen selbst. Ohne Plan im Kopf und ohne Kraft in den Händen versuchte er, den Gürtel zu lockern, um sich die Hose auszuziehen und sich abzutrocknen. Doch es war zum Auswachsen mit dem Gürtel. Zwanzigmal fuhr er mit den Händen daran entlang, und zwanzigmal fand er keine Schnalle. Er war wie ein Zwei-Dimensionen-Mensch, der in eine dritte Dimension flüchten wollte. Und wenn er sich bis in alle Ewigkeit bemühte, er würde die verdammte Schnalle doch nicht finden.

«Chip!», rief er, aber nicht laut, weil der schwarze Bastard da draußen lauerte und ihn hart bestrafen würde. «Chip, komm her und hilf mir.»

Am liebsten wäre er seine Beine gleich ganz losgeworden. Sie waren schwach und ruhelos und nass und gefangen. Er strampelte ein bisschen und schaukelte in seinem nicht schaukelnden Stuhl. Seine Hände waren in Aufruhr. Je weniger Gewalt er über seine Beine hatte, umso heftiger schwang er die Arme. Jetzt kriegten sie ihn, die Bastarde, er war verraten worden, und er begann zu weinen. Hätte er es bloß gewusst! Hätte er es bloß gewusst, dann hätte er etwas unternehmen können, er hatte doch das Gewehr gehabt, er hatte den tiefen kalten Ozean gehabt, hätte er es bloß gewusst.

Er schmiss eine Wasserkaraffe gegen die Wand, und endlich kam jemand herbeigeeilt.

«Dad, Dad, Dad. Was ist los?»

Alfred hob den Blick und sah seinem Sohn in die Augen. Er öffnete den Mund, doch das einzige Wort, das er herausbrachte, war «Ich — »

Ich Ich habe Fehler gemacht Ich bin allein Ich bin nass Ich möchte sterben Ich möchte mich bei dir entschuldigen Ich habe mein Bestes getan Ich liebe meine Kinder Ich brauche deine Hilfe Ich möchte sterben «Ich halte das hier nicht aus», sagte er.

Chip hockte sich auf den Boden neben dem Stuhl. «Pass auf», sagte er. «Du musst noch eine Woche bleiben, damit sie dich beobachten können. Wir müssen herausfinden, was mit dir los ist.»

Er schüttelte den Kopf. «Nein! Du musst mich hier rausholen!»

«Dad, es tut mir Leid», sagte Chip, «aber ich kann dich nicht mit nach Hause nehmen. Du musst noch mindestens eine Woche in der Klinik bleiben.»

Oh, wie Chip seine Geduld auf die Probe stellte! Sein Sohn hätte doch längst begriffen haben müssen, worum er ihn bat, auch ohne dass es ihm noch einmal erklärt wurde.

«Mach dem Spuk ein Ende, habe ich gesagt!» Er hieb auf die Armlehnen des Stuhls, in dem er gefangen war. «Du musst mir helfen, dem Spuk ein Ende zu machen!»

Er sah zum Fenster, aus dem hinauszuspringen er, endlich, bereit war. Oder jemand sollte ihm ein Gewehr geben, eine Axt, irgendetwas, Hauptsache, er kam hier raus. Das musste er Chip begreiflich machen.

Chip bedeckte Alfreds zitternde Hände mit den seinen.

«Ich bleibe bei dir, Dad», sagte er. «Aber das andere kann ich nicht für dich tun. So kann ich dir nicht helfen. Es tut mir Leid.»

Wie eine Ehefrau, die gestorben, oder ein Haus, das abgebrannt war, genauso lebhaft hatte er die Klarheit, die man zum Denken, und die Kraft, die man zum Handeln brauchte, noch in Erinnerung. Durch ein Fenster zur nächsten Welt konnte er sie sehen, diese Klarheit, konnte sie sehen, diese Kraft, nur knapp außerhalb seiner Reichweite, gleich hinter den Thermopanescheiben. Er sah, was er hatte erreichen wollen, das Ertrinken im Meer, den tödlichen Schuss, den Sturz aus großer Höhe, alles zum Greifen nah, und wollte nicht glauben, dass es ihm ein für alle Mal verwehrt sein sollte, sich selbst in den Genuss solcher Erleichterung zu bringen.

Er weinte über die Ungerechtigkeit seiner Strafe. «Herrgott noch mal, Chip», sagte er laut, denn er ahnte, dass dies vielleicht seine letzte Chance war, sich zu befreien, bevor er jede Verbindung zu jener Klarheit und jener Kraft verlor, und deshalb war es entscheidend, dass Chip das, was er wollte, genau verstand. «Ich bitte dich um Hilfe! Du musst mich hier rausholen! Du musst diesem Spuk ein Ende machen!»

Trotz roter Augen, trotz Tränenschlieren gingen von Chips Gesicht Kraft und Klarheit aus. Hier war ein Sohn, der ihn genauso verstand, wie er sich selbst verstand, darauf konnte er zählen; und deshalb war Chips Antwort, als sie denn kam, unwiderruflich. Chips Antwort bedeutete ihm, dass dies der Punkt war, an dem die Geschichte endete. Sie endete damit, dass Chip den Kopf schüttelte, sie endete damit, dass er sagte: «Das kann ich nicht, Dad. Das kann ich nicht.»

DIE KORREKTUREN

DIE KORREKTUR,als sie schließlich kam, war kein jähes Platzen einer Seifenblase, sondern ein viel sanfteres Nachgeben, ein Erschlaffen der Finanzschlüsselmärkte, eine Schrumpfung, zu allmählich, um Schlagzeilen hervorzubringen, und zu vorhersehbar, um irgendjemandem, mit Ausnahme von Dummköpfen und denen, die wenig Geld verdienten, ernsthaft zu schaden.

Enid hatte den Eindruck, dass die Tagesereignisse heute generell unspektakulärer oder langweiliger waren als in ihrer Jugend. Sie erinnerte sich noch an die dreißiger Jahre, sie hatte mit eigenen Augen gesehen, was einem Land widerfahren konnte, wenn die Weltwirtschaft andere Saiten aufzog; sie hatte damals ihrer Mutter geholfen, in der engen Gasse hinter der Pension Essensreste an obdachlose Männer auszuteilen. Doch Katastrophen dieser Größenordnung schienen die Vereinigten Staaten nicht mehr heimzusuchen. Sicherheitsvorkehrungen waren getroffen worden, wie diese Gummiquadrate, mit denen jeder Spielplatz neuerdings gepflastert war, um die Wucht eines Aufpralls zu mildern.

Dennoch, die Märkte brachen ein, und Enid, die nie geglaubt hatte, sie könnte jemals froh darüber sein, dass Alfred ihrer beider Vermögen in festverzinslichen Wertpapieren und kurzfristigen Schuldverschreibungen angelegt hatte, überstand das Tief mit weitaus weniger Ängsten als ihre hochfliegenden Freunde. Orfic Midland kündigte, wie angedroht, ihre bisherige Krankenversicherung und nötigte sie, einer Gesundheitspflege-Organisation beizutreten, doch ihr alter Nachbar Dean Driblett, der Gute, gruppierte sie und Alfred mit einem einzigen Federstrich höher ein, sodass sie die Wahlleistungen des DeeDeeCare-PlusProgramms in Anspruch nehmen und die Ärzte ihres Vertrauens behalten konnte. Zwar kostete sie das Pflegeheim Monat für Monat eine beträchtliche Summe, die ihr nicht rückerstattet wurde, doch mit Alfreds Rente und den Pensionszuschüssen der Eisenbahngesellschaft kam sie, wenn sie jeden Cent zweimal umdrehte, gut über die Runden, und das Haus, das ihr inzwischen ganz gehörte, stieg weiter im Wert. Die einfache Wahrheit war die, dass sie nicht reich, aber auch nicht arm war. In den Jahren der Angst und Sorge um Alfred hatte sie diese Wahrheit aus dem Blick verloren, doch sobald er aus dem Haus war und sie ihren Schlaf nachgeholt hatte, sah sie sie deutlich.

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