Jonathan Franzen - Die Korrekturen

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Nach fast fünfzig Ehejahren hat Enid Lambert nur ein Ziel: ihre Familie zu einem letzten Weihnachtsfest um sich zu scharen. Alles könnte so schön sein, gemütlich, harmonisch. Doch Parkinson hat ihren Mann Alfred immer fester im Griff, und die drei erwachsenen Kinder durchleben eigene tragikomischen Malaisen. Gary steckt in einer Ehekrise. Chip versucht sich als Autor. Und Denise ist zwar eine Meisterköchin, hat aber in der Liebe kein Glück…
Franzen verbindet einzigartig Familien- und Gesellschaftsgeschichte.

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«Da können wir ja alle froh sein», sagte Denise, «dass Gary das mal loswerden konnte und ihm jetzt so viel wohler ist.»

«Nein, er hat Recht», sagte Enid, die Augen trübselig auf das Stechpalmengesteck in der Tischmitte gerichtet. «Es muss sich etwas ändern.»

Nach dem Frühstück gingen die Stunden in der Kränklichkeit, dem siechen Warten eines großen Feiertags dahin. Chip hatte vor Erschöpfung Mühe, sich warm zu halten, sein Gesicht aber glühte von der Hitze aus der Küche und dem Duft des bratenden Truthahns, der das Haus einhüllte. Sobald er in den Gesichtskreis seines Vaters geriet, huschte ein Lächeln des Wieder-Erkennens und der Freude über Alfreds Züge. Dieses Lächeln hätte bedeuten können, dass Alfred Chip verwechselte, wenn er nicht jedes Mal seinen Namen gerufen hätte. Chip wurde von dem alten Mann ganz offensichtlich geliebt. Die längste Zeit seines Lebens hatte er sich mit Alfred in den Haaren gelegen und Alfred gegrollt und den Stachel von Alfreds Missbilligung gespürt, und jetzt waren seine persönlichen Niederlagen und politischen Ansichten eher noch extremer als früher, und trotzdem war es Gary, der mit dem alten Mann stritt, und Chip, der das Gesicht des alten Mannes leuchten ließ.

Beim Abendessen raffte er sich auf, mehr oder weniger ausführlich zu schildern, was er in Litauen erlebt hatte. Ebenso gut hätte er die Steuervorschriften herunterleiern können. Denise, normalerweise der Inbegriff der aufmerksamen Zuhörerin, hatte alle Hände voll damit zu tun, Alfred beim Essen behilflich zu sein, und Enid achtete die ganze Zeit nur auf die Unzulänglichkeiten ihres Mannes. Bei jedem herunterfallenden Bissen, jeder Entgleisung zuckte sie zusammen, oder sie seufzte oder schüttelte den Kopf. Es war nicht zu übersehen, dass Alfred ihr das Leben nun zur Hölle machte.

Ich bin die am wenigsten unglückliche Person an diesem Tisch, dachte Chip.

Er half Denise beim Abwasch, während Enid mit ihren Enkeln telefonierte und Alfred schlafen ging.

«Seit wann ist Dad schon so?», fragte er Denise.

«So wie jetzt? Seit gestern. Aber vorher war es nicht viel besser.»

Chip warf sich einen schweren Mantel von Alfred über und nahm eine Zigarette mit hinaus. Es war kälter, als er es in Vilnius je erlebt hatte. Wind rüttelte an den dicken braunen Blättern, die immer noch an den Eichen hingen, jenen konservativsten aller Bäume; Schnee quietschte unter seinen Füßen. Um die minus 18 Grad heute Nacht, hatte Gary gesagt. Da kann er doch mit einer Flasche Whiskey nach draußen gehen. Chip wollte über die wichtige Selbstmordfrage nachdenken, solange eine Zigarette seine geistige Leistungsfähigkeit steigerte, doch seine Bronchien und Nasenhöhlen standen bereits unter einem solchen Kälteschock, dass der Schock des Nikotins kaum noch zu Buche schlug, und der Schmerz in seinen Fingern und Ohren — diese verfluchten Niete — wurde rasch unerträglich. Er gab auf und hastete ins Haus, just in dem Moment, als Denise aufbrach.

«Wo willst du hin?», fragte Chip. «Bin bald zurück.»

Enid, im Wohnzimmer am Kamin, biss sich in heller Verzweiflung auf die Lippen. «Du hast deine Geschenke noch gar nicht aufgemacht», sagte sie.

«Morgen früh, mal sehen», sagte Chip. «Ich habe bestimmt nichts für dich, was dir gefallen wird.» «Es ist nett, dass du überhaupt was für mich hast.» Enid schüttelte den Kopf. «Das war nicht das Weihnachten, das ich mir erhofft hatte. Auf einmal ist Dad zu nichts mehr imstande. Zu gar nichts.»

«Jetzt soll er erst mal seinen Pillenurlaub machen, vielleicht hilft ihm das ja.»

Enid las offenbar schlechte Prognosen aus den Flammen. «Kannst du nicht eine Woche bleiben, so lange, bis ich ihn ins Krankenhaus gebracht habe?»

Chips Hand wanderte zu dem Niet in seinem Ohr wie zu einem Glücksbringer. Ihm war, als wäre er ein Kind aus Grimms Märchen, das sich von der Aussicht auf Wärme und Essen in ein verwunschenes Haus hatte locken lassen; und gleich würde ihn die Hexe in einen Käfig sperren, mästen und verspeisen.

Er wiederholte die Zauberformel, die er an der Eingangstür gesprochen hatte. «Ich kann nur drei Tage bleiben», sagte er. «Ich muss so bald wie möglich wieder zu arbeiten anfangen. Ich schulde Denise Geld, das ich ihr unbedingt zurückzahlen möchte.»

«Nur eine Woche», sagte die Hexe. «Nur eine Woche, bis wir sehen, wie es ihm im Krankenhaus geht.»

«Ich glaube nicht, Mom. Ich muss zurück.» Enids trübe Stimmung verdüsterte sich weiter, aber zu überraschen schien seine Weigerung sie nicht. «Dann ist das wohl meine Angelegenheit», sagte sie. «Das habe ich irgendwie immer geahnt.»

Sie zog sich ins Arbeitszimmer zurück, und Chip legte noch ein paar Holzscheite nach. Kalte Zugluft drang durch die Fenster und bewegte sacht die offenen Vorhänge. Der Heizkessel lief fast ununterbrochen. Die Welt war kälter und leerer, als Chip gedacht hatte — die Erwachsenen waren fort.

Gegen elf kam Denise herein. Sie stank nach Zigarettenrauch und sah zu zwei Dritteln erfroren aus. Sie winkte ihm zu und wollte sofort nach oben gehen, doch Chip bestand darauf, dass sie sich zu ihm ans Feuer setzte. Denise kniete sich hin, neigte, unentwegt schniefend, den Kopf und streckte die Hände aus. Sie hielt den Blick starr auf das Feuer gerichtet, als müsse sie sich zwingen, ihn nicht anzuschauen. Mit einem feuchten Kleenex- Fetzen putzte sie sich die Nase.

«Wo warst du?», fragte er.

«Spazieren.»

«Langer Spaziergang.»

«M-hm.»

«Du hast mir ein paar E-Mails geschickt, die ich gelöscht habe, bevor ich sie richtig lesen konnte.»

«Oh.»

«Also, was ist los?»

Sie schüttelte den Kopf. «Einfach alles.»

«Am Montag hatte ich fast dreißigtausend Dollar in bar. Davon wollte ich dir vierundzwanzigtausend geben. Aber dann sind wir von uniformierten Männern mit Skimasken ausgeraubt worden. So absurd das klingen mag.»

«Ich möchte dir die Schulden gern erlassen», sagte Denise.

Chips Hand wanderte wieder zu dem Niet. «Ich habe vor, dir mindestens vierhundert im Monat zurückzuzahlen, bis alle Schulden getilgt sind, einschließlich der Zinsen. Das hat für mich Priorität. Absolute Priorität.»

Seine Schwester drehte sich um und sah zu ihm hoch. Ihre Augen waren blutunterlaufen, Stirn und Nase rot wie die eines Neugeborenen. «Ich habe gesagt, ich erlasse dir die Schulden. Du schuldest mir nichts.»

«Nett von dir», sagte er rasch und wandte den Blick ab. «Aber ich zahle dir das Geld trotzdem zurück.»

«Nein», sagte sie. «Ich werde dein Geld nicht annehmen. Ich erlasse dir deine Schulden. Weißt du, was das heißt: jemandem etwas erlassen?»

Mit ihrer seltsamen Stimmung, mit ihren unerwarteten Worten machte sie Chip nervös. Er zog an seinem Niet und sagte: «Komm, Denise. Bitte. Hab wenigstens so viel Respekt vor mir, dass du mich meine Schulden zurückzahlen lässt. Ich weiß, dass ich ein Arsch gewesen bin. Aber ich will nicht mein Leben lang ein Arsch sein.»

«Ich möchte dir deine Schulden erlassen», sagte sie, «Ehrlich. Komm.» Chip lächelte gequält. «Du musst mich bezahlen lassen.»

«Kannst du's nicht ertragen, dass dir einer was erlässt?»

«Nein», sagte er. «Im Grunde nicht. Nein. Es ist in jeder Hinsicht besser, wenn ich dir alles zurückzahle.»

Immer noch kniend, beugte Denise sich vor, verschränkte die Arme und rollte sich zu einer Olive, einem Ei, einer Zwiebel zusammen. Aus dem Innern dieses kugelförmigen Etwas kam eine leise Stimme. «Begreifst du denn nicht, was für einen Riesengefallen du mir tun würdest, wenn ich dir die Schulden erlassen dürfte? Begreifst du nicht, dass es mir schwer fällt, dich darum zu bitten? Begreifst du nicht, dass der einzige andere Gefallen, um den ich dich je gebeten habe, der war, über Weihnachten hierher zu kommen? Begreifst du nicht, dass es mir nicht darum geht, dich zu kränken? Begreifst du nicht, dass ich nie an deinem Willen gezweifelt habe, mir das Geld wiederzugeben, und mir völlig klar ist, dass ich dich um etwas sehr Schwieriges bitte? Begreifst du nicht, dass ich dich nie um etwas so Schwieriges bitten würde, wenn es nicht wirklich, wirklich, wirklich nötig wäre?»

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