Jonathan Franzen - Die Korrekturen

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Nach fast fünfzig Ehejahren hat Enid Lambert nur ein Ziel: ihre Familie zu einem letzten Weihnachtsfest um sich zu scharen. Alles könnte so schön sein, gemütlich, harmonisch. Doch Parkinson hat ihren Mann Alfred immer fester im Griff, und die drei erwachsenen Kinder durchleben eigene tragikomischen Malaisen. Gary steckt in einer Ehekrise. Chip versucht sich als Autor. Und Denise ist zwar eine Meisterköchin, hat aber in der Liebe kein Glück…
Franzen verbindet einzigartig Familien- und Gesellschaftsgeschichte.

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Robin wollte ihre Geliebte unbedingt wieder mit Sinead und Erin zusammenbringen, doch aus Gründen, die Denise selbst nicht völlig klar waren, weigerte sie sich, die Mädchen zu besuchen. Sie wusste nicht, wie sie ihnen unter die Augen treten sollte; schon beim Gedanken an einen Vier-Mädel-Haushalt wurde ihr schlecht.

«Sie vergöttern dich», sagte Robin.

«Ich kann das nicht.»

«Warum?»

«Weil mir nicht danach ist. Darum.»

«Na gut. Egal.»

«Wie lange willst du das Wort ‹egal› eigentlich noch benutzen? Meinst du, dass du es irgendwann mal ausrangierst? Oder ist es dein Wort fürs Leben?»

«Denise, sie vergöttern dich», quiekte Robin. «Du fehlst ihnen. Und früher hast du doch so gern was mit ihnen unternommen.»

«Tja, im Moment bin ich eben nicht in Kinderlaune. Keine Ahnung, ob ich's je wieder sein werde. Also hör bitte auf, mich zu fragen.»

Spätestens jetzt wäre die Botschaft bei den meisten Menschen angekommen; die meisten Menschen hätten das Feld geräumt und sich nie wieder blicken lassen. Doch Robin fand Geschmack daran, grausam behandelt zu werden, das wurde immer deutlicher. Robin sagte, und Denise glaubte es ihr sogar, sie hätte sich nie von Brian getrennt, wenn Brian sich nicht von ihr getrennt hätte. Robin gefiel es, bis auf einen Mikrometer vor dem Orgasmus geleckt und gestreichelt und dann verstoßen zu werden und betteln zu müssen. Und Denise gefiel es, ihr das anzutun. Denise gefiel es, aufzustehen und sich anzuziehen und nach unten zu gehen, während Robin auf sexuelle Erlösung wartete, denn niemals hätte sie geschummelt und selbst Hand angelegt. Denise saß in der Küche, las ein Buch und rauchte, bis Robin, gedemütigt, zitternd, zu ihr herunterkam und bettelte.

Die Verachtung, die Denise dann empfand, war so rein und so stark, dass sie fast besser war als Sex.

Und so ging es immer weiter. Je bereitwilliger Robin sich erniedrigen ließ, umso mehr genoss es Denise, sie zu erniedrigen. Sie ignorierte Nick Razzas telefonische Nachrichten. Sie blieb bis zwei Uhr nachmittags im Bett. Ihre Gewohnheit, nur in Gesellschaft zu rauchen, trieb Blüten der Sucht. Sie gab sich einer fünfzehn Jahre angestauten Faulheit hin und lebte von ihrem Sparkonto. Tag für Tag dachte sie an all die Dinge, die sie tun müsste, um das Haus für die Ankunft ihrer Eltern herzurichten — einen Haltegriff in der Dusche anbringen, einen Teppich auf der Treppe legen lassen, Möbel für das Wohnzimmer kaufen, einen besseren Küchentisch suchen, jemanden bitten, ihr Bett aus dem zweiten Stock nach unten, ins Gästezimmer, zu tragen — , nur um am Ende zu beschließen, dass ihr die Energie zu alledem fehlte. Ihr Leben bestand darin zu warten, bis das Henkersbeil fiel. Wenn ihre Eltern für sechs Monate zu ihr kamen, hatte es gar keinen Sinn, vorher noch etwas anderes auf die Beine zu stellen. Sie müsste ihr ganzes Nichtstun jetzt erledigen. Was genau ihr Vater von Korrektal hielt, war schwer zu sagen. Als sie ihn ein einziges Mal, am Telefon, danach gefragt hatte, war er die Antwort schuldig geblieben.

«Al?», hatte Enid nachgeholfen. «Denise möchte wissen, WAS DU VON KORREKTAL HÄLTST.»

Alfreds Stimme klang bitter. «Man sollte meinen, sie hätten sich einen besseren Namen ausdenken können.»

«Es wird ganz anders geschrieben», sagte Enid. «Denise möchte wissen, OB DU DICH AUF DIE BEHANDLUNG FREUST.» Schweigen.

«Sag ihr, wie sehr du dich freust, Al.»

«Ich stelle fest, dass mein Leiden mit jeder Woche ein bisschen schlimmer wird. Was soll eine weitere Pille schon groß daran ändern können.»

«Al, es ist keine Pille, sondern eine völlig neue Therapie, die auf deinem Patent fußt!»

«Ich habe gelernt, mich mit einem gewissen Maß an Optimismus abzufinden. Also. Wir machen alles wie geplant.»

«Denise», sagte Enid, «ich kann dir ganz viel im Haushalt helfen. Ich werde mich um alle Mahlzeiten und um die ganze Wäsche kümmern. Das wird bestimmt ein richtiges Abenteuer! Es ist einfach herrlich, dass du das für uns tun willst.»

Denise konnte sich nicht vorstellen, sechs Monate in einem Haus mit ihren Eltern zu verbringen, noch dazu in einer Stadt, mit der sie abgeschlossen hatte: sechs Monate Unsichtbarkeit als jene gastfreundliche, pflichtbewusste Tochter, die zu sein sie kaum noch heucheln konnte. Aber sie hatte ein Versprechen abgegeben; und so ließ sie ihre Wut an Robin aus.

Am Samstagabend vor Weihnachten saß sie in ihrer Küche und blies Robin Rauch ins Gesicht, während Robin sie mit Aufheiterungsversuchen verrückt machte.

«Dass du deine Eltern einlädst, bei dir zu wohnen, ist doch ein Riesengeschenk für sie», sagte Robin.

«Das könnte es sein, wenn ich nicht so ein Wrack wäre», sagte Denise. «Man sollte nur anbieten, was man auch geben kann.»

«Das kannst du ja», sagte Robin. «Ich helfe dir dabei. Ich kann deinem Dad einige Vormittage Gesellschaft leisten, damit deine Mom mal Pause hat, und du kannst dann losgehen und tun, was immer du willst. Ich komme drei- oder viermal die Woche.» In Denise' Augen wurde die Aussicht auf diese Vormittage durch Robins Angebot nur noch trostloser und beklemmender. «Verstehst du denn nicht?», sagte sie. «Ich hasse dieses Haus. Ich hasse diese Stadt. Ich hasse mein Leben hier. Ich hasse Familie. Ich hasse Heimat. Ich will hier raus. Ich bin kein guter Mensch. Und so zu tun, als wär ich einer, macht alles nur noch schlimmer.»

«Ich finde, du bist ein guter Mensch», sagte Robin. «Ich behandle dich wie den letzten Dreck! Ist dir das überhaupt noch nicht aufgefallen?»

«Das liegt daran, dass du so unglücklich bist.» Robin kam um den Tisch herum und versuchte, ihr die Hand auf die Schulter zu legen; Denise stieß sie mit dem Ellbogen weg. Robin versuchte es erneut, und diesmal traf Denise sie mit den Knöcheln ihrer offenen Hand mitten auf der Wange.

Karmesinrot im Gesicht, als blute sie innerlich, rückte Robin von ihr ab. «Du hast mich geschlagen», sagte sie. «Das weiß ich selbst.»

«Du hast mich ziemlich hart geschlagen. Warum hast du das getan?»

«Weil ich dich hier nicht haben will. Ich will nicht Teil von deinem Leben sein. Von deinem nicht und auch von keinem anderen. Ich habe es satt, mir dabei zuzugucken, wie grausam ich zu dir bin.»

Ineinander greifende Schwungräder des Stolzes und der Liebe rotierten hinter Robins Augen. Es dauerte eine Weile, ehe sie sich gefasst hatte. «Also schön», sagte sie. «Ich lasse dich in Ruhe.»

Denise machte nichts, um sie zum Bleiben zu bewegen, doch als sie die Haustür ins Schloss fallen hörte, wurde ihr klar, dass sie den einzigen Menschen verloren hatte, der ihr in der Zeit mit ihren Eltern hätte helfen können. Sie hatte Robins Gesellschaft verloren, ihre Tröstungen. Alles, was ihr noch vor einer Minute so verachtenswert erschienen war, wünschte sie sich jetzt zurück.

Sie flog nach St. Jude.

An ihrem ersten Tag dort, wie am ersten Tag jedes Besuchs bei ihren Eltern, wärmte sie sich an deren Wärme und tat alles, worum ihre Mutter sie bat. Sie winkte ab, als Enid ihr das Geld für den Einkauf geben wollte. Sie verkniff sich jeden Kommentar zu der Einliterflasche ranzigen gelben Kleisters, dem einzigen Olivenöl in Enids Küche. Sie trug den lavendelfarbenen Synthetik-Rollkragenpullover und die matronenhafte vergoldete Halskette, die ihre Mutter ihr kürzlich geschenkt hatte. Sie schwärmte, unaufgefordert, von den jungen Ballerinen im Nussknacker, sie hielt die behandschuhte Hand ihres Vaters, als sie den Parkplatz vorm Regionaltheater überquerten, sie liebte ihre Eltern mehr als alles andere auf der Welt; und kaum lagen die beiden im Bett, zog sie sich um und floh aus dem Haus.

Auf der Straße blieb sie stehen, eine Zigarette auf der Lippe, ein bebendes Streichholzheft (Dean & Trish ♦ 13. Juni 1987) zwischen den Fingern. Sie marschierte zu dem Rasenplatz hinter der Grundschule, wo sie und Don Armour einst gesessen und den Duft von Teichkolben und Verbenen gerochen hatten; sie stampfte mit den Füßen, rieb sich die Hände, sah die Wolken die Sternbilder verfinstern und sog mit tiefen, stärkenden Atemzügen ihr Selbst ein.

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