Jonathan Franzen - Die Korrekturen

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Nach fast fünfzig Ehejahren hat Enid Lambert nur ein Ziel: ihre Familie zu einem letzten Weihnachtsfest um sich zu scharen. Alles könnte so schön sein, gemütlich, harmonisch. Doch Parkinson hat ihren Mann Alfred immer fester im Griff, und die drei erwachsenen Kinder durchleben eigene tragikomischen Malaisen. Gary steckt in einer Ehekrise. Chip versucht sich als Autor. Und Denise ist zwar eine Meisterköchin, hat aber in der Liebe kein Glück…
Franzen verbindet einzigartig Familien- und Gesellschaftsgeschichte.

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Dann, leise, leise, wagte er sich aus dem Schrank hervor und setzte sich aufs Bett. Als er gerade seine Beine herumschwingen wollte, hörte er Denise' Stimme. Sie war so laut wie bei einem Gespräch und so deutlich, dass er hätte meinen können, seine Schwester sei bei ihm im Zimmer.

«Gary?», sagte sie.

Er versuchte, sich nicht zu bewegen, doch die Matratzenfedern quietschten.

«Gary? Tut mir Leid, dass ich dich störe. Bist du wach?» Jetzt blieb ihm kaum etwas anderes übrig, als aufzustehen und die Tür zu öffnen. Denise stand gleich dahinter, bekleidet mit einem weißen Flanellpyjama und in einen Lichtstrahl getaucht, der aus ihrem Zimmer in den Flur fiel. «Tut mir Leid», sagte sie. «Dad ruft die ganze Zeit nach dir.»

«Gary!», kam Alfreds Stimme aus dem Badezimmer neben Denise' Zimmer.

Gary fragte, klopfenden Herzens, wie spät es sei. «Keine Ahnung», sagte sie. «Ich bin aufgewacht, weil er dauernd nach Chip gerufen hat. Dann hat er angefangen, nach dir zu rufen. Nach mir nicht. Ich glaube, vor euch ist es ihm weniger unangenehm.»

Erneut roch ihr Atem nach Zigaretten. «Gary? Gary!», tönte es aus dem Badezimmer. «So ein Mist», sagte Gary. «Vielleicht liegt es an seinen Medikamenten.» «Quatsch.»

Aus dem Badezimmer: «Gary!» «Ja, Dad, ist gut, ich komme schon.»

Enids körperlose Stimme schwebte vom Fuß der Treppe zu ihnen herauf.

«Gary, hilf deinem Vater.»

«Ja, Mom. Bin schon dabei. Leg dich wieder hin.» «Was will er denn?» «Leg dich einfach wieder hin.»

Als er über den Flur ging, konnte er den Weihnachtsbaum und den Kamin riechen. Er klopfte an die Badezimmertür und öffnete sie. Sein Vater stand in der Badewanne, von der Taille abwärts nackt, auf dem Gesicht der blanke Wahnsinn. Gesichter wie dieses hatte Gary bislang vor allem an den Bushaltestellen und auf den Burger-King-Toiletten im Stadtzentrum Philadelphias gesehen.

«Gary», sagte Alfred, «sie sind überall.» Der alte Mann deutete mit einem zitternden Finger auf den Boden. «Siehst du ihn?»

«Dad, du halluzinierst.»

«Fang ihn! Fang ihn!»

«Du halluzinierst, und es ist Zeit, dass du da rauskommst und wieder ins Bett gehst.»

«Siehst du sie?»

«Du halluzinierst. Leg dich wieder ins Bett.»

So ging es eine ganze Weile, zehn oder fünfzehn Minuten, ehe es Gary gelang, Alfred aus dem Bad zu lotsen. Im Elternschlafzimmer brannte ein Licht, und mehrere unbenutzte Windeln lagen verstreut auf dem Boden. Sein Vater schien, obwohl er wach war, einen Traum zu haben, der Garys eigenem Traum von Denise an Lebendigkeit in nichts nachstand, nur dass Alfred, um daraus aufzuwachen, nicht eine halbe Sekunde brauchte, so wie er, sondern eine halbe Stunde.

«Was ist ‹halluzinieren›?», fragte Alfred schließlich.

«Es ist, als ob du träumst, dabei bist du die ganze Zeit wach.»

Alfred zuckte zusammen. «Das macht mir Sorgen.»

«Tja. Sollte es auch.»

«Hilf mir mit der Windel.»

«Ja, gut», sagte Gary.

«Ich mache mir Sorgen, dass irgendetwas mit meinem Kopf nicht in Ordnung ist.»

«Ach, Dad.»

«Mein Verstand scheint nicht richtig zu funktionieren.»

«Ich weiß. Ich weiß.»

Aber Gary, da mitten in der Nacht, war selbst mit der Krankheit seines Vaters infiziert. Während die beiden sich gemeinschaftlich dem Problem der Windel widmeten, die sein Vater mehr als verrückten Gesprächsstoff zu betrachten schien denn als ein Stück Unterwäsche, das anzuziehen war, verstärkte sich Garys Gefühl, dass die Dinge um ihn herum sich auflösten und die Nacht aus Geschleiche und Geraschel und Metamorphosen bestand. Er meinte, jenseits der Schlafzimmertür viel mehr als zwei Personen zu hören; er spürte die Gegenwart einer ganzen Horde von Phantomen, die er nur undeutlich ausmachen konnte.

Als Alfred sich hinlegte, fiel ihm sein Eisbärenhaar in die Stirn. Gary zog ihm die Decke bis über die Schultern. Es war schwer zu glauben, dass er sich erst drei Monate zuvor mit diesem Mann gestritten, ihn als Gegner ernst genommen hatte.

Sein Radiowecker stand auf 2:55, als Gary in sein Zimmer zurückkehrte. Das Haus war wieder ruhig, Denise' Tür geschlossen, das einzige Geräusch ein Sattelschlepper auf der nur einige hundert Meter entfernten Schnellstraße. Gary fragte sich, warum sein Zimmer — schwach — nach jemandes Zigarettenatem roch.

Vielleicht war es gar kein Zigarettenatem. Vielleicht war es der österreichische Bierkrug voll Pisse, den er auf dem Boden des Kleiderschranks hatte stehen lassen!

Der morgige Tag, dachte er, gehört mir. Morgen ist Garys freier Tag. Und Donnerstagvormittag wird hier endlich Tabula rasa gemacht. Dann setzen wir dieser Farce ein Ende.

Nachdem sie von Brian Callahan gefeuert worden war, hatte Denise sich mit dem Tranchiermesser zerteilt und die Stücke vor sich auf den Tisch gelegt. Sie erzählte sich die Geschichte einer Tochter, deren Familie solchen Heißhunger auf eine Tochter verspürte, dass sie sie, wäre sie nicht davongelaufen, bei lebendigem Leibe verspeist hätte. Sie erzählte sich die Geschichte einer Tochter, die, in ihrem verzweifelten Wunsch zu entkommen, Zuflucht bei allem gesucht hatte, was auch nur vorübergehend Schutz versprach — dem Beruf der Köchin, einer Ehe mit Emile Berger, einem Alte-Leute-Leben in Philadelphia, einer Affäre mit Robin Passafaro. Kein Wunder, dass sich all diese Unterstände, in Eile gewählt, auf lange Sicht als unbrauchbar erwiesen. Indem sich die Tochter vor dem Heißhunger ihrer Familie retten wollte, erreichte sie genau das Gegenteil: Sie sorgte dafür, dass ihr Leben just in dem Moment, wo der Hunger ihrer Familie auf dem Höhepunkt angelangt war, in Stücke ging und sie, ohne Mann, ohne Kinder, ohne Arbeit, ohne Verpflichtungen, vollkommen wehrlos dastand. Es war, als hätte sie es von Anfang an darauf angelegt, gerade dann, wenn ihre Eltern Pflege brauchten, auch verfügbar zu sein.

Unterdessen hatten ihre Brüder es darauf angelegt, gerade dann nicht verfügbar zu sein. Chip war in Osteuropa untergetaucht, und Gary ließ sich von Caroline am Gängelband führen. Sicher, Gary «übernahm Verantwortung» für seine Eltern, doch für ihn hieß Verantwortung übernehmen so viel wie einschüchtern und herumkommandieren. Die Aufgabe, Enid und Alfred zuzuhören und geduldig und verständnisvoll zu sein, lastete allein auf den Schultern der Tochter. Denise sah sich schon als das einzige Kind beim Weihnachtsessen in St. Jude, und auch als das einzige Kind, das in den Wochen und Monaten und Jahren danach zur Stelle wäre. Taktvoll, wie ihre Eltern waren, baten sie sie nicht, bei ihnen einzuziehen, aber Denise wusste, dass sie es sich wünschten. Seit sie ihren Vater für die Testphase zwei von Korrektal angemeldet und ihn eingeladen hatte, bei ihr zu wohnen, war Enid ihr gegenüber lammfromm geworden. Nie wieder hatte sie ihre ehebrecherische Freundin Norma Greene erwähnt. Nie hatte sie Denise gefragt, warum sie ihren Job beim Generator «aufgegeben» habe. Enid war in Schwierigkeiten, ihre Tochter erbot sich, ihr zu helfen, da konnte sie sich den Luxus, an ihr herumzunörgeln, nicht länger leisten. Und nun war, jedenfalls in der Geschichte, die Denise sich über sich selbst erzählte, die Zeit gekommen, da die Meisterköchin sich mit dem Tranchiermesser zerteilen und die Stücke an ihre hungrigen Eltern verfüttern musste.

In Ermangelung einer besseren Geschichte glaubte sie diese beinahe. Der einzige Haken daran war, dass sie sich darin nicht wieder erkannte.

Wenn sie eine weiße Bluse, einen gediegenen grauen Hosenanzug, roten Lippenstift und eine schwarze Pillbox mit kleinem schwarzem Schleier trug, dann erkannte sie sich wieder. Wenn sie ein ärmelloses weißes T-Shirt und Jeans anzog und ihr Haar so straff zu einem Pferdeschwanz zurückband, dass ihr der Kopf wehtat, erkannte sie sich wieder. Wenn sie Silberschmuck, türkisen Lidschatten, Leichenlippen-Nagellack, einen schreiend pinkfarbenen Pullover und orange Turnschuhe trug, erkannte sie sich als einen lebendigen Menschen wieder und war atemlos vor Glück, so lebendig zu sein.

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