Jonathan Franzen - Die Korrekturen

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Nach fast fünfzig Ehejahren hat Enid Lambert nur ein Ziel: ihre Familie zu einem letzten Weihnachtsfest um sich zu scharen. Alles könnte so schön sein, gemütlich, harmonisch. Doch Parkinson hat ihren Mann Alfred immer fester im Griff, und die drei erwachsenen Kinder durchleben eigene tragikomischen Malaisen. Gary steckt in einer Ehekrise. Chip versucht sich als Autor. Und Denise ist zwar eine Meisterköchin, hat aber in der Liebe kein Glück…
Franzen verbindet einzigartig Familien- und Gesellschaftsgeschichte.

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Sie fuhr nach New York, um im Food Channel aufzutreten, und besuchte am Abend einen jener Clubs für Leute wie sie, die gerade erst anfingen, klar zu sehen, aber noch üben mussten. Sie wohnte bei Julia Vrais in deren umwerfendem Apartment an der Hudson Street. Julia berichtete, sie habe während ihres Scheidungsverfahrens, bei der Offenlegung wichtiger Dokumente, erfahren, dass Gitanas Misevicius das Apartment mit Geldern der litauischen Regierung bezahlt habe.

«Gitanas' Anwälte behaupten, das sei keine Unterschlagung, sondern ein ‹Versehen› gewesen», erzählte Julia Denise, «aber es fällt mir schwer, das zu glauben.»

«Heißt das, man wird dir das Apartment wegnehmen?»

«Nein», sagte Julia, «es erhöht sogar die Wahrscheinlichkeit, dass ich es einfach so behalten darf. Trotzdem, das ist doch schrecklich! Meine Wohnung gehört nach Recht und Gesetz dem litauischen Volk!»

Im Gästezimmer waren es dreißig Grad. Julia holte eine dicke Daunendecke und fragte Denise, ob sie noch eine Wolldecke haben wolle.

«Danke, das reicht völlig», sagte Denise.

Julia gab ihr ein Flanelllaken und vier Kissen mit Flanellbezügen. Sie fragte, wie es Chip in Vilnius gehe.

«Es klingt, als wären er und Gitanas die besten Freunde.»

«Ich möchte nicht wissen, was die beiden über mich reden», sagte Julia versonnen.

Sie halte es für wahrscheinlicher, sagte Denise, dass Chip und Gitanas das Thema ganz und gar meiden würden.

Julia runzelte die Stirn. «Warum sollten sie nicht über mich reden?»

«Na ja, immerhin hast du sie beide ziemlich böse abblitzen lassen.»

«Aber sie könnten sich doch darüber austauschen, wie sehr sie mich hassen!»

«Ich glaube nicht, dass dich jemand hassen kann.»

«Ehrlich gesagt, hatte ich Angst, du könntest mich hassen, weil ich mich von Chip getrennt habe.»

«Nein, da war ich ganz leidenschaftslos.»

Offensichtlich erleichtert, das zu hören, vertraute Julia Denise an, dass sie jetzt öfter mit einem netten, wenn auch kahlköpfigen Rechtsanwalt ausgehe, den sie über Eden Procuro kennen gelernt habe. «Ich fühle mich geborgen bei ihm», sagte sie. «Er hat so ein selbstsicheres Auftreten in Restaurants. Und er hat unheimlich viel zu tun, sodass er nicht ständig, wie soll ich sagen, hinter mir her ist.»

«Weißt du», sagte Denise, «je weniger du mir von Chip und dir erzählst, desto besser.»

Als Julia sie dann fragte, ob eigentlich auch sie mit jemandem zusammen sei, hätte es nicht so schwer sein müssen, ihr von Robin Passafaro zu erzählen, aber es war schwer. Denise wollte ihre Freundin nicht in Verlegenheit bringen, wollte ihre Stimme nicht vor lauter Mitgefühl klein und weich werden hören. Sie wollte Julias Gesellschaft in all ihrer gewohnten Unschuld in sich aufsaugen, und deshalb sagte sie: «Ich bin mit niemandem zusammen.»

Mit niemandem außer, in der nächsten Nacht, in einer sapphischen Paschahöhle zweihundert Schritte von Julias Apartment entfernt, einer Siebzehnjährigen, die gerade im Bus aus Pittsburgh, New York, gestiegen war und eine irrwitzige Frisur und jeweils 800 Punkte in ihren zwei kürzlich abgelegten College-Eignungstests hatte (den offiziellen Ausdruck ihrer Ergebnisse trug sie mit sich herum wie eine Bescheinigung ihrer Zu- oder auch Unzurechnungsfähigkeit), sowie in der übernächsten Nacht, mit einer Studentin der Religionswissenschaft von der Columbia-Universität, deren Vater (behauptete sie jedenfalls) die größte Samenbank in Südkalifornien betrieb.

Als das geschafft war, begab sich Denise in ein Midtown- Studio und ließ dort ihren Gastauftritt in der Sendung Pop-Food für Leute von heute aufzeichnen, bei dem sie Lammfleisch-Ravioli und andere Märe-Scuro-Gerichte zubereitete. Sie traf sich mit einigen der New Yorker, die versucht hatten, sie Brian abspenstig zu machen — einem Billionärsehepaar aus der Central Park West Avenue, das sich ein Lehnsverhältnis mit ihr vorstellte, einem Münchner Bankier, der glaubte, sie sei der Weißwurst-Messias und könne die deutsche Küche in Manhattan zu ihrem einstigen Ruhm zurückführen, und einem jungen Gastronomen, Nick Razza, der ihr imponierte, indem er alle Gerichte, die er im Mare Scuro und im Generator gegessen hatte, der Reihe nach aufzählte und bis auf die letzte Zutat auseinander nahm. Razza stammte aus einer Lieferantenfamilie in New Jersey und hatte bereits ein beliebtes Fischrestaurant in der Upper East Side. Nun wollte er den Sprung in die kulinarische Szene der Smith Street in Brooklyn wagen und dort ein weiteres Lokal eröffnen, wenn möglich mit Denise in der Hauptrolle. Denise bat ihn um eine Woche Bedenkzeit. An einem sonnigen Herbstsonntag fuhr sie am Nachmittag mit der U-Bahn hinaus nach Brooklyn, das ihr wie ein besseres Philadelphia vorkam, gerettet durch die Nähe zu Manhattan. In einer halben Stunde sah sie hier mehr schöne, interessante Frauen als bei sich zu Hause in einem halben Jahr. Sah deren Brownstones und deren schicke Stiefel.

Auf der Rückfahrt, per Amtrak, fragte sie sich wehmütig, warum sie sich so lange in Philadelphia verkrochen hatte. Der kleine U-Bahnhof unterhalb des Rathauses war leer und widerhallend wie ein eingemottetes Schlachtschiff; Fußboden und Wände und Holzbalken und Geländer, alles war grau gestrichen. Herzzerreißend der kleine Zug, der schließlich, nach fünfzehn Minuten, mit Passagieren, die in ihrer Geduld und Vereinzelung weniger Pendlern als Patienten in der Notaufnahme glichen, am Bahnsteig hielt. Aus dem Schacht des Federal-Street-Bahnhofs auftauchend, fand sich Denise zwischen Platanenblättern und zerrissenen Hamburger-Schachteln wieder, die in Wellen über den Bürgersteig der Broad Street fegten und gegen die bepinkelten Fassaden und vernagelten Fenster wirbelten und am Ende, zwischen den am Straßenrand parkenden Autos mit ihren Epoxydharz-Kotflügeln, liegen blieben. Die urbane Leere Philadelphias, die Hegemonie von Wind und Himmel kamen ihr wie verzaubert vor. Narnisch. Sie liebte Philadelphia, wie sie Robin Passafaro liebte: Das Herz ging ihr über, und ihre Sinne waren geschärft, doch ihr Kopf fühlte sich an, als müsse er im Vakuum ihrer Einsamkeit jeden Moment zerspringen.

Sie öffnete die Tür zu ihrem Backsteingefängnis und sammelte die Post vom Boden auf. Unter den zwanzig Nachrichten auf ihrem Anrufbeantworter war auch eine von Robin Passafaro, die das Schweigen brach und fragte, ob Denise nicht Lust habe, «ein bisschen zu plaudern», außerdem eine von Emile Berger, der sie höflich informierte, dass er Brian Callahans Angebot, Küchenchef vom Generator zu werden, angenommen habe und wieder nach Philadelphia ziehe.

Als sie das hörte, trat Denise mit dem Fuß gegen die gekachelte Südwand ihrer Küche, bis sie fürchtete, sich den großen Zeh gebrochen zu haben. «Ich muss hier weg!», sagte sie.

Doch wegzukommen war gar nicht so einfach. Robin hatte einen Monat Zeit gehabt, sich zu beruhigen und sich darüber klar zu werden, dass sie sich, wenn es denn eine Sünde war, mit Brian zu schlafen, selbst genauso schuldig gemacht hatte wie Denise. Brian hatte sich ein Loft in Olde City gemietet, und Robin war, wie von Denise vorausgesehen, fest entschlossen, das Sorgerecht für Sinead und Erin zu erhalten. Um ihre Position zu stärken, rührte sie sich nicht aus dem großen Haus in der Panama Street und widmete sich noch einmal ganz dem Muttersein. Tagsüber jedoch, wenn die Mädchen in der Schule waren, und an den Samstagen, wenn Brian etwas mit ihnen unternahm, hatte sie Zeit für sich, und nach reiflicher Überlegung entschied sie, dass diese Zeit sich am besten im Bett von Denise verbringen lasse.

Denise schaffte es noch immer nicht, zur Robin-Droge nein zu sagen. Sie sehnte sich noch immer nach Robins Händen auf ihr und an ihr und unter ihr und in ihr, jenem präpositionalen Smörgåsbord. Aber irgendetwas an Robin — vielleicht ihre Neigung, sich selbst für das, was andere ihr antaten, die Schuld zu geben — forderte zu Betrug und Kränkung geradezu heraus. Denise rauchte gegen ihre sonstige Gewohnheit neuerdings im Bett, weil Zigarettenqualm Robins Augen reizte. Sie warf sich in Schale, wenn sie mit Robin zum Mittagessen verabredet war, sie tat ihr Bestes, um Robins Uneleganz herauszustreichen, und erwiderte die Blicke jedes Mannes und jeder Frau, die sich nach ihr umdrehten. War Robins Stimme zu laut, zuckte sie sichtbar zusammen. Sie benahm sich, wie ein pubertierendes Mädchen sich seinen Eltern gegenüber benimmt, nur dass ein pubertierendes Mädchen nicht anders kann, als die Augen zu rollen, während Denise' Verachtung eine bewusste, kalkulierte Form der Grausamkeit war. Sie herrschte Robin an, sich doch zusammenzureißen, wenn sie miteinander im Bett waren und Robin selbstvergessen zu schreien anfing. Sie sagte: «Sei nicht so laut. Bitte. Bitte.» Von ihrer eigenen Grausamkeit berauscht, starrte sie auf Robins Gore-Tex-Regenjacke, bis Robin fragte, was denn los sei. Denise sagte: «Ich würde bloß gern wissen, ob du je versucht bist, ein bisschen schicker auszusehen.» Robin antwortete, dass sie nie im Leben schick sein werde und es deshalb genauso gut richtig bequem haben könne. Denise erlaubte sich, die Lippen zu schürzen.

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