Jonathan Franzen - Die Korrekturen

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Nach fast fünfzig Ehejahren hat Enid Lambert nur ein Ziel: ihre Familie zu einem letzten Weihnachtsfest um sich zu scharen. Alles könnte so schön sein, gemütlich, harmonisch. Doch Parkinson hat ihren Mann Alfred immer fester im Griff, und die drei erwachsenen Kinder durchleben eigene tragikomischen Malaisen. Gary steckt in einer Ehekrise. Chip versucht sich als Autor. Und Denise ist zwar eine Meisterköchin, hat aber in der Liebe kein Glück…
Franzen verbindet einzigartig Familien- und Gesellschaftsgeschichte.

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Ihr Vater Nick hatte Augen für jede Ungerechtigkeit in der Ersten und der Dritten Welt, nur nicht für die, deren Urheber Billy war. Als Robin auf die Highschool wechselte, hatte Billys kriminelle Energie sie so weit gebracht, dass sie ihren Schrank mit einem Vorhängeschloss versperrte, Kleenex ins Schlüsselloch ihrer Zimmertür stopfte und vor dem Schlafengehen ihr Portemonnaie unter das Kopfkissen schob; doch auch diese Maßnahmen ergriff sie eher traurig als wütend. Sie hatte wenig Grund zur Klage, und das wusste sie. Sie und ihre Schwestern lebten arm und glücklich in ihrem großen baufälligen Haus an der Phil-Ellena Street, sie besuchte eine gute Quäker-Highschool und später ein hervorragendes Quäker-College, beides voll finanziert durch Stipendien, und sie heiratete ihren Collegefreund und bekam zwei kleine Mädchen, während Billy vor die Hunde ging.

Nick hatte Billy gelehrt, sich für Politik zu interessieren, und Billy dankte es ihm, indem er ihn als Sozi-Bourgeois, Sozi-Bourgeois verhöhnte. Da das Nick nicht richtig wütend machte, freundete Billy sich mit den anderen Passafaros an, die mehr als geneigt waren, jeden Verräter des Familienverräters in ihr Herz zu schließen. Nachdem Billy zum zweiten Mal straffällig geworden war und Colleen ihn aus dem Haus geworfen hatte, bereiteten ihm seine Teamster-Verwandten eine Art Heldenempfang. Es dauerte eine Weile, ehe er es sich auch mit ihnen verscherzt hatte.

Ein Jahr lang wohnte er bei Onkel Jimmy, der sich noch mit weit über fünfzig am liebsten mit gleich gesinnten Jugendlichen umgab, die er an seinen umfangreichen Schusswaffen- und Messersammlungen, seinen Chasey-Lam-Videos und seinen Warlords-III- und Dungeonmaster-Utensilien teilhaben lassen konnte. Jimmy huldigte aber auch Elvis Presley, und zwar an einem Schrein in einer Ecke seines Schlafzimmers, und Billy, dem es nicht in den Kopf wollte, dass Jimmy die Sache mit Elvis Ernst war, entweihte den Schrein auf irgendeine schmerzliche und unwiderrufliche Weise, über die Jimmy sich später zu sprechen weigerte, und fand sich auf der Straße wieder.

Von dort driftete Billy in die radikale Untergrundszene von Philadelphia ab — jenen Roten Halbmond aus Bombenbastlern und Flugblattkopisten und Kleinstverlegern und Punks und Bakuninisten und veganischen Propheten und Herstellern von Orgondecken und Frauen, die Afrika hießen, und selbst ernannten Engels-Biographen und emigrierten Rote-Armee-Brigadisten, der sich von Fishtown und Kensington im Norden über Germantown und West-Philadelphia (wo Bürgermeister Goode Brandbomben auf die guten Menschen der schwarzen Separatistenbewegung MOVE werfen ließ) bis hinunter ins verwahrloste Point Breeze erstreckte. Es war ein eigenartiges Philifaktum, dass die Verbrechen in dieser Stadt zu einem nicht unerheblichen Teil mit politischem Bewusstsein verübt wurden. Nach Frank Rizzos erster Amtsperiode als Bürgermeister konnte niemand mehr so tun, als wäre die städtische Polizei sauber oder unparteiisch; und da, wenigstens in den Augen der Halbmond — Bewohner, alle Cops Mörder oder, zuallermindest, ipso facto Mordkomplizen waren (siehe MOVE!), ließ sich jede Gewalttat und jeder Akt der Vermögensumverteilung, gegen die ein Cop Einwände erheben konnte, als legitimes Mittel in einem langwierigen, schmutzigen Krieg rechtfertigen. Den örtlichen Richtern allerdings leuchtete diese Logik nicht gerade ein. Der junge Anarchist Billy Passafaro bekam über die Jahre für seine Vergehen immer härtere Strafen — Bewährungsstrafe, Gemeinschaftsdienst, Arbeitslager in Form eines Versuchsprojekts und, am Ende, das staatliche Zuchthaus in Graterford. Robin und ihr Vater stritten oft über die Gerechtigkeit dieser Strafen; Nick strich sich dann über den Leninschen Spitzbart und versicherte, er sei zwar kein Gewalttäter, lehne jedoch Gewalt im Dienst eines Ideals nicht grundsätzlich ab, woraufhin Robin ihn aufforderte, ihr konkret zu sagen, für welches politische Ideal Billy denn genau eingetreten sei, als er einen Studenten der Universität von Pennsylvania mit einem abgebrochenen Billardstock niedergestochen habe.

Ein Jahr bevor Denise Robin kennen lernte, wurde Billy Kurzurlaub gewährt, und er nahm an der Band-Zerschneide-Zeremonie anlässlich der Einweihung eines Computerzentrums in Nicetown teil, einem Armenviertel im Norden der Stadt. Einer der zahlreichen taktischen Coups von Bürgermeister Goodes beliebtem Nachfolger, der sich über zwei Perioden im Amt hielt, bestand darin, kommerzielle Lösungen für das öffentliche Schulwesen anzuregen. Die beklagenswerte Vernachlässigung der Schulen hatte er geschickt als eine wirtschaftliche Chance hingestellt («Handeln Sie schnell, unterstützen Sie unsere Botschaft der Hoffnung» hieß es in seinen Schreiben), und die N — Corporation war seinem Aufruf gefolgt, indem sie sich für den schwer unterfinanzierten städtischen Schulsport zuständig erklärte. Jetzt hatte der Bürgermeister ein ähnliches Arrangement mit der W — Corporation ins Leben gerufen, die der Stadt Philadelphia eine ausreichende Anzahl ihrer berühmten Global Desktops spendete, um, wie die Firmenleitung sagte, «mehr Leistung» in jedes einzelne Klassenzimmer zu bringen, und außerdem in den verwahrlosten Stadtvierteln im Norden und Westen fünf Computerzentren gründete. Die Vereinbarung übertrug W — das exklusive Recht, alles, was in den Klassenzimmern innerhalb des Schulbezirks Philadelphia vor sich ging, gleichgültig, ob die Global Desktops dabei zum Einsatz kamen oder nicht, für Promotion- und Werbezwecke zu nutzen. Kritiker des Bürgermeisters verurteilten entweder den «Ausverkauf» oder bemängelten die Tatsache, dass die W — Corporation den Schulen die langsamen, absturzanfälligen Desktops der Version 4.0 und den Computerzentren die nahezu wertlose Technologie der Version 3.2 gegeben hatte. Doch die Stimmung in Nicetown an jenem Nachmittag im September war gelöst. Der Bürgermeister und W — s achtundzwanzigjähriger Direktor der Abteilung Firmenimage, Rick Flamburg, reichten sich die Hände, um mit einer großen Schere Band zu zerschneiden. Farbige Lokalpolitiker sagten Kinder und Zukunft. Sie sagten digital und Demokratie und Geschichte.

Draußen vor dem weißen Zelt lungerte, argwöhnisch beäugt von einem Polizeitrupp, von dem es später tadelnd hieß, er sei zu klein gewesen, der übliche Haufen Anarchisten herum, die für alle sichtbar Spruchbänder und Plakate hochhielten und für niemanden sichtbar, in den Taschen ihrer Cargohosen nämlich, starke Stabmagneten hatten, mit denen sie inmitten des allgemeinen Kuchenessens und Punschtrinkens und Durcheinanders möglichst viele Daten von den neuen Global Desktops des Computerzentrums zu löschen hofften. Auf ihren Spruchbändern stand WEHRT EUCH und COMPUTER SIND DAS GEGENTEIL VON REVOLUTION und VON DIESEM HIMMEL KRIEGE ICH MIGRÄNE. Billy Passafaro, der sorgfältig rasiert war und ein kurzärmeliges weißes Button-down-Hemd trug, schleppte einen etwa einen Meter langen Holzbalken, auf den er WILLKOMMEN IN PHILADELPHIA!! geschrieben hatte. Als die offiziellen Feierlichkeiten zu Ende gingen und die Lage allmählich reizvollere anarchische Züge annahm, schob Billy sich durchs Gedränge, lächelte und hielt seine Botschaft des guten Willens in die Höhe, bis er nahe genug bei den Würdenträgern war, um den Balken wie einen Baseballschläger zu schwingen und ihn auf Rick Flamburgs Schädel niedersausen zu lassen. Drei weitere Schläge zertrümmerten Flamburgs Nase, Kiefer und Schlüsselbein sowie fast alle seine Zähne, ehe der Leibwächter des Bürgermeisters Billy packte und ein Dutzend Polizisten sich auf ihn stürzten.

Billy hatte Glück: Das Zelt war so voll, dass die Polizisten nicht schießen konnten. In Anbetracht der offenkundigen Vorsätzlichkeit seiner Tat und der, politisch gesehen, ungünstig geringen Zahl weißer Insassen in den Todestrakten hatte er außerdem Glück, dass Rick Flamburg nicht starb. (Weniger klar war, ob Flamburg, ein unverheirateter ehemaliger Dartmouth-Student, der seit dem Überfall gelähmt, entstellt und auf einem Auge blind war, nur noch schleppend sprach und zu Kopfschmerzen neigte, die ihn völlig außer Gefecht setzten, darüber ebenso glücklich war.) Billy wurde wegen versuchten Mordes, schwerer Körperverletzung und Körperverletzung mittels einer Waffe verurteilt. Jedwede Einigung mit der Staatsanwaltschaft lehnte er kategorisch ab. Er beschloss auch, sich selbst zu verteidigen, nachdem er sowohl den vom Gericht bestellten als auch den alten Teamsters-Anwalt, der sich erbot, Billys Familie pro Stunde nur fünfzig Dollar zu berechnen, als «Konformisten» in die Wüste geschickt hatte.

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