Jonathan Franzen - Die Korrekturen

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Nach fast fünfzig Ehejahren hat Enid Lambert nur ein Ziel: ihre Familie zu einem letzten Weihnachtsfest um sich zu scharen. Alles könnte so schön sein, gemütlich, harmonisch. Doch Parkinson hat ihren Mann Alfred immer fester im Griff, und die drei erwachsenen Kinder durchleben eigene tragikomischen Malaisen. Gary steckt in einer Ehekrise. Chip versucht sich als Autor. Und Denise ist zwar eine Meisterköchin, hat aber in der Liebe kein Glück…
Franzen verbindet einzigartig Familien- und Gesellschaftsgeschichte.

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Zur Überraschung nahezu aller außer Robin, die nie an der Intelligenz ihres Bruders gezweifelt hatte, wartete Billy mit einem geschliffenen Plädoyer auf. Er sagte, der Umstand, dass der Bürgermeister die Kinder Philadelphias in die «Technosklaverei» der W — Corporation «verkauft» habe, stelle eine «fassbare und reale Gefahr für die Öffentlichkeit» dar, weshalb er berechtigt gewesen sei, gewaltsam darauf zu reagieren. Er prangerte die «unheilige Allianz» zwischen der amerikanischen Wirtschaft und der amerikanischen Regierung an. Er verglich sich mit den Minutemen in Lexington und

Concord. Als Robin, sehr viel später, Denise die Prozessmitschrift zeigte, malte Denise sich aus, wie sie Billy und ihren Bruder Chip zu einem gemeinsamen Abendessen einladen und dem, was beide zum Thema «Bürokratie» zu sagen hätten, zuhören würde, doch ein solches Essen konnte erst stattfinden, wenn Billy siebzig Prozent seiner zwölf bis achtzehn Jahre in Graterford abgesessen hatte.

Nick Passafaro hatte Urlaub genommen und wohnte dem Prozess seines Sohnes unerschütterlich bei. Er trat im Fernsehen auf und sagte, was man von einem Altlinken erwartete: «Einmal am Tag ist das Opfer ein Schwarzer, und alle Welt schweigt; einmal im Jahr ist das Opfer ein Weißer, und alle Welt schreit auf», und: «Mein Sohn wird sein Verbrechen teuer bezahlen, aber die W — Corporation wird für ihre Verbrechen nie zur Rechenschaft gezogen werden», und: «Die Rick Flamburgs dieser Welt haben Milliarden damit verdient, Amerikas Kindern virtuelle Gewalt zu verkaufen.» In fast allen Argumenten, die Billy dem Gericht vortrug, stimmte Nick mit seinem Adoptivsohn überein und war stolz auf dessen Darbietung, doch als dem Gericht die Fotos von Flamburgs Verletzungen vorgelegt wurden, begann ihm die Angelegenheit aus der Hand zu gleiten. Die tiefen V-förmigen Einkerbungen in Flamburgs Schädel, Nase, Kiefer und Schlüsselbein zeugten von einer Grausamkeit und einem Wahnsinn, die mit Idealismus schwer in Einklang zu bringen waren. Der Prozess ging weiter, und Nick schlief nicht mehr. Er hörte auf, sich zu rasieren, und verlor den Appetit. Auf Colleens Drängen suchte er einen Psychiater auf und kam mit Medikamenten nach Hause, doch selbst dann weckte er sie noch jede Nacht. Er rief: «Ich werde mich nicht entschuldigen!» Er rief: «Das ist ein Krieg!» Dann wurde die Dosis erhöht, und im April schickte ihn der Schulbezirk in den Vorruhestand.

Da Rick Flamburg für die W — Corporation gearbeitet hatte, fühlte Robin sich für all dies verantwortlich.

Robin war zur Passafaro-Botschafterin bei Rick Flamburgs Familie geworden, indem sie so lange im Krankenhaus aufkreuzte, bis die Wut und das Misstrauen von Flamburgs Eltern erschöpft waren und sie erkannten, dass Robin nicht die Hüterin ihres Bruders war. Sie saß an Flamburgs Bett und las ihm aus der Sports Illustrated vor. Sie begleitete ihn, wenn er mit seinem Laufgestell über den Flur schlurfte. Am Abend nach seiner zweiten Operation lud sie seine Eltern zum Essen ein und hörte sich deren (offen gestanden ziemlich langweilige) Geschichten über deren Sohn an. Sie erzählte ihnen, wie aufgeweckt Billy als Kind gewesen sei, dass er schon in der vierten Klasse Rechtschreibung und Schönschrift gut genug beherrscht habe, um eine glaubhafte Entschuldigung für die Schule fälschen zu können, was für eine stete Quelle an schmutzigen Witzen und wichtigen Fortpflanzungsdetails er gewesen sei und wie sich ein intelligentes Mädchen fühle, wenn es sehe, dass ihr nicht minder intelligenter Bruder sich mit jedem Jahr dümmer stelle, gerade so, als lege er es darauf an, auf gar keinen Fall so zu werden wie sie: wie mysteriös das alles sei und wie aufrichtig sie bedaure, was er ihrem Sohn angetan habe.

Am Vorabend der Urteilsverkündung fragte Robin ihre Mutter, ob sie mit ihr in die Kirche gehen wolle. Colleen war Katholikin, hatte jedoch seit vierzig Jahren nicht mehr am heiligen Abendmahl teilgenommen; Robins eigene Gottesdiensterfahrung war auf Hochzeiten und Beerdigungen beschränkt. Und dennoch, an drei aufeinander folgenden Sonntagen willigte Colleen ein, sich in Mount Airy abholen und zur Pfarrgemeinde ihrer Kindheit, St. Dymphna's, im Norden von Philadelphia fahren zu lassen. Als sie am dritten Sonntag aus der Kirche hinaustraten, sagte Colleen mit dem leichten irischen Akzent, den sie ihr Leben lang behalten hatte: «Das tut's dann für mich, danke.» Fortan ging Robin allein in St. Dymphna's zur Messe und, eine Weile später, zum Kommunionsunterricht.

Dass Robin für solche guten Werke und aufopferungsvollen Taten Zeit hatte, verdankte sie der W — Corporation. Ihr Mann, Brian Callahan, war der Sohn eines kleinen örtlichen Fabrikanten und hatte eine angenehme Kindheit in Bala-Cynwyd verlebt, wo er Lacrosse gespielt und in der Erwartung, die kleine Firma für chemische Spezialartikel seines Vaters zu erben, anspruchsvolle Neigungen herausgebildet hatte. (Callahan pere war es in seiner Jugend geglückt, eine profitable chemische Lösung zu entwickeln, die in Bessemer-Birnen gekippt werden konnte und deren Risse und Dellen ausbesserte, noch während die Keramikwände heiß waren.) Brian hatte das hübscheste Mädchen seines College-Jahrgangs geheiratet (er fand, das war Robin) und war bald nach dem Examen Geschäftsführer der High Temp Products geworden. Die Firma saß in einem gelben Backsteingebäude auf einem Industriegelände unweit der Tacony-Palmyra-Brücke; zufällig war ihr nächster gewerblicher Nachbar das IBT-Archiv. Da es ihn intellektuell unterforderte, High Temp Products zu leiten, spielte Brian an seinen Chefnachmittagen mit Computercodes und Fourier-Analysen herum, hörte über seine Direktorenboxen in dröhnender Lautstärke gewisse Kultbands, für die er eine Schwäche hatte (Fibulator, Thinking Fellers Union, die Minutemen, die Nomatics), und schrieb eine Software, die er in der Fülle der Zeit still und heimlich zum Patent anmeldete, still und heimlich von einem Risikokapitalgeber finanzieren ließ und eines Tages, auf den Rat dieses Unternehmers hin, still und heimlich für $ 19.500 000 an die W — Corporation verkaufte.

Brians Produkt, genannt Eigenmelodie, verwandelte jedes beliebige aufgenommene Musikstück in Eigenvektoren, die aus der tonalen und melodischen Essenz eines Liedes getrennte, manipulierbare Koordinaten herausfilterte. Wählte ein Benutzer des Eigenmelodie-Programms zum Beispiel sein Lieblingslied von Moby, dann nahm Eigenmelodie eine Spektralanalyse davon vor, suchte in einer Musik-Datenbank nach Liedern mit ähnlichen Eigenvektoren und erstellte eine Liste verwandter Sounds, auf die der Benutzer sonst womöglich nie gestoßen wäre: die Au Pairs, Laura Nyro, Thomas Mapfumo, Pokrovskys klagende Fassung von Les Noces. Eigenmelodie war Gesellschaftsspiel, musikologisches Handwerkszeug und Plattenverkaufsförderung in einem. Brian hatte so viele Macken daraus getilgt, dass der Behemoth der W — Corporation, der mit einiger Verspätung um einen Anteil am Online-Musikgeschäft kämpfte, mit einem großen Bündel Monopoly-Geld in der ausgestreckten Hand zu ihm gerannt kam.

Es war typisch für Brian, der Robin nichts von dem bevorstehenden Verkauf erzählt hatte, dass er auch am Abend des Tages, an dem das Ganze über die Bühne gegangen war, kein Sterbenswort darüber verlor, bis die Mädchen in ihrem bescheidenen Yuppie-Reihenhaus nahe dem Kunstmuseum im Bett lagen und er und Robin sich im Fernsehen eine Nova — Sendung über Sonnenflecken ansahen.

«Ach, übrigens», sagte Brian, «keiner von uns beiden muss jemals wieder arbeiten.»

Es war typisch für Robin — für ihre Erregbarkeit — , dass sie auf diese Neuigkeit hin lachte, bis sie Schluckauf bekam.

Ach, Billys alter Spitznamen für Robin hatte leider eine gewisse Berechtigung: Schrulle Schimmerlos. Robin dachte eigentlich, dass sie mit Brian bereits ein gutes Leben führe. Sie wohnte in einer kleinen Stadtvilla, zog Gemüse und Kräuter in ihrem kleinen Garten, brachte Zehn- und Elfjährigen an einer freien Schule im Westen Philadelphias «Sprachkunst» bei, schickte ihre Tochter Sinead auf eine hervorragende private Grundschule an der Fairmount Avenue und ihre Tochter Erin zur Friends-Select-Vorschule, kaufte weichschalige Krabben und Jersey-Tomaten im Reading Terminal Market, verbrachte die Wochenenden und den ganzen August im Haus von Brians Familie in Cape May, traf sich mit alten Freundinnen, die ebenfalls Kinder hatten, und verbrannte mit Brian genügend sexuelle Energie (am liebsten täglich, erzählte sie Denise), um halbwegs ruhig zu bleiben.

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