Jonathan Franzen - Die Korrekturen
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- Название:Die Korrekturen
- Автор:
- Издательство:Rowohlt Verlag
- Жанр:
- Год:2002
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Franzen verbindet einzigartig Familien- und Gesellschaftsgeschichte.
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Schrulle Schimmerlos war daher entsetzt, als Brian sie fragte, wo sie in Zukunft leben sollten. Er sagte, er denke an Nordkalifornien. Oder an die Provence, an New York, an London.
«Wir sind doch glücklich hier», sagte Robin. «Warum sollten wir irgendwo hinziehen, wo wir niemanden kennen und alle Millionäre sind?»
«Klima», sagte Brian. «Schönheit, Sicherheit, Kultur. Stil. Ist ja alles nicht unbedingt Phillys Stärke. Ich sage doch nicht: Los, wir ziehen um. Ich möchte nur wissen, ob es irgendeinen Ort gibt, wo du gern leben würdest, und sei es bloß für den Sommer.»
«Mir gefällt es hier.»
«Dann bleiben wir», sagte er. «So lange, bis du irgendwo anders leben möchtest.»
Sie war naiv genug, erzählte sie Denise, zu glauben, dass die Diskussion damit beendet war. Ihre Ehe, stabil auf die Erziehung der Kinder, auf Essen und auf Sex gegründet, funktionierte gut. Es stimmte zwar, dass sie und Brian aus unterschiedlichen sozialen Schichten stammten, aber die Firma High Temp Products war ja nun nicht gerade der Chemiekonzern E. I. Du Pont de Nemours, und Robin, die an zwei Eliteschulen Abschlüsse gemacht hatte, war nicht der Inbegriff einer Proletarierin. Die wenigen wirklichen Unterschiede zwischen ihnen hatten mit Stil zu tun und waren für Robin zumeist unsichtbar, weil Brian beides war, ein guter Ehemann und ein netter Kerl, und weil Robin sich in ihrer naiven Schimmerlosigkeit nicht vorstellen konnte, dass Stil irgendetwas mit Glück zu tun hatte. Ihre musikalischen Vorlieben tendierten zu John Prine und Etta James, also spielte
Brian zu Hause Prine und James und hob sich seine Bartok- und Defunkt- und Flaming-Lips- und Mission-of-Burma-Scheiben für High Temp auf, wo er seine Riesenboxen voll aufdrehen konnte. Dass Robin wie eine Studentin mit weißen Sneakers und purpurnem Nylonanorak und übergroßer runder Nickelbrille, wie sie zuletzt 1978 modern gewesen war, durch die Gegend lief, störte Brian nicht allzu sehr, schließlich war er von allen Männern der einzige, der sie nackt zu sehen bekam. Dass Robin überspannt war und eine durchdringende, schrille Stimme hatte und keckerte wie ein Lachender Hans, war, wie er fand, ein geringer Preis für ein Herz aus Gold, einen spektakulären Zug von Lüsternheit und einen rasanten Stoffwechsel, der sie filmschauspielerinnenschlank hielt. Dass Robin sich nicht unter den Armen rasierte und zu selten ihre Brille putzte — nun ja, sie war die Mutter von Brians Kindern, und solange er seine Musik hören und in Ruhe an seinen Tensoren basteln konnte, fiel es ihm nicht schwer, ihr jenen Antistil nachzusehen, der für liberale Frauen eines bestimmten Alters ein Kennzeichen feministischer Identität war. Jedenfalls glaubte Denise, dass Brian das Stilproblem auf diese Weise gelöst haben musste, bevor das Geld der W — Corporation hereinschwemmte.
(Denise, nur drei Jahre jünger als Robin, konnte sich nicht im Traum vorstellen, einen purpurnen Nylonanorak zu tragen oder sich nicht unter den Armen zu rasieren. Und weiße Sneakers besaß sie nicht einmal.)
Robins erstes Zugeständnis an ihren neuen Reichtum war, dass sie im Sommer gemeinsam mit Brian auf Haussuche ging. Sie war in einem großen Haus aufgewachsen, und nun wollte sie, dass ihre Töchter ebenfalls in einem solchen aufwuchsen. Wenn Brian drei Meter hohe Decken und vier Bäder und Mahagonischnickschnack brauchte, konnte sie damit leben. Am sechsten September unterschrieben sie einen Vertrag für eine prächtige Villa aus rötlich braunem Sandstein an der Panama Street, in der Nähe des Rittenhouse Square.
Zwei Tage später hieß Billy Passafaro, mit der ganzen Kraft seiner gefängnisgestählten Schultern, W — s Direktor der Abteilung Firmenimage in Philadelphia willkommen.
Was Robin in den Wochen nach der Tat unbedingt wissen wollte, aber nicht herausfinden konnte, war, ob Billy zu dem Zeitpunkt, als er besagten Balken beschriftete, bereits von Brians großem Los Wind bekommen hatte und wusste, welcher Firma sie und Brian ihren plötzlichen Reichtum verdankten. Die Antwort war entscheidend, entscheidend, entscheidend. Doch Billy selbst zu fragen war zwecklos. Sie wusste, dass sie von ihm nicht die Wahrheit erfahren würde; er würde ihr nur die Antwort geben, von der er glaubte, sie werde sie am tiefsten verletzen. Billy hatte ihr zur Genüge deutlich gemacht, dass er nie aufhören werde, sie zu verhöhnen, und auch nicht vorhabe, sie als seinesgleichen anzuerkennen, solange sie ihm nicht beweisen könne, dass ihr Leben mindestens so im Arsch, mindestens so armselig sei wie seins. Und genau das war es — dass sie offenbar eine Totenrolle für ihn spielte, dass er sie als die archetypische Vertreterin des glücklichen normalen Lebens, das ihm verwehrt war, aufs Korn genommen hatte — , was ihr das Gefühl gab, er habe auf ihren Kopf gezielt, als er Rick Flamburg den Schädel einschlug.
Bevor der Prozess begann, fragte sie ihren Vater, ob er Billy vom Verkauf des Brian'schen Eigenmelodie-Programms an die W — Corporation erzählt habe. Sie hätte ihm diese Frage lieber nicht gestellt, aber es ging nicht anders. Da er Billy Geld gab, war Nick der Einzige aus der Familie, der noch regelmäßig mit ihm in Verbindung stand. (Onkel Jimmy hatte gelobt, den Schänder seines Schreins, das kleine Neffenarschloch, zu erschießen, wenn ihm dessen kleines Elvis-Hasser-Arschgesicht jemals wieder unter die Augen kommen sollte, und alle anderen hatte Billy inzwischen einmal zu oft bestohlen; selbst Nicks Eltern, Fazio und Carolina, die lange behauptet hatten, Billy leide bloß an einem «Aufmerksamkeitsdefekt-Syndrom», wie Fazio es nannte, ließen ihren Enkel inzwischen nicht mehr in ihr Haus in Sea Isle City.)
Nick erfasste die Stoßrichtung von Robins Frage leider Gottes sofort. Sorgfältig seine Worte abwägend, antwortete er, nein, er könne sich nicht erinnern, Billy irgendetwas davon erzählt zu haben.
«Dad, es ist besser, wenn du mir die Wahrheit sagst.»
«Also… äh, ich… ich glaube nicht, dass es da einen Zusammenhang gibt… Robin.»
«Vielleicht würde ich mich ja gar nicht schuldig fühlen. Vielleicht wäre ich ja bloß scheißwütend.»
«Also… Robin… diese… diese Gefühle laufen sowieso oft auf das Gleiche raus. Schuld, Wut — alles das Gleiche… stimmt's? Aber mach dir wegen Billy mal keine Sorgen.»
Kaum hatte sie aufgelegt, fragte sie sich, ob Nick sie vor ihren Schuldgefühlen zu schützen versuchte oder Billy vor ihrer Wut bewahren wollte oder vor lauter Anspannung einfach neben der Spur lief. Sie vermutete, es war von allem etwas. Sie vermutete, dass ihr Vater Billy im Sommer von Brians großem Los erzählt hatte und dass Vater und Sohn sich dann abfällig und erbittert über die W — Corporation, die bürgerliche Robin und den Müßiggänger Brian geäußert hatten. Sie vermutete das allein schon deshalb, weil Brian und ihr Vater schlecht miteinander auskamen. Brian sprach mit seiner Frau nie so freimütig darüber wie mit Denise («Nick ist ein Feigling von der übelsten Sorte», sagte er einmal zu ihr), doch er machte kein Hehl daraus, dass ihm Nicks provokante Reden über den Einsatz von Gewalt und seine hanebüchene Zufriedenheit mit seinem eigenen so genannten Sozialismus zuwider waren. Colleen mochte er ganz gern («Sie hat sicher manches auszuhalten, in so einer Ehe», sagte er zu Denise), doch sobald Nick zu einem seiner Vorträge ansetzte, schüttelte er den Kopf und verließ den Raum. Robin vermied es, sich auszumalen, was ihr Vater und Billy über sie und Brian gesagt hatten. Aber sie war ziemlich sicher, dass etwas gesagt worden war und Rick Flamburg dafür hatte bezahlen müssen. Die Art und Weise, wie Nick auf die Prozessfotos von Flamburg reagierte, erhärtete diesen Verdacht.
Während der Prozess voranging und ihr Vater immer mehr abbaute, lernte Robin in der St.-Dymphna-Gemeinde den Katechismus und zog aus Brians neuem Reichtum zwei weitere Konsequenzen. Zunächst kündigte sie ihre Stellung bei der freien Schule. Es erfüllte sie nicht mehr, für Eltern zu arbeiten, die jährlich $23 ooo pro Kind hinblätterten (obwohl sie und Brian für Sineads und Erins Schulbildung natürlich fast ebenso viel ausgaben). Und dann rief sie ein karitatives Projekt ins Leben. In einem besonders heruntergekommenen Teil von Point Breeze, weniger als zwei Kilometer südlich von ihrem neuen Haus, kaufte sie ein brachliegendes städtisches Grundstück, auf dem in einer Ecke ein einzelnes verfallenes Reihenhaus stand. Außerdem kaufte sie fünf Lastwagenladungen Humus und schloss eine gute Haftpflichtversicherung ab. Ihr Plan war, Teenager aus der Gegend zum Mindestlohn zu beschäftigen, ihnen die Grundlagen organischen Gartenbaus beizubringen und sie an jedem Gewinn, den sie mit eigenhändig verkauftem Gemüse erzielen konnten, zu beteiligen. Mit einer manischen Begeisterung, die selbst für Robins Verhältnisse beängstigend war, stürzte sie sich in ihr Gartenprojekt. Häufig sah Brian sie um vier Uhr morgens an ihrem Global Desktop sitzen, mit beiden Füßen auf den Boden klopfen und verschiedene Tulpensorten vergleichen.
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